Was gibt der Hund zurück?

  • Wir Menschen sind sehr soziale Lebewesen und ich glaube, deshalb suchen wir automatisch nach Verbundenheit und einem Gefühl der Zugehörigkeit. Sowohl in zwischenmenschlichen Beziehungen als auch, was unsere geliebten Haustiere - insbesondere Hunde - betrifft.


    Meine Hunde leisten mir Gesellschaft. Sie verurteilen mich nicht, sondern nehmen mich, wie ich bin, "Status", Image etc. sind ihnen herzlich egal, solange ich sie gut behandle und liebevoll mit ihnen umgehe. Ich fühle mich mit ihnen an meiner Seite weniger alleine.


    Sie machen mein Leben bunter, abwechslungsreicher, bringen mich zum Lachen. Durch sie habe ich begonnen, so viel Zeit draußen in der Natur zu verbringen und finde, dass ich dadurch ein viel ausgefüllteres Leben führe. Durch sie habe ich auch etliche ganz liebe Menschen kennengelernt und zu neuen Hobbies gefunden.

  • Ich würde das Zurückgeben nicht ganz so wörtlich nehmen. Aber es gibt ja diesen Spruch bei Kindern "Sie geben einem so viel zurück" und "Wenn sie dich anlachen, sind alle Sorgen vergessen" - wenn ich das auf den Hund beziehe, ist es eher ironisch gemeint.

    Trotzdem kann man ja die Hundehaltung in positive (was bekommt man vom Hund) und negative (was muss man investieren) Aspekte teilen, wie bei allem im Leben. Geben und Nehmen quasi.


    Was habe ich von der Hundehaltung erwartet?

    - ein Lebewesen, um das ich mich kümmern darf und muss

    - einen Begleiter, mit dem ich mich jeden Tag an der frischen Luft bewegen kann und muss

    - einen Partner, mit dem ich gemeinsam neue Hobbies, Sport und Spiele entdecken kann

    - einen Freund, der immer bei mir ist, wenn ich ihn brauche und mich einsam fühle (zum Beispiel wenn mein Mann auf Dienstreisen ist)


    Was ich bekommen habe:

    - ein Lebewesen, das viel Liebe, Fürsorge und Pflege braucht > check ✅

    - einen Begleiter für Bewegung an der frischen Luft > naja, zumindest wenn es nicht regnet, stürmt oder zu kalt ist :roll: halber ✅

    - Spiel- und Sportpartner, definitiv! ✅

    - er ist immer für mich da ✅

    - zusätzlich ist er außerdem mega verkuschelt, das ist mehr, als ich mir erhofft hatte ✅✅


    Insofern: Ja, der Hund gibt mir so viel zurück! :nicken:


    Aber das heißt natürlich nicht, dass immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. :no: Manchmal ist mir die Fürsorge, die der Hund braucht (auch aufgrund seiner gesundheitlichen Einschränkungen), auch zu viel. Und manchmal sehne ich mich einfach nach etwas Freiraum, mal wieder loslassen zu können und mich nur auf mich selbst zu besinnen - zum Beispiel bei einem kinder- und hundefreien Mädelswochenende. Insofern bin ich sehr dankbar, dass der Hund gut alleine bleiben kann und sich auch von anderen Personen problemlos betreuen lässt. Wenn das nicht ginge, würde ich mich wohl schon sehr eingeschränkt fühlen, muss ich zugeben.

  • Ich erwarte nichts von meinen Hunden. Die müssen mir nichts zurück geben. Ich habe Hunde, weil ich es liebe mich um sie zu kümmern, ihr Verhalten zu beobachten und mich auf sie einzulassen. Jeder ist anders, immer ist es eine Überraschung und trotzdem liebt man sich wie verrückt nach kurzer Zeit. Ich bin gern draußen. Dass ein Hund dabei ist, ist ein Bonus, den ich gern annehme.

  • ....und dieses leise Schnorcheln im Hintergrund, wenn sie pennen, während ich arbeite..... :smiling_face_with_hearts: :smiling_face_with_hearts: Irgendwie heimelig....


    Fiel mir nur gerade so auf :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Ich mag die Anwesenheit und die Energie eines Hundes. Dadurch dass mein Hund einfach ist fühle ich mich beschenkt. Ich schau Ida an und mein Herz macht einen Hüpfer weil ich mich freue, über jedes Zeichen der Vertrautheit lächle ich und das macht ein gutes Gefühl. Wenn wir morgens aufstehen und einträchtig aus dem Fenster schauen könnte ich vor lauter Glück platzen.


    Die Geräusche und Schnorchler wenn sie sich freut! Oder wenn sie einfach nur daliegt und ich schau ihre knuffige Shilouette an, die weichen Ohren, der runde Bobbes, die Bärentatzen. Die muss gar nichts machen und ich fühle mich schon besser. Oder wenn sie in vollem Galopp über die Wiese brettert, die schwarze Ida verfolgt von einem flauschigen Königspudel in der gleichen Größe nur in weiß.


