Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?

  • ich glaube, sobald gezielte Arbeit mit Fokus auf ein bestimmtes Ziel ins Spiel kommt, ist halt einfach die Zeit begrenzt und somit irgendwann die Kapazität.


    Auf jeden Fall.

    Ich könnte mir keine Hundehaltung vorstellen ohne dabei zusammen mit dem Hund einen Job zu haben. Gemeinsame Arbeit, Erfolgserlebnisse, Lernen, Scheitern, Wege finden, ein Team werden - Das ist für mich ein entscheidender Aspekt. Hunde, die "nur" dabei sind, wären für mich nichts. (für mich)

    Der Aufwand begrenzt logischerweise die Kapazitäten.

  • Hier läuft eine Dame mit 4 (?) Chihuahuas herum, die sich gegenseitig an der Leine hart attackieren und es wird untereinander gemobbt. Wird halt laufen gelassen... Die Dame interessiert das nicht. Sie geht ungerührt mit allen zusammen spazieren. Bei der Gewichtsklasse, zieht sie die Gruppe halt einfach um den Block. |)

    Wohnst du zufällig in meiner Nähe?:lol: Wir haben hier sowas auch und ich weiß auch nie wie viele Chihuahuas es jetzt tatsächlich sind. Die beißen sich gegenseitig ordentlich, wenn sie sich aufregen..... Wenn das keine Chihuahuas wären, Junge Junge Junge.

    Ich hatte auch eine intensive Begegnung mit einer Person, die vier Hunde hält. Die Lebensumstände sind gerade so am Rand dessen, was noch in irgendeiner Form "im Griff" zu bezeichnen ist. Eigentlich ein Fall für's Vetamt. Einer der Hunde ist extrem gestört und wird den Rest seines Lebens wahrscheinlich kein normales Hundeleben führen können und ist in der jetzigen Haltung komplett überfordert. Der Hund wird dort aus rein menschlich emotionalen Gründen gehalten, es ist missbräuchlich. Und ich sage sowas nicht oft. Aber bei sowas gehen wir wieder in den Bereich "Vernachlässigung". Dort drinnen zu stecken war für mich tatsächlich nachhaltig verstörend und ich bekomme bis heute Herzrasen und werde ganz angespannt, wenn ich mich daran erinnere was ich dort erlebt habe. So viel Stress, psychisches Leid und Lautstärke an einem Ort. Und dabei sind es "nur" vier Hunde :ugly:.

  • Ich finde es kommt extrem auf die Hunde an. Zwei Emmas würden mich an den Rande des Wahnsinns bringen. Fünf Levis könnte ich mir schon eher vorstellen. Hier wird es unter normalen Umständen nie mehr als 2 Hunde geben, einfach weil mir Dinge wie Urlaub im Hotel etc. wichtig sind. Aber grundsätzlich glaube ich, wäre es gut händelbar.

    Und die Hunde von Fuchshexchen sind eine so wundervoll harmonische Truppe und alle sind wahnsinnig gut erzogen. Es wurde hier mal Alltagsgehorsam genannt und das trifft es sehr gut. Jeder weiß was erlaubt ist, alle bewegen sich im gesteckten Rahmen und keiner nutzt es aus, wenn Frauchen gerade mit einem der anderen Hunde beschäftigt ist. Das ist etwas, was ich mir so nicht hätte vorstellen können, wenn ich es nicht immer wieder selbst bei ihr erleben würde. Und ich weiß genau, bei mir wäre schon längst Anarchie ausgebrochen. Aber bei ihr klappt das. Und ich habe tatsächlich nicht das Gefühl, dass einer der Hunde zu kurz kommt. Ich für mich könnte mir nicht vorstellen, jeden Tag 10 Hunden Zähne zu putzen, bei allen die Gesundheit im Blick zu haben, jeden Tag mehreren Hunden verschiedene Medikamente zu geben. Aber es gibt sie, die Menschen, die sowas können. Ich bewundere das immer wieder und ich hätte nicht Kraft und Energie dazu. Aber das heißt eben nicht, dass niemand es kann.

