Beiträge von Javik

    Um mal wieder zum ursprünglichen Thema zurückzukommen. Es gibt mMn keine (oder kaum) allgemeingültigen Benimmregeln und sie sollten auch nicht als solche verkauft werden, unterschiedliche Gegebenheiten fordern unterschiedliche Regeln.
    Und das sollte das hier sich werden oder? Ein "allgemeingültiges Regelwerk", eine Anleitung auf was man alles achten muss/soll.


    Für manche um mal drüber nachzudenken:

    Ich bin in der Pampa aufgewachsen. Also wirklich winziges Dorf, die nächsten mindestens 10 km in jede Richtung nichts, außer, wenn überhaupt, einzelne Bauernhöfe. Hier die "Benimmregeln" die ich kannte bevor ich das erste Mal in diesem Forum gelesen habe:
    1. Schädige das Wild nicht.
    2. Schädige die Frucht nicht.
    3. Wenn dein Hund Probleme macht (Aggression, Läufigkeit etc.), gehe so, dass niemand darunter leiden muss. (Kurz, mach dein Problem nicht zu meinem)
    4. Wenn man von einem anderen HH etwas bestimmtes will, dann macht man den Mund auf oder hat Pech gehabt.

    Ich weiß, dass einige jetzt hier beim lesen schon einen Schreikrampf kriegen werden und mir ist ebenfalls klar, dass in der Stadt (oder allgemein in dicht besiedelten Gebieten) andere Regeln gelten müssen.

    Aber ich wollte die Liste trotzdem mal anfügen, weil es damals immer einige mies gelaunte, giftige Fremd-HH gab die einen grundlos angegangen sind wie nochwas als wären sie im Recht...
    Als ich dieses Forum kennengelernt habe wurde mir damals dann einiges klar.
    Das waren Leute aus der Stadt, die tatsächlich dachten sie wären im Recht. Leute, die mich ebenfalls für ein riesiges A... hielten, weil ich meinen Hund einfach hinlaufen lies und dann zurückgemotzt habe, dass sie mit einem solchen (aggressiven) Hund gefälligst a) was sagen und b) zur Seite in die Wiese gehen sollen wenn sie schon hier auf den Stammstrecken laufen müssen.

    Mein Punkt ist, Leute, ihr könnt hier Regeln aufstellen wie ihr wollt, dort draußen werdet ihr kommunizieren müssen. Andere HH haben andere Regeln gelernt, oder auch gar keine, sei es aus Ignoranz oder weil sie Anfänger sind und es ihnen einfach niemand erzählt hat.
    Übrigens, wenn ich nicht hier in Forum lesen würde, würde ich heute noch (nach knapp 20 Jahren Hundehaltung) nichts von der Regel wissen, dass man seinen Hund nicht zu angeleinten Hunden lassen soll. Und das, obwohl ich 8 Jahre mit Hund in der Stadt gewohnt habe. Hat mir nie jemand gesagt... Das zugehörige Motzen schon, aber einfach der Hinweis selbst... nie.

    Was allerdings wohl allgemeingültig ist, ist wenn jemand einen freundlich um etwas bittet, sollte man dem, wenn es keine zu großen Umstände macht, nachkommen. Das sehe ich persönlich aber nicht als bestimmte HH-Benimmregel.

    Meine Hunde sitzen beim Training auch lange im Auto...
    Du solltest halt dem Fell deines Hundes und den Außentemperaturen angepasste Maßnahmen ergreifen.
    Decke über einen Teil der Box, Hundemantel, es gibt so Hundewärmflaschen (mir fällt der Name gerade nicht ein usw), wären ein paar Dinge die möglich sind, falls nötig.
    Soo kalt ist es momentan ja auch noch nicht.

    Was ist denn einbrettern für euch?

    Mir ist es in den letzten 5 Jahren nur 1x passiert das ein junger Boxer so flott unterwegs war das er mich fast umgehauen hat.

    Wenn der eigene Hund nicht immer, bei Begegnungen, entspannt bleibt muss man ihn halt sichern.
    Unseren ersten Hund habe ich nie von der Leine nehmen können weil der manche Hunde zerlegen wollte. Bei dem hätte ich nie von anderen erwartet das sie sich so verhalten wie mein Hund das mag ... es war immer mein Job drauf zu achten das keinem was passiert.

    Mit reinbrettern meine ich, dass ein anderer Hund mit hoher Geschwindigkeit auf mich oder meine Hunde zukommt, während diese sich in meiner Nähe befinden und wir uns in Schrittempo oder langsamer fortbewegen und dann entweder wirklich erst durch Aufprall bremst oder nur wirklich ganz kurz < 1m davor.

    Wenn du mir erklären würdest wie du das mit anleinen den eigenen Hundes lösen willst und was dir das anleinen bringt, wenn dud einen sehr alten, kranken oder kleinen Hund an der Leinen hast, wäre ich dir sehr dankbar.

    Eigentlich kenne ich das tendenziell bei den Gebrauchshunden nur von den Schäferhunden (wobei es da auch gut verträgliche gibt), bei den anderen Gebrauchshunderassen ist das meistens hausgemacht.Ich persönlich finde ja, daß Artgenossenunverträglichkeit dem Gebrauch auch durchaus im Weg stehen kann.

