Beiträge von Birtingur

    Ab wann habt ihr beschlossen euer Pferd nicht mehr zu reiten?


    Aufgehört, ihn "richtig" zu reiten habe ich vor sechs Jahren, als der Opi 26 war. Er hatte zu der Zeit schon Arthrose in den Krongelenken und ist sehr häufig gestolpert. Irgendwann war das einfach zu gefährlich.
    Ab dann bin ich nur noch Bummelrunden im Schritt geritten und habe ihn vom Boden aus weiter gymnastiziert und longiert.
    Mittlerweile geht er noch ab und zu als Handpferd im Schritt mit raus und ich arbeite ihn 1-2x die Woche im Schritt vom Boden. Schneller ist ihm unangenehm, daher bleibe ich im Schritt.
    Da er in einer kleinen Herde im Offenstall mit ständigem Zugang zu Weide lebt, hat er ausreichend Bewegungsanreize und "rostet" nicht ganz ein, auch wenn ich nur wenig mit ihm mache.
    Damit leben wir alle ganz gut und sind zufrieden =)

    Dafür brauchen wir hier nicht nur wieder Hufschutz, sondern bitte Stollen noch dazu. Das Gelände ist toll, aber mitunter grenzwertig steil und rutschig. Dabei kommt die Schmiersaison doch erst noch. Pferd ohne Baustelle gibt es nicht, ich gehe mich mal informieren wie viel Sohlendicke die Hufschuhe brauchen zum Einschrauben.

    Ich habe letzte Woche auch die Eisen abnehmen lassen und steige über Winter auf komplett Hufschuhe um. Habe auch passende Renegades gefunden - aber die sind sowas von rutschig :flucht:

    Im Sommer auf ganz trockenem Boden hatte ich das mit dem hinteren Paar schon bemerkt und jetzt im Herbst, wenn der Boden schmierig ist und mit allen vier Schuhen ist es noch schlimmer. Habe mich gestern kaum getraut, mal schneller zu machen...

    Es gibt echt Stollen für Hufschuhe? Und die kann man auf einem normalen Geländeritt immer dran machen? Auch, wenn man Teerwege geht? Kann mir das ja so gar nicht vorstellen - muss doch auf ebenem Untergrund sein wie auf Stöckelschuhen zu laufen :???:

    Moah, gibt es denn keine ehrlichen Pferdeleute mehr? Ich glaub, so viele Lügen und Beschönigungen von Problemen wie in der letzten Zeit hab ich schon lang nicht mehr aufgetischt bekommen.


    Da wird der Tochter das eine erzählt und mir vor Ort das andere. Meinen die Leute, wir tauschen uns nicht aus? Und, sorry, solche Leute sind raus, auch wenn das Pferd an sich vielleicht nicht ganz unrettbar verloren ist und man mit Arbeit was draus machen könnte. Ganz schlechtes Bauchgefühl einfach.

    Vielleicht solltet ihr euch doch mal das dicke Isländerchen anschauen kommen xD

    Aber ihr habt keine Möglichkeit zur Futterrationierung, so war das, richtig? :???:

    Da bin ich ganz bei dir und kann diese Einstellung ebenfalls sehr gut verstehen.
    Mir fällt es tatsächlich viel leichter, bei den Kindern Verantwortung abzugeben als bei den Pferden xD
    Das liegt aber vor allem daran, dass die Kinder sich viel besser mitteilen können :smile:

    Ich danke euch für euren Zuspruch und euer Verständnis. Das tut irgendwie gut, wenn auch Pferdeleute es irgendwie verstehen können...
    Ich habe fast nur Pferdebesitzer um mich herum, die keine Kinder/Familie haben und die meisten können es überhaupt nicht verstehen. Vermutlich hätte ich auch zu diesen gehört, wenn mein Leben anders verlaufen wäre.


    Aber ich wollte immer Kinder und Familie haben, bereue das überhaupt nicht und möchte sie definitiv auch nicht missen.
    Dass die ganze Pferdehaltung sich so verändert und so viel aufwändiger wird und dass mein Senior so alt wird - damit habe ich nicht gerechnet. Niemals hätte ich gedacht, dass ich überhaupt mal nur darüber nachdenke, ein Tier abzugeben.
    Aber ich denke auch, so wie Cerberus2021 es schon geschrieben hat: jetzt ist er im besten Alter, noch fit und gesund. Irgendwie wäre es auch ungerecht, ihn nur aus egoistischen Gründen zu behalten, um nicht sagen zu müssen, dass ich "gescheitert" bin. Das hat er nicht verdient.


    (Hätte ich Kapazitäten für ein zweites Pferd, würde ich mir den sofort anschauen - 7 Jahre nach Tvisturs Tod könnte ich mir so langsam wieder sehr gut einen Isländer vorstellen).

    Melde dich gerne, sollte es doch mal irgendwann passen.
    Ich habe keine Eile mit der Abgabe und werde da nix über´s Knie brechen. Dafür ist er mir dann doch zu wichtig.

    Ich habe bisher mein ganzes Leben immer nach den Pferden gerichtet.
    Als Teenie nie übermäßig lange und wild ausgegangen, um am nächsten Morgen fit für den Stall zu sein.
    Als Mama schon kurz nach der Geburt das Baby in der Stillpause bei Papa oder Oma gelassen, um schnell in den Stall zu düsen.

    Als Familienmitglied einige Male in der Woche auf gemeinsame Abendessen verzichtet, weil die Pferde versorgt werden mussten.
    Die Kinder oft "wegorganisiert", um in Ruhe zum Stall fahren zu können.

