Aggression euch gegenüber - Wie geht ihr damit um?
-
-
Mich hat von meinen 4 Hunden nur Puck 2x gebissen. Ursache: rückgerichtete Aggression. Das erste Mal hab ich zwar nicht mit gerechnet, aber empfand es nicht als arg schlimm, da mir klar war, dass er mich nicht meint. Ich hab zukünftig versucht solche Situationen zu meiden bzw für ihn erträglicher zu gestalten. Bei. 2. Mal war die Situation aus meiner Sicht für ihn aushaltbar und ich hab mich richtig arg erschrocken. Ich hab Puck damals massiv ins Platz gebrüllt und erstmal mittels Leine unten gehalten. Nach Beruhigung der Gemüter die Situation reflektiert und mein, für Puck unpassendes Verhalten abgeändert.
Es hat unserer Beziehung nicht geschadet und wir sind beide nachher nicht vorsichtiger/ unsicherer miteinander umgegangen. Ich find allerdings, dass wir beide achtsamer wurden - Puck hat scheinbar verstanden, dass mein Oberschenkel sich nicht als Blitzableiter eignet, weil er mir da weh tut.
Ansonsten nehmen meine Hunde durchaus bei unangenehmen/ schmerzhaften Situationen (verarzten von Wunden zb) meine Hände ins Maul und halten die mal fest. Das gehört für mich aber zur Kommunikation dazu und ich guck, wie ich die Situation für sie angenehmer gestalten kann - oft langt schon, wenn ich meinen Oberkörper ein Stück zurück nehme und sie dadurch mehr Raum haben. Einzig Thorin bekommt da auch mal ein Abbruchsignal, weil er sonst versucht sich zu entziehen.
Ich weiß, du willst keine Trainingstipps, aber bitte zieh deinem Hund den Kragen an und lass das Gestupse. Dein Hund versteht nicht, dass der Verband sinnvoll ist. Ihn stört er und die Verletzung tut weh/ist unangenehm und da will hund dann eben rum machen. Mit dem Gestupse fügst du ihm nochmal zusätzlich was unangenehmes hinzu. Kein Wunder, dass er dann sagt: das ist doof. Und in weiterer Konsequenz: Frauchen macht doofe Sachen, wenn sie zu mir kommt. Dann lieber Kragen drauf und dafür das Vertrauen nicht kaputt machen.
LG Anna
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich weiß nicht ob man da abhärtet, ich hatte schon vor meinem ersten Hund durch das Aushelfen im Tierheim Erfahrungen mit recht ernsthafter Aggression, auch gegen mich und irgendwie fand ich das nie sonderlich "schlimm". Allerdings setze auch ich auf einen Maulkorb zur Sicherung. Mein einziger blutiger Biss passierte in einem Tierheim, wo man leider keine Maulkörbe nutzen wollte...
Um es klarzustellen: Ich finde es schlimm, wenn ein Hund einen Menschen oder einen Hund verletzt. Und es gibt auch beängstigendes Aggressionsverhalten. Aber so ganz generell gehört Aggression zur Kommunikation von Hunden dazu und nicht jede Rasse und jeder Hundetyp ist so weichgespült, dass sie diese kaum noch zeigen. Ein Hund, der sich unter Schmerzen & Bedrängnis wehrt, wäre jetzt nichts, was mir schlaflose Nächte bereiten würde.Ich bin auch der Meinung, dass Knurren, Zähne zeigen und ähnliches unbedingt zur Kommunikation gehört. Natürlich sollte der Hund so sicher sein und so viel Vertrauen haben, dass er gar nicht erst so agieren muss. Aber wenn mein Hund mir so deutlich zeigt, dass ich mich ihm nicht weiter nähren soll, ist mir das allemal lieber als das ich das Verbiete und es irgendwann explodiert. Ich habe häufig das Gefühl, dass die Menschen vergessen haben, dass ein Hund kommunizieren darf und das nur mit Knurren, Bellen etc. funktioniert. Deswegen bin ich ja auch dankbar dafür, dass Yuuki inzwischen gelernt hat zu warnen und das auch deutlich tut. Den Fehler schreibe ich durchaus mir zu, dass sie das Leine anlegen als bedrohlich empfand und ich das nicht realisiert habe.
