Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?
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Meine 3 sind ein tolles Team (in guten wie in schlechten Zeiten
). Sie sind mein Hobby, Beruf und auch irgendwie mein Lebensinhalt. Ich verbringe lieber Zeit mit den Hunden als mit Menschen. Gleichzeitig sind mein Mann und mein Sohn sportlich sehr aktiv und wir somit viel unterwegs. Die Hunde müssen und dürfen oft mit, was sie unheimlich toll machen und wie immer und überall auf die toll erzogenen und braven Hunde angesprochen werden.Dieses Jahr war viel. Der Mann hat gleich 2 Trainer Scheine gemacht die ca 9 Monate gedauert haben. Neben dem 2 Trainingstagen mit den Kids hatte er 2 Tage Fortbildung vor Ort, Vollzeit Job und am Wochende 1 Tag Spiel. Ich habe mich selbständig gemacht. Dann noch ein 13 jähriges Kind das 5 Tage die Woche beim Sport ist. Die Hunde und ich sind jeden Samstag Vormittag in der Hundeschule. Für uns alle ein wichtiger Heiliger Termin.
Ausgefallen sind oft unsere Wochend-& Urlaubswanderung
. Und trotzdem haben wir es gewuppt. Es gab Futterbeschäftigung, Klickertraings an der Seitenlinie, Massageeinheiten abends im Bett und große Gassirunden an den Sport-Plätzen der Region oder spätabends im Dunkeln weil wir mit Herrchen zum Fortbildungszentrum gefahren sind und dort gelaufen sind oder wenn das Kind beim Sport war.Aber mehr als 3 hätte ich dieses Jahr nicht gewuppt bekommen. Mal ganz ab vom finanziellen. Wir sind definitiv besser gestellt als einige andere, versuchen Freunden und Bekannten wenn's nötig ist zu helfen wo wir können, aber Krösus sind wir nicht. 3 große Hunde waren auch nochmal eine ganz andere Nummer gewesen als 3 kleine bis mittelgroß. Und auch der Wagen ist unser bester Freund. Auf Turnieren ist der immer dabei. Als Rückzugsort und Transportkutsche für Hunde oder sachen
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Also ich gestehe, ich bin skeptisch bei Aussagen wie "Keiner meiner 10 Hunde hat einen Mehrwert von Spaziergängen mit mir allein oder nur einem der anderen Hunde zusammen!" Vor allem wenn die Hunde es gar nicht groß anders kennen. Wie will man das als Mensch denn letzten Endes beurteilen? Und wenn von 10 Hunden 4 mit Einzelrunden glücklicher sind, kriegt man das dann auch dauerhaft so gewuppt...?
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Also ich gestehe, ich bin skeptisch bei Aussagen wie "Keiner meiner 10 Hunde hat einen Mehrwert von Spaziergängen mit mir allein oder nur einem der anderen Hunde zusammen!" Vor allem wenn die Hunde es gar nicht groß anders kennen. Wie will man das als Mensch denn letzten Endes beurteilen? Und wenn von 10 Hunden 4 mit Einzelrunden glücklicher sind, kriegt man das dann auch dauerhaft so gewuppt...?
An der Stelle muss ich sagen, dass es wohl davon abhängt welchen Hundetyp man hat und wofür man die Spaziergänge nutzt. Für meine Hunde ist es in der Tat egal, ob ich die Runden mit allen zusammen gehen oder einzeln. Das ist Zeitungslesen-Seelebaumel-Zeit. Und das machen die so oder so. Für mich ist es mit allen anstrengender, weil ich meine Augen überall haben muss. Vor allem jetzt im Dunkeln ist es manchmal echt anstrengend, wenn einer der Senioren falsch abbiegt oder meint mich verloren zu haben und dann plötzlich rumdreht und in die falsche Richtung davon rennt ... dann muss ich entscheiden, ob ich den anderen Senior da stehen lasse und hoffe, dass er nicht abhaut, während ich den anderen einfange oder drauf hoffe, dass der andere sich besinnt. Zweiteres ist allerdings im Dunkeln eigentlich keine Option mehr, weil die mich einfach nicht mehr finden.
So etwas passiert aber auch im Hellen immer häufiger. Heute morgen hat sich mein Spitz plötzlich herumgedreht und ist im Stechschritt zurück gelaufen, weil er mich nicht mehr gesehen hat - wir reden hier von zehn Metern! - und meinte, ich sei bestimmt rumgedreht. (Was ich dort noch nie gemacht habe und auch immer in die gleiche Richtung gehe.) Zeitgleich war rennen eine doofe Option, weil ich meine Aina an der Leine hatte, deren Bein gerade wieder etwas zickt und sie deshalb nicht rennen sollte ...
Was ich tatsächlich aufwändig finde, ist alle Hunde ausreichend zu bespaßen und zu pflegen. Da hätte ich gerne mehr Kapazitäten, vor allem für die Oldies. Gut, ich mache halt einfach gar nichts anderes mehr und stecke die Zeit in sie. Um mich selbst kümmere ich mich deshalb auch weniger als ich sollte. (Übungen für den Rücken mache ich schon ewig nicht mehr, weil ich in der Zeit lieber die Oldies zur Muskelkräftigung turnen lasse und dann muss ich auch irgendwann mal ins Bett.)
