Überdüngung durch Ausscheidungen von Hunden

  • In einem anderen Thread zum Thema "Zeckentabletten" hat McChris folgendes zur Sprache gebracht...

    Noch weniger schön fände ich es aber, wenn meine Hunde dank einer Zecke sterben oder nachhaltig schwer krank werden.

    Ich kann das absolut verstehen.

    Aber ich finds dennoch wichtig, da mal zum Nachdenken anzuregen, ob wirklich alles so sein MUSS. Sprich, in Richtung Nachdenken darüber, ob es im individuellen Fall wirklich angebracht ist, statt solche Mittel anzuwenden, weil man das halt so macht.

    Wenn man überlegt, wieviele Tonnen Hundekot allein in D im Jahr produziert werden und davon ausgeht, dass ein Grossteil dieses Kots umweltbedenkliche Rückstände enthält, die abseits vom DF in grossen Teilen eben leider NICHT entsorgt werden, sondern auf landwirtschaftlichen Flächen und/oder sonst irgendwo im "Grünen" verbleiben, stellt das ein großes Umweltproblem dar.

    ... was mich an diesen interessanten Artikel erinnerte, den ich kürzlich gelesen habe:

    https://www.agrarheute.com/pflanze/ueberd…ergebnis-590502

    Liegen gelassener Hundekot (und auch der Urin, den man leider schlecht aufheben kann) trägt also beträchtlich zur Überdüngung des Bodens bei. Viele sagen ja gerne mal "Ach, das verrottet doch sowieso" oder "da unten/drüben/drin tritt ja keiner rein", aber die Auswirkungen dieser Haufen sind wohl sehr deutlich messbar und haben damit durchaus Auswirkungen auf die Umwelt.

    Irgendwo hab ich auch gelesen, dass die ordnungsgemäß entsorgten Tüten der Umwelt weniger Schaden als der Rattenschwanz an Problemen, den liegen gelassener Hundekot mit sich bringt. Leider finde ich das gerade nicht mehr, vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen.

    Zum Nachdenken. :winken:

  • Hier in der Gegend gibt es ein Naturschutzgebiet, bei dem eindringlich darum gebeten wird, den Kot zu entfernen, weil die Auswirkungen auf die Böden so enorm sind, dass die geschützten Pflanzen noch stärker gefährdet wären.

    Ich denke, vielen ist das nicht klar. Ich find's aber auch schon megaeklig, wie viele ihren Hund auf irgendwelche Felder kacken lassen, auf denen Lebensmittel angebaut werden.

  • Diese Studie bezieht sich aber ausschließlich auf städtische Vororte, hat keine Vergleichsgruppe und ging nur über 1,5 Jahre. Ich finde es zwar richtig und wichtig, über dieses Thema nachzudenken und die Hinterlassenschaften seines Hundes wann immer möglich zu beseitigen, aber dass Hundekot in einem nennenswerten Rahmen zu den Problemen unserer Böden hierzulande beiträgt, kann man daraus in meinen Augen nicht ableiten.

  • Um hier auf meinen Flächen eine Arnika für Jahre auszuschalten, genügt ein einziger Hundehaufen. Das ist einfach zuviel Stickstoff auf einmal. (Es gibt noch einiges anderes, was sie auf Jahre ausschalten kann, aber hier gehts ja um Hunde-Hinterlassenschaften)

    Ich fänds wichtig, wenn es zumindest ein gewisses Bewusstsein dafür gäbe, dass die Masse an anfallendem Hundekot problematisch ist.

    Viele Hundehalter argumentieren ja auch heutzutage noch damit, dass sich das ja alles auf natürliche Art zersetzt. Ja, tut es, aber es hinterlässt eben auch seine Spuren.

    Hier ist ein Artikel von 2020 zur allgemeinen Umwelt-Bilanz von Hunden, da gehts auch um Hundekot und Wurli , da steht auch, dass Einsammeln inkl. Tüte besser ist als liegenlassen - man muss aus sowas ja nicht gleich den Schluss ziehen, dass HH unvertretbar ist, aber damit verantwortungsvoll umzugehen, fände ich gut und wichtig:

    https://www.br.de/wissen/hunde-u…bdruck-100.html

  • Verunreinigtes Futter durch Kot ist auch ein enormes Gesundheitsrisiko für Rinder etc. Es ist einfach sehr ärgerlich, dass es so viele HH gibt, die Kot nicht aufsammeln.

    Übrigens gelten die Risiken auch für Katzenkot... Und da nicht nur für Vieh, sondern auch für den Mensch (verkotete Gemüsegärten).

  • Übrigens gelten die Risiken auch für Katzenkot... Und da nicht nur für Vieh, sondern auch für den Mensch (verkotete Gemüsegärten).

    Das ist für mich übrigens der Grund, dass ich in meinem eigenen Garten nichts anbaue... Die Biester kacken mir den ganzen Vorgarten schon immer voll (man riecht es) und es ist hier wirklich ein großes Ärgernis...

    Ich versuche halt so gut es geht, dass meine Hunde sich auf meinem Grundstück lösen und schicke sie vor jedem Spaziergang in den Garten zum pinkeln. Dass man Hundekot aufsammelt halte ich für selbstverständlich - immer und überall.

  • Zeckenzeug auf den Hunden ist mWn auch eine vermutete Ursache fuer tote Vogelkueken. Man vermutet mWn einen Zusammenhang, wenn das Fell der Hunde, die eben Zeckenmittel drauf haben, in der Natur gelassen und von Voegeln fuer den Nestbau benutzt wird.

    Meine haben ja Zeckenzeug drauf und das mit voller Absicht. Aber ich sammel die Haufen auf (ausser die gehen mitten im Wald in ein Gebuesch oder so) und ich werf das Fell in den Muell.

  • Und schon wieder wird dieses Menschen gemachte Übel den Haustieren zur Last gelegt...

    Ja, auf Magerwiesen o.ä. ist jeder Nährstoffeintrag ein Problem und damit in manchen NSGs ganz eindeutig ein Thema. Aber das gilt auch für jegliche Essensreste, jeglichen Müll, jegliche anderen Fäkalien und was die Leute sonst so da drauf werfen, genauso wie angrenzende Verkehrswege o.ä.. Noch schlimmer sind angrenzende landwirtschaftliche Flächen oder Leute die den hübschen gefährdeten Blumen was Gutes tun wollen und daher absichtlich düngen (ja das gibt's, hat schon ganze Biotope zerstört).

    Außerhalb davon aber ist das ziemlich irrelevant, v.a. im Vergleich zum Eintrag aus anderen Quellen und auf Flächen die diesbezüglich eben nicht empfindlich sind. Magerwiesen o.ä. sind ja eben deswegen so ein wertvolles Schutzgut, weil sie sehr selten geworden sind, weil unser Boden mittlerweile fast überall überdüngt ist... und das haben definitiv nicht die Hunde verbrochen.

    Das gesagt gehe ich mit der implizierten Schlussfolgerung des Artikels, nämlich dass zu viel Tierhaltung in Ballungsgebieten ein Problem ist, durchaus konform.

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