Tierarzt oder Klinik? Modern oder "Alt"?

  • Und was hättest du gemacht, wenn der TA gesagt hätte "da kann man nix machen, warten sie mal ab, ob es von allein wieder weggeht"?

    Da wär das Geschrei auch groß gewesen, weil der TA nicht vernünftig untersucht und behandelt hat.

    Hatte ich bei Heli Anfang des Jahres. Bin mit ihr zum TA, weil ich mir sorgen gemacht habe, dass sie so häufig Hechelt. Die Antwort des TA war: "Ich vermute, dass es einfach nur ihr Wesen ist. So sehe ich nichts, was sie haben könnte. Ich würde es mal beobachten. Sonnst kann man ein paar Tests machen, Blutbild, etc. Ich würde es aber nicht tun."


    Bei meiner Katze war es so, dass die Stelle nicht behandelt werden konnte. Ob es jetzt ein Tumor oder Krebs oder einfach nur irgendeine Gewebeveränderung ist, ist in dem Moment dann auch egal.

  • Ich entscheide so etwas spontan, je nachdem was der Hund hat, auch je nachdem welchen Wochentag wir haben und wie akut es ist. Bei weniger akut oder eben kleineren Dingen ist klar, gehen wir nur zu unserer TÄ. Wir haben eine wirklich großartige TÄ nur etwa 200 Meter die Straße rauf, also da geht man grad schnell zu Fuß hin. Da ist es natürlich auch sehr persönlich und sie nimmt sich für ihre Patienten wirklich Zeit. Außerdem schickt sie einen auch weiter und empfiehlt, wohin, wenn sie nicht weiter kommt, etwa für einen Herzultraschall. Und ganz wichtig, sie würde auch Hausbesuche machen wenn es um eine Einschläferung geht. Das ist mir sehr wichtig.


    Passiert es am Wochenende oder später abends und ist akut, muss ich eh woanders hin mit dem Auto. Meistens ist meine Anlaufstelle dann ein heutiges sogenanntes Anicura Kleintierzentrum, was früher eine Tierklinik war. Leider sind sie nicht mehr 24h erreichbar, sind aber immerhin immer bis spät abends erreichbar und wir mussten dort auch schon öfter den Notdienst beanspruchen und waren froh, dass es den gibt. Dort ist es natürlich auch nicht so persönlich. Man ist freundlich und nett mit dem Tier, aber es ist im Krankenhaus ja auch anders als beim Hausarzt. Für den absoluten worst case mitten in der Nacht müsste ich eine Klinik aufsuchen, da haben wir hier leider nicht wirklich Auswahl, gibt nur eine einzige die noch halbwegs nah ist. Eine weitere, die ich auch mag und kenne, ist leider schon eine gute Stunde Autofahrt weit weg - ginge also nur wenn es zwar akut, aber nicht hochdramatisch ist.


    Aber Fakt ist, einen "Hausarzt fürs Tier" hatte und habe ich immer gern und finde das auch sinnvoll. Aber man muss sich natürlich wohl fühlen. Ich gucke weniger darauf wie neu die Geräte sind, gleichwohl sich ein digitales Röntgen auch für mich als Patientenbesitzer schon als vorteilhaft herausgestellt hat. Ich achte aber darauf dass ein Haustierarzt in der Lage ist, selbst etwas Diagnostik zu fahren: Kot, Urin, Blutwerte, Ultraschall, Röntgen. Wenn ich dann mal ein Farbdoppler-Herzultraschall oder gar ein MRT brauche, ist doch eh klar dass ich dafür zum Spezialisten muss. Trotzdem sind wir nach dem Besuch beim Spezialisten aber wieder bei unserer TÄ und lassen ihr auch die Ergebnisse der Diagnostik von der Tierklinik bzw. dem Spezialisten zukommen.


    Ist vielleicht ein komischer Vergleich, aber wir Menschen haben ja auch einen Hausarzt der ggf. weiterschickt, der aber prinzipiell erst mal die erste Anlaufstelle ist bei irgendwelchen nicht direkt lebensbedrohlichen Beschwerden.

  • Ist vielleicht ein komischer Vergleich, aber wir Menschen haben ja auch einen Hausarzt der ggf. weiterschickt, der aber prinzipiell erst mal die erste Anlaufstelle ist bei irgendwelchen nicht direkt lebensbedrohlichen Beschwerden.

    Vielleicht liegt es daran, dass ich mein ganzes Leben lang selbstständig bin (wenn ich krank bin, brauche ich keine Krankschreibung), aber ich finde, dass der Hausarzt bei uns auch irgendwie der falsche Ansatz ist und noch schlimmer wird es mit der "Gesundheitskarte/-Akte", bei der alle Informationen zentral gespeichert und für jeden Arzt abrufbar sein werden.


    Wenn ich irgendwie ein Problem habe, dann gehe ich zum Spezialisten. Wenn mir ein Zahn weh tut, dann wäre es doch für jeden absurd zum Hausarzt zu gehen und mich dann zum ZA überweisen zu lassen. Wieso sollte es anders sein, wenn... ich Lust auf eine Magenspiegelung habe?


    Es mag jetzt etwas provokant klingen, aber ich habe das Gefühl, dass (einige) Leute den Hausarzt als Koordinator sehen. Aber zugleich auch die Verantwortung abgeben. "Arzt, mach mich gesund". Oder "Arzt, sorge dafür, dass ich trotz meines selbstzerstörerischen Lebensstils gesund bleibe."

  • Mein Haustierarzt hat offiziell die Bezeichnung "Klinik", aber ich hab null Ahnung nach was sich hier in der CH der Status Klinik definiert, weil 24h Betreuung bieten die z.B. nicht an (einen 24h Notdienst aber schon).

    Dann hab ich noch die TA 2 min Fussweg, wo man schlecht einen Termin bekommt, weil sie auch Pferde macht und da geh ich nur bei Urlaubsvertretung hin oder wenn ich ein paar Medis brauche.


    Für ganz spezifische Sachen (Neurologe, Onkologe) geh ich eh zu den Spezialisten, die finde ich aber auch nicht in der nächsten Tierklinik, sondern fahre dafür auch durch die halbe CH.

  • aber beim Hund ist das ja manchmal nicht so einfach, wie bei einem selber.
    Wie oft liest man hier von humpelnden Hunden die dann aber was im Rücken haben? woher soll ich das als Besitzer wissen ?
    also gehe ich zum Haustierarzt und der schaut und sagt mir dann "das kommt doch vom Rücken, da sollten sie zum spezialisten gehen um die Ursache an zu gehen" und dann gibt er mir Nummern für mögliche Anlaufstellen. ODER der Hund hat echt nur was mit der Pfote und es wird vor Ort behandelt.

    Als Tierbesitzer muss man ja kein Gesundheitsspezialist sein, also ist der Haustierarzt doch eine gute erste Anlaufstelle :)

  • Und wieso machst du das bei deinen Tieren nicht auch einfach so? Wieso bist du mit der Katze ueberhaupt zum Haus-TA? Wieso nicht zum Dermatologen sondern zum normalen TA und maulst dann ueber dessen Behandlung?

    Btw. man kann als Halter auch einfach mal kommunizieren, was man will/nicht will!

    In der TK vorgestern wollte man mir sofort einen Termin beim hauseigenen Zahnarzt fuer meinen Rueden 'aufschwatzen'. Da hab ich ganz klar gesagt, dass ich einen Zahnarzt fuer die Hunde habe und diese Behandlung dort stattfinden wird - falls noetig! Und ein Hund der seit +/- 8 Jahren einen toten Zahn, aber keinerlei Probleme damit hat, der braucht keine Behandlung.


    Keiner hat dich bei der Katze gezwungen all die Diagnostik machen zu lassen. Deswegen ist das Gemaule jetzt fuer mich eher uncool...

  • Und wieso machst du das bei deinen Tieren nicht auch einfach so? Wieso bist du mit der Katze ueberhaupt zum Haus-TA? Wieso nicht zum Dermatologen sondern zum normalen TA und maulst dann ueber dessen Behandlung?

    Btw. man kann als Halter auch einfach mal kommunizieren, was man will/nicht will!

    In der TK vorgestern wollte man mir sofort einen Termin beim hauseigenen Zahnarzt fuer meinen Rueden 'aufschwatzen'. Da hab ich ganz klar gesagt, dass ich einen Zahnarzt fuer die Hunde habe und diese Behandlung dort stattfinden wird - falls noetig! Und ein Hund der seit +/- 8 Jahren einen toten Zahn, aber keinerlei Probleme damit hat, der braucht keine Behandlung.


    Keiner hat dich bei der Katze gezwungen all die Diagnostik machen zu lassen. Deswegen ist das Gemaule jetzt fuer mich eher uncool...

    Dazu sage ich jetzt mal folgendes:


    1) Seit den letzten paar Jahren habe ich diese Einstellung mit den Ärzten, Krankenkassen, etc.


    2) Die Katze hat davor einen TA nur ein Mal gesehen und zwar als sie im Alter von ca. einem Jahr sterilisiert wurde. Und der nächste Besuch danach war beim TA an einem Samstag, relativ spontan, als die Katze die Stelle wund gebissen hat.


    3) Ja, keiner hat mich gezwungen, die Diagnostik machen zu lassen. Beim aktuellen TA und in der TK lief es so ab: Es könnte dies und das sein. Ich empfehle eine Röntgenuntersuchung. War sowohl bei Heli beim Verdacht auf einen Darmverschluss als auch jetzt bei Icy mit dem Humpeln.


    Bei der Katze war es so: Ja, hat sich nicht gebessert, wir machen mal einen Ultraschall. Die Assistentin nimmt die Katze, trägt die in den Nebenraum. Zack, 1-2 Minuten Ultraschall, 70€ los. Und bevor ich irgendwie die Möglichkeit hatte, nein zu sagen, waren die schon im Nebenraum verschwunden.

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