Was erwartet ihr von eurem Tierarzt? Was muss er leisten können?

  • Daher würde mich mal interessieren, was ihr so für Anforderungen an eure TÄ habt.

    Er soll meine kranken Hunde behandeln, verstehen/akzeptieren das ich (und nur ich) vorne am Hundekopf stehe und den Hund fixiere, er soll verstehen/akzeptieren das der Ruede nur im absoluten Notfall ohne mich untersucht/behandelt wird und wenn der TA an seine Grenze kommt, moechte ich das wissen und am Besten eine Empfehlung fuer einen Spezialisten bekommen.

    Ach und mir zuhoeren, wenn ich sage, was der Hund an Symptomen hat.



    Termine find ich gut (wenn ich mit allen hingehe dauert das immer etwas :hust: ), aber ich hab auch kein Thema mit offener Sprechstunde. Wartezeit bei einem Termin ist auch ok, wenn es im normalen Rahmen ist (kommt ein Notfall rein, ist das was anderes).



    Ich hab GsD eine TAe, bei der ich nix zu meckern habe =)

  • Mit ein bisschen Wartezeit rechne ich auch bei einem Termin und natürlich kann auch immer mal ein Notfall rein kommen, wodurch sich dann alles verschiebt. Aber wenn ich regulär ewig warten müsste, hätte ich darauf auch keine Lust.

    Bei meinen beiden Stammtierärzten warte ich mal gar nicht, mal 20 min, das finde ich absolut OK. Medikamente kann ich jederzeit ohne Termin abholen.

    Ich war hier aber auch schon ein paar Mal bei einem TA, wo ich trotz Termin jedes Mal 2 Stunden gewartet hab und das Wartezimmer immer brechend voll mit bestellten Patienten war, das tu ich mir auch nicht an.


    Nur Vormittagssprechstunde ginge auch nicht und mit einem Hund, dem es schlecht geht, möchte ich auch nicht erst 3 Tage später dran kommen.


    Prinzipiell spricht aber auch nix dagegen, verschiedene TÄ aufzusuchen. Wenn der jetzige sich gut mit Leishmaniose (?) auskennt, aber ansonsten wegen Sprechstundenzeiten und Terminvergabe nicht so das Wahre ist, dann könntest du dir auch noch einen zweiten TA suchen für alles, was nicht direkt mit der LS zu tun hat.

  • Ich möchte einen realistischen Tierarzt, der weiß wo seine Grenzen sind. Der auch mal zupackt und sich nicht von den Hunden beeindrucken lässt.

    Er muss sich keinesfalls in Gefahr begeben, aber Gebrauchshunde nur in Narkose behandeln wäre drüber (hatten wir schon).

    Fachkompetenz ist natürlich nötig.


    Ich habe zwei Praxen mit denen ich zufrieden bin. Eine für Standardsachen (und Notfälle, da Ehepaar ist auch Magendreher am WE möglich) und eine für rassespezifische Dinge, Röntgen, Auffälligkeiten aufs Training bezogen (TA ist Sportler und Züchter)

  • Anforderungen an meinen Tierarzt...


    - KOMMUNIKATION!


    Ich hasse nichts mehr, als Ablauf wie folgt und zu oft erlebt:

    "ahja okay, mhm, ja schauen wir mal. Also hier, geben sie das mal, sollte dann verschwinden / bald besser sein"


    Und was genau war die Vermutung? Was kann es denn sein? Was wurde denn untersucht? Welches Medikament habe ich da in einer unbeschrifteten Tüte bekommen? Wo ist meine Rechnung?


    - Eine ordentliche Anamnese / Zuhören (ich kenne meinen Hund halt doch am besten und sehe ihn jeden Tag)


    - Weiterleitung zu Fachärzten / Kliniken, wenn die eigene, fachliche Kompetenz oder die Diagnosemöglichkeiten ihre Grenzen erreicht haben


    - Eingehen auf meine Wünsche - natürlich nur, wenn es der Grund des Besuchs zulässt


    Beispiel: Impfen


    "Hätten Sie auch den Impfstoff für 3 Jahre da und könnten Sie bitte bei der kleinen Hündin die Leptospirose weglassen?"

