Beiträge von Javik

    Vriff Sollen wir jetzt einfach Mal zählen wie oft jeder so durchschnittlich in seinem Leben blöd angegangen, beleidigt, bedroht, belästigt oder sonst was wurde?

    Etwa 0,5% der Deutschen haben einen Jagdschein. Heißt, 1 von 200 ist Jägern.

    Ich könnte jetzt nicht sagen ob ich wirklich 200 problematische Begegnungen pro unangenehmer mit Jäger hatte, aber ich denke gerade wenn man die Konfliktpunkte Hund und viel draußen miteinbeziehen würde oder alternativ ausreichend Menschen die eben nicht diese Konfliktpunkte erfüllen mit befragt, dann denke ich nicht, dass da eine statistische Auffälligkeit bei rum kommt...


    Wobei ich dir natürlich absolut Recht gebe. Gerade mit Waffe in der Hand hat man sich unter Kontrolle zu haben und zu benehmen.

    Also privat können die eventuell problematisch sein, aber nicht bei der ARbeit. Außer dein Hund sollte sie irgendwie bei der Arbeit stören.... Aber ganz ehrlich, dann hat dein Hund die "Schläge" aber auch verdient.

    Aha... Was auch immer "stören" bedeuten mag und wie gravierend "Schläge" sind (offenbar einkalkuliert)

    Und den darauf folgenden Satz hast du praktischerweise aus dem Zitat rausgenommen... Das würde die Frage nämlich beantworten......


    Ich bin ganz grundsätzlich der Meinung, dass es absolut legitim ist, wenn ein arbeitender Hund sich so einen lästigen, unerzogenen Begleithund (nicht die Rassegruppe, sondern als Gegensatz zu Arbeitern gemeint) vom Leibe schafft um seinen Job weiter erledigen zu können. Ist mir komplett egal ob das ein Jagdhund, Hütehund, Herdenschutzhund, Assistenzhund, Rettungshund, Diensthund oder sonstwas ist. (Und ich hatte diese Meinung auch schon lange bevor ich das allererste Mal auch nur über einen Jagdschein nachgedacht habe, das hat damit also so gar nichts zu tun.)
    Wer seinen Hund einen arbeitenden Hund stören lässt hat nichts anderes verdient. Schade nur, dass mal wieder der Hund die Prügel kassiert, die eigentlich dem Halter zustehen.


    Will man einen guten Stöberhund, führt kein Weg dran vorbei ihn auch zu Trainingszwecken das Revier auf links drehen zu lassen. Finden die meisten Jäger selbst auch nicht so toll, aber es gibt eben keine bessere Alternative.

    Und heim gehen ist für die Hunde das Zeichen, dass die Jagd beendet ist. Da die ja sehr weiträumig unterwegs sind, dauert also ein bisschen bis die das mitbekommen und um die Distanzen zu überwinden. Klar laufen die dann alleine zum Treffpunkt (heim, wenn es geht).

    Und es gibt in Deutschland keine Alternative dazu, als Hunde unkontrolliert durch den Wald hetzen zu lassen zu Trainingszwecken? Egal wer da Angst hat, was die da an Wild verletzen und aufscheuchen und fliehende Kleinhunde sind halt Kollateralschaden? Um alleine beim Wild zu bleiben, der sich austobende Jung-Jagdhund differenziert da doch absolut gar nicht ohne Einfluss, der zerstört Ressourcen beim Wild. Ist das wirklich nötig? Bleibt da kein Wild geschwächt/verletzt auf der Strecke? Mit Sicherheit eine Menge. Das ist dann auch so "Pech gehabt halt..., gehört dazu?"
    Braucht es zwingend Treibjagden und Drückjagden? Also, ohne geht es nicht?
    Ich bin ja gar kein Gegner davon, gezielt bestimmte Tiere im Sinne des Naturschutzes, da kein natürlicher Feind vorhanden, zu töten. Mag Argumente geben. Aber zumindest bei uns ist alles übersäht von Hochsitzen. Reicht das nicht? Wenn ein guter Schütze da sitzt, leidet das Tier zumindest nicht lange, wird nicht in Todesangst gehetzt und niemand sonst wird gefährdet. Ich weiß recht genau, wo wann welches Wild bei uns im Wald ist, das dürfte ein vernünftiger Jagdpächter doch genau so gut wissen... Ebenso, wie ja angefüttert wird.

