Welpe aus dem Auslandstierschutz

  • Ich würde mir an deiner Stelle mal eine Prioritätenliste erstellen. Was muss der Hund unbedingt mitbringen (also z.B. Katzenverträglichkeit) und was wäre zwar schön, aber eher nicht so wichtig.

    Ich denke dass du gerade eine Konstellation möchtest, die nicht so einfach zu bekommen ist.

    Mir war es früher auch unglaublich wichtig einen Hund aus dem TS zu nehmen, da kann ich dich gut verstehen. Welpen im TS zu finden ist allerdings nicht so einfach, vor allem wenn man noch Vorstellungen der Größe und Agilität hat. Das kann man bei einem Welpen unbekannter Herkunft nicht genau vorhersagen.

    Ich kann dir sagen dass ein junger, aber erwachsener Hund aus dem TS gerade als Anfängerin wesentlich einfach ist. Gerade wenn der Hund auf einer Pflegestelle ist, können die dir genau sagen wie der Hund drauf ist und die Katzenverträglichkeit testen.

    Einen Welpe aus dem Ausland bekommt man durch die Tollwut Regelung nicht, wurde ja schon gesagt.


    Ich habe übrigens auch immer gedacht never ever gebe ich einen Hund wieder ab. Vor 1,5 Jahren habe ich meinen dritten TS Hund aufgenommen und da sind Vorstellungen und Realität so weit auseinander gedriftet, dass ich nicht mehr mein normalen Leben durch den Hund führen konnte. Letztenendes habe ich trotz Abgabeversuch, ihn behalten. Aber wäre es mein erster Hund gewesen, ich hätte es einfach nicht geschafft. Und ich war auch bei meinem ersten Hund sehr engagiert und ambitioniert.


    Ich drücke dir wirklich die Daumen dass du den richtigen Hund für dich findest, denn Hunde sollen Freude machen und einen nicht an den Rande des Nervenzusammenbruchs bringen (und trotzdem tun sie es manchmal :ugly: )

  • (...)

    Ich kann dir sagen dass ein junger, aber erwachsener Hund aus dem TS gerade als Anfängerin wesentlich einfach ist. Gerade wenn der Hund auf einer Pflegestelle ist, können die dir genau sagen wie der Hund drauf ist und die Katzenverträglichkeit testen.


    (...)

    Huhu, ich zitier dich mal.

    Hier würde ich aber auch einschränken, dass "Teenies" bis zum Alter von etwa zwei Jahren jetzt nicht unbedingt einfacher sind.

    Ich hatte hier im DF irgendwann mal gelesen, dass gerade auch das Teenager-Alter ne vulnerable Zeit ist, in dem viele Hirnverknüpfungen gebildet werden und dass dann auch der Import-Stress sich negativ auf die Entwicklung auswirken kann. Würde mich nicht überraschen, ist ja bei Menschen auch so.


    Ansonsten an fleischbarbie auch ich, die mal massive Probleme mit einem Direktimport hatte, kann dir dazu raten, ein Hundi zu nehmen, den du schon eins, zwei mal besuchen konntest.

  • Falls Du Instagram als Medium magst, liebe fleischbarbie kann ich Dir den Account namens "andershunde" empfehlen.


    Da schreibt die Leiterin des Tierheims Lübeck und man kann viel darüber lernen, wie Tierschutz gut gemacht aussieht und wie nicht. Das ist vielleicht interessant für Deine Überlegungen :)

  • Malterser, Havaneser, Bolonka, Yorkies und Papillions sind tolle Hunde für Anfänger aber du wolltest ja was sportliches.


    Dann auch wie schon hier gesagt Retriver, Collie oder auch (mini)Aussie. Guck da mal nach :)

  • So, ich hab mich jetzt mal durch den ganzen Thread gelesen :gott:


    Ich mag eigentlich nur auf zwei Dinge eingehen, bzw ist hier auf einen Punkt noch garnicht eingegangen worden :


    1. Du meintest, dass du eigentlich gern einen Assistenzhund hättest? Bzw dass du eine Krankheit hast, bei welcher dir der Hund quasi durch Anzeigen von Anfällen helfen soll.

    Du meintest es zwar bezogen auf Auslastung, bzw genauer hinsichtlich jagdlicher Auslastung weil Nasenarbeit, und dass es für dich nur "ein bisschen" wäre.

    Aber die Fragen sind natürlich - Wie wichtig ist dir dieser Punkt? Wäre es ein "nice to have" oder eher ein "must-have"?

    Ich wollte dazu nämlich erwähnen, dass ein Assistenzhund nie nur "ein bisschen" Assistenzhund ist, zumindest nicht was das Anzeigen/Helfen von Anfällen/Schüben anbelangt.

