Probleme mit der einjährigen Hündin: Angstbellen?

  • Hallo,


    wir haben eine einjährige Hündin namens Bella, sie ist ein Jack Russell Mix. Leider haben wir die Erziehung von ihr im letzten Jahr versäumt, obwohl wir sie bereits mit 12 Wochen geholt haben. Vorsicht, nun kommen ganz viele Ausreden.

    Ich bin psychisch sehr krank gewesen seit Winter letzten Jahres und habe mich nicht raus getraut. Zusätzlich hatte ich lähmende Depressionen und die Schuldgefühle Bella gegenüber machen das ganze noch schlimmer. Ich nehme nun seit zwei Monaten neue Medikamente und mir geht es jetzt wieder sehr gut! Bis auf Corona, ich bin diese ganze Woche noch in Quarantäne. Mein Freund hat mich angesteckt :face_with_head_bandage:

    Soviel dazu, wie gesagt, in meinen Augen nur Ausreden. :pleading_face:

    Meine Familie hält leider nicht viel von Hundeerziehung sodass das alles an mir hängen bleibt :loudly_crying_face: :loudly_crying_face: :unamused_face:

    Nun suche ich hier Hilfe. Folgende Probleme haben wir


    - Bella zieht extrem an der Leine, ich war eine Weile nicht mehr Gassi mit ihr und niemand hat das geübt :exploding_head:

    - Sie bellt Radfahrer, Jogger und andere Hunde EXTREM :face_with_symbols_on_mouth: an. Ich denke, sie ist unsicher und hat Angst? :speak_no_evil_monkey:

    - Autofahren ist die Hölle, ihr wird vorne und hinten kotzübel und übergibt sich leider auch :pile_of_poo:


    Wir waren weder in der Welpen noch in der Hundeschule. Wir haben hier im Ort nur eine Hundeschule und nach der Vorstellung meinte der Mann, dass sie nicht in den Unterricht passen würde und schickte uns weg. :pleading_face:


    Ist es wirklich schon zu spät? Habe ich diesen Hund nun komplett verzogen und wir werden immer Stress haben beim Gassi gehen? :loudly_crying_face:

    Zuhause benimmt sie sich normal und ist der liebste Hund der Welt


    Hat hier jemand vielleicht Tipps, wo wir anfangen können? Ich werde nächste Woche definitiv mit der Leinenführigkeit beginnen, oder?


    Wie gesagt, meine Schuldgefühle ihr gegenüber sind unendlich und wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte würde ich es tun


    Liebe Grüße,

    Luisa

  • Ich glaube damit du hier Antworten bekommst, müsstest du schreiben *was* mit dem Hund im letzten Jahr gemacht wurde.



    Was hat sie in der Zeit erlebt? Haus, das geht aus der Beschreibung hervor. Aber es werden ja irgendwelche anderen Dinge gelaufen sein?


    Waren denn andere mit ihr Gassi? Hatte sie Kontakt zu anderen Hunden?

    Garten? Garten mit anderen Tieren? Besuch bei euch in Haus und Garten?

  • Hallo Luisa


    Viel beitragen zu deiner eigentlichen Frage, kann ich nicht.

    Soviel dazu, wie gesagt, in meinen Augen nur Ausreden. :pleading_face:

    Das klingt für mich ehrlich gesagt ziemlich ernst und nicht nach Ausreden. Schade, dass Bella auch darunter leiden musste und dich Dein Umfeld so wenig mit Bella unterstützt hat. Auf jeden Fall wünsche ich Dir alles Gute und beste Gesundheit - auch, dass mit Bella nun die Aufmerksam erhält, die sie so dringend braucht. 🍀

    Wir waren weder in der Welpen noch in der Hundeschule.

    Das wäre ein guter Start und solltet ihr unbedingt nachholen. Vermutlich macht es Sinn, wenn sich das jemand erstmal bei Euch vor Ort und im Alltag anschaut.

    Wie gesagt, meine Schuldgefühle ihr gegenüber sind unendlich und wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte würde ich es tun

    Es ist, wie es nun einmal ist. Schau vorwärts und versuch nun den Bedürfnissen von Bella gerecht zu werden. Viel Erfolg damit. 🍀

  • Die Schuldgefühle bringen auch nix, weil es ist jetzt, wie es ist.

    Kann ich das so verstehen, dass mit dem Hund im ersten Jahr quasi nix gemacht wurde? Der Hund war in Haus und Garten und ist da so mitgelaufen?

    Was klappt denn überhaupt schon gut? Stubenreinheit? Reagiert sie auf ihren Namen? Kannst du sie in Haus und Garten steuern (herrufen, wegschicken, auf einen Platz beordern, etwas verbieten zu tun bzw.zu zerstören)? Hast du das Gefühl, ihr habt eine Kommunikationsbasis?

    Ich fände wichtig, erstmal zu klären, wo ich mit meinem Hund stehe, ehe ich anfange, planlos irgendwas trainieren zu wollen.

    Die gute Nachricht: Sie kann das Versäumte alles noch nachholen und lernen. Die schlechte: Das braucht Zeit, Geduld und zumindest einen grundsätzlichen Plan von Hundeerziehung und Training.

    Wäre bestimmt gut, wenn du da vor Ort sachkundige Unterstützung hättest, wenn du selbst noch nicht viel Erfahrung hast, zumal Jack Russells nicht ohne sind. Viele sind kleine Granaten.

  • Ach, bitte ..... das ist wohl doch etwas übertrieben.