    Vorschläge? Wenn du einen Guten hast, sehr, sehr gerne........


    Und ja, es braucht zwingend diese großen Jagden. Die sind, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht anders aussieht, im Sinne des Wildes.

    Wenn man jeden Tag raus geht, dann stört man das Wild auch jeden Tag. Und das obwohl man niemals jeden Tag erfolgreich sein wird. Das heißt die würden unter Dauerstress stehen. Bei einer Treibjagd gibt es an einem Tag im Jahr mal 3 Stunden richtig Stress, dafür aber viele, viele Wochen Ruhe und hat trotzdem meist ein besseres Ergebnis. Oder hatte... aber das ist ein anderes Thema.

    Übrigens... soo stressig ist das für das Wild, gerade wenn wenige Hunde im Treiben sind, gar nicht. Die Sauen bleiben einfach in den Dickungen liegen, die Rehe gehen ganz gemütlich und entspannt durch die Treiberlinien nach hinten raus. Die Alten wissen wie der Hase läuft. Doof sind die nicht....


    Und, es hat einen Grund warum Stöberhunde klein (oder niederläufig) und langsam sind und warum die Wild lautstark verfolgen sollen. Das Wild soll langsam vor die Schützen gebracht werden, Zeit zum verhoffen (stehen bleiben und schauen) haben, damit man eben gut schießen kann. Man schießt nicht auf hochflüchtiges Wild....
    Es gibt noch ein paar nachrangige Gründe warum das etwas andes läuft als es auf den ersten Blick klingt, vielleicht hat dafür jemand Zeit. Aber ich muss jetzt weg.

    Das kann ja nun nicht sein - entweder seid ihr Mitglieder, oder ihr habt euer Grundstück explizit aus der Jagd nehmen lassen - aber etweder das eine oder das andere müsste man über seinen eigenen Grund und Boden ja nun wissen :ka:

    Die Grundstücke sind aus der Jagd raus, stehen aber mitten drin im Geschehen und es haben sich da auch schon sehr oft Hunde hin verirrt.

    Deshalb würden wir unsere Tiere ja gerne für die Zeit wo in dem Bereich gejagt wird woanders hin stellen. Ist ja kein Problem, aber wir müssen es halt wissen.

    Dann wäre niemand beeinträchtigt und alle könnten in Frieden ihrer Sache nachgehen.

    Haben wir so auch schon zich mal den Verantwortlichen erklärt.

    Joa, und damit haben wir dann auch die noch fehlende Info die das Ganze plötzlich ganz anders darstellt....
    Wenn ihr Ende Oktober anruft und man euch die Info nicht gibt, dann stellt die Tiere halt für den November, eventuell noch Anfang Dezember, bis die Jagd war, wo anders hin. Die meisten Gesellschaftsjagden, zumindest in Waldgebieten, sind auf diese 4-6 Wochen im Jahr begrenzt.


    Unfälle passieren nun mal. So traurig es ist, so ist das Leben. In Jagden laufen genauso kleinere Hunde mit, an der Tagesordnung ist es nicht.


    Aha.

    Naja, hier wird halt die Jagdausübung verteufelt, weil es bei einer Sportart die der Jagd nachempfunden ist, bzw. aus der historischen Jagd kommt zu einem tödlichen Unfall gekommen ist. Das ist tragisch und darf nicht passieren, dreimal nicht, wenn es nur ein Sport zum Privatvergnügen ist, aber das mit den Gesellschaftsjagden gleichzusetzen in denen oft genug gar keine Meuten eingesetzt werden ist nunmal schlicht und ergreifend unfair und nicht zielführend.
    Auf den allermeisten Jagden laufen viele Hunde rum, vor allem auch viele kleine, die sich in ihrem Leben noch nie getroffen haben und die müssen miteinander klar kommen und das funktioniert nunmal auch tausendfach, jedes Jahr in D.
    Es ging hier ja darum, dass Leute Angst um ihre Hunde haben. Und während immer irgendwas tragisches passieren kann (Lebensrisiko) gibt es für einen Hund der mit seinem Menschen in eine solche Jagd gerät nunmal kein nennenswert erhöhtes Risiko.


