Beiträge von miamaus2013

    Mir ist in erster Linie die Verpaarung und das zu erwartende „Ergebnis“, also wie die zu erwartenden Welpen wohl so drauf sind, wichtig. Und dann eine normale, liebevolle Aufzucht. Ich brauche kein großes Sozialisierungsprogramm und ich habe auch nicht mal ein Problem damit, wenn Welpen im Zwinger aufwachsen, regelmäßig Kontakt zu Menschen natürlich vorausgesetzt.

    Regelmäßig Kontakt zum Züchter finde ich durchaus nett nach dem Kauf, aber ich kaufe nen Hund, ich will den Züchter ja nicht heiraten.


    Mit den Zuchtlinien: Wie unterscheidet ihr das? Auf Ahnentafeln kann man als Laie doch relativ wenig erkennen, zumindest geht es mir so. :flucht:


    In dem man Leute fragt, die sich auskennen.


    Charakter vererbt sich nunmal genauso weiter wie Optik auch. Das heißt jetzt nicht, dass die Welpen eine 1:1 Kopie ihrer Eltern sind, aber wenn die Vorfahren bestimmte Charaktereigenschaften haben, dann kann man durchaus damit rechnen, dass man die ein oder andere davon auch in seinem Welpen finden wird.


    Mal als Beispiel: man sucht zb einen Hund, der sich als Assistenzhund eignet. Da macht es dann wenig Sinn, wenn die Vorfahren des potenziellen Hundes allesamt eher unsichere, ängstliche, nervöse Hunde mit viel Jagdtrieb, ner ausgesprochenen Artgenossenunverträglichkeit und Aggressionsverhalten gegenüber Menschen sind. Einfach weil die Wahrscheinlichkeit, dass aus solchen Vorfahren ein Hund entsteht, den man als Assistenzhund verwenden kann, ziemlich gering ist.


    Habe einen meiner Hunde gekauft, nachdem mir meine Trainerin den Wurf empfohlen hat und der ist einfach sowas von perfekt für seinen Sport. Also genau das, was ich wollte.

    Habe meine Trainerin die Woche gefragt „wie kann der denn bei der Geschwindigkeit so führbar sein?!?“

    Und sie ohne mit der Wimper zu Zucken „das kommt von Hund XY und dessen Linie in seinen Vorfahren. Das sind einfach alles Hunde mit viel Gas UND viel Kopf.“


    Also wenn man spezielle Wünsche oder Ansprüche hat, unbedingt mit Leuten sprechen, die sich auskennen.

    Solang ich die Katze auch vorher sehe


    Sorry noch mal kurz dazu: ich achte im Aufbau drauf, dass das keine Rolle spielt..

    also es ist nicht so, dass ich das Wild sehe, ein Signal gebe und der Hund führt das aus.

    Sondern die Wildsichtung selbst ist das Signal für die Umorientierung..


    Meine Hündin hat auch auf Spur gejagt, man hat als Mensch einfach absolut keine Chance, den Geruch zuerst wahr zu nehmen.


    Hier mal ein sehr altes, sehr pixeliges Video. Aber ich denke, man erkennt was ich meine.

    Meine Hunde sehen die Nilgänse und orientieren sich beide zu mir um, ohne das ich was gesagt habe.

    Mia, die tricolor Hündin, noch mit deutlicher Aufregung (das ist mittlerweile besser), Ares, der Mali, eher gelangweilt.


    [Externes Medium: https://youtu.be/9gwpwrdFvok]

    Danke, das finde ich ein gutes Beispiel, weil wir sowas hier öfter haben. Darf ich fragen, was du machen würdest, wenn du dich dann wieder hinsetzt und der Hund wieder kommt und versucht die Nüsse zu klauen. Gleiches Spiel von vorne und würdest du die Intensität erhöhen?


    Ich würde wahrscheinlich entweder schon das zum Tisch hinlaufen abbrechen oder, wenn ich zu langsam war, den Hund wieder wegschicken..

    Wegschicken kann ich meine Hunde auch ganz neutral, ohne Bezug zu dem vorherigen Verhalten.


    Ich hab mit Emma derzeit folgendes Problem: Wenn ihr was nicht passt, legt sie sich hin und geht keinen Schritt mehr. Beispiele: sie sieht einen Hund von weitem und ich will in die andere Richtung. Platsch, liegt sie und geht freiwillig kein Stück mehr. Oder Rückkehr von einem Ausflug zum Auto...sie will nicht, Hund liegt.

