Beiträge von terriers4me

    Gegen das, was deine Trainerin für angemessen hält, genießt jeder Kettenhund die ganz große Freiheit.

    Hier kann der Hund zuhause sitzen/stehen/liegen/aufdemkopfstehen wo und wie er möchte. Ich mische mich da nur ein, wenn das Tier Mist baut oder ich was von ihm will.

    Ich hatte ja gehofft, das wäre AI, aber offensichtlich sind das tatsächlich Boomhunde. Lebendig. Und sauteuer:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Das einzig Gute zumindestens hier: Der Clip ist vier Jahre alt, das arme Geschöpf hat also wahrscheinlich inzwischen ausgelitten.

    PS: Wer sich das antun will: Im Netz laufen die unter "China Bully" und kosten teilweise ein Vermögen.

    Ich hatte da gleich in mehrfacher Hinsicht viel Glück: Einmal ist meine Erbse natürlich eh der tollste Hund der "elt (wie eure auch), zum anderen bekam ich sie schon mit acht Wochen, also noch als richtig vielschlafendes Baby, und ich mußte arbeiten, Urlaub wg Welpe war nicht.

    Also stand der Rhytmus von Stunde 1 an fest (das ist der Zwerg direkt nach dem Abholen und Willkommenheißen): Schreibtischzeit ist Ruhezeit!

    Externer Inhalt up.picr.de
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Natürlich hat sie viel Zeit, Bewegung und Beschäftigung bekommen (der Pluspunkt am Homeoffice), aber in diesem einen Punkt konnte es keine, wirklich keine Ausnahme geben: Sobald ich mich an den Schreibtisch setzte, wurde sie nicht betütelt. Ja, sie konnte sich melden, wenn was Dringendes war, ja, sie durfte "Mir ist langweilig!" sagen, aber es gab dann nie mehr als ein kurzes Pinkelngehen oder ein paar nette Worte samt Wegschieben. Ansonsten mußte sie sich selbst beschäftigen, und das tat sie überwiegend mit Dösen. Meist im Untergeschoß, weil im Büro eh nichts los war:

    Externer Inhalt up.picr.de
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Wann Pausen gemacht wurden und wieder Hundezeit war, ging von nur mir aus, sie konnte sich also getrost entspannen. Ich hatte das Glück, dass ihr (wie übrigens auch den Hunden vorher) das wirklich ganz schnell in Fleisch und Blut überging, weil sie es nie anders erlebt hatte. So dass es da nicht mal eine räumliche Begrenzung brauchte, und so fordend und temperamentvoll sie sonst war/ist - das sitzt bis heute.

    Ist das wirklich der Welpe? Oder ist der nur Auslöser für etwas Schwerwiegenderes?

    Bei einer so massiven körperlichen Reaktion auf etwas eigentlich so Schönes und Bereicherndes, also bei etwas ,das derart weit über das normale Genervtsein hinausgeht, würde ich mir an deiner Stelle professionelle Hilfe holen - und wünsche dir viel Glück dabei!

    Versetz dich einfach mal in die Lage des Kleinen, dann wird dir alles klar. Der Instinkt sagt jedem Welpen: Sei bloß vorsichtig, wo du dich löst! Supervorsichtig! Draußen lauern überall Freßfeinde, die dein Geruch anlocken könnte. Wenn dir also die Umgebung auch nur ein winziges bißchen unsicher vorkommt, verkneif dir alles, bis du wieder sicher bist - sonst wirst du gefressen!

    Das macht schon gut sozialisierten Züchterwelpen beim Umzug oft zu schaffen, und sie brauchen Zeit und Ruhe, bis sie der neuen Umgebung soweit trauen, um da auch nur hinzupinkeln.

    Über deinem Hündchen habt ihr aber gerade die Welt zusammenbrechen lassen: alles Vertraute weg, allein in etwas, das sich im Welpenhirn wie pures Chaos anfühlt, dazu ungeduldige Menschen, die es noch nicht versteht. Selbsterklärend, dass dieser zutiefst erschütterte und verunsicherte Zwerg sich nicht auch noch außerhalb der Wohnung zu lösen wagt, wo nach seinem Verständnis überall versteckte Todfeinde lauern könnten.

    Was ihr braucht, sind ein gleichbleibender, ruhiger und sicherer Platz, erstmal im Garten, und dazu viel, viel Ruhe und Zeit. Dass das in zwei Wochen erledigt ist, dürfte unrealistisch sein.

    Hier waren auch in der Mitte zusammengeknotete alte Handtücher/Putzlappen ein Hit, weil die sich nach einem Zerrspielchen so wunderbar klatschend und flappend um die Ohren schlagen, totschütteln und stolz abtransportieren ließen. Liebten alle unsere Welpen, bei einem Labbi würde ich allerdings aufpassen, dass er da nichts abreißt und einschluckt.

    Im Zweifelsfall tut es sicher auch die traditionelle lange Haselgerte, die du dir bestimmt irgendwo schneiden kannst. Die wurde nicht umsonst lange als Dressurgerte benutzt, weil: liegt gut in der Hand, ist gerade, aber flexibel und gegen das Ende hin so dünn, dass du damit ganz leicht und weich tippen kannst.

    Ich habe bei meinem SARDS-Hund die besten Erfahrungen mit Stimme gemacht, sprich: vor Hindernissen mit "Vorsicht!" anhalten, Leine wieder lockern und dem Hund Zeit und Ruhe geben, das Hindernis selbständig zu erkunden und zu umgehen.

    Das hat meine Kümmel nach der ersten, schweren Schockphase phantastisch hinbekommen, und zwar per Tastsinn über die Pfoten. Ich habe wirklich gestaunt, wie großartig sie im Freilauf draußen wieder klarkam, nur an der "Leine" meiner Stimme. Beim Manövrieren in engen Ecken habe ich mich übrigens doch runtergebeugt und sie eben per Fingerschnippen dirigiert, auch das ging bald sehr gut.

    Ganz viel Glück für euch - und natürlich eine möglichst lange Überlebenszeit!

    Ganz genau so. Und als Sahnehäubchen irgendwann den hochgeputschten, weil dauerbequatschten Welpen "zur Ruhe zwingen", bis er vor lauter Durchsein die Umgebung zusammenschreit.

    Man macht sich schon eine Menge Streß selbst - meiner unmaßgeblichen Erfahrung nach läuft alles am besten, wenn man den Zwerg von Anfang an selbstverständlich in den eigenen Alltag integriert und nicht so sehr mit der Mittelpunktrolle stresst. .