    In dieser Diskussion fällt auf, dass Leute, die wie Jäger gekleidet sind und entsprechende Hunde haben, offenbar weniger angepöbelt werden als anders gekleidete Leute mit plüschigen Langnasenhunden. Lässt auch etwas tiefer blicken, finde ich.

    Deshalb können sich Javik und Hasilein vielleicht gar nicht vorstellen, wie übel sich Jäger z.T. "Zivilisten" gegenüber benehmen.

    Hier sind wir ja in der Hochburg der ätzenden Jäger und ein Bekannter, der hier gerade den Jagdschein gemacht hat, erzählte mir erst neulich, dass sie bei der letzten Jagd nen uralten, tatterigen Jäger dabei hatten, dem jemand den Waffenarm stützen musste, damit er gradeaus zielen konnte. Nicht so arg vertrauenserweckend in meinen Ohren. Er fand es auch übel, hat aber nichts gesagt, weil er ja selber neu ist.

    Javik ist nicht als Jäger geboren. Genau genommen hat Javik den Jagdschein erst vor wenigen Jahren gemacht und kann sich daher sehr gut vorstellen wie es als "Zivilist" ist.

    Wie gesagt, ich habe auch viele schlechte Erfahrungen, allen voran, dass mir als ich als Grundschüler mit dem Rad (auf dem Weg!) durch den Wald gefahren bin die Waffe unter die Nase gehalten wurde und ich zusammengeschimpft wurde wie noch was, weil ich das Wild störe. Ich hatte so panische Angst, dass ich dieses Stück Wald mein ganzes Leben nicht mehr betreten habe. Also doch, ich kenne das. Und, ja gerade die unter den typischen old white men gibt es noch einige solcher Exemplare. Aber es gibt eben auch andere und vor allem kommt auch gerade eine sehr andere Generation nach.


    Mir geht es übrigens auch wie expecto.patronum
    Ich könnte mit meinen Waffen keinen ruhigen freihändigen Schuss setzen. Dynamisch geht und mit Auflage geht, für alles andere fehlt mir die Kraft.

    Aber ja, dass da jemand den Arm halten soll hat für mich auch ein sehr übles G'schmäckle. Aber so jemand würde hier in allen Revieren bei denen ich die Pächter kenne nie wieder eingeladen werden. Genau wie Leute die zu sehr rumballern, dafür bekannt sind schlechte Schüsse zu setzen usw. sehr schnell nirgends mehr eingeladen werden.


    Ich hatte aber vor ein paar Jahren mal ein sehr interessantes Gespräch mit einem örtlichen Pächter, der meinte, die nicht Ortsansässigen, die nur zu solchen Jagden herkommen oder "zum trainieren", wären durchaus ein Problem und da gäbe es sehr oft Beschwerden. Aber wäre wohl schwierig, da was gegen zu unternehmen (sofern nicht wirklich wer zu Schaden kommt und letztlich Aussage gegen Aussage steht).

    Ja, das kenne ich leider auch so. Eben auch wegen dem was ich direkt über diesem Zitat geschrieben habe.
    Das ist schade, das macht es für junge Leute usw. schwer irgendwo rein zu kommen und diese Einstellungen (frei nach dem Motto hier kennt mich niemand) ist natürlich eben auch massiv problematisch für das Ansehen der Jägerschaft.


    Und auch, wenn man nicht direkt von der Kugel "betroffen" ist, da relativ dicht neben einem was einschlagen zu sehen (hatte ich persönlich auch schon) oder wie in dem hier genannten Beispiel dem Wildschwein mit draufgehetzten Hunden beim Sterben zuzusehen... nun ja...
    Ich würde niemals nie freiwillig in ein Jagdgeschehen laufen, aber dafür muss man erst mal die Chance haben, dem aus dem Weg zu gehen. Und das in einem Gemeindeblatt anzukündigen und fertig, ernsthaft?!

    Hmm, schweres Thema. Erstmal, ich kann das absolut verstehen. Nichtmal ich sehe soetwas gerne.

