Richtiges Verhalten des Hundebesitzers, wenn sein Hund jemanden beißt

  • Gute Besserung.

    Was man selbst getan hätte, lässt sich im Nachhinein immer leicht sagen.


    Betrunken und Hund passt nicht zusammen, alle Betrunken, enger Raum und ernsthafter Hund noch weniger.


    Hund entsprechend sichern, entsprechend den Hund (neu) einschätzen (lassen) und für den entstandenen Schaden aufkommen.

  • Selbst mein Dackelmix Lili, Tierschutzhund aus Bulgarien, reagiert äussert gestresst, wenn wir in der Stadt einem Betrunkenen begegnen. Offenbar hat sie mit dieser Spezie schlechte Erfahrungen gemacht. Stark alkoholisierte Menschen sind für Hunde einfach nicht berechenbar, was dein geschildertes Beispiel eindrucksvoll dokumentiert...).


    Saufen bis zum buchstäblichen Umfallen in Gegenwart von Kindern und Hunden passt nicht , schlimm, dass der Vorfall bei euch dermassen eskaliert ist. Vielleicht ist der Nachbar nach diesem Schockerlebnis wenigstens motiviert, sich professionelle Hilfe bei der Erziehung seines Hunde zu holen.


    Dir wünsche ich gute Besserung.

  • ich lasse weder für mein Kind noch für meinen Hund die Situation zu, mit Betrunkenen derart konfrontiert zu werden. Und wenn ich irgendwohin gehe, wo es einen anwesenden Hund gibt (der tatsächlich dabei ist, meine ich), dann reiße ich mich zusammen. Die wenigsten Hunde mögen Betrunkene wirklich. In diesem Fall wäre eine Entschuldigung, das Ersetzen der kaputten Kleidung und ein ordentliches reflektieren der eigenen Haltungssituation seitens des Halters fällig.


    Mein Hund ist auch kein everbodys darling. Aber ich würde NIE zulassen, das jemand deswegen zu Schaden kommt. Das funktioniert natürlich nur, wenn man seinen Hund kennt und die Augen nicht verschließt vor den Tatsachen.

  • Ich möcht mich mal bei allen für die Antworten bedanken!


    Klarstellen möcht ich: Es geht mir hier nur um richtige Reaktion mitten im Geschehen. Ich hab weder den Halter angezeigt noch werde ich das tun, wir sind Freude und was ich von ihm nun gefordert habe, ist 1. Maulkorbtraining, 2. Begrenzen des Hundes im Garten, da Akita meinen Hund auch öfter mal durch den Zaun anrüpelt. Meine Lippe ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal.


    Es geht um zukünftige Vorfälle, die der Halter nun vermeiden muss bzw Präventivmaßnahmen setzen.

    Ich weiß, dass er den Hund nicht im Griff hat. Hab sowas kommen sehen und ihn darauf auch öfters darauf hingewiesen, weil sein Hund oft knurrt und immer alle abstoppt (was dem Besitzer nicht auffällt). Jetzt hat er bemerkt, dass das stimmt und das ist ja auch die Chance für den Hund, dass er vielleicht ein bissal mehr in Richtung „artgerecht“ gehalten wird.


    Thema Saufen: Ich hatte ein Bier zuviel und bin zu schnell aufgestanden, und die Frischluftwatschn hat mich ins Wanken gebracht. Ich war angedieselt, aber keineswegs volltrunken. Mein Nachbar ist im Gegensatz zu mir ein sehr geselliger und partyfreudiger Mensch. Außer im Winter torkeln da öfter mal 6-10 Leute rum nach ner Grillerei, im Herbst auch im Haus, auf sehr engem Raum. Ich denke nicht, dass dies der Grund war.

    Erst einmal: gute Besserung!!


    Wird der Hund denn jetzt nach dem Vorfall mit Maulkorb gesichert? Auch auf dem Spaziergang?


    Ein Akita ist schon eine ziemliche Herausforderung und nicht gerade für seine freundliche Art bekannt. Ich befürchte, dass das nicht der letzte Beißvorfall gewesen sein wird, wenn der Besitzer ihn nicht mit Maulkorb sichert!

  • Außer im Winter torkeln da öfter mal 6-10 Leute rum nach ner Grillerei, im Herbst auch im Haus, auf sehr engem Raum. Ich denke nicht, dass dies der Grund war.

    Warum denkst Du nicht, dass das der Grund war? Klingt eher erst recht so, als ob das der Grund war.

  • Wenn du das Verhalten des Hundes eh hast kommen sehen, deinen partyfreudigen Nachbarn auch schon darauf hingewiesen hast und doch nichts unternommen wurde von seiner Seite aus, wird der Akita immer mehr Führung übernehmen!


