Einschläfern - Erfahrungen mit Empfehlungen von Tierärzten

  • RuDako dein Betrag wirkt auf mich durchdacht, sehr friedlich & beruhigend und vor allem mit keiner 'hoffentlich ist bald alles zu Ende'-Stimmung :gut:


    Jeder geht anders mit Sterben und dem Tod um, das ist auch völlig okay und sollte vor allem jedem selbst belassen bleiben!


    Meine Wege mit meinen vorangehenden Hunden stehen auch soweit fest, aber zuvor werden wir noch abertausende Wege gemeinsam gehen :nicken:

  • Also ich sehe darin weder etwas Schräges noch Seltsames und hat mitnichten etwas damit zu tun, das ein geliebtes Tier "endlich abkratzen" soll! Wie kommt man nur auf solche komischen Gedanken!?

    In Kombination mit einer mir durchklingenden gewissen Enttäuschung darüber, dass der Hund nicht eingeschläfert wurde, zwängt sich mir dieser Gedanke auf.


    Es wurde nach Empfindungen gefragt. Das ist meine zu dieser Geschichte, die ich ja nur aus dieser einen Perspektive kenne. Sie kann sich aus Sicht des Besitzers und des Tierarztes natürlich noch mal ganz anders darstellen.

  • In Kombination mit einer mir durchklingenden gewissen Enttäuschung darüber, dass der Hund nicht eingeschläfert wurde, zwängt sich mir dieser Gedanke auf.

    Vielleicht liegt es schlicht an dieser hinein interpretierten Enttäuschung - denn von dieser steht im Beitrag nichts. Dort steht nur, dass der Tierarzt ein anderes Urteil gefunden hat, nicht wie die Besitzer darauf reagierten.


    Natürlich ist dies deine Empfindung und die sind notwendigerweise subjektiv, insofern bleibt nur der Hinweis darauf, dass es den Eindruck erweckt dass deine Erwartung (daher die Interpretation) an die Situation bereits negativ beeinflusst war, vielleicht weil es schlicht nicht deine Herangehensweise an die Situation wäre (Stichwort: Urne). Womöglich waren die Besitzer positiv überrascht von der Ansicht des Tierarztes, auch davon steht in dem Beitrag nichts.


    Es bleibt indes dabei, dass deine Wortwahl (zumindest aus meiner Sicht, auch dies ist subjektiv) unglücklich und in ihrer vorverurteilenden Weise übergriffig ausgefallen ist.

  • In Kombination mit einer mir durchklingenden gewissen Enttäuschung darüber, dass der Hund nicht eingeschläfert wurde, zwängt sich mir dieser Gedanke auf.


    Es wurde nach Empfindungen gefragt. Das ist meine zu dieser Geschichte, die ich ja nur aus dieser einen Perspektive kenne. Sie kann sich aus Sicht des Besitzers und des Tierarztes natürlich noch mal ganz anders darstellen.

    So gesehen kann man das natürlich so empfinden, weshalb es auch schwierig ist wenn man über Dritte erzählt, die sich dazu nicht äußern können und man die Situation nicht kennt.

  • Ich hab nur Erfahrungen mit Katzen und letztes Jahr musste ich meine Luna wegen Nierenversagen einschläfern lassen. Leider hatte ich eine Tierärztin, die mir falsche Hoffnungen gemacht hat, und deshalb habe ich meine Katze unnötig zwei Wochen gequält. Aber ich wollte nicht aufgeben, wenn der Tierarzt noch Hoffnung sieht. Im Nachhinein weiß ich, dass es von Anfang an aussichtslos war und ich Luna so noch zwei Wochen leiden ließ. Aber Hauptsache der Tierarzt hat noch 2000 Euro an uns verdient.

    Das hängt mir immer noch nach und ich werde nie wieder ein Tier unnötig lange leiden lassen.


    Andere Tierarzt Anfang diesen Jahres. Cookie ging es plötzlich schlecht und der Tierarzt diagnostizierte HCM und hat sie mit entwässernden Medikamenten vollgepumpt und der Zustand wurde immer schlechter. Der Tierarzt wollte einschläfern und ich hab sie gegen ärztlichen Rat wieder mitgenommen und aufgepäppelt. Ein Kardiologe stellte fest, dass die HCM nur sehr leicht ist und sie eine mittelgradige Aortenstenose hat. Völlig andere Behandlung und die Katze ist wieder fit. Hätte ich auf den Tierarzt Nr. 1 gehört, wäre sie jetzt tot.