    Andererseits muss man sagen, zumindest bei allen Leuten die Fleisch essen habe ich da auch wenig Mitleid. Fleisch wächst nunmal nicht in Tiefkühltruhen und es gäbe einige Probleme weniger, wenn den Menschen das mal wieder richtig bewusst werden würde.
    Aber auch sonst, so läuft das nunmal in der Natur. In Dokus können die Menschen immer ganz wunderbar zuschauen wie ein Rudel Löwen eine Gazelle hetzt und langsam tötet. Man will mehr Wölfe und Luchse in D haben, auch die töten sehr viel langsamer und unschöner als eine Kugel. Da ist sowas scheinbar auch okay. Bzw. es ist okay, weil man die Augen davor verschließen kann, wie unschön deren Nahrungsbeschaffung ist. Bis man sowas mal live miterlebt.

    Ich bin da wirklich extremst hin und her gerissen zwischen das ist schrecklich und gerade unvorbereitet und unerwartet in sowas reinzulaufen ist wirklich hart und dem Gedanken, dass es der Gesellschaft gut tun würde, wenn jeder mal sowas sehen müsste. Dann würden einige Menschen besser nachdenken....

    Danke für eure Aufklärung, wieder was gelernt :bindafür:


    Aber mal die nächste Frage hinterher geschoben. Ich bin ja dafür das man ab einem bestimmten Alter die Fahrtauglichkeit regelmäßig (jährlich) auf den Prüfstand stellen lässt. Gleiches sehe ich beim Jagdschein. Gibt es da offizielle Regelungen? Am Ende arbeitet man schließlich mit scharfer Munition.

    Hmmm, wirklich ablaufen tut der Schein nicht. Es gibt ein paar andere Kontrollmechanismen wie Schießnachweis, Führungszeugnis usw. Aber Ersteres führt beispielsweise nicht zum Entzug des Jagdscheins, sondern nur zum Ausschluss von Gesellschaftsjagden (in manchen Bundesländern) und Zweiteres kommt natürlich nur zum Tragen wenn man sich was (Größeres) zu Schulden hat kommen lassen.


    Meiner Erfahrung nach sind die Jäger hier aber normalerweise sehr verantwortungsvoll. Meine Waffen habe ich zB billig von einem Jäger der wegen Nervenschäden zitternde Hände bekommen hatte. Er ist immer noch Mitpächter, geht ins Revier und auf Jagden, macht und tut, aber er schießt eben nicht mehr und hat seine Waffen auch komplett abgegeben. Ein Mitpächter in "meinem" Revier schießt zB seit 3 Jahren nicht mehr, weil er davor paarmal schlecht getroffen hat. Er wird es wohl auch nie wieder tun. Alles andere was zur Jagd gehört macht er aber noch.

    Und an sauber ansprechen, nur schießen wenn man sicher ist und Kugelfang halten sich auch die allermeisten Jäger sehr gut.

    Ich denke viel Kontrolle funktioniert hier auch über die Gruppendynamik. Es gibt viele Dinge die Jäger untereinander lockerer sehen, aber es gibt auch so paar Dinge wo die absolut keinen Spaß verstehen. Und Waffenhandhabung gehört ganz klar zu Zweiterem.


    Wobei man sagen muss, schießen, gerade auf ein stehendes Ziel, ist nicht schwer. Es ist mehr eine Frage von Verantwortungsbewusstsein, als dass es viele körperliche Dinge gibt die die Eignung einschränken. Eigentlich sind zitternde Hände gerade wirklich das Einzige was mir einfällt was jegliches Schießen unmöglich macht. Eigentlich muss man ja nur einen Moment stillhalten können.

    Der Rest fällt eben unter Verantwortungsbewusstsein. Ob man sein Ziel jetzt schlecht sieht wegen Nebel, Dunkelheit oder schlechten Augen ist ja zB egal. Es gilt immer, dass der Finger gerade bleibt, wenn man sich nicht sicher ist. Aber ob man sich daran halten wird, kann man nunmal nur schwer testen....

