Wer von Euch hat Job, Hobby und Hund? geht das?

  • Hallo du,


    ich habe Vollzeitjob (39-40h), Hund und bin dennoch 2-3 Abende die Woche außer Haus ohne Hund.

    Es geht, erfordert aber Management und manchmal gehen die 2-3 Abende eben nicht, weil in meinen Augen der Hund sonst zuviel zurück stecken müsste.

    Meine Hündin wird während ich arbeite fremdbetreut, ist dadurch quasi nie alleine aber ich bin ihre Hauptbezugsperson ohne wenn und aber. und das merke ich und sie zeigt es sehr deutlich, wenn ich zuviel unterwegs bin und dann hat das Hobby das nachsehen.

    Weil ein Hund nunmal ein soziales Wesen ist dass Bindung wünscht und braucht.

    Im Endeffekt geht es ihr blendend bei der Betreuung (Oma-Schlaraffenland) und trotzdem sitzt sie ab 15:30 Uhr vor dem Fenster und wartet auf mich, weil sie bei mir sein möchte.


    Ich würde an deiner Stelle versuchen zu reflektieren wo die Priorität liegt, Hund oder Hobby, und was davon "mehr wehtut" wenn es zurückstecken müsste bzw. in welchem Rahmen das okay wäre, z.B. Gesetz dem Fall Hund kann sehr schlecht alleine bleiben und mitnehmen zum Training klappt nicht weil z.B. Halle ist ihr zu laut, zuviel Stress etc., wie sähe es dann aus? Wäre das ein Problem?


    Bzgl. Betreuung durch deinen Freund während deinem Training - ist es euer Hundewunsch oder dein/sein Hundewunsch? Das würde ich an eurer Stelle vorher mal genau besprechen. Beziehungen können sich auch verändern, das heißt nicht dass man sich zwangsläufig trennt, aber Situationen / Hobbys / Zeit können sich ändern.

    Bei mir im Umfeld haben viele Paare einen gemeinsamen Hund, jedoch haben die meisten einfach geklärt wer der treibende Faktor war und bei diesem liegt dann auch die Verantwortung. Beispiel befreundetes Ehepaar, sie wollte den Hund, er geht auch mal mit ihr in der Mittagspause aber die Hauptlast und Einschränkung liegt eindeutig bei ihr, weil es ihr Wunsch war und er quasi nur mitmacht. Notfalls muss sie also in den sauren Apfel beißen.

    Bei uns zuhause ähnlich, es ist mein Hund mein Partner kam erst danach dazu. Er liebt die Maus aber die Arbeit ist bei mir, weil mein Hund.


    Das nur als paar Gedankenanstöße :)

  • ich arbeite zwar nur Teilzeit, habe aber noch 3 Kinder und trainiere einmal wöchentlich eine Mädchen Handball Mannschaft inklusive Spielen am Wochenende.

    Unser Hund verschläft eigentlich die Zeit während wir außer Haus sind. Der genießt das. Er hat eher Probleme wenn wir alle die ganze Woche Zuhause sind - da ist er deutlich unentspannter.


    Wichtig ist halt, dass der Hund vernünftig gelernt hat alleine zu bleiben und damit keine Probleme hat. Und dass man einen Plan b hat wenn das nicht klappt (unser Hund ging als Welpe zb zur Oma wenn wir unterwegs waren. Auch jetzt geht er dorthin wenn wir Tagesausflüge ohne ihn machen)

  • Es kommt a) auf den Hund an. Vielleicht erwischst du ein cooles Exemplar, was alles mitmacht, wenn du Pech hast, erwischst du einen komplizierteren Gesellen. Du kannst nicht vom Idealfall ausgehen.

    B) wie dein Umfeld ist. Hat es Lust den Hund zu Sitten, sich mit ihm zu beschäftigen, ist es zuverlässig, oder wird der Hund da nur abgestellt. 3-4x die Woche finde ich schon arg viel. Bei 2x würde ich sagen, gut, bekommt der Partner den Hund aufs Auge gedrückt.

    Aber du solltest auch an die Zeit denken, die du investieren musst, um den Hund zu erziehen und zu beschäftigen. Nur Gassi ist es leider nicht.

  • Klingt für mich so als würde dein Partner sich nicht groß beteiligen.


    Wir arbeiten beide in Vollzeit, ich im Homeoffice und Außendienst. Ich bin mal ein paar Tage oder eine Woche weg, aber auch mal eine Woche Zuhause. Ist unterschiedlich.

    Wenn ich im Homeoffice bin, ist Kira natürlich Zuhause. Bin ich unterwegs und meine Partnerin hat "lange" Tage, geht sie mit ihr auf Arbeit. An kurzen Tagen bleibt sie Zuhause, da sie da wesentlich entspannter ist, wenn auch allein. Je nachdem wer Zuhause ist oder was man sonst an Terminen hat wird sich natürlich eingeteilt mit Beschäftigung und Gassi gehen. Man schränkt sich natürlich ein, sehe ich aber nicht als Nachteil. In einer Partnerschaft muss man sich in so einem Fall einfach abstimmen und sicher sein, dass beide Parteien die Entscheidung getroffen haben.

