Tierarzt oder Klinik? Modern oder "Alt"?

  • Hallo, ich brauche mal einen Rat. Ich wohne in der Stadt und bin da eigentlich immer zu einem TA vor Ort gegangen. Da ich mich beim letzten Besuch der Praxis nicht ganz wohl gefühlt habe (die TÄ hat den Welpen vor der Impfung nur oberflächlich angeschaut, kein Fieber messen, die Zähne nicht angeschaut, etc.) und mir bei orthopädischen Sachen eine Tierklinik empfohlen wurde, bin ich da hin gefahren, als mein Welpe gehumpelt hat.


    Ich versuche zumindest für mich selbst zu verstehen, ob ich bei meinem TA bleiben sollte oder in die Tierklinik wechseln sollte.


    Beim TA komme ich rein, die Krankenschwestern begrüßen uns, es gibt gleich ein Leckerli. Dann setzen wir uns ins Wartezimmer, wo es einen Hunde und einen Katzenbereich gibt. Dort gibt es auch eine Waage um das Tier zu wiegen. Und wenn der TA kommt, nimmt er sich immer sehr viel Zeit. Er hat es irgendwie nicht wirklich eilig. Der Behandlungstisch fährt hoch und runter. Auch das Röntgen-Gerät ist absolut neu und komplett digital. Nach der Aufnahme erklärt die Ärztin auf dem Röntgenbild, was wir da gerade sehen. Und anschließend wird behandelt.



    Und nehmen wir nun die Tierklinik. Ich komme rein zur offenen Sprechstunde. Sage meinen Namen und setze mich auf die Bank im Eingang, in dem vier Bänke stehen. Ein Wartezimmer gibt es nicht. Hier sitzen Hund und Katze zusammen. 10 Minuten später bin ich im Zimmer bei der Ärztin. Sie schaut sich den Hund an, läuft mit ihm ein paar Mal, fasst hier und da ihn an, sagt einen Verdacht, bietet an, um irgendwelche ED-Veränderungen auszuschließen noch an ein Röntgenbild anzufertigen. Der Raum fürs Röntgen ist mini klein. Der Tisch ist fix, das Gerät ist wahrscheinlich etwa 20 Jahre alt. 10 Minuten nach der Aufnahme hat sich auch der Orthopäde der Praxis die Bilder angeschaut und nur Panostitis festgestellt. Die Ärztin gibt dem Hund eine Spritze, gibt mir ein Medikament mit und schon sind wir draußen. Bezahlt habe ich für die Beratung 15€, 2x 35€ für die Röntgenbilder, 8€ für die Injektion und das Medikament. Ich fand es relativ günstig.


    Insgesamt war ich in der Klinik etwas mehr als eine halbe Stunde, nur die Termine fürs Impfen waren beim normalen TA kaum unter einer Stunde (inkl. Wartezeit).


    Ich frage mich: Braucht man die ganze neue Technik? Muss die Praxis modern aussehen? Muss der TA sich so viel Zeit nehmen und dem Hund Leckerlis verfüttern?

  • müssen sicherlich nicht aber ich selbst freu mich wenn sich Zeit genommen wird weil da kann ich dann auch Fragen stellen und mir dann auch erklären lassen was ich nicht verstehe. Meine HUnde bekommen beim TA keine Leckerlies wenn ich das nicht will aber da mein TA auch Zeit hat, hört er auch diesen einen Satz von mir und hält sich dran. In eine Klinik gehe ich nur wenn ich wirklich was spezielles will und da braucht es dann schon gute technik. In eine marode veraltete Klinik brauch ich nicht fahren. Mein TA überweist aber auch nur wenn er selbst die Diagnostik oder Behandlung aufgurnd seiner Ausrüstung oder mangels Wissen/ Erfahrung nicht machen kann.

  • Fürs Impfen und kleine Sachen wie Augenentzündungen fahre ich zum TA. Für größere Sachen und Notfälle zur Klinik.

    Tendenziell kommt es nicht nur auf die Technik an, eher auch auf die Leute, die die Ergebnisse derer auswerten.