    Pächter anrufen und ihn bitten euch zukünftig bitte einfach kurz Bescheid zu geben. Ich sehe das Problem nicht. :ka:

    Auf die Idee wären wir ja in den letzten 6 Jahren nie gekommen. :ironie2:

    Ja, und? Sagt er etwa "Nein, liebes Mitglied der Jagdgenossenschaft, ich sage euch nicht wann die Jagden sind."

    Kann ich mir schwer vorstellen...

    Aber gut, kann natürlich sein, dass ihr da auch einfach das Pech habt einen der AL-Jäger sitzen zu haben.


    Entschuldige, aber kann es sein das du dir das auch einfacher denkst als es ist? Schon beim lesen war zumindest mir klar, dass Zauber_Kröti das garantiert schon getan hat. Einfach weil es naheliegend ist. Was tut man sonst?


    Dieses lapidare „ich sehe das Problem nicht..“ hat Geschmäckle.

    Klar, kann das sein.

    Ich lese eben nicht raus, dass man selbst gehandelt hat (und ja, meiner Erfahrung nach heißt sich beschweren nunmal noch lange nicht, dass man vorher Eigeninitiative gezeigt hat. Ich kenne Zauber_Kröti genauso wenig wie den Pächter :ka: ) und dann wäre da noch die Frage wie man gehandelt hat.

    Zumindest Mitgliedern der Jagdgenossenschaft, sprich den Verpächtern des Reviers gegenüber, schaffen es doch die meisten Jäger ein Mindestmaß an Anstand aufzubringen und wollen ein gutes Verhältnis. Thema Pachtvertrag, Pachtbedingungen und Wildschaden.

    Ich bin die Letzte die abstreitet, dass manche Jäger unter alles Sau sind, jagdlich und menschlich. Aber ich kenne eben auch mehr als genug Fälle in denen ich die Jäger hervorragend verstehen kann, weil es unter "der anderen Seite" auch mehr genug Menschen gibt die sich genauso sch...lecht benehmen.

    Oder schlicht weil es auch nur Menschen sind die Dinge mal vergessen usw.


    Mag sein, dass es gelesen anders rüber kommt als von mir gemeint, aber genau deswegen habe ich eben nachgefragt.


    Da bin ich mir sehr sicher, dass die Bracken abgehauen waren. Hat der Besitzer selber erzählt. Der hat wahrscheinlich nur deswegen nie Ärger bekommen, weil die Jägerschaft sich hier untereinander sehr gut kennt. Seine Bracken sind nämlich nicht nur durch sein eigenes Revier mit Spurlaut auf Jagd gewesen. Das weiss ich deshalb, weil ich hier im Dorf groß geworden bin und durchaus weiss wem welches Revier gehört.

    Gut, das ist natürlich unschön wenn er das regelmäßig und in jeder Jahreszeit zulassen sollte, dass die entkommen können. Wobei ein oder zweimal Entkommen ja nicht bedeutet, dass es immer Versehen sind, wenn die Hunde unterwegs sind.

    Und das ist nunmal trotzdem bei einem Jagdschein- und Revierinhaber anders zu werten als bei einem anderen Hundehalter. Eben weil es schlicht und ergreifend legal ist und die Motive auch andere sind (weil es eben trotzdem Training ist).


    Und gut, dass die Nachbarn nichts sagen wenn Bracken überjagen ist normal. Es gibt ja keine Zäune zwischen den Revieren. Woher soll der Hund wissen, dass da jetzt Grenze ist? Und normalerweise profitieren die Nachbarn ja auch von den Hunden.

    Wenn die anderen Pächter nichts sagen, dann gibt es da im Hintergrund Absprachen und damit ist es eben okay und vollkommen legal.

    Es obliegt alleine dem Pächter zu entscheiden wem er unter welchen Auflagen erlaubt in seinem Revier zur Jagd zu gehen, solange diese Person eine generelle Eignung (Jagdschein) besitzt versteht sich.


    Es geht mir nicht darum zu werten ob die Jäger in den Beispielen gut oder schlecht handeln (ich bin die Letzte die abstreitet, dass es gerade auch unter Jägern mehr als genug schwarze Schafe gibt), ich bin nicht dabei gewesen und kenne die Beteiligten nicht. Es geht mir auch nicht darum jemanden zu überzeugen irgendwas plötzlich gut zu finden. Nur um Verständnis.

