Beiträge von terriers4me

    Das war hier bei bisher acht Hunden komplett normal, und die hätten jederzeit auf Wunsch Zugang zur "Toilette" gehabt. Die beiden letzten Hündinnen habe ich zwar spätabend nochmal regelrecht unter Protest rausgezwungen und auf Kommando pinkeln lassen, die schliefen/schlafen dann aber auch gern und entspannt bis Mittag durch.

    Als Raubtiere, die ihren Geruch manchmal zurückhalten müssen, können Hunde tatsächlich sehr lange einhalten, und ein Problem sehe ich da nirgendwo, solange das Tier gesund ist. Ich würde hier eher vermuten, dass die Hündin gerade sehr vorsichtig ist: Wer weiß schon wer/was in so einem fremden Revier unterwegs ist, also besser nicht nachts auf sich aufmerksam machen?

    Wenn dir das ernsthaft Sorgen macht, verknüpf doch einfach ein Kommando mit dem Pinkeln, so dass es abrufbar ist. Echt praktisch in vielen Lebenslagen.

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    Ein Punkt ist halt auch noch, dass sie damals eine Belastungsarthrose mitgebracht hat

    Da wäre tatsächlich das eine Problem, das uns seit der Kastration sehr plagt: der massive Hang zur Gewichtszunahme. Einem sehr am Futter interessierten Hund zu vermitteln, dass die Ration jetzt deutlich gekürzt wird,ist kein Vergnügen.

    Insofern könnte das indirekt blöd werden, denn wg. Arthrose darf der Hund ja nun mal nicht übergewichtig werden. Das wäre aber auch das einzige Handicap. das ich bei euch sehen würde, und das ist gut zu meistern. Auch wenn's nervt.

    Abgesehen vom Körperlichen: dass sie sich in diesem Alter noch charakterlich verändert, würde ich ausschließen, abgesehen davon, dass sie vom fehlenden Hormonzyklus ( der sie jetzt ja offenbar sehr mitnimmt) ausgelichener und vielleicht sogar deutlich ruhiger und fauler wird.

    Ich mußte meine Hündin mit 11 Monaten kastrieren lassen, hätte es sehr gerne vermieden, hatte aber keine Wahl. Die Probleme, die sie dann bekam, waren ausschließlich körperlicher Natur, charakterlich hat sie sich null verändert und wurde sogar (was mich echt erstaunte), in diesen typischen Sechsmonatsintervallen erwachsener. Sie ist zwar generell ein Supersensibelchen, war aber lebenslang im Umgang mit anderen Hunden sehr geschickt und selbstbewußt und hatte, soweit ich das beurteilen kann, da nie Nachteile vom Kastratenstatus.

    Insofern kann ich mir eigentlich überhaupt nicht vorstellen, dass eine in sich gefestige neunjährige Hündin sich noch groß anders verhält. Den Kindern gegenüber schon mal gar nicht. Ich würde es davon abhängig machen, wie sehr sie leidet - wenn die Belastung immer schwerer wird und sich sonst überhaupt nicht mindern läßt, würde ich mir eine Kastration überlegen, bevor sie wirklich alt ist und weder die massiven Scheinschwangerschaften noch die OP gut wegstecken kann.

    Womit ich anfangen würde, wäre eine ganz gründliche Augenkontrolle beim Dackelchen. Da gibt es einige Probleme, die man von außen lange nicht sieht, die aber dazu führen können ,dass der Hund in einer Schrecksekunde genau so reagiert. Bei SARDS zum Beispiel gehören Dackel mittleren Alters meines Wissens nach zu den am häufigsten Betroffenen.

    Wenn du da sicher sein kannst, dass nichts ist, käme die Schmerzproblematik an die Reihe, aber die Augen wären Nr. 1. Und nebenher: ich habe in Jahrzehnten Tierhaltung noch nie erlebt, dass hinter einer ganz plötzlichen Verhaltensänderung keine körperliche Ursache steckte. Ganz viel Glück, dass ihr die findet und beheben könnt!

    Leder. Bei Hund wie bei Pferd, aber wirklich nur noch ganz altes. Meine älteste Leine ist seit 1974 ununterbrochen im Dienst und grandios, während der neuere Kram aussieht und sich anfühlt wie Presspappe.

