Beiträge von Prinzessin Li Si

    Ich möchte jetzt auch nicht so rüberkommen als hätte ich dauerhaft Angst vor meiner Hündin. Ich würde es eher als vorsichtiger und aufmerksamer betiteln, was ja auch durchaus positiv sein kann, da ich jetzt mehr auf ihre Körpersprache achte.


    Mein Freund ist leider keine große Hilfe. Er ist derjenige, der wirklich unsicher ist, sobald der Hund anfängt zu knurren oder zu schnappen. Er ist allerdings auch der nachtragende von uns beiden. Somit übernehme ich solche Situationen immer.

    Wir gehen seit einiges Zeit bereits mit Yuuki in eine "Resozalisierungsgruppe" und seit dem bin ich auch schon etwas abgehärtet. Da hört man Hunde nämlich mal so richtig kommunizieren und das kann ja schon ganz schön fies klingen. :face_screaming_in_fear:

    Eine Bekannte aus der Hundeschule hat mir letzten einmal gesagt, dass sie meine Entwicklung zu letzten Jahr sehr bewundernswert findet. Vielleicht sollte ich mich daran einfach etwas festhalten und mir klar machen, dass es einfach irgendwie zu Yuuki und mir dazu gehört und ich aus dem ganzen lernen werde. Irgendwie muss man ja seine Hundererfahrung sammeln^^

    Ich weiß nicht ob man da abhärtet, ich hatte schon vor meinem ersten Hund durch das Aushelfen im Tierheim Erfahrungen mit recht ernsthafter Aggression, auch gegen mich und irgendwie fand ich das nie sonderlich "schlimm". Allerdings setze auch ich auf einen Maulkorb zur Sicherung. Mein einziger blutiger Biss passierte in einem Tierheim, wo man leider keine Maulkörbe nutzen wollte...


    Um es klarzustellen: Ich finde es schlimm, wenn ein Hund einen Menschen oder einen Hund verletzt. Und es gibt auch beängstigendes Aggressionsverhalten. Aber so ganz generell gehört Aggression zur Kommunikation von Hunden dazu und nicht jede Rasse und jeder Hundetyp ist so weichgespült, dass sie diese kaum noch zeigen. Ein Hund, der sich unter Schmerzen & Bedrängnis wehrt, wäre jetzt nichts, was mir schlaflose Nächte bereiten würde.

    Ich bin auch der Meinung, dass Knurren, Zähne zeigen und ähnliches unbedingt zur Kommunikation gehört. Natürlich sollte der Hund so sicher sein und so viel Vertrauen haben, dass er gar nicht erst so agieren muss. Aber wenn mein Hund mir so deutlich zeigt, dass ich mich ihm nicht weiter nähren soll, ist mir das allemal lieber als das ich das Verbiete und es irgendwann explodiert. Ich habe häufig das Gefühl, dass die Menschen vergessen haben, dass ein Hund kommunizieren darf und das nur mit Knurren, Bellen etc. funktioniert. Deswegen bin ich ja auch dankbar dafür, dass Yuuki inzwischen gelernt hat zu warnen und das auch deutlich tut. Den Fehler schreibe ich durchaus mir zu, dass sie das Leine anlegen als bedrohlich empfand und ich das nicht realisiert habe.

    Gerade bei rumänischen Straßenhunden ist das nicht selten :ka: Da sind z.B. die Italiener und Spanier tendenziell viel milder, da dort andere Hundetypen auf der Straße leben.


    Das ist ja interessant. Das wusste ich noch gar nicht. Wobei sie ja nie auf der Straße gelebt hat. Aber so etwas lässt sich vermutlich doch ein wenig vererben bzw. von der Mutter anerziehen, oder?
    Wir wissen leider auch gar nicht, wie sie in dem Shelter dort behandelt wurde, dass könnte sie natürlich durchaus aus geprägt haben.

    Vielleicht solltest Du den Trainer wechseln, wenn Du da so unsicher bist.


    Was ist es denn für ein Mix?


    Wenn ich jetzt alle Erfahrungen mit beißenden Hunden hier niederschreibe, die ich habe, dann wird Dir das gar nichts helfen, weil ich bei all den Pflegehunden und bei mir lebenden Hunden mit ganz viele verschiedene Motivationen zu tun hatte. Der Maulkorb war immer ein sehr gutes Hilfsmittel. Ich habe und hatte unter anderem mit Hunden zu tun, die Menschen tatsächlich mit massiver Verletzungsabsicht angehen. (Löcher reinmachen, die man nähen muss bis auch mit Stücke aus Menschen reißen.) Ich bereite unter anderem Hunde, die Beißvorfälle hatten, auf Wesentests vor ...

