Was ist das Problem mit Opium?

  • Hallo,


    wir waren heute notfallmäßig in der Praxis des Orthopäden, weil unsere eigentliche Tierärztin/Praxis diese Woche zu hat. Jetzt wurde er erstmal auf einen Medikamenten Coktail eingestellt, weil er seit gestern Abend aktut starke Schmerzen gezeigt hatte.

    Es gibt jetzt erstmal Grapiprant, Tramadol, und Sucrabest u. Maropitant für den Magen. Weil sie meinte, dass das Grapiprant auf den Magen gehen könnte und er da genau deswegen übliche Schmerzmittel (Novalgin, Metacam, etc.) auch nicht mehr verträgt.


    Tramadol war davor schon mein Favourit, weil ich gelesen hatte dass das wohl für den Magen verträglicher wäre. Sie wäre aber eher dafür, das Tramadol wieder auszuschleichen und nur bei Grapiprant zu bleiben. Weil sie meint das Tramadol wäre eher nur schwach wirksam. Ich habe auch gelesen, das Grapiprant kein COX-Hemmer ist und besser verträglich sein soll im Vergleich zu üblichen Schmerzmitteln. Sie meinte aber auch, natürlich nur wenn er es gut verträgt.


    Wisst ihr, ob Tramadol wirklich schwächer ist als Grapiprant? (So hatte ich sie verstanden) Tramadol ist meines Wissens ein eher schwächeres Opiod, aber als Opiod nach meinem Verständnis trotzdem stärker als ein Entzündungshemmer?


    Warum ich frage ist, das ich es jetzt schon häufig erlebt habe das manche Tierärzte scheinbar irgend eine Hemmung vor Opium haben. Die reguläre Haustierärztin Tierärztin auch widerholt, als ob sich alle vor Opium scheuen würden. Was ist denn an Tramadol scheinbar das Problem, dass das keiner (langzeit) anwenden möchte?


    Der Hund hat offensichtlich stark einschränkende Schmerzen. Heute bei der Untersuchung war er vorne weg gesackt. Hinten kann er aktuell kaum aufrecht stehen, aber auch nicht lange liegen bleiben. Aber es zögern scheinbar immer alle Tierärzte, wenn es um den Schritt geht Opium o.ä. einzusetzen.

    Eigentlich wollte ich gestern Abend schon zum Notdienst, da war es das selbe Spiel und es wurde sogar angezweifelt, ob Tramadol überhaupt nötig wäre. Stattdessen kam man wieder mit Novalgin und dem üblichen. Meine Haustierärztin wollte selbst nach Empfehlung des Orthopäden kein Tramadol geben, sondern erst Mal nur Anabolikum versuchen. Bei einem ca. 13 jährigen Hund mit bekannter Vorgeschichte. Ist ja jetzt nicht so, das ich einen 5-jährigen mit Patellaluxation hätte und direkt Opium haben wollte.


    Wieso ist das scheinbar so ein Problem, trotz wirklicher Notwendigkeit für seinen alten schmerzleidenden Hund Opium zu bekommen? Da ist es bei meinem Hausarzt deutlich einfacher, selbst Tilidin oder Lorazepam und ähnliches zu bekommen, wenns die Notwendigkeit eben rechtfertigt.


    LG Charline.

  • Ja und es gibt deswegen Leute die davon abhängig sind und der Markt blüht.


    Bis jetzt kenne ich überhaupt keinen Tierarzt der Opium verschreibt....

    Wenn es dem Hund schon so schlecht geht mit 13 Jahren wird es vielleicht langsam Zeit?

    So oder so kennen wir doch die Vorgeschichte des Hundes nicht und keiner kann hier sagen was Sinn macht. :ka:

  • Ich habe für 2 Hunde in 2 verschiedenen Kliniken und beim Haustierarzt problemlos Tramadol in nicht kleinlichen Mengen bekommen :ka:


    Ich hatte aber mal gelesen, dass es bei Hunden vielleicht gar nicht so gut wirkt? Da es immer kombiniert mit anderer Schmerzmedikation gegeben wurde, kann ich da wenig zu sagen.

  • Du weißt aber schon, dass gerade Opiode eine umgekehrte Wirkung gerade bei Hunden haben können. Tramadol usw. machen dann nicht müde sondern bewirken das Gegenteil. Die Tiere kommen nicht zur Ruhe, jammern und wirken alles andere als schmerzbefreit, verunsichern die Tierhalter sehr.

    Tierärzte gehen darum nicht ohne Grund sehr sparsam mit diesen Medikamenten um.