    Ich hab versucht, hochziehen und weiter gehts. Aber sie lässt sich wieder hinfallen. Ein Stück tragen...22kg macht mir tatsächlich aber auch etwas zu schaffen. Weiter gehen und sie liegen lassen. Geht nicht an der Straße oder wenn Hunde kommen. Wenn ich das am Feldweg mache und ich 100 Meter weg bin, kommt sie auch hinterher, aber gemächlich. Nur wenn ich außer Sicht bin, kommt sie angeflitzt. Aber irgendwie haben wir keinen Lerneffekt. Ja, Frauchen war weg und sie kam hinterher. Aber beim nächsten Mal macht sie es wieder. Gestern habe ich sie getragen, weil ein Hund kam und sie im Weg lag. Die Frau wollte nicht an uns vorbei. Also Hund geschnappt und weggetragen. Für mich anstrengend und blöd, Emma hat es nicht gestört.

    Nächste Woche kommt eine Trainerin zu uns und wir gehen das Problem an. Aber das lässt mich gerade echt verzweifeln.

    Also für Tipps oder Beispiele, wie ihr das mit euren Hunden lösen würdet, wäre ich dankbar.


    Ich würde bei MEINEN Hunden ein gut sitzendes Geschirr oder Halsband drauf machen und weiter laufen. Kommt der Hund nicht freiwillig mit, dann kommt er eben unfreiwillig mit.. :ka:


    Ich habe aber auch drei Hunde. Da wäre sowas wie tragen einfach keine Option, weil ich alle drei zusammen schlicht nicht tragen kann.


    Voraussetzung aber natürlich: der Hund hat keine Angst.

    Also wenn er einfach nur nicht ins Auto will zb würde ich ihm da einfach keine Option lassen.


    Ja das ist jetzt natürlich die richtig unnette Variante.

    Wenn ich "nein" sage, dann klappt das bei vielem, aber nicht bei allem...auch nicht, wenn ich es lauter und strenger sage. Also was ist dann "deutlich machen".


    Ich greife das mal auf.


    Ich habe zb bei MEINEN Hunden verschiedene Wörter als Signal, dass das Verhalten gerade nicht gewünscht ist. Abhängig davon, ob der Hund zb im Training einfach was anderes ausprobieren soll oder ob es ein absolutes Nogo-Verhalten ist.. und natürlich sind die auch anders konditioniert und es folgt eine andere Konsequenz bei Nichtbeachtung..


    Mal als Beispiel: Training, Hürdenkommando für „spring die Hürde von außen“ Hund springt die Hürde von innen - Signalwort „Upsi“. Hund weiß: Verhalten war nicht richtig, gibt keine Belohnung (übrigens eine negative Strafe). Hund bekommt nen neuen Versuch, springt die Hürde richtig, bekommt seine Belohnung.


    Anderes Beispiel: ich esse Macadamia-Nüsse (hoch giftig für Hunde), Hund versucht, sich ne Nuss aus meiner Schale zu klauen. Signalwort „HEY!!!“ und Hund muss bei diesem Signalwort als Zeichen, dass er es annimmt, DEUTLICH vom Ort des Geschehens zurück weichen. Tut er das nicht, stehe ich auf, laufe auf ihn zu (übrigens eine positive Strafe) und verlange, dass er sich vom Ort des Geschehens DEUTLICH entfernt. Was er danach macht, ist mir egal. Aber er muss eben von den Nüssen deutlich wegbleiben. Ansonsten folgt eben die schon beschriebene Konsequenz mit dem Einfordern des Zurückweichens.

    Miamaus hat ja auch schön von „meine Hunde“ geschrieben


    Ganz genau, ich kann nämlich nur beschreiben, wie ich MEINE Hunde im Alltag oder Sport führe, aber ich kann Menschen, die ich noch nie gesehen habe, keine Tipps geben für Hunde, die ich auch noch nie gesehen habe.. :ka:



    Wir hatten heute morgen ne Katzensichtung. Unser Ablauf ist so: MEINE Hunde laufen angeleint vor mir durch die Tür, ich drehe mich um, sperre ab, drehe mich wieder zu den Hunden, sortiere kurz die Leinen und dann laufen wir los. Die Tür ist hinter so nem kleinen Vorsprung, so dass die Hunde die Straße schon sehen können, ich aber an der Tür stehend noch nicht.

    Als ich mich nach dem Absperren zu den Hunden umgedreht hat, habe ich an der Körperhaltung von zwei von drei Hunden gesehen, dass da irgendwo ne Katze sitzt. Bingo: direkt vor unserer Einfahrt saß ne Katze.