    Ein bisschen Assistenzhund, wäre wenn er für dich ein paar kleine Aufgaben erledigen würde, die du jedoch auch selbst tun kannst.

    Ansonsten ist das wie mit "ein bisschen Schwanger" - es geht nicht. ;)

    Ein MS/Epi/Diabetiker Warner bspw, ist ein Hund mit einem full time Job, so zu sagen. Man übt viel, zusammen mit einem Assistenzhundetrainer ( es sei denn vielleicht, der Hund hat seine Ausbildung schon hinter sich), damit der Hund auch dann zuverlässig arbeitet, wenn er gebraucht wird.

    Er muss aufmerksam sein, und kleinste Veränderungen Richtung Krankheit wahr nehmen. Er muss das von selbst zeigen, und dann bspw ein Medikamententäschchen suchen und bringen. Einige Assistenzler müssen dann noch andere Aufgaben zusätzlich bewältigen - zB beruhigend auf den Menschen einwirken, oder sollte der Körper nicht so mit machen ( kann bspw bei Ms vorkommen dass der Körper dann immer weiter abschwächt), im Alltag helfen ( Ampel drücken, Socken ausziehen, Gegenstände apportieren die fallen gelassen werden, ect).

    Was Anderes wäre es, wenn es sich bspw um Migräne handelt. Dafür braucht man eigentlich keinen Assistenzhund, aber man könnte ihn theoretisch dafür Ausbilden. Wäre allerdings nur in der Hinsicht was Anderes, dass der Background weniger ernst ist. Bei einem Migräne Anfall bekommt man nur höllische Schmerzen, und gerät nicht in Gefahr ( Wie bspw bei einer Unterzuckerung, oder einem Krampfanfall).

    Insofern - sollte dieser Punkt für dich wichtig sein, halte Ausschau nach einem erfahrenen Assistenzhundetrainer, und suche mit ihm zusammen nach einem passenden Hund, denn diese Anforderungen kann nicht jeder Hund erfüllen. :)



    Punkt 2 : Das Stadtleben, bzw Leben am Stadtrand.

    Wild wurde angesprochen, und dass es stressig ist, aber ich würde dieses Thema gern weiter anschneiden :


    Im Mehrfamilienhaus können bellfreudige oder territoriale Hundetypen schnell Probleme machen. Auch die Optik macht nen Unterschied - groß und schwarz oder Listenhundoptik, führt bei einigen Menschen schnell zu Ängsten. Das bedeutet nicht nur, dass dir fremde schneller aus dem Weg gehen, sondern dass man dich schneller auf dem Kieker hat, wenn mal was passiert.

    Kleine oder hellere Hunde ( oder Typen mit positiverem Image, wie bspw Retriever, Pudel, Collies oä) machen dir das Leben mit der hohen Menschendichte, aber vor allem mit den Nachbarn da schon deutlich einfacher. :)


    Dann ist es so, dass ein Hund der in der Stadt lebt, allgemein viel höheren Anforderungen stand halten muss. Du kannst dort also keinen Hund gebrauchen, der sich in dieses Leben nicht einfügen kann ( zB weil er Probleme hat, die ein oder anderen Außenreize auch ausblenden zu können).

    Du gehst raus, hast eine Menge Gerüche, eine Menge anderer Hunde + deren Halter, Autos, Motorräder, Busse, Kinder, Senioren, Fahrräder...

    Also ganz ganz viele Bewegungs- und Geruchsreize für den Hund, und oft auch viel Lärm.

    Hinzu kommt, dass der Hund dabei stets in seinem Aktionsradius stark eingegrenzt wird ( Leine oder schlicht warum auch immer kein Platz), und ihr euch viel im Stop and Go befindet ( mal eben so eine Straße überqueren? Geht nicht. Mal auf einer Fußgängerinsel stehen bleiben können während hinter und vor einem der Feierabendverker wütet? Auch am Stadtrand meiner Ansicht nach super wichtig).

    Überall liegen Dinge rum, die der Hund nicht fressen darf, dauernd passiert man als Hund fremde Territorien, und zum Schluss gibt es noch das Wild.

    Warst du schonmal nachts am Stadtrand unterwegs und hast dabei die Augen offen gehalten nach Wildtieren? Gut getarnt so ein Fuchs im Stadtpark, oder ein Igel im Grünstreifen oder?

    Wenn ich dir eins versichern kann, dann dass die mit einem Hund der ansatzweise jagdliche Ambitionen hat ( also ich rede hier nicht vom Jagdgebrauchshund den du erst wolltest, sondern von alltäglicheren Rassen, denn fast jeder Hund besitzt zumindest ein Fünkchen davon), fällt dir erst auf, wie viele Tiere in der Stadt aktiv sein können.

