Am besten stellt man es sich linear vor, von 1-10. So bei 1 gibt es hier und da autistische merkmale, die fast jeder Mensch hat. Dann geht es ab 2-3 in richtung atypischer autismus. In der mitte liegt Asperger, die eine Hälfte lebt unauffällig selbständig in der Gesellschaft, die andere braucht hier und da Unterstützung und bei 10 Frühkindlicher Autismus mit allem drum und dran. Leben in der eigenen Welt, non verbal, ein Leben lang Pflegefall etc...
Es gibt die intense World Theorie, seit ca. 2 Jahrzehnten. Diese lautet: Autisten fühlen nicht zu wenig, sind nicht empathielos. Sondern fühlen zu viel. Und je nach Ausprägung ist es so gewaltig viel, dass dem Gehirn zum Schutz nur der Rückzug in die eigene Welt möglich bleibt.
Stereotopien und Rituale schützen auch vor Reizüberflutung
Der Reiz Wahrnehmungsfilter funktioniert anders, eingeschränkt oder auch gar nicht.
Das soziale verstehen läuft auch mehr über logik als über intuition. Autisten lernen sozusagen die Körpersprache der Menschen im bestenfalls, so wie Hundehalter die Körpersprache des Hundes erst erlernen müssen.
Üblicherweise lernen Kinder das über Intuition, wie von selbst. Ich führe darüber logisch nachvollziehbare Gespräche mit meinem Kind.
Also unkontrollierte Wutausbrüche gibt es "eigentlich" selbst bei Frühkindlichen Autisten nicht, wenn die Lebensumstände entsprechend angepasst sind. Tatsächlich kann man da den Film Rainman als Beispiel nennen, wie das funktionieren kann, bei den schweren Ausprägungen.
Die meisten haben vermutlich auch genau dieses Bild über Autismus im Kopf.
Menschen mit leichteren Ausprägungen reichen als Reiz und Wahrnehmungsfilter Lärmschutz Kopfhörer und ne Sonnenbrille. Kommen mit Veränderung klar, solang es nicht zu viel ist oder am besten einfach im voraus besprochen.
Da sind die Variationen einfach total Individuell. Gibt auch Autisten die kommen mit spontanen Veränderungen gut klar oder, oder, oder... Jeder ist da anders.
Unser Schwerpunkt ist vor allem die auditive Wahrnehmung. Also Larmschutzkopfhörer im idealfall draußen und Zuhause läuft eben kein Fernsehn und auch volle Spielplätze oder Kirmes etc ist eher nicht's 😉. Musik ist komischerweise nie ein problem gewesen. Also wieder alles ganz individuell.
Bei Reizüberflutung ist also ruhe bei uns das Zaubermittel.
Ein Hund muss bei uns dann eben entweder aus dem Zimmer oder ruhig auf seinen Platz. Das ganze muss ja positiv besetzt sein, das der Hund weiß ich kann hier entspannt bleiben.
Glaube mit meiner Hündin wäre das nie ein problem gewesen. Mein Rüde aus dem Tierschutz hätte das nicht gekonnt.
Und zu den bedenken, sollte es mit Hund und Kind nicht passen. Ich weiß bei aller Hundeliebe, wir sind nicht der Nabel der Welt. Für meinen Rüden damals waren die Vorbesitzer ne Katastrophe und es ist ne schande gewesen das tolle Tier nicht eher abzugeben. Ich hatte nur wenige Jahre mit dem.Rüden, weil der schon so wahnsinnig alt war. Mir hat das arbeiten mit ihm aber Spaß gemacht.
Wenn es doch nicht passt, warum auch immer, lässt sich jederzeit die Notbremse ziehen. Gibt für jeden Topf den passenden Deckel.