Welpe aus dem Tierschutz - Sozialisation/Prägung

  • Hallo an alle,


    nach über einem Jahr, langen Überlegungen und eigentlich unserer abschließend fester Überzeugung einen Engl. Cocker Spaniel vom Züchter in unsere Familie aufzunehmen, hat nun das Schicksal im Leben anders für uns entschieden. 😊

    Vor kurzem wurden in unserer Heimat, Welpen eines illegalen Welpentransports beschlagnahmt (unter anderem Cavalier King Charles Welpen), welche nun im Tierheim in Quarantäne untergebracht sind. Wir haben uns für einen dieser kleinen Seelen beworben und freuen uns nun nach allen Vorkontrollen unheimlich auf den kleinen Mann.🥰

    Die Welpen sollen im April/Mai geboren sein und werden in den nächsten Tagen Tollwut geimpft. Ab dann dürfen wir auch mit ihm spazieren gehen und ihn direkt kennenlernen, bisher war dies nur hinter einer Scheibe möglich. Nach 21 Tagen darf er dann zu uns umziehen. Nun fragen wir uns allerdings, wie wir ihm den Start so gut wie möglich erleichtern können, um auch für sein weiteres Leben mit uns gute Grundsteine zu legen. Die Prägungsphase ist rechnerisch ja schon fast vorbei. Habt ihr Erfahrungen mit Welpen oder jungen Hunden, welche aus so einer Situation stammen und wie wirkte sich dies auf die Kleinen aus? Waren sie ihr Leben lang sehr ängstlich oder misstrauisch bei unbekannten Dingen???

    Zur Hundeschule sind wir schon fest angemeldet und diese startet auch zeitnah nach der Eingewöhnung, trotzdem möchten wir auch schon im Vorfeld so viele Informationen wie möglich sammeln.


    Wir danken euch schon jetzt für eure Anregungen und Tipps zu dem Thema!

  • was sind denn das für Zustände dass man nur wegen einer Tollwutimpfung den Welpen bisher nur durch Scheiben sehen durfte? Bei jedem Züchter gibt es ab der 4.- 5. Lebenswoche besuch und zwar nicht nur damit die neuen Besitzer ihre Hunde aussuchen dürfen sondern vor allem damit die Welpen unterschiedliche Menschen kennenlernen und man zeigt ihnen auch schon ihre Umwelt- heisst sie kommen raus, runter vom Hof und rein in die Welt. Einen Hund der all das nie hat kennenlernen dürfen, würde ich persönlich niemals kaufen auch nicht den ach so armen Tierschutzwelpen. Denn das was in diesen Wochen nicht gemacht wurde kann niemand wieder gut machen und so wie ich das jetzt verstehe wird euer Hund erst mit 16 Wochen überhaupt auf die Welt losgelassen. Geht gar nicht! Das ist falsch verstandene Tierliebe und einfach nur dumm von der Tierschutzorganisation.


    Noch was zum nachdenken: TW kann mit 12 Wochen geimpft werden. die meisten Welpen ziehen mit 8-10 Wochen in ihr neues Zuhause um....


    Übernimmt man ansonsten einen 16 Wochen alten Junghund sollte er gut geprägt und sozialisiert sein. Dann muss man sich auch keine Gedanken machen dass dem irgendwas fehlt oder man was nachholen muss.

  • Puh, ihr müßt evtl damit rechnen, dass ihr euch so einen Hund anschafft, der sowohl gesundheitlich wie auch im Verhalten ein Lebenlanges Defizit aufweisen wird.

    Wenn ihr euch darüber wirklich bewußt seid, dann macht es, ansonsten laßt die Finger davon.


    Der Start dieser Welpen war nun einmal absolut bescheiden.

  • Ist es möglich dass für diese Welpen vom Amtsvet Quarantäne angeordnet wurde und deshalb niemand nur das Pflegepersonal Kontakt haben darf? Dann ist eine Übernahme vor der Tollwutimpfung + Wartezeit auch nicht gestattet.

  • Diese Praxis hat sich leider auch nicht das Tierheim ausgedacht, sondern das zuständige Veterinäramt. Die Welpen kamen ungeimpft (wie es ja leider häufig der Fall ist, illegal aus dem Ausland nach Deutschland). Das Amt legte dann die Quarantäne für die Welpen fest. Mit 12 Wochen können die Welpen dann wie üblich TW geimpft werden und nach 21 Tagen geht man dann von der Wirksamkeit der Impfung aus.

  • Das ist falsch verstandene Tierliebe und einfach nur dumm von der Tierschutzorganisation.

    Öm naja, es ist korrekte Quarantäne.

    Da hat einfach kein Außenstehender rein und raus zu latschen zum Welpenknuddeln, sondern nur entsprechend geschulte MA nach der Einschleusung. Ja, ist für die Welpenentwicklung sch***, ja, viele THs drücken da alle Augen zu, aber das wär das korrekte Vorgehen.

  • Uiui...also ich würd niemals einen Welpen nehmen, der nicht mal einen Hauch von Grundprägung (so klingt es jedenfalls) erhalten hat. Der Welpe wird, wenn es so ist, wie du schreibst, auf jeden einzelnen Umweltreiz hingeführt werden müssen und wahrscheinlich auch auf ganz vieles, das normal geprägte Welpen in dem Alter schon kennen, (über)reagieren, weil ihm ganz einfach das generalisierte lernen und eine gewisse Alltagssicherheit fehlt.


    Vor allem, weil der Cocker ja auch nicht unbedingt für stoische Gelassenheit und Souveränität bekannt ist.


    Überleg dir das bitte gut! Die Wahrscheinlichkeit, dass du einen Hund bekommst, der nie wirklich gut und einfach im Alltag mitlaufen wird, ist mit den Voraussetzungen wahnsinnig hoch. Auf Besuch (generell viele verschiedene Menschen), Autos, Fahrräder... Kindergeschrei, Staubsauger usw., andere Hunde, Dinge denen du jeden Tag begegnest und die für einen Junghund ganz normal sind, wird ein nicht sozialisierter Hund oft lebenslang mit Unsicherheit/Angst/Agression reagieren und du wirst das dann managen müssen.


    Einiges kann man evtl. nachholen, aber die so unglaublich wichtige Sozialisierungs- und Prägephase ist dann mehr oder weniger vorbei. Und wenn so gar kein Grundstein gelegt worden ist, hilft "nachbessern" auch nicht, da geht's dann um ein grundlegendes Defizit.


    Das muss nicht sein, aber du solltest damit sehr wahrscheinlich rechnen und dir dessen bewusst sein, wenn du den Welpen tatsächlich nimmst. Und du solltest dir die Frage, ob du das schaffst und ob du damit umgehen kannst, ganz ehrlich selbst beantworten.

  • Ich hab keine Erfahrung mit Welpen aber mit erwachsenen Hunden mit wahrscheinlich ähnlichen Startbedingungen. Ich würde mich wirklich auf eine anstrengende Zeit (vielleicht ein ganzes Hundeleben lang) einstellen. Ich hab vor 4 Jahren eine Hündin übernommen die ihre Ängstlichkeit nie ganz überwinden wird und sehr wenig stressresistent ist. Die vorher übernommene Hündin konnte mit Training die Ängstlichkeit gut überwinden, aber auch da war Stress immer ein Thema.

    Die Gesundheit war und ist bei beiden kein Thema.

  • Das ist falsch verstandene Tierliebe und einfach nur dumm von der Tierschutzorganisation.

    Wie sollte es die Tierschutzorganisation denn richtig machen?

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