Einschläfern - Erfahrungen mit Empfehlungen von Tierärzten

  • Was habt ihr für Erfahrungen gemacht mit den Empfehlungen von Tierärzten zum Einschläfern?


    Eine Freundin von mir hat eine richtig alte Hündin, starke Probleme im Bewegungsapparat, wohl immer mal wieder Schmerzen, Medikamente sind ausgereizt, Nebenwirkungen der einzigen Medis die noch helfen sind Unruhe und Inkontinenz.


    Entscheidung einzuschläfern steht also kurz bevor, eine Urne ist sogar schon bestellt und geliefert, sie und ihr Partner hatten heute einen TA-Termin... und eigentlich damit gerechnet, dass der Hund heute oder sonst in den nächsten Tagen eingeschläfert wird. Aus ihren Schilderungen heraus (habe die Hündin länger nicht mehr gesehen), tendiere ich eher in Richtung "wird jetzt auch Zeit".


    Aber natürlich fällt die Entscheidung schwer - und heute hat die TÄ gesagt, sie sähe keinen Grund... sofern meine Freunde mit der Inkontinenz klarkämen... (was ja überhaupt nicht die Frage ist).


    Vergleichbare Situation hatten wir mit dem letzten Hund meiner Eltern - als wir die Entscheidung getroffen hatten, ließ der TA durchblicken, dass er es wohl noch weiter versucht hätte, wenn es sein Hund sei. (Der TA hat sich später dafür entschuldigt, aber trotzdem war es in dem Moment sehr hart.)


    Gefühlt höre ich diese Tendenz (Besitzer sind "endlich" soweit, TA rät ab vom Einschläfern) in den letzten Jahren verstärkt - ist das nur Zufall oder geht euch das auch so?

  • Ich kenne beide TÄ die bisher eingeschläfert haben, sehr sehr gut....... es hat immer nur eines Nickens bedurft...... zu mehr wäre ich da auch nicht in der Lage

  • Wir sind mit unserer TÄ ganz gut bekannt und ich denke, sie weiß, dass wir das einschätzen können und unsere Tiere nicht nur „aus Bequemlichkeit“ einschläfern lassen. Sie hat uns bisher bei 2 Katzen und bei 2 Hunden begleitet und es gab keine Diskussionen. Sie kannte die Krankengeschichte unserer Tiere ja auch komplett, da sie ja alle weit über 10 Jahre behandelt hat

  • Soweit ich informiert bin gibt es ein Urteil gegen eine Tierärztin, die ein Tier auf Wunsch der Besitzer eingeschläfert hat und vorher eben keine große Diagnostik mehr aufgefahren hat oder Therapieansätze durchgezogen hat.


    Da man mittlerweile ja bei jeder Entscheidung mit einem Bein schon fast im Knast steht, sind wohl einige Tierärzte in letzter Zeit etwas "vorsichtiger" mit Euthanasie geworden.


    Die Frage ist auch - wie präsentiert sich das Tier beim Tierarzt und wie zu Hause?

    Wie lange und intensiv kennt der Tierarzt das Tier?


    Man erlebt es z.B. oft, dass sich Hunde beim Tierarzt "vor Aufregung" noch recht gut präsentieren, obwohl dies nicht wirklich den echten Zustand zu Hause widerspiegelt. Wenn das Tier dann nur mal sporadisch beim Tierarzt vorgestellt wird, kann das einen Tierarzt natürlich auch erstmal zu der Annahme verleiten, dass es "noch nicht so weit ist".


    Sehr schwieriges Thema.

    Im Optimalfall hat man ein gutes Vertrauensverhältnis zum Tierarzt und kann alle Sorgen und Ängste besprechen und dann gemeinsam eine Entscheidung treffen.

  • Davor hab ich große Angst, dass Duna mal einfach nicht mehr "kann" und meine TÄ will sie nicht einschläfern und ich muss womöglich einen anderen TA suchen oder Duna muss leiden!

  • Keiner kann hier einschätzen wie es dem tatsächlich Hund geht.


    Ich finde die Vorbereitungen allerdings irgendwie "schräg" ... Urne bereits da, klingt für mich schon so ein Stück weit nach "nun kratz mal endlich ab" ...

  • Mein Poco hat mir und jedem Tierarzt die Entscheidung praktisch aus der Hand genommen. Und ein wenig Sorge hatte ich auch bei ihm, den richtigen Zeitpunkt zu verpassen. Also entweder zu früh oder zu spät einschläfern zu lassen.


    Aber als er dann dauerhaft krampfend im Wohnzimmer lag, während er den ganzen Tag über wie immer gewesen war, gab es kein zu früh oder zu spät.


    Bei meinen Eltern und einem der Familienhunde war es aber leider so. Sie wurden vom Tierarzt heim geschickt um es nochmal zu versuchen. Dort ist sie dann von selbst laut aufheulend gestorben.


    Das wollte ich für meine Hunde nie. Ich lebe nach dem Motto, dass gerade im hohem Alter oder bei schwerer Krankheit niemand leiden sollte und wir Gott sei dank die Möglichkeit haben, es zu beendet bevor es unerträglich wird.

  • Ich finde die Vorbereitungen allerdings irgendwie "schräg" ... Urne bereits da, klingt für mich schon so ein Stück weit nach "nun kratz mal endlich ab" ...

    Da möchte ich meine Freunde nun wirklich komplett von freisprechen.


    "Kratz endlich mal ab" ist das letzte, was die gerade in ihren Köpfen haben. Ihre Vorbereitung finde ich gar nicht schräg, eher deine Unterstellung, nur weil sie einen Plan machen, was mit dem Kadaver passiert - tiefes Loch im Garten buddeln ist eben nicht jedem gegeben.

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