Beiträge von Gersi

    Bei dieser halbromantischen Idee von "mein Hund darf nur auf mich hören" geht es doch nur um die Steigerung des eigenen Selbstwertgefühls im Sinne von "mein Hund darf keine anderen Götter neben mir haben". Manche Einmensch-Hundetypen kommen diesem Wunsch entgegen, indem sie Kommandos sehr schlecht, bzw. nur unvollständig generalisieren. Das dies erstrebenswert sei, wird auch von allerlei romantisierender Literatur suggeriert. Da kommen wohl auch diese Ideen her. Dass dies in der Praxis kontraproduktiv sein kann, merkt man dann erst im Ernstfall.

    Exakt so ist es. Romantisierte Vorstellung - und in der Realität wirklich kontraproduktiv.

    Ich würde auch erstmal versuchen, das Problem niederschwellig zu lösen.


    Gleiches Futter, aber neuen Sack (nicht mischen mit dem was aus den beiden letzten Säcken in der Futtertonne ist) - vielleicht ist wirklich mit einem der beiden Säcke was nicht in Ordnung. (Nicht unbedingt direkt einen 20 Kilo Sack, aber Marke und Sorte würde ich schon noch mal kaufen, wenn sie es bisher gut vertragen hat)


    Wird das nicht gefressen, wäre persönlich mein nächster Schritt ein anderes Futter, das dir zusagt, zu probieren.


    Erst dann würde ich anfangen, den Hund tierärztlich durchchecken zu lassen. (neuer Sack altes Futter; neues Futter... - das dauert jetzt ja keine Wochen bis man das durchprobiert hat)


    Sollte allerdings was anderes auftauchen, dass dir komisch vorkommt, würde ich den Tierarztbesuch direkt vorziehen.

    Ich entwurme Welpen und Junghunde regelmäßig, im guten/mittleren Alter dann aber viel seltener.


    Ich gehe davon aus, dass da immer mal wieder Würmer sind - aber Beschwerden oder Würmer ausgeschieden oder so hatte keiner meiner Hunde. Ich glaube auch, dass ein gewisser "Wurmbefall" vom gesunden Organismus in Schach gehalten wird.

    Sowas kommt ja nicht jede Woche vor. Und wenn mein Hund einmal in ca. 2 Jahren einem flüchtigen Hasen, der direkt vor dem Hund hoch geht, 100m hinterher geht, dann würde ich persönlich mir keine grauen Haare wachsen lassen

    Sehe ich eigentlich auch so - wobei ich 100 Meter dann doch weit finde. Aber die generelle Einstellung, dass auf solche Reize eine Reaktion des Hundes kein Weltuntergang ist, teile ich komplett.

    Wenn Hasen o.ä. weniger als fünf Meter vom Hund entfernt plötzlich hochgehen und flüchten? Bei allen, die ich hatte, wäre der Reiz so groß, dass sie ein paar Meter hinterher wären. Irgendwann dann im Alter vielleicht nur noch zwei Galoppsprünge, in jüngeren Jahren zehn Meter oder so... Das ist dann der Moment, in dem der Reiz stärker ist als das Hirn und irgendwann ist das Hirn wieder online und der Hund bremst. Aber reagiert hätte wirklich JEDER Hund, den ich hatte.


    Und ganz ehrlich? War für mich okay.


    Und diese ganz extremen Reize sehr, sehr nahes flüchtendes Wild? Evtl. kann man sich annähern, indem man an der Impulskontrolle allgemein arbeitet - aber das hast du ja eh auf dem Schirm. Und natürlich kann man steigern: Den Lieblingsball mehrmals hetzen lassen, den Hund somit heiß machen und dann den Hund ablegen, Lieblingsball mit Schwung feuern aber der Hund muss liegen bleiben... Aber die Situation mit Wild das so nah hochgeht? Ist für mich eigentlich untrainierbar.


    Und ehrlicherweise möchte ich den jungen Hund sehen, der da nicht kurz hinterherspringt. Betonung liegt auf kurz.

    wichtig finde ich nur, dass man sich da vorher be Strategie zurecht legt, damit der Hund nicht zu sehr Oberwasser bekommt.

    Aber WAS macht man da? Bei mir hat sich einmal ein Hund umgedreht; aus Frust. Ich hatte keine Strategie und habe dem Hund im Impuls eine gepfeffert. Aber wenn ich zukünftig einen Hund habe, bei dem ich damit rechne und mir also vorher überlege, was klug wäre.