    Ich habe dann MEINE beiden „betroffenen“ Hunde mit einem verbalen Abbruch runter reguliert und wir sind auf die Katze zu los gelaufen. Katze ist natürlich vor uns weggelaufen und wir sind ihr quasi hinter her gelaufen um unsere Morgenrunde zu laufen. Einer MEINER beiden Hunde hat dann auch noch nen zweiten verbalen Abbruch (quasi MEINE zweite Eskalationsstufe) gebraucht und dann konnten wir zu viert ganz entspannt hinter der Katze her laufen..

    kein Gebell, kein Gefiepe, kein in die Leine springen, keine besondere Aufregung. :ka:


    nur fürs Protokoll: verbaler Abbruch ist genau das: ein Wort oder Wortkombination, die dem Hund signalisiert, dass er etwas lassen soll. Das einzige, was ich angefasst habe, waren die Leinen.. von außen betrachtet, habe ich zwei mal was zu den Hunden gesagt. Mehr nicht.. ich könnte jetzt natürlich auch noch meine Abbruchkommandos, also die Worte, nennen.. aber da man die natürlich entsprechend konditionieren muss, bringt das herzlich wenig..


    In dem Moment heute morgen gab es noch kein Verhalten abzubrechen, die Hunde standen für jemand dritten wahrscheinlich einfach ruhig da an durchhängenden Leinen..

    aber die Stimmung von zwei von drei Hunden war eben derart, dass es ohne Regulierung auf den nächsten Metern wahrscheinlich eskaliert wäre..


    Das sind dann die Momente, in denen ich gefragt werde „was brichst du denn da ab?!? Die machen doch gar nix!“

    Doch, sich aufregen. :ugly:

    Meinen Hund stört das in dem Fall nicht, der würde sich auch erwürgen, wenn er nur rennen könnte.


    Was wahrscheinlich hauptsächlich daran liegt, dass die Erregungslage in dem Moment so hoch ist.. das macht „unempfindlicher“ gegenüber körperlichem Schmerz..


    Haben meine zb auch im Sport. Da ist die Erregungslage so hoch, dass sie kleinere Verletzungen erstmal nicht anzeigen, einfach weil das Adrenalin ein Stück weit den Schmerz überdeckt.. daher sieht man kleinere Verletzungen dann meist erst, wenn die Hunde zur Ruhe gekommen sind.

    Hatte ich bei Ares mal, der hat am Morgen nach dem Training eine Pfote konsequent nicht belastet. War dann ne kleine punktförmige Verletzung (Stich oder harter Grashalm). Im Training und direkt danach war das Adrenalin einfach so hoch, dass es den Schmerz überdeckt hat.


    Deswegen ist es mir zb auch so wichtig, meine Hunde in ihrer Erregungslage kontrollieren und ansprechbar halten zu können..


    Körperliche Korrekturen in hoher Erregungslage müssten einfach seeeehr massiv ausfallen, damit sie beim Hund ankommen und das will ich einfach nicht für meine Hunde.

    Ich Angel ihn mir dann schon ran und er kommt auch schnell runter,


    Ich angel meine Hunde zb nicht zurück. Ich erwarte, dass sie sich selbstständig zu mir orientieren.. das ist mir in dem Zusammenhang wirklich wichtig, also dass sie sich selbst aktiv dagegen entscheiden.


    Ich habe mit meiner Hündin ja auch einen Hund, der leider mehrfach die Erfahrung machen durfte, wie geil es doch ist, zu hetzen..

    ja richtig richtig scheiße. Es war extrem schwer, davon wieder runter zu kommen und sie in einen Zustand zu bekommen, in dem bei ihr im Kopf überhaupt Dinge ankommen.

    Zum Fuß in die Tür bekommen haben wir damals viel aushalten üben in wildreichem Gebiet geübt. Also einfach nur hinsetzen, Wildgeruch in der Nase und sich nicht völlig abschießen..

    parallel dazu habe ich angefangen, mit ihr dran zu arbeiten, dass sie sich in ihrer Erregungslage korrigieren lässt. Also nicht das Verhalten an sich, sondern schlicht und ergreifend die Aufregung. Und dann habe ich ihr eine selbstständige Umorientierung beigebracht..


    Aber bei ihr ist bei Wildsichtung immer deutlich mehr Aufregung drin, weil sie einfach weiß, wie geil hetzen ist..

    ich habe ein altes Video, da sieht sie und Ares Nilgänse. Beide orientieren sich um, aber man sieht, dass es bei meiner Hündin ne ganz andere Erregungslage ist. Sie fährt einmal kurz alle Systeme hoch und entscheidet sich dann erst, doch zu mir zu kommen.. kann ich gerne mal raus suchen, wenn gewünscht..