    Ich begegne zB fast jeden Abend Tieren. Rehe, Füchse, Kaninchen, Marder, Ratten, Igel.... Alles Tiere die erst zur Dämmerung oder im Dunkeln raus kommen, und sich derartig an die Zivilisation angepasst haben, dass sie sich auch an tobenden Hunden nicht stören.

    Eine Gruppe Rehe beim Autohändler oder in der Wohnsiedlung? Ist hier ziemlich normal.

    Ein Fuchs der einen mal ein paar Meter begleitet? Passiert.

    In manchen Stadtteilen gibt's hiier außerdem Waschbären, und in anderen Städten sind Wildsäue längst heimisch.


    Und tagsüber? Eichhörnchen, Katzen, Vögel... Alles jagdbar!


    Ich wollte grad nur nochmal auf die Tierchen hinaus, um dir zu verdeutlichen wie anstrengend Jagdtrieb auch in der Stadt sein kann. Also überlege dir gut, wie stark dein Hund sein darf, und wie viel Jagdambition du in Ordnung findest, denn ein Hund der sobald es dämmert, komplett auf Spur ist, oder unerwartet ( weil du siehst ja nix) schreiend in der Leine hängt, ist kein Spaß.


    Meine Hündin kommt mit all diesen Faktoren zurecht. Wenn ihr ein Radfahrer vorbei rauscht, juckt sie das nicht. Wenn links und rechts Busse vorbei fahren, bleibt sie cool. In der Wohnung, ist sie zwar wachsam, aber kläfft nicht. Sie ist groß genug um wahr genommen zu werden, aber klein genug um von vielen als "harmlos" betrachtet zu werden.

    Sie ist bei Wild angeknipst, aber noch ansprechbar und kann sich zusammen reißen.

    Ich kann sie mit auf die Bank und ins Zoogeschäft nehmen, wenn auch mit Maulkorb.


    Das klingt alles erstmal so einfach, dieses Citylife mit Hund, und dieses überall hin mitnehmen können. Aber es gibt ganz viele Hunde, die es nicht können. Ganz viele Hunde, die auf dem Dorf viel besser dran sind.

    Denn es macht einen riesigen Unterschied, ob der Hund nur leinenführig und abrufbar sein muss, und sich nur auf Feld und im Wald wohl fühlt, weil ihm in der Zivi die Nerven Flattern, oder ob er absolut kein Problem damit hat, eine halbe Stunde Fußweg durch die Stadt/den Stadtrand meistern zu müssen, bevor er ein Feld oder Wald überhaupt erahnen kann.

    Ob ein Hund fast überall frei laufen darf/10 Meter Schleppleine zur Verfügung haben kann, oder an 2 Metern immer gehorchen und sich zurück halten muss, bis er überhaupt die Möglichkeit auf nen paar Meter Radius mehr bekommt.


    Und in dieses Leben, passen am Besten die Rassen die man relativ häufig antrifft : Labrador, Golden Retriever, Bolonkas, Havaneser, Pudel ( wenn auch man fast nur die kleinen antrifft), Malteser,...


    Aber ebenfalls könnten noch in dieses Leben passen :

    Großpudel, Collie ( Lang oder Kurzhaarig), Dalmatiner, Tibet Terrier,...

  • Malteser, Havaneser, Bolonka, Yorkies und Papillions sind doch auch "sportlich"?

    Die sind fleischbarbie bloß zu klein, sie möchte mindestens mittelgroß. Was ich gut verstehen kann, weil ich auch lieber größere Hunde hab - man muss aber echt zugeben, die Kleinen sind praktischer. VOR ALLEM als immer-dabei-Hund. Die werden überall eher geduldet, man kann die mal eben untern Arm klemmen, der Kopf leistet genauso wie bei den Großen, der Körper leistet ... hm, mehr als bei den Riesen-Rassen zum Beispiel. Im Sinne von: die Kleinen sind besser geeignet zum Bergwandern, Laufen, Radfahren, Agilty, ...

  • Hi,


    erstmal Hut ab, dass Du trotz der hier teils harschen Diskussion auf der einen Seite und Schockverliebtheit auf der Anderen einen so offenen Geist bewahrst und noch einmal in Dich gehst. Egal, welches Ergebnis herauskommt. Das ist schon beeindruckend.