    "Haben wir da, aber hat sich nicht bewährt und nein, gibt nur die Kombi-Impfung, machen wir also mit"


    :ka:


    - Gute Erreichbarkeit (bis 20 km)


    Sprechzeiten / Terminzeiten sind mir nicht so wichtig. Wenn ich weiß. es ist ein guter Tierarzt, bleibe ich für einen Termin auch mal der Arbeit fern oder nehme dafür meinen Urlaub.

    Freundlichkeit ist mir so 50/50 wichtig. Wenn ich ein wirklich ernstes Thema habe und der Tierarzt fachlich sehr gut ist, ist für mir das menschliche zweitrangig.


    Hier bei uns ist es schwer, einen Tierarzt zu finden, der alles erfüllt. Deshalb habe ich mittlerweile 3 (bzw. 4) Anlaufstellen.


    Impfen gehen wir zu Tierärztin A, weil sie die einzige ist, die nach meinen Wünschen impft und den Impfstoff für 3 Jahre in der Praxis hat.

    Tabletten/Medikamente hole ich bei Tierarzt B, weil er auf dem Heimweg von der Arbeit liegt und ich oft welche holen muss.

    Auch die Pflegekatzen gehen zu Tierarzt B, weil dieser vom Verein bezahlt wird und auch die Katzen immer viele Medikamente brauchen.

    Für alle ernsteren Themen fahre ich dann in Praxis C, weil es dort die meisten Diagnosemöglichkeiten gibt und bei 5 Tierärzten das Spektrum an Wissen und Fachgebieten viel größer ist.

    Für den alltäglichen Gebrauch jedoch zu weit entfernt.


    Bei lebensbedrohlichen / akuten Geschichten wird sofort die Klinik angerufen.

  • ChatSauvagee Das mit dem Thema Kommunikation hast du schön geschrieben. Das ist mir auch sehr wichtig. Ich möchte erklärt bekommen, was Sache ist, warum so behandelt wird etc.

    Meine Ex-TÄ hat mir (während der Pandemie) draußen auf dem Parkplatz mit meiner kleinen Tochter daneben ins Gesicht geknallt: "Oh, da ist ein Knoten im Gesäuge - das kann gut KREBS sein! Da müssen wir die ganze Milchleiste rausnehmen." (zuvor hat sie mich jedesmal versucht zu bekehren, dass Barf ganz schädlich sein, aber wenn dann bitte keine Knochen und überhaupt muss man das in einem separaten Raum zubereiten, wenn man Kinder hat! Genug Gründe, weshalb ich nicht mehr bei ihr bin) - es war natürlich kein Krebs und bei der zweiten Kontrolle in der TK war der Knoten verschwunden.

    Zum Glück habe ich nun eine wirklich tolle TÄ in nur 10 Minuten Entfernung, die alles bietet, was ich mir wünsche (incl. Kenntnis meiner Rasse und deren rassespezifischen Problemen und auch Erfahrung mit Zucht und relevanten Untersuchungen) plus gemeinsam mit 2 weiteren Praxen Notdienst am WE. Und eine gute Tierklinik in 30 Minuten Entfernung für größere/ernste Sachen und Röntgen etc.

  • Alle wollen Termine ohne Wartezeit aber mit Notfällen schnell dran kommen.


    Ich lass das mal so stehen….

    Ich hab kein Problem mal bei einem Termin zu warten. Nur schient unsere TÄ gar keine Notfälle zu behandeln. Das steht auch in ihrer Google Bewertung, das bei bei einem Notfall kein Termin am gleichen Tag möglich war.