    Dafür nehme ich alles andere, die Sorgen, die Anstrengung, die Zweifel, ja auch die Tränen in Kauf.


    Von einem Hund begleitet zu werden ist für mich was ganz besonderes. Dafür bin ich sehr dankbar. Mein Hund macht mein Leben schöner.


    Ob das umgekehrt so ist? Wahrscheinlich nicht. Die Frage wäre für mich "Was gibst Du Deinem Hund zurück". Ich hoffe es reicht für ein glückliches Hundeleben, aber sicher bin ich mir nicht.

  • Was mir meine Beiden täglich geben....jeden Tag etwas Auszeit vom stressigen Alltag.

    Ob ich will oder nicht, ich muss täglich mit ihnen raus. Und dann ist es herrlich, einfach nur zu laufen, die Stille zwischen den Feldern oder im Wald zu genießen, den Hunden beim Schnüffeln zuzusehen oder zu beobachten, wie sie über eine Wiese toben. Ich kann mit ihnen zusammen über die Wiese rennen oder mich an den Rand setzen und einfach nur zusehen. Für mich ist das jeden Tag ein klein wenig Urlaub, den ich ohne Hunde nicht hätte.

    Oder abends.....wenn Beide mit auf die Couch krabbeln und sich ihre Streicheleinheiten einfordern und sich dann wohlig knurrend auf den Rücken drehen, damit man sie auch rundrum ordentlich kraulen kann...und dann dieses zufriedene Schnaufen....ich liebe das.

  • Hab nie von meinen Fischen erwartet, dass sie mir was zurückgeben.

    :lol: :lol: :lol: :lol: Nicht? Also ich habe schon immer erwartet das sie sich ständig in ihrer ganzen Pracht zeigen und wenn nicht war ich sauer :ka: :lol: :lol: :lol:


    Scherz beiseite.



    Also erwarten tue ich nichts von meinen Hunden das sie mir was zurückgeben.

    Aber natürlich geben sie einem ja doch unbewusst was zurück: Liebe, Gesellschaft, Freude, Bereicherung meines Lebens halt

  • Ich hatte nie die Erwartung, dass der Hund etwas zurückgibt. Wofür denn auch, er hat sich ja nicht ausgesucht, hier zu leben. Ich kann auch nicht sicher sagen, ob er es im Tierheim mit den anderen Hunden nicht doch sehr viel cooler fand. Ich habe eigentlich mit dem Schlimmsten gerechnet und wurde in vielerlei Hinsicht nicht enttäuscht.


    Die schwierigen Momente fühlen sich auch heute noch echt übel an, aber durch den dauernden Kontrast von schön und kacke ist das inzwischen erträglich.


    Indirekt hat der Hund aber schon sehr vieles "gegeben":


    Mein komplettes Leben hat sich komplett verändert, es sind jede Menge hundebezogene Hobbies hinzugekommen, meine eigenen Unzulänglichkeiten (Ungeduld ganz besonders) werden mir immer wieder so deutlich vor Augen geführt, dass ich gezwungen werde, daran zu arbeiten. Durch die Reaktionen auf den Hund im Freundeskreis und in der Verwandtschaft habe ich vieles über Leute erfahren, die ich eigentlich schon sehr lange kannte. Nicht alle neuen Erkenntnisse waren schön, aber Enttäuschung hat ja auch etwas mit dem Wegfall von Täuschung zu tun, also eigentlich auch etwas Positives.


    Aufenthalte im Wald sind jetzt noch deutlich intensiver, besonders, wenn ich nur mit Hund unterwegs bin und keine Eile habe. Das genieße ich wirklich sehr.


    Der größte Effekt ist aber, dass die Zeit sehr viel langsamer verläuft, weil plötzlich so viele zusätzliche Erfahrungen hinzugekommen sind. Ich habe heute nach drei Tagen das Gefühl, dass ich schon eine ganze Woche erlebt habe. Mein Leben ist dadurch deutlich ausgefüllter, manchmal sogar erfüllter. Es fühlt sich auf jeden Fall länger an und das ist in meinem aktuellen Lebensabschnitt sehr positiv. Dass eiem durch ein Lebewesen mit theoretisch kürzerer Lebenserwartung die eigene Endlichkeit immer wieder vor Augen geführt wird, finde ich immer noch sehr, sehr schwer, ist aber trotzdem irgendwie eine Bereicherung.


    Etwas wirklich Nützliches zurückgeben tut mein Hund eigentlich nur im Winter: Selbst gefüllte Handwärmer. Im Camper kommt noch ein Beitrag zur Heizleistung hinzu, leider mit unangenehmem Geruch.

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