Beiträge von terriers4me

    Flooding mal hin oder her - ich glaub ja im Prinzip auch dran, dass Hunde enorm viel von Artgenossen lernen und profitieren können und habe mir deshalb zu jedem Youngster erwachsene Erzieher gesucht.


    Aber wenn ich bedenke,wieviel Umsicht und Aufwand es jedes Mal gekostet hat, geeignete erwachsene Hunde zu finden ,die nicht nur ruhige Souveränität, sondern auch noch Spaß am Pädagogenjob hatten, hätte ich Riesenzweifel, ob man aus Eh-schon-Problemfällen, die man sich eben nicht aussucht, Gruppen zusammenstellen kann, in denen es mehr Interaktion gibt als das brachiale Recht des Stärkeren? Zumal bei diesem Personalschlüssel, bei dem kaum Zeit für mehr bleibt als Futterhinschmeißen?


    Ich fürchte, das reicht höchstens für: Im Ansatz richtig, in der Umsetzung Katastrophe?

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    Brauchen die notwendigerweise soziale Interaktion mit dem Menschen zusätzlich?

    Ja.


    Deswegen sind sie Hunde, keine Wölfe. Das hat sich seit Jahrzehntausenden in ihrem Verhalten etabliert, und das ist der Grund, aus dem z.B dein neuer Welpe aktiv auf dich zugeht. Einmalig im Tierrreich, jedes neugeborene Fohlen mußt du erstmal zähmen wie ein Wildpferdchen. Ein kleiner Hund sucht instinktiv die soziale Bindung zum Menschen, sobald sie ihm angeboten wird.


    Einem Hund, der unter Menschen großgeworden ist, diese Bindung lebenslang verweigern zu müssen, weil er, warum auch immer, so gefährlich geworden ist, fällt daher für mich schon unter ganz massive Tierquälerei.

    Ich frag jetzt mal aus schierer Fassungslosigkeit, und die Frage meine ich ernst: Ist der in diesem Clip gezeigte Hund wirklich gefährlich, ein Hellhound, gar ein "Brecher" - oder haben sie da nur einen eher harmlosen Poser fürs ach-so-lustige Video benutzt?


    Weil: DER "ZAUN"!!


    Dieses niedrige Gewackel von der Rolle konnte hier selbst Kleinterrier und Zwerghühner nicht da halten, wo sie eigentlich bleiben sollten - das KANN doch nicht ernstgemeint sein, hinter sowas wirklich, ernsthaft gefährliche Hunde zu halten?! Hinter einem Tor zum Überbeugen ,das meine Kleinhunde nicht mal zur Kenntnis genommen hätten, wenn auf der anderen Seite ein Hörnchen aufgetaucht wäre, so selbstverständlich wären sie drüber und weg gewesen?


    So sichert man angeblich brandgefährliche Hunde? Und benutzt sowas auch noch als Werbung, findet es also stinknormal?

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    Braucht halt etwas Fingerspitzengefühl

    Genau. Und um dieses Fingerspitzengefühl in die Praxis umsetzen zu können, braucht es zigmal mehr Platz und Zeit für den einzelnen Hund als da zur Verfügung stehen. Ist doch eigentlich selbsterklärend, dass es mit so einer Hundeanzahl aus dem Ruder laufen MUSS, zumal, wenn angeblich alles an Wunder-Vanessa hängt?

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    In Gesprächen mit den anderen Helfern habe ich aber auch Leute kennengelernt, die sie gerade für diese Texte feiern, weil sie nicht den Mut verliert, obwohl 'alles' mal wieder schiefgeht, siehe Geldgeber, Umzug, Bauamt, Bürgerinitiative, usw.

    Naja, alles geht ja auch nicht schief, das Wichtigste bleibt ihr: Sie wird gefeiert.


    Wenn die Anerkennung als die coolste "take it to the limit"- Hundebändigerin nicht ihr Haupttreibstoff wäre, würde sie der Mitwelt diese ellenlangen und pseudowitzigen Schilderungen nämlich ersparen und ihr Ding in vernünftigem Rahmen und in Ruhe machen, so, wie andere Trainer auch. Aber wo blieben denn dann Glorienschein, Fans, und, natürlich, Geld, um noch näher ans Limit zu gehen?

    Nur noch mal zu Rastaff, dem Hund, über den VB selbst schreibt:


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    da das Zusammenleben bedingt dass niemand einen Fehler macht und Material einfach immer hält.

    ....und der, ebenfalls ihrer Beschreibung nach, eine sachkundige und fitte Bezugsperson nach einem guten Jahr so überfiel:


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    und dabei am Ufer abrutschte und hinfiel attackierte Rastaff, der zum Glück immernoch einen Maulkorb trug, ihn sehr heftig und ließ einige Minuten nicht mehr von ihm ab.

    ...und schließlich schätzt VB ihn, wohl durchaus realistisch, so ein:


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    der zwar sehr lernwillig und schon fast klebrig gegenüber uns war, dies war aber anscheinend auch dem Wissen geschuldet, dass er ebenso gut auch alle umbringen konnte wenn er wollte. Und bis zu heutigen Tage, hat sich daran nichts geändert, außer Zeit und Geschichte.

    Bei diesem kleinen Racker Tötungsabsicht anzunehmen, ist also "reine Unterstellung"? Und es ist ein Hund, mit dem man richtig viel Spaß haben kann? Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, aber bei so einer verharmlosen Grundeinstellung mache ich drei Kreuze für jeden Kilometer den dieses Projekt aus meiner Nähe wegzieht.


    Und, kleine Anmerkung am Rande: Das Tierchen kam nicht etwa von überforderten deutschen Besitzern, sondern wurde extra noch zusätzlich aus Frankreich importiert, weil ihm da nach einer sehr schweren Attacke auf zwei - zwei - TH-Pflegerinnen gleichzeitig die Einschläferung drohte.


    Was - soll - sowas?!?

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    Mir würde echt so gar keine Rasse einfallen, bei der ich sage, Jupp da ist man sicher. Aggressionspotenzial gehört zu Hunden dazu!

    Es geht doch auch nicht um "kein Aggressionspotential" oder ein generelles "da ist man sicher". Es geht um Sicherheit vor Totalausfällen wie diesem (ein ziemlich willkürlich gegriffenes Beispiel aus der HHF)


    https://www.hellhound-foundation.com/dogs/rastaff/


    ..einem Hund also, der auch nach langer Zeit plötzlich versucht, seine Bezugsperson zu töten, sobald ihm die Gelegenheit günstig erscheint. Zwischen sowas und dem "normal aggressiven" Hund besteht doch nun wirklich ein himmelweiter Unterschied. Und nur am Rande: dass ein Achtkilohund da ähnliche technische Möglichkeiten hätte, dass also jeder Hundetyp so brandgefährlich werden kann, würde ich denn doch bezweifeln.