    Meine Freundin hat sich tatsächlich via Kleinanzeigen für die Pferde mit einem ganzen Vorrat an alt, aber gepflegt und unkaputtbar ausgestattet und nutzt einen schmalen Kandarenzügel gern für den Hund. Aber wir sind ja auch Dinosaurier!

    Eigentlich gehörte auch noch der Zwergschnauzer auf deine Liste - ich habe immer nur gestaunt, mit welcher Ausdauer das kernige kleine Energiebündel von gegenüber noch bis ins hohe Alter mit seinen Leuten (Rentner) wandern ging. Hatte wohl auch deutlich weniger Jagdtrieb (von Nagern abgesehen) als mein Terrier, konnte deshalb viel ohne Leine laufen, war mit dem Trimmfell schön wetterfest und matschabweisend und passte im Notfall gut in eine Tasche.

    Der Haken ist nur: die kleinen Racker bellen gern. Sehr gern. Ob das in einer Mietwohnung zu managen wäre, weiß ich leider nicht.

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    Das Einzige, was mir als sonstiger Auslöser einfallen würde, wäre ein durch den Zaun gekullertes Kalb.

    Was mich an eine der brenzligsten Situationen meines Spaziergängerlebens erinnert, im Nachhinein natürlich kompletter, Darwin Award-verdächtiger Blödsinn: neugeborenes Kalb aus Mutterkuhherde so blöd unterm Zaun liegend, dass es beim Aufstehen entweder nass an die Stromlitze gekommen wäre oder sich im rostigen Stacheldraht dazwischen verletzt hätte. Ich hab also den Hund so weit weggeschickt wie's ging (lose, damit die Mutterkuh wenigstens einen von uns am Leben läßt....) und es dann halb kniend geschafft, das gefühlt tonnenschwere Kälbchen die paar Zentimeter wieder durchzuschubsen, dass es unverletzt aufstehen konnte.

    Die ganze Zeit stand Mutter Kuh brummend dabei, und der Rest der Damen kam dann auch angerückt und stand im Halbkreis drumrum. Gottseidank war die Mutter todbrav und ließ sich davon beschwichtigen, dass ich die ganze Zeit auf sie eingeredet habe. Irgendwie war klar, dass sie "verstand", dass da nichts Böses geplant war sonst hätte ich das nicht riskiert - aber mir war noch nie eingefallen ,wie mickrig so ein Zäunchen eigentlich ist, wenn das Rindvieh dahinter nervös wird....

    Insofern: Heute, mit Wolfserfahrung bei den Kühen, würde ich einen Hund überhaupt nicht mehr auf eine Weide mitnhmen. Einfach zuviel Potential.

    Erstmal ganz dickes Beileid - das große schwarze Loch ist wirklich immer ganz furchtbar.

    Aber ja, das ist das, was Tiere geliebten Menschen voraushaben: Jedes Ende kann auch ein Anfang sein. Kein Wiederholen, aber ein ganz neues, ganz anderes Abenteuer, auf seine einzigartie Weise genauso toll wie das vorhergehende.

    Als Verrat habe ich das nie empfunden, meine Erfahrung geht nämlich genau ins Gegenteil: Sobald wieder ein Hund im Haus/ein Pferd auf der Weide ist, lebt das verstorbene Tier plötzlich wieder mit. Man vermisst es nicht weniger, aber in dem Moment, in dem man die Zuneigung und die Erfahrung weitergeben darf, die einen die Vorgänger gelehrt haben, sind sie plötzlich alle wieder "da" und begleiten einen ein bißchen auf einer neuen Reise.

    Insofern würde ich an deiner Stelle mein Herz öffnen und meinen Shiba damit würdigen, dass ich den leeren Platz fülle und bewußt weitergebe,was er mich gelehrt hat. Du vergisst/verrätst ihn damit doch nicht, du ehrst ihn und eure Partnerschaft.

    Schließlich: bist du nicht durch deine Erfahrungen eine bessere Hundehalterin geworden, und soll das, was er dir da gegeben hat, einfach sinnlos verkümmern, wenn es einen anderen Hund glücklich machen könnte? Und dich gleich mit?