Und dann wurde gesagt, dass der Hund ohne Vorwarnung ohne Anzeichen von Stress/Angst geschnappt hatte. Ich weiß wie der Hund beim Arzt ist, sobald der nur einen Fuß in eine Praxis setzt, sieht jeder wie ängstlich der Hund ist, selbst wenn ich noch nie eine Leine in der Hand hatte. Da brauch ich dann nicht dabei gewesen sein.
Da muss ich grad mal einhaken, auch wenn's an der Lage effektiv wenig verändert. Dass man einem Hund ansieht, dass er in einer spezifischen Situation Angst hat (eingezogene Rute, geduckte Körperhaltung...), ist etwas ganz anderes als die üblichen, je nach Hund teils sehr individuellen Warnsignale! Besonders dann, wenn der Hund evtl. aus Schreck oder heftigem Schmerz heraus beißt. Da wird kein Hund der Welt groß vorwarnen.
Mal als Beispiel, mein Maulkorbknasti hat mich auch schon öfter gebissen. Gab es dafür Anzeichen? Nein.
Warum nicht? Weil es rückgerichtete Aggression als reflexartige Antwort auf mein Eingreifen war. Mein Hund war absolut im Tunnel und hat mich völlig ausgeblendet, mich daher auch räumlich nicht wahrgenommen, und hat mich eben im Eifer des Gefechts gebissen.
Warum kam das immer wieder vor? Weil ich in den Situationen auch reflexartig gehandelt und aus den vorherigen Situationen nicht gelernt habe 
Etwas völlig anderes ist es z. B., wenn meine demente Hunde-Omi dem Maulkorbknasti wie auch immer auf die Nerven geht, z. B. beim Fressen. Da kann's an schlechten Tagen mal vorkommen, dass sie völlig naiv zu seinem Napf spaziert, während er noch am Fressen ist. Er warnt wirklich überdeutlich: starrer Blick, Hochziehen der Lefzen, leises Brummen ... und selbst wenn sie die Signale komplett übersieht, beißt er nicht zu, sondern schnappt nur ab.
Es kann immer sein, dass ein Hund aus welchen Gründen auch immer eben nicht so deutlich warnt. Es kann sein, dass dein Hund dazu gehört, es kann aber auch sein, dass die betreffende Tierarzthelferin (?) die Signale schlicht nicht erkannt hat. Solls geben, insbesondere wenn der Hund doch eher subtil warnt. Nicht jeder Mitarbeiter beim Tierarzt kennt sich mit allen Tierarten so gut aus, dass Warnsignale immer zuverlässig erkannt werden. Die allseits bekannten Warnsignale wie Knurren, Zähnefletschen etc. sind halt doch schon eher am oberen Ende der Eskalationsstufe.
Wie oben gesagt, das ändert an der Lage effektiv nix, aber ich wollte dennoch mal ne Erklärung abliefern, warum und wie die Mitarbeiterin zu der Aussage "der Hund hat ohne Vorwarnung geschnappt" kam. Was noch dazu kommt... es kann immer mal blöd laufen und durch den Schreck gerät Mensch halt doch mehr in die Schusslinie, als vom Hund geplant. Ist in eurem Fall halt wirklich blöd ausgegangen.