    Es geht mir also nur darum, das Wie und Warum aus jagdlicher (und auch rechtlicher) Sicht zu erklären. Wenn es Erklärungen gibt... Für sowas wie mit dem SUV und dem Pferd gibt es zB nunmal keine Erklärung, die das Ganze in ein anderes Licht rücken würde.

    Hier wird nix angekündigt.

    Wenn man es durch den Buschfunk nicht mitbekommt, steht man halt mittendrin und darf sich anmotzen lassen. Da gabs schon einige wirklich unschöne Auseinandersetzungen.


    Man könnte meinen das sie wenigstens bescheid sagen wenn unsere Koppeln im Wald mitten drin sind aber aber auch das hält niemand für nötig.

    (Die Nummer steht überall gut sichtbar an den Zäunen)

    Pächter anrufen und ihn bitten euch zukünftig bitte einfach kurz Bescheid zu geben. Ich sehe das Problem nicht. :ka:

    Nur um ein paar Dinge zu erklären:

    Hier gab es noch vor 5 Jahren einen Jäger der so zwischen 80 und 90 Jahre alt war. Angefüttert hatte er immer direkt vor einem Hochsitz den er mit seinem Auto erreicht hat. Ich wunderte mich immer, dass er da überhaupt heil rauf und runter kam. Sehr vertrauenerweckend :ironie2:

    Kirrungen (also Plätze wo man anfüttert um zu schießen) machen halt auch nur in der Nähe eines Hochsitzes Sinn.

    Und die meisten Jäger fahren so nah wie möglich an den Hochsitz. Wenn man etwas schließt, dann muss man es auch schnellstmöglich bergen. Und da dann erst das Auto aus größerer Entfernung holen müssen ist halt unpraktisch.

    Man kann ein 10 kg Kitz zwar theoretisch auch weitere Strecken transportieren (theoretisch weil man ein blutendes, dreckiges und gerne mal von von Zecken, Flöhen und anderen Parasiten übersähtes totes Tier eher ungern an sich drückt und über den Boden schleifen bringt potentiell Dreck u.ä. in den Körper und ist auch, wenn man es unnötigerweise tut, schlicht respektlos dem Tier gegenüber). Einen 100+ kg Keiler bewegt man aber auch zu Zweit oder zu Dritt keinen Meter weiter als nötig.

    Und klar, wenn er alt ist, will er auch nicht unnötig durch unwegsames Gelände steifen. Kann ich junger Hüpfer, der gestern die 50 m Acker mit 30 cm Schneewehen drüber übel verflucht hat, absolut nachvollziehen.


    Dann gibt es hier noch 2 Bracken in Jägerhand die regelmäßig abhauen und die ich dann fröhlich laut gebend höre und manchmal auch ohne den HH alleine nach Hause laufend treffe.

    Naja, sind halt Bracken. :ka:

    Wenn es sein Revier ist (oder er die Erlaubnis des Pächters hat), ist das absolut legal. Und bist du sicher, dass die Hunde abgehauen sind?

    Man kann einem Stöberhund als Mensch fast nichts beibringen. Alles was man fürs Training machen kann, ist den Hund selbst Erfahrungen sammeln lassen. Bei jungen Hunden geht das noch im Gatter, aber irgendwann gibt es keinen Ersatz mehr für Erfahrungen unter realen Bedingungen. Will man einen guten Stöberhund, führt kein Weg dran vorbei ihn auch zu Trainingszwecken das Revier auf links drehen zu lassen. Finden die meisten Jäger selbst auch nicht so toll, aber es gibt eben keine bessere Alternative.

    Und heim gehen ist für die Hunde das Zeichen, dass die Jagd beendet ist. Da die ja sehr weiträumig unterwegs sind, dauert also ein bisschen bis die das mitbekommen und um die Distanzen zu überwinden. Klar laufen die dann alleine zum Treffpunkt (heim, wenn es geht). Das ist übrigens eines der wenigen Dinge die man mit den Hunden wirklich aktiv üben kann. Nach der Jagd zurück zu laufen, damit man sie nicht suchen gehen muss. Und das ist eine sehr, sehr praktische Fähigkeit.