Gerade bei rumänischen Straßenhunden ist das nicht selten
Da sind z.B. die Italiener und Spanier tendenziell viel milder, da dort andere Hundetypen auf der Straße leben.
Das ist ja interessant. Das wusste ich noch gar nicht. Wobei sie ja nie auf der Straße gelebt hat. Aber so etwas lässt sich vermutlich doch ein wenig vererben bzw. von der Mutter anerziehen, oder?
Wir wissen leider auch gar nicht, wie sie in dem Shelter dort behandelt wurde, dass könnte sie natürlich durchaus aus geprägt haben. -
Gerade als Hundeneuling darf man da in seinem Weltbild auch durchaus erschüttert sein. Man sollte nur nicht in der Erschütterung stecken bleiben.
Nicht nur als Hundeneuling, sondern halt beim "ersten Biss". Ab da ist es anders - erstmal. Und dann stellt man fest, dass es kein Weltuntergang war und es geht weiter.
Seit vor meiner Geburt hatten wir in der Familie Hunde, so mit 17(?) bekam ich Narben an die Hand. Ist völlig ok, wenn man sich da neu sortieren muss.
Mir hat damals geholfen, dass es eine völlig blöde Situation war und ich mich völlig blöd verhalten habe. So ein bisschen "recht geschieht mir", ohne mich allerdings deswegen dann schlecht zu fühlen. Schuldgefühle sind nicht hilfreich. Aber das Wissen, dass sowas halt vorkommen kann, auch bei anderen Leuten vorkommt und man normal damit leben kann.
-
Und vielleicht noch ein kleiner Nachtrag zum Thema Unsicherheit und Angst beim Menschen gegenüber dem Hund:
Mir hat da ein Maulkorb Anfangs tatsächlich gar nicht geholfen. Überhaupt nicht. Ich war damit genau so unsicher wie davor. Ich bin einfach auch unglaublich gut darin, mir die schrecklichsten Horrorszenarien auszumalen und ja, auch mit Maulkorb gibts da in meinem Kopf noch mehr als genug Potenzial für Horror.
Was mir geholfen hat, war analysieren der Situationen, versuchen, zu verstehen, warum er das macht, was die Anzeichen sind. Durchdenken (und teilweise auch ohne Hund durchspielen), wie ich mich beim nächsten Mal verhalten werde - und am aller hilfreichsten war wahrscheinlich mein Mann, der sich all meine Hirngespinste, Analysen, Ausblicke und Trainingspläne in Endlosschleife anhören durfte und das alles sehr, sehr unemotional betrachten konnte (den Part mit dem Ohr abkauen hat ihm jetzt das Forum teilweise abgenommen, darüber ist er glaub ich auch nicht unglücklich
)
Gerade als Hundeneuling darf man da in seinem Weltbild auch durchaus erschüttert sein. Man sollte nur nicht in der Erschütterung stecken bleiben.
Ich möchte jetzt auch nicht so rüberkommen als hätte ich dauerhaft Angst vor meiner Hündin. Ich würde es eher als vorsichtiger und aufmerksamer betiteln, was ja auch durchaus positiv sein kann, da ich jetzt mehr auf ihre Körpersprache achte.
Mein Freund ist leider keine große Hilfe. Er ist derjenige, der wirklich unsicher ist, sobald der Hund anfängt zu knurren oder zu schnappen. Er ist allerdings auch der nachtragende von uns beiden. Somit übernehme ich solche Situationen immer.
Wir gehen seit einiges Zeit bereits mit Yuuki in eine "Resozalisierungsgruppe" und seit dem bin ich auch schon etwas abgehärtet. Da hört man Hunde nämlich mal so richtig kommunizieren und das kann ja schon ganz schön fies klingen.Eine Bekannte aus der Hundeschule hat mir letzten einmal gesagt, dass sie meine Entwicklung zu letzten Jahr sehr bewundernswert findet. Vielleicht sollte ich mich daran einfach etwas festhalten und mir klar machen, dass es einfach irgendwie zu Yuuki und mir dazu gehört und ich aus dem ganzen lernen werde. Irgendwie muss man ja seine Hundererfahrung sammeln^^
-
Ich holte vor längerer Zeit einen 3-jährigen Schäferhund-Mischling aus dem Tierheim in mein Leben. Der erste eigene Hund, einige Probleme bekannt, andere nicht.
