Der "gefährliche" Hund Teil 2
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Helfstyna -
25. Februar 2020 um 16:35 -
Geschlossen
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Und da zeigt sich halt konstant, dass ein Verbot halt keine Vorfälle in der Gesamtzahl verhindern wird.
Genau so ist das.
Blöde Leute werden immer einen Weg finden, ihre blöden Ideen umzusetzen.
Und wegen solcher Mitmenschen an denen Gesetze/Verordnungen abperlen wir ein Tropfen Wasser auf Nanolackierung wird es für alle anderen Hundehalter immer komplizierter oder enger oder unschöner oder wie immer man das betiteln mag.
Mit anderen Worten: der Ehrliche ist der Gelackmeierte!
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Ich wage mich mal in dieses Minenfeld.
Phonhaus hat ja recherchiert und von 2018 bis 2021 siebzehn Todesfälle durch Hundebiss in Deutschland gefunden.
Was ja, zum Glück, und was mich auch sehr beruhigt, wirklich sehr wenig ist.
Spoiler anzeigen
Demgegenüber gestellt waren es 935 vollendete Tötungsdelikte durch Menschen in Deutschland im selben Zeitraum
Wenn man nun diese Zahl, und auch die Beißvorfälle ohne Tötung reduzieren will, muss man in meinen Augen hinsehen, was man genau reduzieren will.
Nur Tödliche oder auch geringfügige Beißvorfälle im öffentlichen Raum gegen Fremde?
Nur Tödliche oder auch geringfügige Beißvorfälle innerhalb der Mitglieder des eigenen Haushalts?
Oder nehmen wir Beißvorfälle gegen andere Hunde / Haustiere auch dazu?
Und entsprechend des formulierten Ziels kann man dann(!) Maßnahmen einführen.
Am einfachsten umzusetzen und zu kontrollieren wäre eine generelle Sicherungspflicht jeden Hundes im öffentlichen Raum mittels Leine und / oder Maulkorb. Sehr effizient und damit kann man zumindest alle Vorfälle gegen Menschen und anderen Tieren im öffentlichen Raum minimieren.
Will ich weiter gehen und auch "Unfälle" im privaten Umfeld verhindern muss ich allerdings weiter gehen. Dann kann ich tatsächlich Hunderassen verbieten.
Denn natürlich macht die Rassenzugehörigkeit einen Unterschied. Aber in meinen Augen(!) fallen dann einfach sehr viele Hunderassen raus.
Alle Schäferhunde, Wach- und Hofhunde, Herdenschützer, Wildscharfe Jagdhunde, Treibhunde, .... und deren Mixe
Also da braucht es dann eher eine umgekehrte Rasseliste, a'la welche Rassen sind tatsächlich so sanft und/oder so klein, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht.
Oder, und das wäre mein bevorzugter Weg, wir machen uns ein bisschen mehr Mühe.
Wir akzeptieren, dass zum Leben ein gewisses Risiko gehört. Wir sehen, dass Hunde im großen und ganzen recht friedlich mit uns Menschen zusammenleben.
Und betrachten dann jedes Individuum einzeln.
Sprich, wer auffällig wird, wird überprüft (ohne Vorurteil und mit einem vernünftigen Test) und bekommt im Zweifel Auflagen.
Und zwar egal, ob es ein Rottweiler, ein Dalmatiner oder ein Labrador war.
Und wenn es dann mehr Schäferhunde trifft, weil diese auffälliger sind, dann ist das so.
Aber ich halte nichts von Sippenhaft, wegen auffälliger Individuen.
Dies aber nur meine bescheidene Meinung zu diesem sehr emotionalen Thema.
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Also..ich kann von meiner Seite aus sagen, dass ich den Rassen gegenüber große Vorurteile pflege und einfach schon zu viele unschöne Situationen gesehen habe. Gerade deshalb versuche ich mich aber an die reinen Zahlen und deren objektive Auswertung zu halten. Und da zeigt sich halt konstant, dass ein Verbot halt keine Vorfälle in der Gesamtzahl verhindern wird. Bezüglich des Klientels...also in Thüringen wurde dann vermehrt auf Molosseerassen umgestiegen (mittlerweile ist die Liste dort wegen Ergebnislosigkeit gekippt worden). Als Resultat gibt es dort unheimlich viele Presa Canarios usw. in dubiosen Händen und in größerer Anzahl im Tierheim. Blöde Leute werden immer einen Weg finden, ihre blöden Ideen umzusetzen.