  • Ich arbeite VZ 40h+, hatte teils Abwesenheit durch Auslandsaufenthalte von einigen Tage (manchmal war der Hund dabei). Vor Homeoffice war er mit im Büro und nun 100% HO.

    Ich habe/hatte sportliche Hobbies wo der Hund nicht mitkann bzw. konnte (Kletterhalle/Pilates Studio/Schwimmbad/lange Laufstrecken/Fahrradrunden), ab und an Besuch bei Freunden ohne Hund.


    Meine Erfahrung der letzten 10 Jahre in ein paar Sätzen:

    Alltag mit Hund ist mehr als den Hund neben sich liegen zu haben im Büro/HO.

    Dh gute Be/Erziehung funktioniert über Beschäftigung und dazu bedarf es Zeit und auch Energie.


    Es gab und gibt die Zeiten wo es keinen Spaß macht und die Energie fehlte. Meine Verpflichtungen/Hobbies außerhalb der Arbeit ohne Hund gibt es

    noch, aber weniger, weil es für mich einfach angenehmer ist und mir die Freude am Leben mit Hund gesteigert hat, wenn wir beide was davon haben.


    Jede Lebensphase des Hundes hat hier was anderes gebraucht, dazu kommt, dass er kein Hund war und ist den man einfach überall mit hin schleppen kann.


    So lange Rede kurzer Sinn: es kann sein, dass es für euch total easy ist, kann auch nicht.


    Die Frage bleibt: Warum wollt ihr einen Hund? Denn das gibt eine gute

    Richtung vor um Dinge entscheiden zu können.

  • Ich habe neben einer 75% Stelle (im Home Office) noch zwei Kinder und den Hund. Hobbies/Sport habe ich auch (2-3 x pro Woche), genauso mein Mann. Geht schon, man muss sich halt absprechen (und es müssen sich alle !!! dran halten). Organisation ist alles, aber das kann schon auch mühsam werden an manchen Tagen, das darf man nicht verschweigen. :man_juggling: :person_juggling:

  • Ich arbeite 30h/Woche (überwiegend im Homeoffice), habe 2 kleine Kinder, 2 Pferde, Haus und Garten und 1-2x die Woche gebe ich 2 Stunden Training im Gerätturnen.

    Mein Mann ist in der Politik aktiv, hat auch mindestens 3 Abende/Woche Termine.


    Das funktioniert mit guter Organisation die meiste Zeit sehr gut.

    Vorteil ist, dass die Kinder ja sowieso immer betreut und beschäftigt werden müssen und der Hund da so gut wie immer dabei sein kann. Bedeutet aber auch, dass wir uns meistens Beschäftigungen raussuchen, die draußen stattfinden und/oder dort, wo der Hund mit kann. Wir gehen sehr viel spazieren, wandern, Fahrradfahren, in Tierparks (wo Hunde mit rein dürfen), usw... Urlaube werden so ausgewählt, dass der Hund mit kann.

    Auch zu den Pferden kommt der Hund mit. Und mindestens 3x die Woche wird er separat beschäftigt mit Suchspielen, Tricks o.ä.. Am Wochenende und oft auch unter der Woche, wenn die Kinder z.B. gerade bei Freunden spielen, gehe ich eine große Gassi-Runde nur mit dem Hund, ohne Kinder.


    Wenn wir Erwachsenen mal gleichzeitig Termine haben oder Zeit zu Zweit brauchen, dann werden die Kinder idR von meinen Eltern betreut und der Hund dann ebenfalls.

    Bei Familienunternehmungen, die nicht mit Hund funktionieren (z.B. Schwimmbad oder Hochzeiten o.ä.) bleibt der Hund je nach Zeitfenster auch mal alleine oder unsere lieben Nachbarn kümmern sich um ihn.

    Wichtig ist auch, dass man immer einen Plan B im Hintergrund hat, falls doch mal was nicht wie geplant läuft. Vor zwei Wochen waren wir z.B. alle krank und lagen mit Fieber flach. Der Hund musste natürlich trotzdem raus. Dafür haben wir hier ein tolles Netzwerk aus Freunden und Nachbarn, die in solchen Fällen einspringen.


    Und JA, manchmal ist mir auch alles zu viel!!!

    Dann geht der Hund eben mal nur langweilig 3x30min Gassi. Natürlich nicht ohne schlechtes Gewissen meinerseits... aber manchmal ist es eben so und der Hund verkraftet das zum Glück ganz gut.
    Das sind aber vereinzelte Tage und ich finde das auch ganz normal.