  • Es gibt viele Mehrhundehalter, an deren Hundehaltung man was aussetzen kann. Die wären aber vermutlich als Einzelhundehalter auch nicht besser. Und es gibt sehr viele Einzelhundehalter, an deren Hundehaltung man etwas aussetzen kann.

    Es kommt eben zuallererst mal drauf an, wie wichtig einem die optimale Versorgung seiner Haustiere überhaupt ist, egal wie viele.

    Dann, wie überlegt man an die Anschaffung rangeht. Egal, ob erster oder zehnter Hund. Den Direktimport in eine bereits unharmonische Gruppe zu schmeissen ist halt Mist - egal, obs der zweite oder fünfte ist.

    Ich finde es am ehesten irritierend, wenn sich für den Sport ein neues Tier angeschafft wird, und der Vorgänger dann abgemeldet ist und "hinten runter fällt". Was nicht heisst, dass das bei den Sportlern immer so ist! Es kann so sein, und das finde ich dann nicht schön.

  • Nein, es gibt Grenzen. Ein Tag hat nur 24 Stunden, für jeden Menschen. Egal wie effizient er ist, egal wie sehr man optimiert, egal wie die Lebensumstände sind.

    Es mag unterschiedliche Vorstellungen geben was es braucht, damit ein Hund gut versorgt ist. Aber egal wie niedrig man die Maßstäbe ansetzt, irgendwann ist es nicht mehr möglich.

    Das man eine große Gruppe erziehen kann, daran habe ich gar keine Zweifel. Im Gegenteil, ich finde es viel leichter einen Hund in eine gut funktionierende Gruppe zu integrieren als einen Einzelhund auszubilden. Bei all den negativen Synergieeffekten und Dynamiken die entstehen können, sie lernen so viel mehr nebenbei durch abschauen das unterschätzt man oft. Fängt bei so popeligen Dingen wie, wann ist Ruhezeit, wann ist Aktionszeit an und endet bei, wie sortieren wir uns bevor man das Haus betritt.

  • Mir fällt es grade wirklich schwer nachzuvollziehen wo ein Hund hinten überfällt weil man nicht einzeln läuft, sondern keine Ahnung zu sechst. Vielleicht schaut Gassi hier einfach ganz anders aus als anderswo, aber hier macht das absolut keinen Unterschied, sodass ich sagen würde einer käme nicht auf seine Kosten.

  • Wenn hier alle zusammen laufen muessten, wuerde entweder ein Hund massiv ueberlastet werden oder die anderen wuerden zu wenig laufen.

    Kann man machen, ja. Oder man macht es anders. Ich will gar nicht, dass der alte Hund sich den jungen anpassen muss oder andersrum. Aber egal...


    Ich habe noch niemanden mit 6+ Hunden (bei Paaren ab 8+) kennengelernt, bei dem wirklich jeder einzelne Hund dauerhaft auf seine Kosten gekommen ist. So Leute mag es geben, ich kenne keinen.

  • Ich denke dass sowieso nicht verstanden werden will, was ich meine.

    Ja, natürlich passt man sich so an dass die Gruppen Sinn machen, aber ich wüsste jetzt nicht wo es für meine Hunde einen Unterschied macht ob die alleine schnüffeln oder zu dritt. Natüüüüüüürlich unter der Prämisse dass es körperlich und erzieherisch zusammenpasst. Ich vergesse immer dass man das hier bis ins kleinste Detail ausführen muss :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Ich wundere mich nur, wie man es schafft, sich die Zeit so einzuteilen, dass man für alles Raum findet. Job, Partner*in, Hobbys und alle Tiere, Einkauf, Haushalt und was sonst noch anfällt.

    Hab da mit zwei Hunden, Mann und Teilzeit schon oft Probleme, alles unter einen Hut zu bekommen und nicht völlig erschöpft zu sein. Insofern kann ich das nur staunend bewundern, wenn man das dermaßen gut organisiert und dabei nichts zu kurz kommt.

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