Danke danke danke
Sehr ähnlich geht es mir.
Viele ListenhundRassen sind optisch absolut mein Beuteschema (ich verkappter Assi) und ich hatte in jungen Jahren recht viel Kontakt zu AmStaffs & Co. Ließ sich nicht vermeiden in meinem damaligen Wohnumfeld.
Hier würde keine Listenhundrasse einziehen, aus Gründen, und ja ich wechsele teilweise auch die Straßenseite und vermeide den direkten Kontakt mit meinem Hund, weil ich nicht unbefangen bin und auch in meinem Kopf zahlreiche Vorurteile und Klischees existieren.
Aber aufgrund mangelnden Wissens, und weil „Gefühl“ niemals Grundlage für weitreichende Entscheidungen sein sollten, käme mir nicht in den Sinn nach noch schärferen Gesetzen zu schreien oder gar die „Ausrottung“ von Rassen zu wollen.
Ich finde es wirklich bestürzend das „Nicht-Experten“ sich hier hinstellen und laut verkünden man solle Rasse XY doch bitteschön aussterben lassen weil in ihren Augen unnütz in der heutigen Gesellschaft. Laien die kein belastbares Wissen haben sondern hier und da aus Medien zusammen getragen und daraus die Meinung gebildet man solle bitte ganze Rassen aussterben lassen. AUSSTERBEN! Ich bin.. mir fallen keine Worte dazu ein
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Ich hab versucht, wenigstens weitere Infos zu den 17 Todesfällen in Deutschland aus den Jahren 2018 bis inkl. 2021 zu finden, in Hinblick auf Rassezugehörigkeit. Da gabs den Fall Chico und den getöteten Säugling in Bad König (nicht Huskymischling, dieser Vorfall war früher, sondern ein Mischling, bei dem Staffanteil vermutet, aber nicht belegt wurde). Bei kurzer oberflächlicher Suche lässt sich zu den 14 anderen Verstorbenen nichts finden, die mediale Präsenz der beiden genannten Fälle ist ziemlich überwältigend.
Bzgl. des Zeitraums habe ich diese hier gefunden.
2019 Bremen: Deutsch-Drahthaar tötet Mutter des Halters
Notfälle - Ganderkesee - Jagdhund beißt 89-Jährige zuhause tot: Sohn erschießt Hund - Panorama - SZ.de (sueddeutsche.de)
2020 Nickelsdorf/Ostthüringen: Labrador-Mix tötet Familienangehörige
Unfälle - Crossen an der Elster - Frau durch Hund tödlich verletzt - Panorama - SZ.de (sueddeutsche.de)
2020 Hoppegarten/Waldesruh: Mioritic tötet 88-jährigen Mann der Halterin
Unfall: Hund beißt 88-jährigen Rentner in Waldesruh tot | MMH (moz.de) -
Die Beißstatistiken sind halt auch eher unpraktisch bei so Diskussionen weil eben nur die Bisse einfließen die irgendwo gemeldet wurden.
Und wer meldet denn schon das er von einem Kleinhund gebissen wurde? Wer meldet das der Golden aus der Nachbarschaft alle Hunde terrorisiert? Wer meldet den Labrador der Menschen beißt? Oder den Whippet der liebend gern Hunde schnappt?
Kaum einer.
Sei es weil man ja die Nachbarschaft erhalten will, weil man keine Petze sein will, weil man nicht will das jemand Ärger kriegt, die Liste ist lang.
Aber Listenhunde stehen oft unter Beobachtung, da reicht ein Fehlverhalten und es gibt ne Meldung.
Das verzerrt natürlich jede Statistik.
Wir hatten hier lange einen Whippet der meinem Hamilton echt ähnlich sah. Der Hund war bekannt bei allen weil der andere Hunde biss. Im Vorbeigehen, gerne von hinten, gerne auch erst freundlich ankommen, warten bis der andere Hund sich wegdreht und zack, heftig reinbeißen.