Das erste Mal knurrte er mich an, als er ein Schweineohr fraß und ich an ihm vorbei wollte.
Das nächste Mal, als ich seine Ruhe auf dem Sofa störte.
Er verteidigte Schlafplätze, Futter, schnappte nach ihm nicht genehmen Menschen, wenn diese Kontakt aufnehmen wollten und er wollte gerne andere Hunde vermöbeln.
Ich gebe zu, für mich war schon das Knurren schlimm, ist es doch letztlich nur die letzte deutliche Warnung vor einem Schnappen.
Ich suchte mir Hilfe und geriet an den falschen Trainer.
Das erste Tackern meines Beines gab es dann als Folge des falschen Trainings bei einer Korrektur als er einen Hund angehen wollte.
Ich suchte erneut Hilfe und fand einen Trainer, der zu uns passte.
Ich lernte meinen Hund lesen, seine Bedürfnisse wahrnehmen und respektieren, ihn schützen und verstehen.
Ich musste letztlich auch lernen, meine eigenen Emotionen besser zu kontrollieren.
Ich habe viele Tränen vergossen, weil er schnappte, wenn ich doch eigentlich nur nett sein wollte.
Es war ein langer Weg und wir hatten immer wieder Phasen, in denen ich mal wieder verzweifelt war.
Er legte sein Verhalten nie ganz ab. Im Alter wurde es teils nochmal extremer, weil er schlecht sah und hörte.
Einen wirklichen Vertrauensverlust hatte ich nie. Er war auch nie mit Maulkorb gesichert.
Auch mir half es, die Situationen zu analysieren und zu schauen, was ich falsch gemacht hatte, dass er auslösen musste.
Und auch wir übten viel Alternativverhalten.
Wir übten ins Körbchen schicken, das Sofa verlassen, angefasst werden auf Ankündigung, Futter tauschen etc.
Wir übten extrem viel über positive Bestärkung, was seinem Vergalten und vor allem unserer Beziehung richtig gut tat.
Das erste Mal ist wohl immer irgendwie schlimm. Ich verstehe auch, wenn Menschen danach Angst vor ihrem Hund haben, obwohl ich das selbst nur ganz zu Anfang dann kurz hatte, bis ich sein Verhalten verstand.
Aber da hilft dann ggf. wirklich eine Sicherung mit Maulkorb und ansonsten analysieren und dann eben trainieren und in gewissem Rahmen durch Anpassen des Zusammenlebens damit dann auch leben können.
-
-
Ich finde immer, dass es hilft, wenn man den Hund einordnen kann und kennt.
Im Zweifel Maulkorb drauf zum Eigenschutz ( Ideal wäre, wenn er gut passt - hierbei kann man sich an Chic und Scharf wenden und sich beraten lassen :) ).
Lernen wie sich ein Hund ausdrückt und wie man den Hund lesen kann.
Reflektieren wie man sich selbst verhält.
Ideal wäre eine Mischung aus,, Das beeindruckt mich nicht. " und,, Ich respektiere es.".
Da ersteres einfacher gesagt ist als getan, kann man sich fürs Erste zumindest ans Lesen und Respektieren halten.
Mit der Zeit, in welcher du deinen Hund diesbezüglich besser kennen lernst, wird dich auch weniger beeindrucken.
Vom Prinzip tastet man sich immer weiter vor in einem noch erträglichen Rahmen, und hört auf wenn es gut läuft. So erhöht man nach und nach die Toleranz, da das Beenden einer für den Hund unangenehmen Situation, gleichzeitig belohnend ist und er merkt dass ihm nix passiert.
Wenn man es nicht kennt, von Hunden auch mal angegangen zu werden, ist es vollkommen normal da erstmal entsprechend drauf zu reagieren.