    Der Hund lebt in einer Familie, wird dort halt nicht erzogen. Die Halterin möchte das dringenst ändern, das ist doch schon mal ein guter Schritt :relieved_face: und der Hund ist ein Jahr alt. Ist doch alles noch machbar.


    Mondschatten123 : Such dir eine Hundeschule, einen Trainer, der sich das Tier auch ggf. vor Ort anschaut.

    Es gibt soooo viele Hundeschulen, schau dich einfach mal ein bißchen um oder sag, aus welchem PLZ-Bereich du kommst, vielleicht kann dir jemand aus dem Forum einen Trainer empfehlen.

  • Ich befürchte, dass du da einiges an Arbeit haben wirst.

    Bitte lies dir das zuerst in Ruhe und gründlich durch: https://www.pfoetchen-residenz…ivationsschaden-beim-hund

    Das finde ich jetzt ein bissi hochgegriffen - der Hund ist ja nicht isoliert aufgewachsen sondern hat eher keine Erziehung gehabt. Ich lese nirgends, daß niemand mit ihr rausgegangen ist sondern nur, daß nix mit ihr gemacht wurde.


    Mondschatten123 - vielleicht schreibst du mal, aus welcher Ecke du kommst, dann kann man dir passende Hundeschulen oder sogar einen Einzeltrainer empfehlen. Natürlich kriegt man das alles noch hin, aber es scheint daß du da "Profi"Anleitung brauchst. So kommt es mir etwas planlos vor.......

  • Ich befürchte, dass du da einiges an Arbeit haben wirst.

    Bitte lies dir das zuerst in Ruhe und gründlich durch: https://www.pfoetchen-residenz…ivationsschaden-beim-hund

    Wir haben wirklich zu wenig Infos um hier irgendwas beurteilen zu können.

    Deprivationsschaden ist aber mehr als ein Hund, der versauert ist!


    Jetzt mal rein hypothetisch: Wenn der Welpe gut beim Züchter lebte, mit 12 Wochen zur TE gezogen ist, in einer Familie lebte, hin und wieder Besuch kam und man den Hund in den ersten Wochen ein paar Mal irgendwo mit hingenommen hat - dann hat er Lücken, klar. Aber ein Deprivationsschaden muss definitiv nicht sein!


    Ich finde es überhaupt nicht hilfreich, solche Diagnosen inflationär zu verwenden.

  • Ist es wirklich schon zu spät?

    Aber nein, das ist es absolut nicht.

    Unsere Franzi kam (vor 3 Jahren) mit 6 Jahren zu uns und sie hat diese ersten 6 Jahre absolut nichts gelernt, da sie in Italien in so einer "Hundeverwahranstalt" war. Und sie hat alles gelernt, was uns wichtig war.


    Es ist NIE zu spät!!

  • Hallo hier im Forum,


    erst einmal auch von meiner Seite aus gute Besserung!


    Es ist schon mal gut, dass Du motiviert bis daran zu arbeiten!

    Doof, dass das mit der Hundeschule nicht geklappt hat.

    Gibt es denn keine andere?


    Dafür müsste sie aber Autofahren können.

    Vielleicht gibt es dazu noch ein paar Tipps.


    Was die anderen Sachen angeht:

    Ich würde ehrlich gesagt ähnlich wie bei einem Welpen bei Null beginnen.

    Vielleicht kannst Du Dir ein gutes Buch dazu kaufen?


    Was das Anbellen von Radfahrern etc. angeht: Sowas habe ich mittels Marker (oder Clicker-) Training gleich von Anfang an mit meinem Welpen gemacht, der recht ängstlich war, damit er nicht anfängt, solche Dinge zu verbellen.


    Dazu müsstest Du Dich da mal einfuchsen, aber Marker- bzw. Clickertraining ist sooo toll, auch für fast alles Andere!!! Das lohnt sich total.

    Es gibt viele Videos und Bücher dazu.


    Und dann würde ich persönlich erst mal in relativ reizarme Umgebung fahren und mich mit Abstand in Ruhe mit dem Hund hinsetzen und beobachten lassen.

    Dann kommt irgendwo ein Fahrrad. Du wartest, bis sie schaut, und wenn sie ruhig bleibt (was das Ziel ist, deswegen der Abstand), wird geclickert und belohnt.

    Irgendwann kannst Du "Fahrrad" dazu sagen, damit sie den Begriff lernt und Du sie irgendwann auch vorwarnen kannst, wenn z.B. mal eins von hinten kommt, damit sie sich nicht erschrickt.


    Was mir generell auch sehr geholfen hat, und was ich auch mit als Erstes aufbauen würde ist der Blickkontakt. Immer wenn sie Dich anschaut, kommt der Click oder das Markerwort (oder ein Lob) und eine Belohnung.

    Dann kannst Du das Kommando "schau" nach einiger Zeit dazu sagen, damit sie es mit dem Blick zu Dir verknüpft.


    Also das wären so die ersten Dinge, die ich machen würde.

    Zusammengefasst:


    1) Schauen, ob Du doch irgendwie Trainerunterstützung bekommst

    2) Ins Clicker- oder Markertraining einsteigen und erste einfache Kommandos damit üben, v.a. das "schau!"

    3) Gruselige Sachen in reizarmer Umgebung beobachten und benennen

    4) Leinenführigkeit


    Wie gesagt, das ist nur meine Meinung. So in etwa habe ich es mit meinem Welpen gemacht und auch bei unserem Ersthund (der damals schon 9 Jahre alt war) noch mal nachgearbeitet. Hat auch bei ihm genauso schnell geklappt.


    Viel Erfolg!

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