    Gebrauchshunde sollen ihren Artgenossen neutral/gleichgültig gegenüberstehen. Wobei es bei vielen auch nicht stört wenn sie unverträglich sind, deswegen ist dieses Merkmal leider in den Hintergrund gerückt (sowohl in der Zucht, wie auch bei der Erziehung).
    Andererseits sind bei diesen Rassen viele "Unverträglichkeiten" auch gerkeine. Meine alte (Schäfer)Hündin war unter Tutnixhaltern auch als ganz böser Hund verschrien, dabei war sie eigentlich sehr nett und freundlich, WENN diese Hunde sich freundlich genähert haben. Dumm nur, dass gerade Retriever ein ganz anderes Verständnis von freundlicher Annäherung haben.

    Du hast aber natürlich nicht Unrecht, ein unverträglicher Hund ist auch als Gebrauchshund immer schlechter als ein neutraler.

    Aber immer so zu tun als wären die umgänglichen Hunde das Problem geht mir echt auf den Keks ...

    Das Problem sind eher unerzogene Hunde, egal ob sie umgänglich sind oder nicht.

    Wenn ein Hund umgänglich ist, aber voll in einen anderen reinbrettert liegt die Schuld mMn immer bei diesem Hund (bzw dessen HH), komplett unabhängig davon ob der andere Hund umgänglich ist oder nicht.
    Es gibt viele Gründe aus denen ein Kontakt (zumindest in dem Moment oder unter diesen Bedingungen) unerwünscht sein kann. Dass der umgängliche Hund dabei nichts Böses will, ist dabei komplett irrelevant.

    Ich halte es grundsätzlich für falsch, sich über anderer Leute lustig zu machen. Ängste sind nicht lustig, sie haben ihre Gründe. Wer einmal einen sterbenden Kleinhund auf dem Arm hatte, der Opfer einer Hundeattacke war, der geht nicht mehr locker flockig mit seinem Hund durch durch die Gegend. Soetwas ist mit das Schrecklichste, was man als Hundehalter erleben kann. Das prägt (und verängstigt) nachhaltig, und man tut ALLES dafür, dass soetwas nie wieder passiert.
    Und wenn man dann noch Sprüche zu hören kriegt wie "Meiner hat schon gefrühstückt", dann ist das nicht mehr lustig sondern treibt einem direkt wieder Bilder in den Kopf, die man eigentlich verdrängt hatte.

    Wenn man nicht mehr über Andere lachen darf ist das ein ziemliches Armutszeugnis an die Gesellschaft. (So ganz allgemein...)

    Mal ganz realistisch geschätzt: Wie viele Kleinhundehalter, denkst du, sind schon mit ihrem (nach einer unvorhersehbaren Hundeattacke) sterbenden Hund im Arm heim gelaufen und haben sich danach wieder einen kleinen Hund geholt?
    Dieses extrem seltenen Ausnahmesituationen als Totschlagbeispiel zu verwenden ist nicht zielführend.

    Ganz davon abgesehen, ich habe bisher in keinem Kleinhundehalter auch nur den winzigsten Schatten von echter Angst gesehen. Sorge und Misstrauen ja (manchmal), aber Angst nicht. Auch bei denen nicht, die sich benehmen als würde gerade die Welt untergehen. Vom Thema Ängste nähren will ich garnicht erst anfangen, wir sind so schon OT genug.

    Wo ich dir allerdings Recht gebe, ist dass man sich dumme Kommentare einfach schenken sollte, wenn diese vom Gegenüber nicht absichtlich provozieren wurden. Auch ganz generell, nicht nur auf Hunde bezogen.

    Ich leine meine Hunde auch bei Hundebegegnungen an (egal wie groß der Hund ist) bzw. hebe sie teilweise hoch.Meine Hündin hat Angst, seit ein Schäfer sie verfolgt hat. Sie bleibt bei manchen Hunden stehen und geht nicht weiter. Hat sichtlich Angst und Streß.
    Warum sollte ich sie da stehen lassen und mit ihrer Angst alleine lassen. Ich hebe sie hoch, vermittle ihr Sicherheit, wir passieren dadurch den andren Hund schneller und gut ists.

    Ich versteh auch nicht wieso so viele Halter großer Hunde da so ein Problem damit haben und das so oft bereden müssen. Fühlen sie sich dabei angegriffen?
    Es ist als würden nur Halter kleiner Hunde ihre Hunde anleinen.

    Es ist mir grundsätzlich herzlich egal was andere HH machen, solange es mich nicht tangiert.
    Ich fand es nur interessant, dass jemand so komplett gegensätzliche Erfahrungen hat.

    Und ich finde nur das Theater einiger Kleinhundehalter übertrieben. Meine Schilderung war keine Übertreibung oder so, die nehmen die Hunde nicht einfach nur auf den Arm, sondern benehmen sich als würden meine geifernd in der Leine hängen und ich Anstalten machen besagte Leine loszulassen, während meine Hunde denen meist kaum einen Blick zuwerfen. Darüber mache ich mich lustig. Ob sie den Hund hoch nehmen oder nicht ist mir egal, mache ich mit ganz kleinen Welpen ja auch wenn jemand, gleich in den ersten Tagen, sein Rudel auf uns zupreschen lässt.