Der Mensch hat eine Art Urangst vor Raubtieren, er will es also in der Regel vermeiden gebissen zu werden. Und davor schützt es, wenn man etwas Angst bekommt.
Vieles passiert unbewusst, aber das kann sich bessern.
Haltet euch da vor Augen, dass es situativ ist. Euer Hund schnappt euch nicht einfach so, er tut es in einem Moment in dem ihr ihm sozusagen an den Kragen geht, weil er es entweder einfach nicht will, oder in dem Moment Angst hat, dass es weh tun könnte.
Zu den Krallen mag ich noch kurz was los werden :
Verlass dich nicht drauf dass sie sich schon ablaufen werden.
Das tun sie in der Regel nicht, oder zumindest nur bis zu einem bestimmten Grad.
Die Daumen Kralle kann sich grundsätzlich nicht ablaufen, ebensowenig die Wolfskralle ( sollten diese vorhanden sein).
Zu dem kann es sein, dass die Krallen zu hart sind und der Untergrund auf dem er viel läuft zu weich, oder die Krallen so schnell wachsen, dass der Auslauf den er hat nicht ausreichen.
Auch wetzen sich die Krallen gern unterschiedlich ab.
Die äußeren und die mittleren Krallen, als auch die vorderen und die hinteren, können unterschiedlich lang sein.
Deshalb ist es schon wichtig regelmäßig die Krallen zu kontrollieren.
Allerdings empfehle ich euch, die Krallen wenn sie geschnitten werden müssen sicherheitshalber vom Fachmann machen zu lassen ( sprich Tierarzt oder Hundefriseur), da man wenn man es noch nicht kann ( erst recht wenn der Hund unkooperativ ist und schwarze Krallen hat) schnell zu weit rein schneiden kann. Trifft man das Leben ( das ist ein stark durchbluteter Nerv, der wächst in der Kralle mit), tut das weh und blutet. Das wäre ein herber Rückschritt.
-
Vorneweg: Dein Hund ist 16 Monate alt und jetzt 4 Monate bei Dir, hast Du geschrieben. Da kanns auch mit eine Rolle spielen, dass sie sich jetzt „ausprobiert“, guckt, welche Strategien sie alles zur Verfügung hat, um sich möglichst gut im Zusammenleben mit Dir einzurichten. Du kannst nicht davon ausgehen, dass Dein Hund jetzt schon ganz genau weiß, dass er bei Dir das „große Los“ gezogen hat, zumal es da ja auch schon eine Negativerfahrung beim Training gab.
Unsere Bulgarin - Angsthund - hat eine Zeit lang auch versucht, sich Unangenehmes (=angeleint werden und nachts nochmal raus, Körperkontrolle von Schürfungen) mit Drohen und Abschnappen vom Hals zu halten. So in der Zeit, als die komplette Panik sich schon gelegt hatte und sie überhaupt erstmal genug Selbstvertrauen aufgebaut hatte, um ihre eigenen Wünsche mit Nachdruck zu artikulieren.
Ich wusste zu der Zeit aber schon, dass das passieren kann. Nicht aus Erfahrungen mit eigenen Hunden, aber ich habs im Tierheim gelernt, mit Hunden zu interagieren, die mich (erstmal) weder brauchen noch mögen. Für mich ist das legitim: Ein Hund darf Wünsche haben, die von meinen abweichen (was nicht heißt, dass die alle erfüllt werden
). Und es ist nur logisch, dass er dafür einsetzt, was er halt zur Verfügung hat. Deshalb hatte ich diesen Schockmoment nicht, in dem meine Ideale und meine heile Welt zerschlagen war und ich die Beziehung in Frage gestellt gesehen habe. Was tatsächlich sehr geholfen hat, weil ich dadurch gelassen reagieren konnte. Bei meinem Mann sah das anders aus, er hatte diesen „mein bester Freund geht gegen mich“-Schockmoment, aber er hat solche Sachen dann erstmal mir überlassen.