    Ich finde, wenn der Hund den ganzen Tag mit dir zusammen sein kann und du währenddessen auch Zeit hast, ihn zu beschäftigen, dann kann er auch problemlos 3-4x die Woche abends für 2 Stunden alleine sein (sofern das ordentlich aufgebaut und geübt wurde).

  • Deine Bedingungen klingen meiner Meinung nach gut.


    Ein Hund muß und soll ja nicht 24/7 bespaßt und mit Aufmerksamkeit überschüttet werden. Da du überwiegend im Homeoffice arbeitest bzw deinen Hund zur Arbeit mitnehmen könntest, muß er nicht viel alleine sein.

    Das Alleinebleiben muß aber auf jeden Fall geübt werden! Kann der Hund das, wird er auch entspannt einige Stunden ohne dich verbringen und in dieser Zeit einfach schlafen.


    (Zum Sport würde ich ihn nicht mitnehmen, denn davon hat der Hund nichts. Er müßte ja doch nur irgendwo am Rande geparkt werden, während du trainierst. Da hat er es zuhause gemütlicher und kann sich besser entspannen.)


    Überlege dir aber, ob dein Alltag es zuläßt, daß du etwa 3 bis 4 Stunden am Tag ganz deinem Hund widmen kannst. Das umfaßt realistisch nicht nur die täglichen Gassirunden und großen Spaziergänge, sondern auch Füttern, Pflege, Wegezeiten und sonstiges. Diese Zeit kann innerhalb einer Familie natürlich auf verschiedene Personen aufgeteilt werden. Es ist auch nicht schlimm, wenn unter besonderen Umständen mal weniger Zeit da ist. Aber wenn diese 3+ Stunden im normalen Alltag nicht da sind, dann wird die Hundehaltung zur Belastung oder der Hund kommt dauerhaft zu kurz


    Pudel sind intelligente und aktive Hunde. Sie möchten nicht nur im Alltag nebenher laufen, sondern blühen erst bei geistiger Betätigung so richtig auf. Dafür bieten sich Hundesport und ähnliche Beschäftigungen an, von Dummytraining über Agility, Obedience, Dogdance bis hin zum Mantrailing.

    Das erfordert auch wieder Zeit und so richtig kommt man nur mit angeleitetem Training weiter, also auch Wegezeiten.


    Sobald du einen Hund hast, müssen seine Bedürfnisse Priorität haben vor anderen Hobbys.

  • Huhu,


    ich arbeite Vollzeit, allerdings zu 50% im Home Office, und habe zwei Hunde. Mein jüngerer Rüde ist Rettungshund. Das ist ein derart aufwändiges Hobby (10-12 Std pro Woche), dass ich mir ein weiteres Hobby zeitlich nicht leisten kann. Als mein älterer Rüde noch Einzelhund war, bin ich regelmäßig ins Fitnessstudio gegangen plus einmal die Woche zum Schwimmen. Da war der Zeitaufwand (inkl. Fahrt) ca. sechs Stunden die Woche. Das war kein Problem.


    Im Endeffekt ist es eine Frage der Organisation. Und ich weiß jetzt auch nicht, wie aufwändig dein Sportverein ist.

  • Vielen Dank für all Eure Antworten! Es ist spannend zu lesen, was es so für vielfältige Lebensmodelle und Arrangements gibt. Ich bin gespannt auf weitere Stimmen!


    Ich denke, ich muss mir vor allem noch Gedanken über die Feinplanung machen, sprich mir mehrere Notfallpläne überlegen für den Fall, dass alles anders kommt als geplant.


    Mein Partner möchte sich auf jeden Fall auch beteiligen. Wir wohnen zusammen, und deswegen kommt es für mich sowieso nur in Frage, wenn er auch mitzieht. Ich werde klar die Hauptbezugsperson des Hundes sein. Wie wir das alles aufteilen werden ist noch Gegenstand von Verhandlungen ;)


    Noch zur Frage, warum ich einen Hund will: Der Wunsch besteht bei mir von Kindsbeinen an - wir hatten aber immer nur Katzen zu Hause. Die sind zwar auch super, aber was ich an Hunden so liebe, ist die intensive Beziehung, die man miteinander aufbaut. Ich finde den Gedanken schön, einen Gefährten zu haben, durch den man die Welt durch neue Augen zu sehen lernt. Andere Dinge werden wichtig, Dinge, die im Alltagstrott schnell aus dem Blick geraten. Ich stelle mir vor, dass der Hund sehr viel Farbe und gute Laune ins Leben bringt. Ebenfalls finde ich alle Erziehungsfragen unglaublich spannend und ich habe auch Lust auf die verschiedenen Trainings- und Hundesportarten.

    Mir ist klar, dass da auch ganz viel Unerwartetes auf mich zukommt, allenfalls auch Stress, Ärger und Sorge; aber ich habe das Gefühl, bereit für diese Herausforderung zu sein.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!