Was ich wirklich bestaune bei Leuten die so viele oder noch mehr Hunde haben, sind die finanziellen Kapazitäten. Meine Hunde haben die letzten Jahre viel von meinem Erspartem aufgebraucht, weil jetzt im Alter so viel zusammengekommen ist. Gut, da könnte man auch weniger ausgeben, wenn man nicht immer zu Spezialisten rennt und alles noch behandeln und operieren lässt. Viele gehen dann einfach nur zum Haustierarzt und geben Medikamente. Da bin ich anders gestrickt.
Das ist aber ein Grund, warum bei mir alle zukünftigen Hunde eine Krankenversicherung bekommen werden UND ich weniger Hunde anstrebe. (Eigentlich war mein mir selbst gesetzten Limit eh vier, da möchte ich auch wieder hin.)
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Die Cousine meiner Mutter hat insgesamt 7 Hunde nach und nach aus dem Auslandstierschutz aufgenommen. Keine Zwingehaltung sondern alle im Haus. Und da geht es imo schon in Richtung Überforderung. Nicht weil es nicht grundsätzlich möglich wäre sieben Hunde zu halten. Ich denke wenn man organisiert und überlegt vorgeht, bekommt man alle Grundbedürfnisse gestillt. (Wobei ich mir dann nicht vorstellen kann, noch einen Vollzeitjob oder Kinder zu haben. Das wäre dann mein einziger Job.
)In ihrem Fall ist das Problem: Die HUnde wurden als Direktimport aus dem Ausland geholt. Ohne zu wissen ob sie überhaupt in die Gruppe passen. Und dann wurde das Zusammenleben erzwungen. Egal ob Hund X ständigen Stress mit Hund Y hat. Sie müssen halt klarkommen. Und da sind Hunde bei, die einfach null für die Gruppenhaltung geeignet sind weil sie schon Schwierigkeiten haben normal untereinander zu kommunizieren. Und ja, da kam es zu Beißereien. Auch weil sie z.B. alle zusammen gefüttert werden, obwohl die HH weiss dass das Stress geben könnte. Aber getrennt füttern, passt nicht zu ihrer Fantasie der Gruppenhaltung.

Die Hunde leben gemeinsam im Haus. Und ich bin mir sicher, viele von ihnen sind dauergestresst weil das Frauchen einfach alles laufen lässt... Sie ist die Fraktion: Hauptsache gerettet. Und sie sieht nicht das manche Individueen einfach nicht in eine Gruppe passen. Oder das auch eine Gruppe gemanagt werden muss. Das wäre mental natürlich auch anstrengender.
Da sehe ich neben den Grundbedürfnissen, wie Futter, tierärztliche Versorgung, Bewegung usw. auch einen wichtigen Punkt. Es passt nicht jeder Hund in die Gruppenhaltung. Und nicht immer wird von dem HH darauf Rücksicht genommen. Und hat der HH dann überhaupt das Wissen, um eine Gruppe zu managen?
Hier läuft eine Dame mit 4 (?) Chihuahuas herum, die sich gegenseitig an der Leine hart attackieren und es wird untereinander gemobbt. Wird halt laufen gelassen... Die Dame interessiert das nicht. Sie geht ungerührt mit allen zusammen spazieren. Bei der Gewichtsklasse, zieht sie die Gruppe halt einfach um den Block.

Zudem: Was wenn einer der Hunde verhaltensauffälligkeiten zeigt, die sehr viel Einzelmanagement erfordern? Ist das überhaupt leistbar bei so einer großen Gruppe? Wäre es nicht angebrachter einen solchen Hund dann in Einzelhaltung zu geben?
Ich habe ja nur zwei Hunde. Nachdem Yoshi als Zweithund eingezogen ist, habe ich erstmal gemerkt wie anspruchsvoll es sein kann, wenn ein Hundeindividuum es erfordert, im Alltag immer im Auge behalten und gemanaget werden zu müssen. Mir war natürlich vorher schon klar dass einiges getrennt vonstatten gehen muss. Molly ist 12 mit altersbedingen Wehwehchen, Yoshi ist
56 Jahre alt. Ich gehe zu 90% getrennt spazieren.Womit ich vorher nicht gerechnet habe: Anstrengend ist eher das managen im Alltag. Ich muss einen Blick auf die Interaktionen haben, weil Yoshi bei Unsicherheit auch in Aggression umschwenken kann. (Aggression in dem Fall kein Beißen aber er wird körperlich heftig und das will ich einer Seniorenhündin nicht zumuten.) Das heißt immer ein Auge drauf haben und SEHR SEHR früh eingreifen/rausholen, bevor die Chance besteht, dass er explodieren könnte.