    Zum regionalem Tierschutz eine Anmerkung: Mittelgroße unkomplizierte bzw. junge Hunde sind nicht selten schon vermittelt, bevor sie es auf die Homepage schaffen. Je nach Kapazität des Tierheims für solche Aufgaben wird die Homepage erst gepflegt, wenn die Mitarbeiter auch was Verlässliches zum Hund aus eigener Hand schreiben können. Vorort gucken und die Leute kennenlernen ist immer eine gute Idee.


    Sportlich im menschlichen Sinn ist fast jeder Hund, ausgenommen die Züchtungen, bei denen wegen der Optik ein dysfunktionaler Körper herangezogen wird und die es deshalb einfach nicht können.


    Bei dem, was Du vorhast, ist ein netter Allrounder gefragt, der auch Spaß daran entwickeln kann, Menschentrubel um sich zu haben. Gleichzeitig weit genug vom Jagdhund weg, um möglichen Stress wegen der Katze zu begrenzen. Mir fiele da sofort der Pudel ein.

  • Beim Lesen deiner Pläne für ein Leben mit Hund dachte ich schon die ganze Zeit, daß meine Kleinpudelhündin sich bei dir wohlfühlen würde.


    ein aktiver, sportlicher Hund: passt

    den man in vielfältiger Weise ausbilden und mit dem man arbeiten und Spaß haben kann: passt

    der mit dem Stadtleben dank guter Nerven prima zurechtkommt: passt

    der verträglich mit Mensch und Hund ist und keinen stark ausgeprägten Jagdtrieb hat: passt

    den man deshalb überallhin mitnehmen kann: aber immer!


    Allerdings stammt Cara von einer Züchterin und profitiert dadurch natürlich von einer guten Aufzucht in der ersten wichtigen Lebensphase, auch wesensmäßig.


    Dagmar & Cara

  • Ich würde Hamlet wirklich gerne nehmen, wie ich schon sagte aber ein kleiner Zweifel bleibt wegen dem was viele hier angesprochen haben. Ich willl wirklich keine tote Katze im Haus.

    Hi 😊 ich melde mich hier mal als Katzenbesitzerin und Ersthundhalterin (Direktimport aus der Ukraine).

    Ich habe hier schon mitgelesen und bin grad sehr erleichtert über diese Aussage von Dir.

    Ein Jagdgebrauchshund macht mir da so richtig Bauchweh, als Du Hamlet unbedingt haben wolltest.

    Ich wollte immer einen großen Hund. Niemals eine Fusshupe, nie, ich habe die immer belächelt, das sind doch keine Hunde, pppffhhh 😬

    Als es dann zu dem Entschluss kam, einen Hund aufzunehmen, habe ich mir viele Gedanken über meine Katzen gemacht. Eingezogen ist vor 2,5 Jahren Leo, ein lustiger Mix, gerade mal 28cm hoch, laut TA inzwischen zwischen sechs und neun Jahren , laut Pass fast vier 😜, katzenverträglich laut Orga und eher ein ruhigerer Vertreter, Mix aus wahrscheinlich Chihuahua, Zwergspitz und what ever.

    Besser hätte es für uns nicht laufen können. Doch selbst bei Leo gab es ein paar Situationen, in denen ich dachte "puh, wäre er größer oder jagdlich ambitionierter, hätte ich grad ein Problem".

    Sei es, dass er ganz plötzlich dachte, den Kater zu massregeln sei eine gute Idee, die Katze doch zu jagen noch eine viel bessere.

    Es erforderte viel Management, was mir in die Karten spielte war, dass Leo kleiner ist als die Katzen (Maine Coons), sehr soft ist, was Schimpfe von Frauchen angeht, da reicht schon ein Räuspern und er steht stramm, und ich wie ein Fuchs hinter allem her war, was die Katzen beeinträchtigt hätte.

    Das mit einem Jagdhund? Never ever. Solange diese Katzen leben haben sie das Recht auf Ruhe, Sicherheit und Unversehrtheit. Ich denke das gilt auch für Deine 😘

    Die Drei kann ich bedenkenlos alleine lassen.

    Ich würde Dir einen netten Begleithund echt ans Herz legen. Nach 2,5 Jahren sehe ich die Art von Hunden als eierlegende Wollmilchsau. Wandern? Gern! Entspannt mit zu Freunden, ins Restaurant, Büro, etc? Ja bitte! Für jeden Spass zu haben? Yes! Knuddeln? Hier!!! Ich treffe viele Menschen mit Begleithunden und finde die mittlerweile einfach nur klasse! Sagt die, die am liebsten einen Rottweiler gehabt hätte 😂

    Klein heisst nicht langweilig, weniger Hund oder sonstwas.

    Klar kann man auch ins Klo greifen, aber wenn man so gewisse Dinge abklopft kann man doch einen zu einem passenden Hund finden 😍

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