    Mit meinem Trainer bin ich ziemlich zufrieden. Er kann ja auch nichts dafür, dass ich unsicher bin.


    Wir wissen nicht, was für ein Mix sie ist.

    Maulkorb kennt sie und trägt sie auch in Situationen in denen ich weiß, dass sie ansonsten jemanden verletzten würde (Tierarzt). In der Situation kam es für mich eher überraschend und da sie zuhause noch nie vorher solch eine Aggressivität gezeigt hat, hatte sie dort natürlich kein Maulkorb an.


    Wenn du mit solchen Hunden arbeitest, bist du dann mit der Zeit abgehärtet? Ich denke mit den Jahren lernt man natürlich auch damit umzugehen und richtig zu handeln. Im ersten Moment war es für mich einfach ein Schock und ich war auch durchaus verärgert.

    bei ihm gibts vor dem Zuschnappen nur minimalste Anzeichen (Pupillen vergrößern sich und er wird für ne Millisekunde steif)

    Das ist auch ziemlich genau das, was bei Yuuki passiert. Sie fängt zusätzlich noch an die Hände zu fixieren, die sie - gott sei dank - immer attackiert. Gesichter sind bis jetzt unverletzt geblieben, auch wenn wir vor ihr gesessen haben und dass eigentlich das nächste für sie gewesen wäre.


    Was wir üben, sind Alternativverhalten

    Maulkorb tragen, sich ablegen lassen und das alles lässt Yuuki auch mit sich machen. Nur so konnte ich letztendlich auch die Leine an sie bekommen, da sie sich sofort wieder beruhigt, sobald ich sie hinlege (nicht unterwerfen, sondern ein trainiertes Beruhigen auf der Seitenlage!)


    Ähm ja, ist vielleicht ein bisschen länger geworden, als gedacht, aber das ist halt einfach so unser Alltag, da kann ich stundenlang schwafeln.

    Es ist beim ersten Mal Schlimm und da darf man sich auch echt blöd fühlen und darüber viel nachdenken und viel reden (das hat mir geholfen, ganz viel darüber reden und schreiben). Die Zeit hilft da. Und nüchterne Betrachtung. Und mehr auf den Hund hören.

    Das hilft mir tatsächlich gerade sehr. Es geht mir wie anfangs bereits erwähnt auch gar nicht darum, wie man es ändern kann, sondern ich wollte einfach mal lesen, dass es eben doch Menschen gibt, denen es ähnlich geht und das es okay ist. Danke dafür! :sparkling_heart:

    Nur weil ein Hund dich also nicht mehr physisch verletzten kann, beeindruckt dich das ganze dann nicht mehr? Du denkst danach nicht mehr darüber nach, was du falsch gemacht hast, oder warum ausgerechnet du jetzt so einen Hund haben musst?

    Ich möchte dazu erwähnen, dass es mein erster Hund ist. Und für Menschen mit jahrelanger und viel Hundeerfahrung ist das vielleicht schwer nachzuvollziehen, dass einen so eine Attacke erschüttern kann und man das Gefühl hat im Training wieder ganz von vorne anzufangen.

    flying-paws
    Es geht mir nicht ums verletzt werden. Es geht mir darum, wie andere Betroffene das ganze mit sich selbst ausmachen.

    Und ich lasse meinen Hund keine 24/7 mit Maulkorb rumlaufen, weil ich sein Verhalten fehlinterpretiert habe. Aber das ist ein anderes Thema.

    Ich habe anschließend aber die Leine dran gelassen, damit ich sie und mich nicht erneut in so eine Situation bringe.

    Hallo ihr Lieben,
    mich würde mal interessieren, wie ihr mit Aggressionen (Beißattacken, Schnappen etc.) umgeht. Damit meine ich gar nicht gegenüber dem Hund, sondern eher wie sich das psychisch auf euch und eure Beziehung auswirkt. Ich bin kein nachtragender Mensch und kann auch Minuten später wieder mit dem Hund albern. Allerdings hat meine Hündin letztens richtig zugepackt und seit dem merke ich, dass ich unsicher in meinem Verhalten ihr gegenüber bin.


    Ein wenig mehr dazu:
    Für meine Frage eher optional, aber wer Interesse hat, kann es natürlich lesen^^


    Mir ist klar, dass man solche Aggressionen nicht einfach so hinnehmen sollte, wir arbeiten mit einem Hundetrainer zusammen, aber so etwas verschwinden natürlich nicht von heut auf morgen.


    Mich würde nur mal interessieren, wie es euch geht, wenn der Hund mal aggressiv euch gegenüber war.

    Und ich würde gerne ein paar "Betroffene" hören, da ich mich mit dem Problem momentan ziemlich alleine fühle.