    Setzt dein Freund deine Forderungen um?

  • aber keineswegs volltrunken

    Es braucht keine Volltrunkenheit, um auf Tiere im alkoholisierten Zustand anders zu wirken als sonst.


    Ich würde in 1000 Jahren nicht zu meinen Rindern reingehen, wenn ich auch nur 1 Glühwein getrunken hätte.

    Man riecht für die Tiere anders, man verhält sich anders (auch wenn man das meist nur als nüchterner Fahrer unter Trinkenden so richtig wahrnimmt), das ist unglaublich schwierig zu "lesen" für Tiere.


    Natürlich können Tiere sich da auch ein wenig dran gewöhnen, wenn sie es oft genug mitbekommen, aber es ist und bleibt eine Situation, die - wie man bei Dir jetzt leider sehen konnte - Potential für extreme Reaktionen beim Tier hat.


    Bei Partys oder Treffen auf ein Bier sollte der Hund nicht mehr dabei sein.

  • Ich hab weder den Halter angezeigt noch werde ich das tun

    Das spricht für dich als Person. Auch, dass du so ruhig reagiert hast - ich glaube, gerade das hat Schlimmeres verhindern können, auch wenns dennoch nicht glimpflich für dich ausgegangen ist. Gute Besserung :verzweifelt:


    Deinem Freund würde ich definitiv einen guten, akita-erfahrenen Trainer ans Herz legen. Maulkorbtraining hast du ja schon angesprochen, aber für mich persönlich reicht das nicht, denn der Hund hat dich mehrfach (du schriebst was von 15) gebissen. Wäre das mein Hund, würde der nur dann ohne Maulkorb sein, wenn ich mit ihm alleine in gesicherter Umgebung (sprich Haus oder eingezäunter Garten) bin und mir sicher sein kann, dass ich ihn unter Kontrolle habe.

    Sobald Besuch kommt oder man das sichere Grundstück verlässt, Maulkorb drauf (bei Besuch besser noch Hund wegsperren).


    Mein Rüde hat vor nicht allzu langer Zeit zwei kleine Hunde angegriffen und den einen nicht mehr losgelassen, sodass ich ihm die Luft abdrehen musste, damit er loslässt und wir eine Chance haben, das überhaupt aufzulösen. Das ging aber auch nur, weil er sich in den kleinen Hund verbissen und sich nicht weiter bewegt hat - wenn ein Hund im Kampf tobt, bekommt man den nicht zu packen. Erst recht nicht am Halsband.

    Mein Hund war in dieser Situation auch überhaupt nicht ansprechbar, übrigens schon vor dem Biss nicht, als er zu den kleinen Hunden hin gelaufen ist! Da kannst du rufen und Krach machen wie du willst, wenn der Hund im Tunnel ist (war meiner und der Akita wird das auch gewesen sein), ist dem scheißegal, was um ihn herum passiert. Da ist auch das eigene Schmerzempfinden ausgeschaltet.


    Seit diesem Vorfall verlässt mein Hund mein Grundstück nur dann ohne Maulkorb, wenn er im Auto mitfährt. Und das, obwohl ich so lebe, dass wir bei unseren Spaziergängen nur sehr selten anderen Menschen oder Hunden begegnen.


    Wenn dein Freund seinen Hund nicht unter Kontrolle hat, dann stellt dieser Hund eine Gefahr dar. Maulkorbtraining schön und gut, aber da gehört JETZT ein vernünftiger Maulkorb drauf.

    Bitte kein Plastikteil, sondern ein richtig stabiler aus Draht. So einer: https://www.chicundscharf.com/…warz-akita-inu-ruede.html

    Der sollte auch passen. Wichtig ist, dass der Maulkorbumfang ungefähr 30-40% größer ist als der Schnauzenumfang des Hundes, damit der Hund auch problemlos hecheln, trinken, fressen und im Notfall auch kotzen kann.


    Und dann sollte dein Freund sich unbedingt darum bemühen, den Hund unter Kontrolle zu bringen. Wenn er das bis jetzt nicht geschafft hat, wird das ein hartes Stück Arbeit und da wird er meiner Einschätzung nach ohne einen vernünftigen, ehrlichen Trainer auch nicht weit kommen.


    Der Schock sitzt tief, so gings mir auch, als mein Rüde die kleinen Hunde angegriffen hatte - aber man darf sich davon nicht lähmen lassen. Man darfs aber auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das ist für deinen Freund jetzt ganz besonders wichtig: dass er die Sache zu 120% ernst nimmt, seinen Hund entsprechend sichert und darauf achtet, dass sowas nie wieder passieren kann. Auch wenn das halt bedeutet, dass der Hund nie wieder bei Besuch dabei sein darf.

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