Beiträge von terriers4me

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    Uih, was haben sie denn? Hier scheint noch alles in Ordnung...


    Das hier, erwischt uns im Moment fürchterlich. Beim ersten größeren Ausbruch in HH blieb unsere Ecke verschont, diesmal sind wir leider mittendrin:


    Usutu-Virus: Symptome und Erreger - NABU
    Zum ersten Mal wurde das Usutu-Virus im Jahr 1959 in Südafrika isoliert. Nach Deutschland kam es im Jahr 2011, als sich Funde über tote Amseln am Oberrhein…
    www.nabu.de

    Wir sind hier, Raum Hamburg, auch mitten im Amselsterben. Alleine auf der kleinen Hunderunde trafen wir elf tote/sterbende Vögel in einer guten Woche.


    Meinen halbzahmen Garten-Amselhahn hat es auch erwischt. Tat besonders weh, weil er sich, als es ihm schon schlecht ging, daran erinnert haben muß, wo es regelmäßig Futter for free gibt: dicht vor meiner Terrassentür. Da saß er dann den ganzen Tag, wartete auf die nächsten Mehlwürmer, fraß noch ganz gut, war aber natürlich am nächsten Morgen auch tot. Das geht einem schon ziemlich an die Nieren, und vor allem ist kein Ende abzusehen.


    Ich denke, ihr macht das ganz genau richtig :Alltag, Alltag ,Alltag, wenn auch mit Schon- und Verwöhnprogramm.


    Nachdem mein angeleinter Terrier von einem freilaufenden Staff quer über den Rücken gepackt wurde und zum Glück mit ein paar fetten Quetschungen davonkam, habe ich mir jede Mühe gegeben, meine eigene Sorge sofort zu unterdrücken und genauso weiter- und in die täglichen Hundebegegnungen zu gehen ,als sei nichts gewesen. Ob es das war oder das Selbstbewußtsein des Jungterriers - es ist jedenfalls keine Spur irgendwelcher Ängste zurückgeblieben.


    Ich glaube, es ist vor allem deine Tochter, die jetzt Extraprogramm braucht, weil sie die ganze Sache im Gegensatz zum Hund immer wieder reflektieren wird und jetzt erlebt hat, wie schnell es gehen kann... Alles Gute von uns - sie hat wirklich maximal gut reagiert. Mehr geht nicht, und ich hoffe, die Angreiferin wird in Zukunft ernsthaft gesichert.

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    In dem Beispielfall dieses Threads würde ich tatsächlich auch erstmal das Gespräch suchen und deutlich machen, dass man keinen Kontakt zwischen den Hunden wünscht.

    Hab ich jahrelang, die Standardantwort (reserviert für Halter kleinerer Hunde) hätte ich mir ausdrucken können: "Meiner tut nix. " Wahlweise noch: "Stellen Sie sich doch nicht so an, meiner...."usw.


    Bringt leider sehr wenig, direktes Verhandeln mit dem betreffenden Hund ist wesentlich erfolgversprechender.

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    Der fremde Hund kann nix dafür, der geht seinen Instinkten nach.

    Und genau das wäre das Problem für meinen kleinen, alten und am Rücken angeschlagenen Hund. Einmal überrannt/herzhaft betatzt zu werden würden würde ihr sehr weh tun, also kommt ein derartiges Risiko nicht in die Nähe.


    Wenn der Halter das nicht hinkriegt oder nicht für nötig hält, mach ich das eben. Hier geht es doch nicht darum, wer was wofür kann (eh lächerlich bei Tieren), sondern um eine schnelle Gefahrenabwehr, die der fremde Hund direkt versteht.

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    Es sei denn, anderer Tiere Wohlbefinden ist einem völlig wurscht.


    Ehrlich? Mal abgesehen davon, dass das jetzt schon regelrecht bizarr ins an den Haaren-Herbeigezogene geht: Wenn das Wohlbefinden meines eigenen Tieres derart massiv beeinträchtigt wird, IST es mir erstmal wurscht. Da sehe ich zu, dass ich den Aggressor loswerde, und um dessen Wohlbefinden kann sich Herrchen anschließend gerne selbst kümmern.


    Ansonsten: Ich würde wieder mal die gute alte Lederleine empfehlen. Hat man immer dabei, macht ein wunderbar abschreckendes, laut klatschendes Geräusch, wenn man sie sich in die Hand schlägt, und ist in den sehr seltenen Fällen, dass da mehr nötig ist, auch eine effiziente Waffe.

    Ach Mensch, das ist richtig doof, er klingt sonst so perfekt. Mit einem größeren, ruhigeren Hund hätte ich da auch ohne Zaun keine Bedenken, aber so ein kleiner, cleverer Flitzer, dazu noch erschwerend ein Rüde, der irgendwann seine Hormone und die Mädels außerhalb entdecken wird - das wäre mir ohne sicher eingezäuntes Grundstück (also ohne den Puffer zur Straße) wohl auch zu unfallträchtig.

    Ich würde - natürlich! - sagen: Riskier's, nimm ihn!, aber eins geht bei einem Hund dieses Typs meiner Erfahrung nach überhaupt nicht: der nicht eingezäunte Hof. Das muß einfach sein, zumal wenn er einige Baustellen hat, die Sicherheit ist unabdingbar.


    Wenn sich das aber ändern läßt: Siehe oben!

    Ich könnte mir vorstellen, dass ihr durch das gut gemeinte Tabusetzen verhindert habt, dass der Hund das Kind überhaupt als das erkennen darf, was es ist: Teil der Familie, also seiner sozialen Gruppe - und dass er es jetzt schlicht und ergreifend als Jagdbeute betrachtet. Was natürlich brandgefährlich ist.


    Wie ich darauf komme? Bei allen meinen Freunden, die ihre Kinder in der Vor-Rütter-Zeit bekamen und den Hund von Anfang an einfach selbstverständlich einschlossen, gab es nie Probleme. Ja, die Hunde kümmerten sich tatsächlich in unterschiedlicher Intensität mit um die Kinder, aber das war eher erwünscht als als problematisch angesehen, aber es gab nirgendwo auch nur den Ansatz irgendwelcher Attacken.


    Wohl aber hat mir mein eigener, eigentlich extrem kinderlieber Russell damals einen Todesschrecken eingejagt, als er auf das Neugeborene einer Freundin mit ganz eindeutigem Jagdverhalten reagierte. Der Hund hatte bis dahin nie ein Baby erlebt, und es war absolut klar, dass er dieses zappelnde, quäkende Wesen in dieselbe Kategorie einordnete wie einen Hasen. Er hätte es sich geschnappt, ohne auch nur zu ahnen, dass es da um einen Menschen ging. Absolut erschreckend.


    Sobald der Kleine jedoch sitzen konnte, also für den Hund als Mensch erkennbar war, war jede Spur von Jagdverhalten verschwunden, und der der Terrier reagierte spontan mit der toleranten Freundlichkeit, die er allen Kindern zeigte - er Hund hatte also eindeutig erst dann verstanden ,dass er da einen kleinen Menschen vor sich hatte und verhielt sich entsprechend freundlich.


    Und das frage ich mich jetzt bei deiner Geschichte: Hat euer Hund, bei all dem Ausschließen, überhaupt schon wirklich lernen können, das der Neuankömmling zur Familie gehört? Dass es ein kleiner Mensch ist, sogar "sein" kleiner Mensch, der jetzt dazugehört - also weder ein Eindringling noch etwa eine Jagdbeute? Oder habt ihr das bisher aus lauter gutgemeinter Fürsorge versäumt, und der Hund versteht deshalb die ganze Situation komplett falsch?