Also ich bin kein Hundetrainer und auch kein Verhaltensforscher. Aber ich denk, dass das größte Problem in unserer psychischen Beziehung mit Hunden daran liegt, dass wir ihre Handlungen mit unseren menschlichen Handlungen gleichsetzen und danach beurteilen. Was meine ich damit:
"Aggression" von einem Hund gegen jemand anderen kann ja unterschiedlichste Ursachen haben. Aggression deswegen unter Anführungszeichen, da es oft vorkommt, dass wir es als Aggression wahrnehmen, in Hundesprache aber nicht immer Aggression sondern eben "nur" eine klare Kommunikation ist.
Wenn man sich Hundemammas und ihre Welpen ansieht, dann sieht man wie brutal die Mutter kommunizieren kann, wenn es notwendig ist. Wenn ein Hund wirklich aggressiv gegen einen anderen Hund/Mensch ist, dann kommen wir nicht mit einem blauen Flecken davon. Ich denke, dass er einfach klar kommuniziert was er NICHT will! Das soll jetzt das Verhalten nicht rechtfertigen - du hast ja eine Trainerin und arbeitest an der Lösung - aber dir vielleicht psychisch ein wenig den Druck nehmen, dass es keine Aggression gegen dich sein muss, sondern eben nur eine klare Kommunikation.
Und ich denke auch, dass 4 Monate noch zu kurz sind, dass er mit dir/euch eine stabile auf Vertrauen basierende Beziehung aufgebaut hätte (Noch dazu mit seiner Vorgeschichte, die ja niemand genau kennt). Neben dem Training würde ich persönlich ganz viel Bindungsarbeit machen. Und wie gesgat - Hunde kommunizieren eben anders als wir und meinen selten etwas persönlich. Die denken da nicht wie Menschen!