    Ich muss ehrlich gestehen: Exakt in der von dir geschilderten Situation - was ist denn klug? Ich habe keine Ahnung.

    Und zur Freilauffläche: Da ist tatsächlich Vorsicht angebracht - aber so wie du das schilderst, klingt es eigentlich ganz gut.


    Toben mit Gleichaltrigen finde ich wichtig; nicht jeder hat einen eingezäunten Garten und nicht überall kann man zu jeder Jahreszeit Junghunde beim Gassi spielen lassen. Rückruf sitzt da ja auch noch nicht sicher. Warum also nicht auf einer Freilauffläche? Nur weil es schlechte gibt, wo die Hunde das Mobben lernen, während desinteressierte Besitzer aufs Handy starren, heißt das ja nicht, dass eine eingezäunte Fläche auf der Hundekontakte stattfinden, per se schlecht ist. Und oft trifft man dort ja auch zur gleichen Zeit die gleichen Hunde - dann sind es also gar keine Fremdhundekontakte (die manchmal ja auch sehr kritisch gesehen werden).

    Ich habe halt beim Toben manchmal Bedenken, dass er alles um sich herum vergisst.

    Das und die Treppen sind solche Themen zu denen die Meinungen auseinander gehen. Ich lasse das zu. Nicht endlos, denn gerade Junghunde, die gut zueinander passen, finden ja teils wirklich kein Ende. Aber bei mir darf auch mal richtig gebolzt werden.


    Auch die Treppen: Mit sieben Monaten dürfte in den zweiten Stock gelaufen werden, hoch zumindest - und je nachdem wie es aussieht, wahrscheinlich auch runter.

    Wie seht ihr das?

    Nicht so eng. Ich bin vorsichtig bei Strecken am Rad bspw - also wenn der Hund das Tempo nicht wählen kann. Und auch Ewigkeiten angeleint würde ich nicht täglich machen. Aber Toben? Dürfen meine Junghunde. Und auch mal bis sie wirklich platt sind. Ich lasse auch Stufen laufen etc. Nicht täglich in den xten Stock - aber "alle Stufen" würde ich niemals tragen.


    Bin jetzt bei der Rasse nicht so drin - aber 22 Kilo scheint mir recht viel zu sein? *Das* ist etwas worauf ich wirklich achte: Junghunde sollten schlank sein. Dass sie dann mal dürr aussehen im Wachstum? Ist eine Phase und völlig normal, verschwindet wenn die Muskeln kommen. Aber besser zu wenig als zu viel in dem Alter.

    wildsurf: Halti: ja, finde ich nicht toll. Ich weiß, es kann hilfreich sein. Es wird aufgebaut. Also, dass er es freiwillig anlegen lässt und es nicht abstreifen will. Genau das also, was VOR Gebrauch von Halti, Gentle Leader, Maulkorb oder was auch immer gemacht werden SOLL. Was -in meinen Augen, andere mögen da anders drüber denken - gar nicht geht: Ohne jede Gewöhnung Halti drauf und feste ziehen. DAS wird es mit mir definitiv NICHT geben.


    Dieses Negativbeispiel haben wir hier rumlaufen. Dass der sich dabei das Genick noch nicht gebrochen hat, grenzt an ein Wunder. Bei jedem zweiten Schritt ist die Pfote im oder am Halti, der Kopf ständig gegen das Halti ziehend am Boden. Der Hund wehrt sich mit aller Kraft dagegen und die Leute ziehen vorne feste. Sinn? Kann er dadurch etwas lernen?

    Ich glaube, du verstehst nicht, wie problematisch jedes einzelne Erfolgserlebnis gerade ist.


    Auf Dauer musst du deinen Hund (an der Leine) halten können - sonst wirst du ihn nicht mehr halten können. Oder eine Hundehaltung ohne Spaziergänge, wenn dir das dann lieber ist.


    Und damit du nicht in die Situation kommst, dass dein zweijähriger Neufundländerrüde der Schrecken der Nachbarschaft ist und das Ordnungsamt regelmäßig klingelt - musst du JETZT verhindern, dass er weiter diesen Scheiß lernt.


    Training, Aufbau .... Ja, alles schön und gut. Aber du musst den Hund sichern. Schon heute kann das kippen, auch wenn er nur spielen will - in ein paar Monaten reißt er sich los und es gibt ne Prügelei.