    Ich finde das unfassbar schwer, die richtige Entscheidung zu treffen. Aber sobald ich das Gefühl habe, das Tier leider nur noch, würde ich nicht wieder lange warten. Und mir auf jeden Fall mindestens eine zweite Meinung einholen.

  • Aber mal insgesamt gesehen:


    Ich habe eine tolle Tierärztin, die mich, meine Hunde und meine Haltung zu dem was ich vertretbar finde und was nicht gut kennt. Ich würde sogar sagen, wir sind da auf einer Wellenlänge. Bei meinem ersten einzuschläfernden Hund reichte ein Blick, ein Nicken und wir waren uns einige. Beim zweiten genauso. Beim nächsten Hund kam es kurz zu der Situation, dass meine Tierärztin ein "Oder versuchen wir es nochmal?" in den Raum warf. Das aber eher, weil sie so schockiert über mich war, nehme ich an. Sie kennt mich eher abgeklärt und - ja, man glaubt es kaum - oft auch frotzelnd über meine alten Hunde, dass sie "die Frechheit haben dauernd weiterzuleben". Ist halt auch eine Art damit umzugehen. Als ich in der Situation aber klar machte, dass wir gar nichts mehr versuchen, wusste sie, dass der Hund im Alltag einen wichtigen Punkt überschritten hatte und folgte meinem Willen.


    Insgesamt sind mir die Menschen, die ihren Hund eher zu früh als zu spät erlösen lieber. Dabei spreche ich auch von mir. Bei meinem ersten Hund hätte ich im Nachhinein einen Tag früher fahren sollen. Aber man hofft natürlich, dass es nur ein Tief über Nacht ist und es am nächsten Morgen gleich viel besser aussieht. Bei meiner Hündin war das auch unzählige Male genau so.


    Bei dem Thema gibt es wohl keinen "perfekten" Weg. Einzig, wenn der Hund mitten im Leben tot umfällt oder sich schlafen legt und einfach nicht mehr aufwacht - das würde ich als nahezu perfekt bezeichnen. Aber das erlebt man wirklich selten.

  • Tierärzte sind einfach auch nur Menschen. Ich hab das vor vielen Jahren sehr eindrucksvoll erlebt, als meine junge Airedalehündin nach einem Giftköder acht Wochen schwerstkrank war, wir dann dachten ,wir haben sie durch - und sie plötzlich einen Rückfall erlitt, aus dem sie nicht mehr zu retten war und dann auch total aufgab.


    Da hatte ich beim Einschläferungstermin zuhause plötzlich zwei weinende Tierärztinnen im Zimmer, die es nicht schafften, das Tier, um das sie so lange gekämpft hatten, gehen zu lassen, und denen ich dann deutlich sagen mußte: "Sehen Sie sie doch bitte an ,als sähen Sie sie zum ersten Mal..." Das ist in so einem Moment schon hart, wenn einem selbst der Abschied so schwer fällt. Aber es ist wohl der bitterste Teil aller Verantwortung. Wir haben dann gemeinsam geweint, als der Hund tot war, und übelgenommen habe ich es nicht. Wie gesagt: Auch Tierärzte sind nur Menschen, und leicht ist so eine Entscheidung nun mal nie.

  • Wir haben vor kurzem ein tier sehr spontan verloren und in dem Moment eine urne aussuchen zu müssen war schrecklich. Es hat noch mehr weh getan, und es immer wieder aufgewühlt. Dazu hat uns beim Bestatter keine Gefallen und wir mussten online selbst weiter suchen.

    Naja, aber zwischen sich vorher mal Gedanken machen und informieren - gerade beim kranken oder alten Hund - und die Urne schon quasi auf Lager daheim liegen haben, wär es für mich persönlich schon nochmal ein Unterschied.


    Mr E ist ja jetzt auch in der Situation wo der Gedanke an die Einschläferung immer mal wieder aufkommt. Wir haben vorab alles abgesprochen, wie wir es machen wollen, aber mehr würd ich da schon seltsam finden.


    Wenn das vor kurzem einen der Hunde getroffen hätte und ich dann trotz vorheriger Information festgestellt hätte, dass es die Urne, die ich möchte gerade nicht gibt… ich weiß, dass das für mich in der Situation furchtbar gewesen wäre.