  • Ich kenne unsere TÄ und die Praxiseinrichtung schon recht lange. Und ich denke, ich kann einigermaßen beurteilen, was sie leisten kann und was nicht. Deshalb entscheide ich dann kurzfristig, je nachdem, was Hund oder Katz so hat, ob wir in die TK fahren oder zu unser Haustierärztin

  • Mein Haustierarzt hat den Klinikstatus aufgrund der Auflagen abgegeben, bietet aber noch die gleichen Leistungen an (bis auf 24h Dienst) und das Personal ist auch das gleiche geblieben.


    Deshalb fahre ich mit allem dorthin und würde nur in die TK fahren, wenn ich bei meinem TA niemanden erreiche.


    Mir ist wichtig, dass eine vernünftige Diagnostik gemacht werden kann und da fahre ich gern ein paar km mehr und habe alles in einem.

  • Mir ist wichtig, dass eine vernünftige Diagnostik gemacht werden kann und da fahre ich gern ein paar km mehr und habe alles in einem.

    Ja, was bedeutet es denn eine vernünftige Diagnostik? Kann eine TK mit uralt-Geräten eine vernünftige Diagnostik machen? Ist jetzt eine erstgemeinte Frage. Ja, es kann sein, dass der Hund beim Röntgenbild beim Uralt-Gerät eine etwas größere Strahlendosis abbekommt, aber ist es wirklich ein Problem?


    Bei meinem TA habe ich für ein Röntgenbild um die 70€ bezahlt, hier nur 35€. Und von einer anderen TK weiß ich 100%, dass die gleich ein CT angedreht hätten.

  • Mir ist wichtig, dass eine vernünftige Diagnostik gemacht werden kann und da fahre ich gern ein paar km mehr und habe alles in einem.

    Ja, was bedeutet es denn eine vernünftige Diagnostik? Kann eine TK mit uralt-Geräten eine vernünftige Diagnostik machen? Ist jetzt eine erstgemeinte Frage. Ja, es kann sein, dass der Hund beim Röntgenbild beim Uralt-Gerät eine etwas größere Strahlendosis abbekommt, aber ist es wirklich ein Problem?


    Bei meinem TA habe ich für ein Röntgenbild um die 70€ bezahlt, hier nur 35€. Und von einer anderen TK weiß ich 100%, dass die gleich ein CT angedreht hätten.

    Für mich gehören zu einer vernünftigen Diagnostik auch Geräte mit denen man diese betreiben kann. Was bringt es mir wenn mich das Röntgenbild nur 35 € kostet, man die Arthrose aber nicht erkennen kann?

    "CT angedreht"... nunja, in einigen Fällen wäre das ja auch sinnvoll, weil man dort einfach mehr erkennt als auf einer Röntgenaufnahme und einige Dinge vielleicht auch frühzeitig sehen würde.


    Erst letztens war irgendwo im Forum Thema, dass bei Verdacht auf Pyo bei einer Hündin kein Ultraschall zur Verfügung stand... Sorry aber das ist für mich ein No Go. Wenn ich den Verdacht auf Pyo bei meiner Hündin habe bestehe ich auf ein US und wenn mein TA keins hat oder das nicht leisten kann suche ich mir halt wen... :ka:

  • Ich gehe dann in die Tierklinik wenn es von meiner Tierärztin angeraten wird oder wir in einer Notfallsituation sind und ich die mir bekannten Tierärzte nicht erreichen kann.

    Eine moderne Technik ist mir wichtig. Ein ordentliches Ultraschallgerät, ein modernes Röntgengerät mit weniger Strahlen (manchmal muss es oft hintereinander im Hundeleben benutzt werden), gute Operationsausstattung und ein wenig mehr Labor.

    Ich bin froh drum wenn die Tierarzthelferin und die Ärztin bei dem ängstlichen Hund mit Leckerlie winken. Ich muss nur meine mitbringen weil keiner meiner Hunde schnödes TroFu frisst.

    Die anderen zwei nehmen eh nichts von fremden Menschen.

    Ein wenig Zeit erwarte ich für mich und meinen Hund halt auch. Dafür warte ich gerne auch mal ein wenig länger im Wartebereich.

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