    Meinen Mann viele Wochenenden im Jahr alleine mit den Kindern gelassen, weil Pferde-Unternehmungen anstanden.

    Treffen mit Freunden abgesagt oder früher verlassen, um noch zum Pferd zu können oder am nächsten Morgen fit zu sein.
    Keine Zeit für andere Hobbies oder Unternehmungen mit den Kindern.

    Beruflich mit viel zu vielen Stunden unterwegs, um genug Geld für die Pferde zu haben.
    Auf viele Dinge verzichtet, um die Pferde finanzieren zu können.


    All das habe ich 20 Jahre lang auf mich genommen, ohne es jemals anzuzweifeln. Ich habe mein Hobby geliebt und immer vor allen verteidigt.

    Seit einiger Zeit (ca. 3 Jahre) merke ich aber, dass das Pensum viel zu hoch ist. Auch der Wechsel in einen Pensionsstall hat keine Besserung gebracht, denn die Verantwortung ist immer da, die Pferde trotzdem immer mal krank und pflegebedürftig.

    Aber das Schlimmste ist und bleibt die Verfettung und die Rehegefahr. Ich kann nicht beruhigt einfach mal zwei Tage nichts machen, ohne, dass ich befürchten muss, dass er krank wird.

    Und: es macht mir schon seit längerer Zeit keinen Spaß mehr. Es ist "okay", wenn ich dort bin, nachdem ich mich überwunden habe, hinzufahren. Aber mehr auch nicht.

    Das Pferd um das es geht ist 13 Jahre alt. Ich habe außerdem noch meinen Senior. Der ist 32.

    Ich selbst bin 38. Und seit 2005 Pferdebesitzer. Davon 13 Jahre als Selbstversorger. Vor 5 Jahren in einen Pensionsstall gewechselt, in der Hoffnung auf weniger Arbeit und mehr Freude. Muss dennoch zweimal wöchentlich misten, was im Sommer ca. 1 Stunde und im Winter ca. 2 Stunden Aufwand pro Misttag bedeutet.


    Versucht habe ich gefühlt schon alles :( :

    Ich mag aber einfach nicht mehr. Der Stress, die nervliche und körperliche Belastung, der Organisationsaufwand... das alles lässt mich nicht mehr schlafen, lässt keine Freude mehr zu -weder beim Pferd noch im Alltag - weil sich alles immer nur um die Stall-Organisation dreht.
    Die Vorstellung, das alles nicht mehr zu haben und einfach mal tun und lassen zu können, was man möchte - ein Traum...

    Also nochmal im Ernst und an alle gerichtet:

    Meine Gedanken zum Thema Verkauf werden immer konkreter. Auch, wenn es mir wahnsinnig schwer fällt :verzweifelt:

    Ich habe das Pony seit seiner Geburt, habe ihn selbst ausgebildet und schon so viel mit ihm erlebt. Aber ich stelle schon länger fest, dass ich vor allem eine große Last mit ihm trage. Ich habe nur noch wenig Motivation, keine Ziele und keine große Freude bei allem, was ich mit ihm mache.
    Ich habe schon seit langer Zeit nur noch Stress, Pflichtgefühl und ein wie ein Damoklesschwert über mir schwebendes Verantwortungsgefühl :( : Auch körperlich komme ich an meine Grenzen. Das Misten setzt mir zu, auch Longieren und Reiten merke ich anschließend in allen Gelenken. Früher war der Sommer wenigstens ganz nett, weil weniger zu misten und nicht so kalt, nass und dunkel. Mittlerweile ist der Sommer fast schlimmer, weil das Pony da so fett wird :dead:

    Ich habe es mit einem Stallwechsel versucht, das ist gescheitert. Nun bin ich zurück und merke, dass nicht der Stall an sich das Problem ist. Ich möchte einfach mal keine Verpflichtung haben (neben Kindern, Hund und Haushalt). Einfach mal nicht zum Stall fahren müssen, wenn man keine Lust hat. Einfach mal was anderes unternehmen können, ohne anschließend noch hin zu müssen. Die Vorstellung ist so unfassbar verlockend.
    Ich möchte nicht noch 20 Jahre so weitermachen wie bisher. Mir gefühlt täglich Arme und Beine ausreißen müssen, um alles unter einen Hut zu bekommen :verzweifelt:

    Und das Pony ist so toll, lernbegierig, möchte gefordert und gefördert werden. Er hat es auch nicht verdient, nur halbherzig betreut zu werden.


    Aber die Vorstellung, mein Pferd in fremde Hände zu geben und gar keinen Einfluss mehr zu haben - das ist auch irgendwie furchtbar :(

    Hat schon jemand hier sein Pferd verkauft? Wenn ja, wie habt ihr es verkraftet? Habt ihr es jemals bereut? Habt ihr noch Kontakt zu den jetzigen Besitzern? Natürlich würde ich versuchen, einen Bestplatz zu finden - aber man kann den Menschen immer nur vor die Stirn schauen :ka:
    Am liebsten würde ich ihn an jemanden geben, den ich kenne und wo ich weiß, dass er es gut haben wird... Aber das ist natürlich eher unwahrscheinlich.

    Du hast nicht zufällig Interesse an einem Isländer? Überwiegend dreigängig geritten, gute und absolut sicher abrufbare Grundgangarten. Daher auch problemlos von gangpferdeunerfahrenen Reitern zu reiten ;)
    Super bequem, unerschrocken im Gelände. Und ganz ganz viel Lust, neue Dinge zu lernen. Muss allerdings in der Haltung futterrationiert sein...