    Vor allem zu wissen, dass das Tier dann noch länger in einem

    Plastikbeutel beim Bestatter liegt.


    Daher werde ich den Shop immer mal im Auge behalten, zumal ich auch für beide die gleiche Urne möchte.


    Auch ist es eine finanzielle Sache. Bestattungen sind teuer und auch Urnen sind teuer. So hat man schon Mal einen Kostenpunkt der dazu kommt weniger, wenn man die Urne früher kauft.


    Muss am Ende jeder selbst entscheiden. Ich kenne mich selbst gut genug, auch durch die letze Situation, dass ich in dem Moment zwar funktioniere, aber froh gewesen wäre, das alles schon geregelt zu haben.

  • Ich habe es ja gerade aktuell vor einer Woche durchmachen müssen. Scully, mindestens 12 1/2 Jahre alt zu dem Zeitpunkt (Fundhund, kein genaues Geb. Datum) und mit Gesäugetumor diagnostiziert bei diesem Tierarzt 6 Jahre vorher und da gab der Tierarzt ihr noch einige Monate. Die ganzen Jahre war alles gut und ihr ging es super, doch nach der letzten Läufigkeit ist der Tumor regelrecht explodiert und sie bekam an anderen Stellen knubbel und die letzten Tage ist sie mehrfach zusammengeklappt und zeigte deutlich Schmerzen und ich wußte einfach, dass der Zeitpunkt gekommen war.


    Der Tierarzt wollte nochmal schön diverse Untersuchungen machen, einschließlich Ultraschall und Blutbild etc und sie nicht einschläfern, ich sollte doch noch das Wochenende abwarten.

    Ich konnte also bei dem Termin den ich zum einschläfern vorab telefonisch gemacht hatte, zum einem im strömenden Regen mit dem Hund 1 geschlagene Stunde vor der Praxis draußen stehen (corona regeln) und zum anderen, dann drin noch eine riesen Diskussion mit dem Tierarzt führen

    So etwas habe ich in 50 Jahren Tierhaltung noch nicht erlebt und hätte ich ein Auto gehabt, wäre ich dort weg gewesen, ist aber halt der einzige Tierarzt in meiner Nähe, wo ich ohne Auto gut hinkomme, aber da war ich zum letzten Mal. So etwas braucht man definitiv nicht, wenn man den letzten Gang mit seinem Hund geht, den man über 12 Jahre hatte.

    Der Tierarzt hat sich zwar am Ende entschuldigt, aber trotzdem war es ein Erlebnis, was man definitiv nicht gebrauchen kann in solch einer Situation

  • Der Verdacht auf Demenz ist bei Masha doch erstmal wieder zweitrangig - in ihrem Fall warens nur Bauchschmerzen... die ich aufgrund ihrer Äußerungen erst nicht als solche erkannt habe. :ka:


    Klar ist Demenz per se kein Todesurteil. Ich rede im zitierten Beitrag aber von Hunden, deren Demenz soweit fortgeschritten ist, dass sie ihren Halter nicht mehr erkennen und den lieben langen Tag nur noch herumirren ... also dann wirklich 24/7 intensive Betreuung brauchen.


    Im Übrigen wird der nächste Hund ein Welpe, da ist dann erstmal Schluss mit dem Gnadenbrotplatz für betagte Hunde. Zwei Senioren auf einmal reichen mir erstmal für eine Weile, zumal Dino ja auch nicht jünger wird...

    Hast du schon mal einen Menschen oder einen Hund mit Demenz ( also diagnostiziert von jemanden, der weiß was das ist) erlebt und oder betreut?

    Zwischen Unruhe durch Verlust vom Gehörsinn und nachlassen der Sehfähigkeit, über Flüssigkeitsmangel, sind es oft eher delirante Zustände, was da beobachtet wird und von Laien als Demenz stigmatisiert wird.

    Und da kann ich an der Stelle als Krankenschwester einfach nicht weghören, -lesen oder sehen.

    Und zum Thema Inkontinenz: Welpen sind das auch.

    Und wenn meine Welpen nach 15 Jahren mal dement werden, werden sie noch lange nicht ein“geschläfert“, damit der nächste Hund einziehen kann, oder weil alte Hunde zu anstrengend sind.

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