Und was ich auch nicht auf dem Zettel hatte: Hunde verändern sich natürlich im Alter auch mental. Molly ist in den letzten Monaten anhänglicher geworden. Vermutlich auch weil sie sich immer schlechter zurechtfindet. Sie kommt auch nicht mehr so problemlos zur Ruhe wenn sie alleine bleiben soll. Ihr gesteigertes Nähebedürfnis kollidiert mit den für Yoshi notwendigen Einzelspaziergängen. Dafür habe ich nun Lösungen gefunden, die es für Molly erträglicher machen aber toll findet sie das bestimmt nicht und muss in diesem Sinne "zurückstecken". Und wir sprechen hier von nur zwei Hunden die unterschiedliche Bedürfnisse haben...
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Wie will man das als Mensch denn letzten Endes beurteilen?
Indem man es ausprobiert?
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Und wenn von 10 Hunden 4 mit Einzelrunden glücklicher sind, kriegt man das dann auch dauerhaft so gewuppt...?
Da ist man dann an dem Punkt, überwiegt der Vorteil von Gruppenhaltung für diese Hunde, den Nachteil, dass es keine Einzelrunden gibt? Da gibt es keine pauschale Antwort und ist sicher auch von der Einstellung des Menschen abhängig.
Für mich gibt es aber auch keine Perfektion und ich bin mir sicher bei jedem Hund gibt es irgendwas, dass er gerne anders hätte, wenn er die Wahl hätte. Für mich ist das tatsächlich kein Rudelthema, das betrifft jeden Hundehalter.
Die Gefahr besteht darin vor lauter Kompromisse gehören zum Leben dazu, den Punkt zu verpassen, an dem das Positive nicht mehr überwiegt und das Leben nur noch aus Kompromissen besteht.
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Es ist ok, wenn man sich nicht vorstellen kann, das Programm von anderen gewuppt zu kriegen. Oft sind diese Leute da aber auch nicht von Null auf Hundert reingerutscht, man passt die Situation dann halt immer wieder den neuen Umständen an. Oft macht man halt einfach und stellt sich dann rückblickend auch die Frage, wie man das bloss geschafft hat :-).
Und immer wieder muss man dann auch entscheiden, was jetzt wirklich Priorität hat und diese auch erhält, man muss Kompromisse eingehen. Aber das ist nun auch ein Teil des erwachsen und Part der Gesellschaft zu sein. Da gibt es oft eine Idealvorstellung und dann auf der anderen Seite das reale Leben.
Auch scheint mir ein bisschen, als würden manche hier den Umstand nicht berücksichtigen, dass z.B. Wohnform (Haus, Wohnung, Garten, Stadt, Land), die Jobsituation (angestellt, selbstständig, HO oder Arbeitsort extern, Bürojob oder draussen, muss ich pendeln, unterwegs mit ÖV oder eigenem Auto) und auch bin ich Single oder ist da ein Partner u. Familie die mithelfen, grossen Einfluss auf was ist möglich und was nicht haben. Ebenso rassespezifische Eigenarten der Hunde selbst.
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Ich bin aktuell mit meinen zwei jungen Rüden komplett ausgelastet und hätte nicht die Kapazität (im Sinne von zusätzlicher Energie, Zeit) für mehr.
Allerdings lasse ich mich auch sehr auf meine individuellen Hunde und die Arbeit mit ihnen ein. Das, was aktuell an Zeit (inkl Fahrten, Wochenenden, Seminaren), Geld und meinem persönlichen Engagement draufgeht, ist meine Grenze. Ich möchte aber eben auch eine intensive Beschäftigung mit meinem individuellen Hund haben.
Dass unterschiedliche Menschen unterschiedlich ticken und dabei die Konstellation der Hundetypen sowie die Ansprüche an Hundehaltung total unterschiedlich sind, kann ich gut akzeptieren.
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ich glaube, sobald gezielte Arbeit mit Fokus auf ein bestimmtes Ziel ins Spiel kommt, ist halt einfach die Zeit begrenzt und somit irgendwann die Kapazität.
Was aber sehr ausschlaggebend ist, ist die Job- und Lebenssituation.
Kann ich direkt bei mir trainieren, kommen die Hunde mit zur Arbeit, kann ich immer alle mitnehmen etc. Das macht enorm viel aus.
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Ich hatte vor kurzem überlegt einen 4. Hund aufzunehmen. Letztlich hat mein Bauchgefühl beim Besuch Dagegen gesprochen, obwohl es eigentlich gepasst hätte und ich hab dem Bauchgefühl nachgegeben. Das bereue ich auch im Nachhinein nicht.
Ich hab 2 Senioren, die noch größtenteils fit sind und im Alltag für meinen Ansprüche problemlos mitlaufen und einen anspruchsvolleren, großen Hund. Freilauf wegen Jagdtrieb nur in sehr übersichtlichen Gegenden möglich und Management bei Hundebegegnungen nötig, dazu lebe ich in sehr belebten Gebiet. Evtl. zieht trotzdem in naher oder ferner Zukunft ein weiterer Großpudel eln, aber konkret ist nichts geplant.
6, 9 oder 10 Hunde sind für mich aber nicht das, was ich mir vorstellen kann.
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