    Im übrigen bekommt dein Hund doch schon Tramadol zu den anderen Medikamenten. So hart das ist, aber dein Hund ist 13 Jahre alt und das Alter ist für Mensch und Hund nicht immer schmerzfrei zu haben. Mach ihm die Zeit, die er noch hat, anders schön.

  • Nach der Luthien die erste Milchleiste entfernt bekommen hatte hatte sie starke Einblutungen und auch schmerzen.

    Da hat sie dann auch opiate bekommen gegen die Schmerzen hat es geholfen aber sie war davon etwas high für die kurzzeitige Gabe von ein paar Tagen war das aber in Ordnung.

  • Unsere Bouvierhündin hatte vor Jahren bei ihrer ersten Kreuzband-OP in den ersten Tagen nach der OP Tramadol zusätzlich zum Onsior bekommen.

    Nach der OP am zweiten Knie vor ein paar Wochen gab es ein anderes Mittel, was aber nicht angeschlagen hat. Wir sind dann problemlos zum Tramadol gewechselt, weil wir damals sehr gute Erfahrungen damit gemacht hatten.

    Der Arzt erklärte uns, dass es eigentlich nicht mehr zur Standard-Medikation in der Klinik gehört, weil es viele Hunde gibt, bei denen es, anders als beim Menschen, nicht wirkt.

    Für die ersten Tage post OP hatte ich jetzt nicht das Gefühl, dass man dort zögerlich damit umgeht. Aber halt auch nicht länger als nötig.


    Edit: was die Schreiber vor mir berichten, war auch bei uns der Fall. Allerdings mit dem ersten Mittel, dessen Namen ich nicht mehr weiß. Bacey war komplett von der Rolle, jammerte, drehte sich um sich selbst und hat nicht länger als 2 Stunden geschlafen - auch nachts. Da war im Hirn scheinbar gehörig was durcheinander geraten. Man hatte uns auch darauf hingewiesen, dass die Hunde davon (auch vom Tramadol) "etwas seltsam" werden können.

  • Ich habe für 2 Hunde in 2 verschiedenen Kliniken und beim Haustierarzt problemlos Tramadol in nicht kleinlichen Mengen bekommen :ka:


    Ich hatte aber mal gelesen, dass es bei Hunden vielleicht gar nicht so gut wirkt? Da es immer kombiniert mit anderer Schmerzmedikation gegeben wurde, kann ich da wenig zu sagen.

    Exakt https://www.aaha.org/publicati…-could-hurt-their-owners/


    Schön, wenn man alles besser weiß als die Tiermediziner:innen....

  • Wieso ist das scheinbar so ein Problem, trotz wirklicher Notwendigkeit für seinen alten schmerzleidenden Hund Opium zu bekommen?

    Weil die Wirkung in vielen Fällen einfach nicht so potent ist, wie es sich Hundebesitzer beim Wort "Opium" erträumen.

    Weil auch Tramadol eine ganze Latte an Nebenwirkungen hat und doch, auch für dem Magendarmtrakt nicht gerade zuträglich ist.

    Weil man sich in dem Alter und bei der Krankengeschichte einfach mal überlegen sollte, ob die nächste Potenz an Schmerzmitteln die Antwort ist.

    Weil viele Praxen ungern Tramadol lagern, weil es in vielen Gegenden einem "bitte hier einbrechen" Schild gleich kommt.

  • Da ist es bei meinem Hausarzt deutlich einfacher, selbst Tilidin oder Lorazepam und ähnliches zu bekommen, wenns die Notwendigkeit eben rechtfertigt.

    Ja und weil das so easypeasy ist, muessen nicht erst extra BtM-Rezepte bei der Bundesopiumstelle beantragt werden |)



    Ich seh es wie die anderen, die dir die Gruende ja schon erklaert haben :ka:

  • Meine Hündin hat zuletzt (unter anderem) Tramadol bekommen, ihr hat es offenbar geholfen.

    Allerdings kann ich auch bestätigen, daß sie "high" war.

    Ich fand das OK, sie hatte Spaß, war gut drauf und es war eh "nur noch" palliativ. Solange die positive Wirkung da ist und der Hund nicht akut unter Nebenwirkungen leidet, ist mir in dem Stadium alles recht.


    Irgendwann war die Wirkung vorbei, danach war dann ganz schnell der letzte Tag gekommen.


    Ps: da ich mich mit den ganzen Mitteln aber nicht auskenne vertraue ich bei der Wahl meiner TÄ, die wiederum meinem Feedback vertraut, und je nach Wirkung etwas an der Verschreibung ändert oder eben auch nicht.

    Gerade bei alten/kranken Hunden ist da ein Vertrauensverhältnis extrem wichtig.

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