Hier war es eine kurze Phase von ein paar Wochen, weil sie eben andere Strategien hat und gleich gelernt hat, dass sie mit dieser Einen nicht weiterkommt - und dass sie sie auch nicht braucht. Das ist ein Prozess, der kann einfach auch länger dauern als „nur“ 4 Monate. Bei ihr war nicht viel „Wumms“ dahinter, da hat es schon gereicht, dass ich mich nicht hab beeindrucken lassen. Das ist aber je nach Hund völlig unterschiedlich, das sollte bei Euch ein wirklich guter Trainer einschätzen.
So habe ich das für mich auch psychisch eingeordnet: Wir hatten ein paar Konflikte, haben sie ausdiskutiert und haben sie beilegt bzw. neue Agreements getroffen haben
Erklärt habe ich es mir so, dass es einen Blumenstrauß an möglichen Verhaltensweisen und Reaktionen gibt, die der Hund hat. Je größer der ist, desto besser eigentlich, weil das alles Ressourcen sind, die dem Hund zur Bewältigung von Konflikten zur Verfügung stehen (und meine Kleine hatte anfangs keine Andere als blinde Panik, dass war schon übel). Der Hund muss lernen bzw. ich ihm beibringen, was er mir überreichen sollte - und dass er mit der Rose viel weiter kommt als mit der Stinkmorchel. Und ich muss lernen, welche Ressourcen der Hund hat, wo seine Grenzen sind und ihn nicht so weit bringen, dass er nur noch die Stinkmorchel zur Verfügung hat
.
Ich würde darauf setzen, wie Pfeffernaserl es beschrieben hat, erstmal diese Kränkung zu überwinden und gleichzeitig much soweit schützen, dass es mich nicht ängstigt. Also ja, mit Maulkorb arbeiten, wenn Dich das Abschnappen verunsichert. Jetzt ist es nämlich wichtig, dass Du lernst, ruhig und gelassen mit diesem Teil des Verhaltensspektrums Deines Hunds umzugehen. Denn sonst besteht die Gefahr, dass sie die Strategie als Erfolg betrachtet und abspeichert. Bzw. wenn sie Deine Verunsicherung mitbekommt, Du aber trotzdem mit dem fortfährst, was Du tust, dass sie was aus Hundesicht völlig Logisches tut: Noch ein Schippchen drauflegen.
-
Wir wissen nicht, was für ein Mix sie ist.
Magst Du mal ein Bild einstellen vom Hund?
Mit meinem Trainer bin ich ziemlich zufrieden. Er kann ja auch nichts dafür, dass ich unsicher bin.
Nein, natürlich kann der Trainer nichts dafür, wenn man selbst sich unsicher fühlt.
Es ist halt nur so, daß die eigene Unsicherheit dafür sorgt, daß das Training nicht wirklich voranschreiten kann, bzw. man was vermeidet, was im Augenblick eigentlich die richtige Reaktion gewesen wäre.
Ist ein bißchen schwer zu beschreiben.
Ich würde es eher als vorsichtiger und aufmerksamer betiteln, was ja auch durchaus positiv sein kann, da ich jetzt mehr auf ihre Körpersprache achte.
Natürlich ist es nicht schlecht, aufmerksam(er), vorsichtig(er) zu sein.
Man muß aber auch bedenken, daß jedes "veränderte" Verhalten, also das, was man meint dem Hund "vorspielen zu müssen" - schlichtes Beispiel, Sicherheit ausstrahlen, obwohl man diese nicht verspürt, oder sich munter geben, obwohl man eigentlich heulen möchte - nicht wirklich in der Beziehung mit dem Hund, bzw. beim Training helfen wird.
Hunde lassen auf diese Art und Weise sich nicht täuschen. Egal, was Dein Körper vorspielt, sie werden es riechen und auch hören, daß Du eigentlich komplett anders drauf bist.
Da Du auf Erfahrungswerte pochst.
Bei mir hängt es immer von der Situation ab
Ich wurde damals, als Jugendliche, mal von unserem eigenen Familienhund gebissen.
Hat es mich verändert? Nein! Auch nicht die Beziehung zu unserem Hund, bzw. die seine zu mir.
Warum?
Weil ich wußte, warum er gebissen hatte, und er konnte nicht mal was dafür, denn es war ein Reflex gewesen.