    Bei meiner Hündin ist es auch so, dass sie nur bei mir frei laufen kann. Bei allen anderen Menschen muss sie konsequent an der Leine bleiben, weil sie sonst hetzen würde..


    Nach den Erfahrungen mit meiner Hündin habe ich bei den beiden anderen Hunden danach extrem penibel drauf geachtet, dass die Umorientierung sicher sitzt und sie am besten gar nicht die Erfahrung machen, das Hetzen doch eigentlich viel lustiger ist.

    Ares wird im Juli 7 und ist absolut wildrein, selbst bei sichtig flüchtendem Wild auf kurzer Distanz orientiert er sich sicher um. Kalle hat bisher auch noch keine Erfahrung gemacht, das Hetzen gut ist und orientiert sich brav um, aber er ist natürlich auch noch jung…


    Vlt mal ganz aktuell eine Wildsichtung von letzten Samstag.


    Beide Hunde sind an Flexis, weil wir in einem Gebiet mit Leinenpflicht unterwegs waren.


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    Kalle hat das Reh gesehen, aber fand es nicht so spannend, dass er es länger angeschaut hat, Ares hat das Reh angeschaut, aber wie man an seiner Rutenhaltung (leider nicht ganz auf dem Bild) sieht, ohne besondere Aufregung. Ares schaut oft erst kurz, bevor er sich dann umorientiert..

    Alle paar Seiten wieder... Ist doch ganz einfach, verbiete ich dem Hund halt. Wie? Ne, das schreib ich hier nicht. :???:


    Ich habe doch gesagt, dass ich mit nem verbalen Abbruch arbeite..

    aber das ist dann scheinbar auch nicht richtig :ka:

    Oder was verstehe ich an "Aufregung runter takten" nicht? :denker: Wie viele Katzen braucht es, bis das sitzt?


    In der Regel braucht es etwa 2000 Wiederholungen, bis ein Verhalten bei einem Hund wirklich generalisiert verinnerlicht ist.. Aber ich denke, die Frage zielte auf was anderes ab..


    Regulation von Aufregung gibt es bei meinen Hunden aber ja nicht nur bei Wildsichtung, sondern auch bei vielen anderen Punkten. Zb bei Hundebegegnungen, im Sport, im Spiel, wenn’s cooles Futter gibt, an aufregenden Orten.. das ist nix, was es nur punktuell beim Jagen gibt.. und dann hat man die 2000 Wiederholungen natürlich schneller voll..


    Und ich rede sicherlich nicht von Dingen mit denen man mit dem Gesetz in Konflikte kommt.

    Unangenehm ist es oft schon lange, bevor es gesetzlich relevant wird.


    Unangenehm ist es für den Hund auch, in die Leine zu springen..

    daher versuche ich ja eben auch, dass sowas so selten wie möglich vorkommt..

    eben zb über die Regulierung von Aufregung..


    Und wenn man sich mal wirklich Gedanken drüber macht, was negative Strafe (das vorenthalten von etwas Positivem) wirklich bedeutet, wird einem schnell klar, wie oft das eigentlich im Alltag vorkommt, ohne das man drüber nachdenkt.. hat man einen Keks in der Hand, und der Hund bekommt ihn nicht, ist das zb das vorenthalten von etwas Positivem und damit eine negative Strafe..


    Ich würde MEINEN Hunden sagen, dass sie das lassen sollen..

    verbaler Abbruch, hat bei mir verschiedene Stufen.

    Es gibt zb ein „nicht ganz richtig, versuchs noch mal“ und zb ein „lass das sofort bleiben“.. je nach Grad des unerwünschten Verhaltens eben..


    Und je nachdem wie MEIN Hund den Abbruch annimmt, würde ich entweder weiter laufen oder, wenn der Abbruch des Verhaltens nicht gereicht hat, die Aufregung noch richtig runter takten und dann eben weiter laufen..


    Bei nur Aufregung bei Wildsichtung ohne in die Leine springen würde ich bei MEINEN Hunden zb auch nur die Aufregung runter takten.


    Aber ich bin ja insgesamt ein großer Freund davon, dem Hund für sein Verhalten positives wie auch negatives Feedback zu geben. Also gutes Verhalten zu bestätigen und unerwünschtes Verhalten auch entsprechend zu „kommentieren“.. Nicht drauf hauen, einfach nur verbieten. MEIN schwächster Abbruch ist zb ein „Upsi“, das kann man glaube ich gar nicht böse sagen. :ka: