Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Hundundmehr


    Also.... Ich wage mal zu bezweifeln, dass gerade Hunde sich um die Schutzbedürftigkeit anderer Lebewesen scheren.

    Mein Hund Ares tut keinem Tier etwas zu leide, vorallem nicht, wenn sie kleiner sind als er, das beruht aber nicht auf Empathie.

    Erstens hat er nicht den Willen irgendwas zu verletzen oder gar zu töten, zweitens hat er Angst vor zb. Mäusen, weil er sie nicht einschätzen kann.

    Gleichzeitig klatschen Ares und Dexter sich regelmäßig gegenseitig um, da ist Ares auch egal, ob Dexter allein schon durch einen Windstoß umkippt.

    Dexter wäre in unserer Gruppe der "Schutzbedürfige", trotzdem muss ich Ares sagen wann zu viel ist.

    Ich musste Ares mit den Kindern meines Partners erst sozialisieren, da gibt es keine "Schutzbedürfigkeit" in den Augen meines Hundes.

    Damals mit der Dobermann-Hündin gab es auch nie sowas, die wollte Kinder einfach beissen.


    Dexter ist nur so lieb zu Kindern, weil er grundsätzlich ALLES liebt, er haut sie auch nur nicht um, weil er alt und unbeweglich ist.

    Dass Hunde vorsichtig und freundlich mit Kindern und/oder alten Menschen umgehen hat eher was mit Wesen, Sozialisierung UND Erziehung zu tun als dass sie irgendeine "Schutzbedürftigkeit" erkennen.


    Tut mir leid, aber Kinder sind für Hunde auch nur Passanten auf der Straße.

    Ob der Hund ein Kind verletzt, hat nichts mit hündischer Empathielosigkeit zu tun. Bzw. ist es auch kein "dominieren" oder "ausnutzen von Schutzbedürftigkeit".

  • Was glaubst du denn worauf das Verhalten von Wölfen in einem Rudel beruht, die sich überaus rücksichtsvoll dem Nachwuchs verhalten?

    Oder warum verletzte/kranke Rudelmitglieder mitversorgt werden?

    Diese Fähigkeit soll nur beschränkt sein auf den Familienverband?

    Ich hab schon mehr als einmal gelesen und in Dokus gesehen, dass Welpen oder Löwenjunge getötet werden, damit die Weibchen wieder läufig bzw rollig werden und der neue Rudelchef sich vermehren kann. Und viele Hündinnen mögen keine fremden Welpen.



    Zu erwarten, dass Hunde, ohne dass man es ihnen sagt, Babys und Kinder als schutzbedürftig im Sinne von rücksichtsvoll zu behandeln ansehen, ist mMn von einem Tier zu viel verlangt. Das muss beigebracht werden, durch ganz normales Training und je nach Hundetyp muss man da gehörig den Daumen drauf haben.



    Quäkende Säuglinge sehe ich sogar als ganz starken Trigger für Hunde an, die das nicht kennen. Ich hab schon mehr als einmal den Blick von einem Hund aufgefangen, der dumm geschaut hat, weil das Bündel Mensch da auf der Couch, in der Wiege oder im Kinderwagen plötzlich gejammert hat. Da war nix mit beschützen wollen, eher "Soll ich machen, dass das aufhört?" :ugly:

  • Ein Rottweiler reißt sich auf der Straße los und beißt einer Sechsjährigen in den Kopf, genauer Trigger scheinbar nicht bekannt.


    Was für eine "Schutzbedürftigkeit" soll das denn sein, die den Hund da hätte hemmen sollen? Und wenn das Mädchen 12 oder 16 gewesen wäre oder eine Erwachsene? Als ob das eine Kategorie ist (Schutzbedürftigkeit), die in solchen Momenten auch nur anseitsweise von Relevanz ist...

  • Welpenschutz gibt es maximal noch im hauseigenen Rudel.


    Die sog. "Schutzbedürftigkeit", insbesondere ggü. Kindern und/oder gehandicapten Menschen ist ein rein menschlicher Begriff - wie sollte der für Tiere überhaut vorhanden und gar relevant sein?!


    Man kann Tiere auf diverse Themen sozialisieren, aber das Gelingen ist nicht garantiert.

    Menschliche Begrifflichkeiten und Definitionen werden Hunde nie übernehmen.

  • Ich finde hier wird gerade zum Teil arg vermenschlicht - Wölfe kümmern sich doch nicht um die Welpen ihres Rudels weil sie empathisch sind. Das ist instinktgesteuertes Verhalten um das Fortbestehen der eigenen Gene/ des Rudels zu sichern und gar nichts mit Einfühlungsvermögen zu tun.


    Und gerade auch bei Hunden ist die Sozialisation mit Kindern entscheidend weil die eben nicht als solche erkannt werden sondern sich in Gegenteil ja doch vom Auftreten Erwachsener durch Motorik, Gestik und Laute unterscheiden.


    Genau solche vermenschlichenden Ansichten sind meiner Meinung nach echt gefährlich wenn es um Hunde in unserer Gesellschaft geht - allen voran mit Kindern.

  • Du wirfst ernsthaft rudelinternen Nachwuchs mit Nachwuchs eines voellig anderen Lebenwesens in einen Topf?

    Erwartest du etwa auch, dass der Hund die Kitten, das Kalb, die Kuecken als schuetzenswert ansieht?


    Es ist uebrigens eher normal dass Huendinnen fremde Welpen nicht dulden. Das geht bis zum toeten dieser Welpen.

    Loewen dulden z.B. keinen Nachwuchs ihres Vorgaengers..der wird getoetet.

    Eigener Nachwuchs wird in der Tierwelt ebenfalls getoetet! Auch Hunde/Woelfe tun das (wenn es dazu einen Grund gibt)!


    Also vielleicht waere es sinvoll wenn du aufhoeren wuerdest menschliche Moralvorstellungen oder irgendwelche romantischen Vorstellungem auf Hunde zu uebertragen!

  • Mein Hund geht mit meinem kleinen Sohn zuverlässig ganz langsam an lockerer Leinedas klappt auch mit irgendeinem Kind, das wir zufällig auf der Straße treffen. Ich sage nur vorher zu beiden, ganz lieb und ganz vorsichtig sein. Oder auch mein Pferd(Lipizzaner), wenn ich mein kleines Kind drauf gesetzt habe, ging er wie auf rohen Eiern, ganz vorsichtig, jeder Schritt einzeln und bedächtig und wenn mein Sohn schief hing, blieb er von alleine stehen. Tiere, die mit uns leben, können sehr empathisch mit uns umgehen, davon bin ich absolut überzeugt. Nicht aufgrund irgendwelcher Statistiken, Forschung oder was auch immer, das fühle ich.

    Falls ich am Thema vorbei Rede, tut mir das leid, aber ich habe das beim überfliegen so verstanden, als würde den Tieren sowas alles abgesprochen

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