Gemeldet hat da niemand was. Die Tierarztkosten wurden bezahlt und gut wars. Obwohl hier wirklich alle wussten wie der Hund drauf ist und es echt viele Vorfälle gab.
Ich hatte ja nun sehr verschiedene Hunde.
Mein Dackel-Terrier Mix, die jeden gebissen hätte der mir bedrohlich begegnet wäre.
Meine Papillon, 5 Kilo Wattewolke die Artgenossen absolut scheiße fand und auch gebissen hätte wenn ich nicht so aufgepasst hätte und so viel mit ihr trainiert hätte.
Keiner hätte da was gemeldet! Niemand! Die wenigen Male wo mir die Papillon abgezischt ist fanden die Halter der anderen Hunde das noch lustig das ihr Hund gekuscht hat vor 5 Kilo Aggression.
Und zur Papillon kam dann der Miniatur Bullterrier.
Das war ein Kulturschock für mich. Der Hass der einem da entgegenschlägt....
Wenn Arren je irgendwas getan hätte wären die Leute sehr schnell beim Melden gewesen!
Zu Arren kam ja Hamilton, mein Whippet. Wie oft die Leute mir prophezeit haben das der arme Windhund ganz sicher bald tot sei, hätte ich für jedes Mal nen Euro bekommen wäre ich reich.
Und es ist halt echt so weird, jeder meine Hunde hätte problemlos einen anderen Hund tierarztreif beißen können, das hätte nie irgendjemand gemeldet.
Außer Arren.
Da hatten wir im Laufe der ersten Jahre sogar ein paar Leute die wirklich versucht haben da was zu fabrizieren!
Den eigenen bissigen Hund auf Arren loslassen, oder nach Arren treten, mit dem Regenschirm schlagen, mich von hinten erschrecken, da gab es so einige Versuche.
Das hat dann aber schnell aufgehört weil ich deutlich gemacht habe das sehr viel mehr Gefahr von mir ausgeht als von meinem Hund.
Wer wissen will wie ekelhaft Menschen sein können braucht nur nen Listenhund in einer gutbürgerlichen Umgebung.
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Ach herrje, die anderen 4 Hunde sind abgegeben worden. Das Züchter Paar bekommt Morddrohungen.
Wo steht den dass?
Wenn schlimm es auch sein muss für den Tod einer Person verantwortlich zu sein und Tür an Tür, Zaun an Zaun mit den Hinterbliebenen zu leben. Ich kann mir gut vorstellen, dass da eine Familie die Koffer packt.
Es ist schon heftig, wenn ich mir überlege, da vertraust du jahrelang deinen Hunden und deiner Führung, machst dich stark für eine Rasse bei denen die Öffentlichkeit in jede Richtung extrem reagiert (wenn ich mit der Hündin einer Freundin unterwegs bin gibt es entweder die, die ungefragt drauf zu stürzen und sie streicheln und knuddeln müssen, weil dass sind ja ganz arme missverstandene Tiere oder die, die schon fast panisch die Straßenseite wechseln, eigene Kinder in hecken drücken, weil da kommt ja ne bestie)
Und dann passiert dir sowas furchtbares. Ich kann es da schon ein stückweit verstehen, dass man sich selbst nicht mehr traut einen Hund zu führen (gerade wenn man dem Betroffenen hund genauso vertraut hat, wie den anderen 4 hunden) oder äußerst skeptisch ist, ob die 4 anderen auch so explodieren.
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Was für eine Katastrophe.
Ich habe, bevor die Seiten gelöscht wurden, über den Zuchtverband auch nur nachlesen können dass der Rüde zuletzt im Jahr 2020 den WT vom Zuchtverband bestanden hat, bei mehreren Ausstellungen gut beurteilt wurde und auch bereits in der Zucht war/Welpen gezeugt hat.
Und ja, auch die Seiten einer anderen Zuchtstätte sind offline weil dort einer der Nachkommen gelandet ist.
Neben den beiden Züchterinnen und den anderen Hunden lebt/e da wohl auch ein junges Kind, was als erstes dort weggeholt wurde und nun erstmal von den Großeltern betreut wird?
Hund Elmo eingeschläfert, die anderen Hunde an einem unbekannten Ort verbracht. Die Frau, die mit Elmo draußen war, nach Versorgung in psychiatrischer Einrichtung. Die Lebensgefährtin hat sich wohl hauptsächlich, gemeinsam mit den Behörden, darum gekümmert dass das alles so schnell lief. (Einverständnis gegeben)
Ob ein weiterer Hund bei dem Angriff dabei war und ruhig geblieben ist? Nur in einem Artikel hieß es die Züchterin wäre mit zwei Hunden draußen gewesen.
Zu den neuesten Entwicklungen hätte ich allerdings auch ein paar Fragen:
Elmo wurde ja ziemlich sicher im Schutzdienst ausgebildet. Zumindest kursieren eindeutige Bilder.
Mir ist das Konzept und die Argumente von "Hund will doch nur den Hetz-/Beißarm" , viel Unterordnung/Gehorsam, Impulskontrolle, rassegerechte Auslastung, sichere und kontrolliertes rangeln/Kräfte messen mit dem Helfer.... bekannt.
Es macht für mich auch Sinn, wenn das verantwortungsvolle, gute Züchter sind/waren, dass die Hunde durch Hundesport ausgelastet wurden und halt auch "aufs Wort gehört haben".
Eben das volle Programm mit gut sozialisierten Hunden die (kleine) Kinder und andere Tiere kennen, top erzogen und gut im Sport sind.
Aber ohne jetzt wie Martin Rütter daher zu kommen:
Wäre Schutzdienst und dortige Fehler beim Training tatsächlich zum Teil eine Erklärung für den Vorfall? In Kombination mit den Eigenheiten der Rasse?
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Zumindest kursieren eindeutige Bilder.
Wo denn? Ich hab nur 2 Fotos gefunden von einer Huendin. 1x beisst sie in ne Beisswurst bei der HF und 1x bellt sie.
Ob das was damit zu tun hat, in Kombi mit der Rasse? Keine Ahnung. Ich kenne keinen typischen Listenhund in diesem Sport. Vom Prinzip her duerfte es nichts ausmachen. Aber ich wuerd z.B. auch keinen Kangal in dem Sport fuehren. Nicht wegen dem Sport, sondern wegen den rassetypischen Eigenschaften in Kombi mit dem Sport.
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und da zeigt sich halt konstant, dass ein Verbot halt keine Vorfälle in der Gesamtzahl verhindern wird.
indirekte Indizien bzgl. der Auswirkung von Rasselisten gibt es durchaus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rasseliste
Eine Studie in der kanadischen Provinz Manitoba, die Städte mit und ohne Rasseliste sowie Städte vor und nach der Einführung einer Rasseliste miteinander vergleicht, kommt zum Schluss, dass die Anzahl Hospitalisationen aufgrund von Hundebissen in Jurisdiktionen mit Rasseliste signifikant geringer ist als in solchen ohne und dass die Einführung einer Rasseliste zu einer signifikanten Abnahme solcher Hospitalisationen führt. Auch in der spanischen Region Katalonien sind Hospitalisationen durch Hundebisse nach der Einführung einer Rasseliste um 38 % zurückgegangen.[118] Für Berlin sei, so Claudia Engfeld, Sprecherin des Senators für Justiz und Verbraucherschutz, laut Statistik die Anzahl der Bissvorfälle seit Einführung einer Berliner Rasseliste im Jahr 1999 von rund 300 pro Jahr auf aktuell 25 zurückgegangen (Stand Dezember 2013).[119]
(Die Fußnoten funktionieren als Link zu den Quellen)
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Zumindest kursieren eindeutige Bilder.
Wo denn? Ich hab nur 2 Fotos gefunden von einer Huendin. 1x beisst sie in ne Beisswurst bei der HF und 1x bellt sie.
Da gibts verschiedene Fotos, wohl von der FB Seite. Finde jetzt auch nicht mehr alle, aber hier zb:
Edit:
Ah hier, die waren es:
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