    Ich erwarte auch nicht, dass man sofort dran kommt, aber bei einem gefühlten Notfall und einem Hund dem es schlecht geht 4 tage Wartezeit fand ich nicht so toll. Und es ist jetzt nicht so, dass bei ihrer Praxis die Menschen Schlange stehen. Hatte wie gesagt einmal 1 Tier vor uns. Und heute war 1 Tier in Behandlung, als ich 1 Stunde gewartet habe.


    Ich danke euch jedenfalls, das mein Bauch da nicht ganz schlecht war. Auf die Idee mit mehreren Ärzten bin ich gar nicht gekommen. Ich bin da so ne treue Seele.

    Einmal da, immer da und hab auch immer ein schlechtes Gewissen wenn ich dann zu "Konkurrenz" gehe.

  • Ich bin da eigentlich recht einfach gestrickt:


    • er soll mich nicht abfrühstücken mit 0815 Kram (Hier eine Creme, aber die Ursache suchen wir nicht), sondern gleich ordentlich behandeln
    • er soll mir zuhören, wenn ich Ideen bringe und dann auch offen dafür sein und die Möglichkeiten mit mir besprechen
    • er sollte aktuelles Wissen haben und mich nicht abzocken - nein, ich komme nicht jedes Jahr impfen und nein, meine Katze bekommt kein Trockenfutter von Royal Canin etc.


    Leider habe ich DEN Tierarzt für mich noch nicht gefunden. Was aber daran liegt, dass Sunny bisher noch keine großen Krankheiten hatte. Allerdings habe ich einen Favoriten, mal schauen was der in Zukunft noch so bringt.

  • Ich habe zwei Tierärzte und eine Tierklinik mit breit aufgestelltem Angebot, zu der ich regelmäßig fahre. Die habe ich mir so nach langer Suche zusammengestellt und ich erwarte tatsächlich ganz unterschiedliche Dinge, wenn ich einer dieser Praxen aufsuche.

    Mir fällt es auch leichter, aufzuzählen, was ich nicht von einer Praxis erwarte. Ich erwarte zB nicht, dass ein Tierarzt ohne vorherige Rücksprache 24/7 erreichbar ist. Das erwarte ich von niemandem.

    Ein Tierarzt muss mir nicht sympathisch sein (auch wenn die, bei denen wir Stammgast sind, sehr nette Menschen sind), ich erwarte keinen Tüddel, weder von mir noch vom Hund (meine eine Tierärztin quatscht ewig mit dem Hund und nimmt sich ganz viel Zeit, ich persönlich mag das eher nicht und finde, es zieht die Prozedur in die Länge), ich erwarte nicht sofort dran zu kommen, sondern rechne immer mit mindestens einer Stunde Wartezeit, ich erwarte auch nicht in jedem Bereich die top neueste Ausstattung. Mir ist auch der Satz egal, wie die Tierärzte abrechnen, ob 1fach oder 3fach. Mir ist auch egal, ob Termin oder spontan vorbeikommen. Bei akuten Notfällen würde ich auch den Weg in die 1,5h entfernte 24h Klink fahren.


    Das einzige, was ich tatsächlich erwarte - und das leider nach mehrfachen schlechten Erfahrungen, Fehldiagnosen und ewigen Herumdoktoren - ist eine gute und sichere Diagnostik und ehrliche Worte. Oder dass man mich weiterschickt an eine kompetente Adresse, die mir weiterhelfen kann.


    Ich habe Tierärzte erlebt, die ein Lipom als bösartigen Tumor diagnostizierten und mir Vorwürfe machten und meinem Hund noch 4 Wochen zu leben gaben.

    Ich habe Tierärzte erlebt, die ganz lapidar meinten, der Hund stünde vor einem Kreuzbandriss (was das für einen Zucht-und Sporthund bedeutet, scheint der Person nicht ganz klar zu sein) und das müsse halt operiert werden, dabei war es eine Bänderdehnung, die danach nie wieder vorkam.

    Mein Hund lief ein halbes Jahr humpelnd durch die Gegend und die erste Röntgenaufnahme zeigte einen Kreuzbandriss, der einfach nicht gesehen wurde, sodass das Knie fast komplett Schrott ging und wir irre viel Geld und Zeit für Diagnosesuche und falsche Behandlung ausgegeben haben.

    Ich habe Tierärzte erlebt, die die Geschlechter von Welpen nicht unterscheiden konnten.

    Ich habe keine Lust jedes Mal bei allen möglichen Tierärzten darauf hinzuweisen, dass Tollwut 3 Jahre gültig ist und sie mir das entsprechend eintragen sollen.


    Ich habe mich schon so viel geärgert und gesorgt, weil die Diagnostik nicht wirklich in Ordnung war, dass mir ehrlich gesagt alles andere ziemlich egal ist.


    Und über vieles kann man auch mit dem behandelnden Arzt oder der Angestellten sprechen. Bei Medikamenten und ewiger Warterei würde ich einfach nach einer gewissen Zeit vorn nachfragen oder 30min vorher anrufen, dass ich die jetzt holen komme. Bricht mir ja nun nichts ab. Und ich freue mich, dass ich keinen Notfall habe und einfach entspannt warten kann. Da ist zb endlich mal Muße für aufs Handy gucken und DF lesen 😉

  • Ich erwarte von meinen Tierärzten, daß sie zu ihrer Menschlichkeit stehen.

    Sie sind keine Halbgötter in Weiss.

    Wenn sie einen Fehler machen, dann sollen sie dazu stehen.


    Ich gestehe ihnen zu, daß sie gute und schlechte Tage haben, aber ihr Befinden sollen sie dann nicht an meinen Tieren abarbeiten.


    Ich erwarte, daß man mir zuhört, ohne nebenbei zig andere Sachen zu machen.

    Ich warte gern auf einen Termin, wenn ich weiß, man hat dann Zeit für mich.

    Ich bezahle den Tierarzt gern fair und gerecht, aber ich möchte nicht mit unnötigen Therapien zum Goldesel werden.


    Ich erwarte fachliche Kompetenz und das Kennen der eigenen Grenzen.


    Ich erwarte eine gewisse Geduld im Umgang mit mir und meinen Tieren, Hektik kann vorkommen, aber ein ruhiges Klima ist für alle angenehmer.


    Ich möchte, daß man mein Nein akzeptiert.


    Notdienst und Einschläfern zu Hause sind dann mein größter Wunsch an eine Praxis.


    Dafür biete ich : Geduld. Kein Klugscheißen. Gesicherte Hunde, die sich benehmen. Pünktlichkeit. Höflichkeit ALLEN Mitarbeitern gegenüber. Prompte Bezahlung. Verständnis für Fehlbarkeit. Keine Termine wegen Kinkerlitzchen aber auch keine verschleppten schweren Erkrankungen. Aufrichtigkeit. Fresskörbe als Zeichen meiner Dankbarkeit.

  • Zum Thema Notfälle: Was mich zum Beispiel phänomenal nervt: Der Tierarzt bietet Notdienst an, 24/7 erreichbar laut Homepage.

    Dann hat man Samstag Abend einen Notfall, ruft an, landet auf Band, wird ne halbe Stunde später zurück gerufen: „ah ja, ja, klingt schon nach Darmverschluss. Ah ja, Einlauf hat nicht funktioniert, Hund wird apathisch. Ja hm, kommen sie mal Montag früh zur Sprechstunde“…


    Sorry, also DAS ist echt überflüssig. Wenn ich keinen Bock auf Notdienst habe, werbe ich nicht damit. Wenn ich schon am Telefon einen eindeutigen Notfall geschildert bekomme, vertröste ich doch nicht auf den übernächsten Tag…


    Mir hätte ja ein „sorry heute nicht, bitte Klinik“ auch völlig gereicht. Da sind wir zu Glück selbst drauf gekommen, aber jemand ohne Erfahrung?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!