Erklärung:
Eines Tages kam meine Schwester mit dem Hund vom Gassigang zurück. Kaum von der Leine gelassen, verkroch er sich sofort in eine dunkle Ecke. Meine Schwester war völlig aufgelöst gewesen, heulte. Sie erzählte mir, daß unser Hund von einem anderen, größeren Hund gebissen wurde.
Sie wollte, daß ich nach unserem Hund sehe, ob es ihm gut gehe.
Natürlich wollte ich meiner jüngeren Schwester helfen, und auch schauen, ob es unserem Hund gut geht. Aber dazu mußte er erst einmal aus der dunklen Ecke raus, wo er sich versteckt hatte. Ich habe mir beschreiben lassen, wo er gebissen wurde, damit ich nicht aus Versehen in die Wunde packe.
Irgendwo an einer Seite. Ungünstig, wenn man den Hund noch rausbekommen wollte.
Also habe ich vorsichtig beide Seiten abgetastet, jeweils keine Reaktion vom Hund. Sanft zugepackt und den Hund aus der Ecke geholt. Dabei muß ich an die wunde Stelle gekommen sein, und er hatte zugeschnappt.
Tat natürlich weh, gar keine Frage!
War ich sauer auf den Hund?
Nö!
Wenn ich meine Shelties bürste, kommt es schon mal vor, daß es ein bißchen ziept. Unangenehm, mag niemand, und wenn es mal zu dolle wird, dann kommt halt auch eine Warnung vom Hund.
Ich "höre" auch darauf, denn meine Hunde dürfen durchaus Bescheid "sagen". Aber nicht, weil sie es doof finden, sondern weil es gerade wirklich unangenehm wurde.
Denn das gehört zur Kommunikation dazu. Trotzdem werde ich weiter bürsten müssen! Auch das kann ich dann klar kommunizieren. Und gleichzeitig mir Mühe geben, darauf zu achten, daß es nicht mehr so sehr ziept.
Das ändert nichts in meinem allgemeinen Umgang mit den Hunden
Ich ananlysiere nicht ständig was, sondern bin einfach nur ich.
-
Ich fand es anfangs schwierig als piero die ersten Male eindeutig Aggression gegen mich gezeigt hat weil es so plötzlich kam (nach der kastra)
Im laufe der Zeit war das dann kein Problem mehr weil es sehr eindeutig Aktion-Reaktion war und nicht gegen mich als Person gerichtet war.
Nachdem es nur um Sachen ging die notwendig waren sind wir am besten mit Maulkorb drauf und machen gefahren.
So war die stresssituation für ihn so kurz wie möglich
-
Das Wichtigste ist zu wissen, was die Motivation des Hundes ist, das Verhalten zu zeigen. (Gilt übrigens für jedes Verhalten, nur beim Beißen hat der Mensch mehr Leidensdruck. Schlimm für die Hunde ist auch jede andere Konfliktlösungsstrategie, weil sie selten als Konflikt wahrgenommen wird, siehe fiddelnde Labbis und der Mensch freut sich auch noch drüber, weil der Hund sich ja so freut...)
Ein Hund kann beißen, weil er Furcht hat. Dann braucht man einen anderen Weg als ein Hund, der gerade austestet, mit welchen Strategien er Dingen aus dem Weg gehen kann, auf die er keinen Bock hat. Oder ein Hund der Schmerzen hat. Wieder anderer Weg.
Das wiederum sollte dir dein Trainer schon genau sagen können, sonst bleibst du auf dem Holzweg. Sich gegenseitig zu verstehen und dann mit der Anleitung eines Profis den richtigen Weg einzuschlagen, ist das einzige, was wirklich sicher macht.
Wenn sie Beißt, weil sie gelernt hat, dass das ihre ideale Strategie ist, nur weil sie keine Lust auf etwas hat, dann wird sie das immer öfter zeigen, wenn der Mensch noch denkt, er müsse nur umsichtiger mit dem Hund sein. Andersrum wenn der Mensch denkt "Herrgott, halt´s aus ohne Beißen", der Hund aber extrem unsicher oder furchtvoll ist und diese Emotion nicht aktiv geändert wird, wird der Mensch auch im Kreisel festhängen.
Was sagt denn der Trainer?
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!