    Ich kann verstehen, dass das für Privathalter komisch ist, weil das genaue das Gegenteil von dem ist was für diesen selbst gilt und richtig ist. Aber aus jagdlicher Sicht sehe ich da keinen Fehler, außer die Hunde entkommen wirklich ungewollt aus dem Garten und wildern unerlaubt in fremden Revieren. Kann ich mir aber schlecht vorstellen, denn selbst bei wirklich guten Verhältnissen, gibt das irgendwann Ärger mit dem Pächter und dann ist der Jagdschein in Gefahr. Wilderei ist eine Straftat...

    Ich denke freiwillig begibt sich keiner in eine Jagd rein, aber passiert scheinbar versehentlich mal.

    Doch. Ich kenne Fälle von Pseudotierschützern die absichtlich stören wollten (ein Grund warum Jagden oftmals nicht angekündigt werden), "ich fahr hier seit 30 Jahren die eigentlich eh gesperrten Wege vom Forst, da lasse ich mich doch von einer zusätzlichen Absperrung auch nicht stören" (gilt wohl auch für Waldarbeiten gerne mal, habe ich mir sagen lassen) und "wir kennen uns hier nicht aus, nur diesen einen Weg, also laufen wir den einfach trotzdem, damit wir uns nicht verirren".

    Und ja, die diskutieren auch alle und man kann die eigentlich ja auch nicht am Weitergehen hindern. Ein Mangel an Rücksichtnahme und/oder gesundem Menschenverstand ist ja nicht strafbar. Leider... Ich habe also durchaus ein gewisses Verständnis dafür, wenn manche Jäger nicht mehr geduldig und nett reagieren. (Wobei das Fehlverhalten anderer natürlich keine Rechtfertigung ist jemand Unschuldigen anzupampen. Aber menschlich eben durchaus verständlich.)

    Ich denke, ich bin vielleicht gerade diejenige die diese Fragen stellt, aber die dahinter stehenden Gedanken und auch Bedenken, werden viele Hundehalter teilen, für die das Thema Jagd gänzlich unbekannt ist. Fragen und Aufklärung hilft, gegen Sorgen, aber auch gegen Vorurteile.

    Dafür ist der Thread ja u.a. da. Also frag so viel du willst. :upside_down_face:

    Mich hat ein Jäger(?), vor drei Jahren, der an einem abgesperrten Weg stand und diesen „bewacht“ hat mal sehr rüde angepflaumt, ich soll mich verpissen (genau diese Worte), ich sähe doch das abgesperrt ist. Hintergrund, ich bin bewusst und freundlich lächelnd auf ihn zugegangen, um zu fragen wie lange, also mehrere Tage oder nur an dem Tag, gesperrt ist.

    Ich kam gar nicht dazu zu fragen. Mir wurde noch zugerufen ob ich schlecht höre „umdrehen, weg weg weg (dazu eine scheuchende Handbewegung)“.

    Ja.... Das kann man leider nicht schön reden. Es gibt wirklich viele nette, engagierte, hilfsbereite Jäger....

    Aber es gibt leider eben auch wirklich sehr viele Ar***lö**er. War tatsächlich einer der Gründe wieso ich den Jagdschein lange nicht gemacht habe. Ich wollte "solche" Menschen nicht in meinem Leben.


    Vielleicht sollte ich auch fairerweise anmerken, dass ich beim Gassi meist meine Jagd-/Arbeits-/Outdoorkleidung trage. Also grün-braun (von typischen stark jagdlich geprägten Marken) plus typische orangene Drückjagdjacke. Und die Hunde tragen immer auch Warnhalsungen. Heißt ich war nicht nur für die Drückjagd hier "richtig" gekleidet, sondern mir steht der "Jäger" auch quasi auf der Stirn.

    Und den Nachsucheführer kannte ich auch sehr gut. Vielleicht waren sie deswegen netter. Wobei, zumindest für den Nachsucheführer kann ich sagen, dass der allgemein ein super lieber Kerl ist, der sicher auch zu allen anderen Menschen nett wäre. :ka:

    So eine hübsche Unterhose verschönert das Bild doch :lol: