Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Zum Thema Sicherheit: der Betreiber ist da m e. Heftig in der Pflicht. Kinder sind Kinder, Gäste sind im Zweifelsfall ebenso unberechenbar, auf jeden Fall aber unkundig und angewiesen auf einen sicheren Rahmen. Entweder ich sorge als Betreiber also für die vorgegebene Sicherheit (Kind und Wolf geht nicht, also sind die routinemäßig IMMER getrennt durch Zaun) oder vorher belehren und unterschreiben lassen,vdass die Eltern dafür verantwortlich sind, dass das Kind nicht verletzt oder gefressen wird.

    Jeder Hundehalter ist verantwortlich für Hunde, die AN DER LEINE Leute "in erschreckender Art und Weise" anspringen. Da müssen kommerziell ganz sicher nochmals andere Maßstäbe an die Sicherheitsroutinen gestellt sein.

  • Also wenn's unbedingt ne Wolfsbegegnung sein muss, dann doch bitte so, wie im Wildtierpark Schorfheide. Da gibt's (auch für teuer Geld, hust) eine gesonderte Führung durch den Wildtierpark bei Nacht, man besucht das Wolfs-Informationszentrum im Park, die Wildparkbetreiberin hält einen Vortrag über die eigenen Wölfe und dann kann man anschließend noch gegen Mitternacht bei der Wolfsfütterung zugucken. Als Gast steht man hinterm Zaun, aber die Wildtierparkbetreiberin steht mit den Eimern voller Fleisch im Gehege, erklärt dann noch mal was zu den Wölfen, deren Hintergrund usw. und man kann mit wenigen Metern Abstand (wir erinnern uns, da ist immer noch ein Zaun dazwischen) eine kleine Gruppe Wölfe "in natura" erleben.

    Man ist so nah dran, dass man alles gut sieht und die Tiere super beobachten kann, aber trotzdem wird der respektvolle Abstand zum Wildtier gewahrt. Und auch wenn die Betreiberin scheinbar sorglos bei den Wölfen im Gehege stehen kann - sie betont immer wieder, dass es schlicht und ergreifend Wildtiere sind, keine Kuscheltiere. Obendrauf gibt's wertvolle Informationen zum Thema Wolf, wie man sich am ehesten bei Begegnungen in freier Wildbahn verhält usw.


    Wolfsbegegnungen, wie sie in diesem Filmtierpark angeboten wurden ... äh ja. Früher hätte ich das sicher gefeiert, mittlerweile frag ich mich nur, welchen nichtmonetären Sinn und Zweck das haben soll. Respekt vor dem Wildtier Wolf schafft man damit wohl eher nicht - eher das Gegenteil, denn der Wolf wird ja romantisiert ...

  • Respekt vor dem Wildtier Wolf schafft man damit wohl eher nicht

    Alles daran ist halt so wahnsinnig respektlos einem Wildtier gegenüber. Das wird dort ja wohl auch mit Löwen gemacht, wenn ich es richtig verstanden habe.

    Und das geht für mein Gefühl einfach gar nicht zusammen - entweder betrachte und behandel ich Wildtiere auch im Setting eines Tierparks mit Respekt ODER ich degradiere sie zu Kuscheltieren für Hinz und Kunz und zieh so eine Nummer ab. Das eine schließt das andere einfach aus, gerade auch unter dem Aspekt des Stresses, den es für ein echtes Wildtier bedeutet, so nah zu Fremden gelassen und begrabscht zu werden.

    Die Message sollte sein: Hey Homo Sapiens, du bist eben nicht die Krone der Schöpfung und kannst mit deiner Umwelt tun und lassen, was du willst. Diese Superprädatoren sind dir einfach überlegen und das solltest du akzeptieren und kannst sie gern gesichert auf Entfernung bewundern.


    Ich finds widerlich, ehrlich.

  • Respekt vor dem Wildtier Wolf schafft man damit wohl eher nicht

    Alles daran ist halt so wahnsinnig respektlos einem Wildtier gegenüber. Das wird dort ja wohl auch mit Löwen gemacht, wenn ich es richtig verstanden habe.

    Und das geht für mein Gefühl einfach gar nicht zusammen - entweder betrachte und behandel ich Wildtiere auch im Setting eines Tierparks mit Respekt ODER ich degradiere sie zu Kuscheltieren für Hinz und Kunz und zieh so eine Nummer ab. Das eine schließt das andere einfach aus, gerade auch unter dem Aspekt des Stresses, den es für ein echtes Wildtier bedeutet, so nah zu Fremden gelassen und begrabscht zu werden.

    [...]

    geht mir ähnlich. Erinnert mich an die Sea-World-Themenparks, die damit werben, dass sie ja damit Natur- und Tierschutz betreiben, denn nur, was man sehen, erleben und anfassen kann, wird man auch schützen wollen.

    Was ein Bullshit.

    (und wisst ihr noch, wie in den USA in den 70ern (?) Kinder auf Orcas sitzen durften? IRRE!)

  • Eine Audienz bedeutet das Erscheinen vor einer deutlich höhergestellten Person...

    Schon der gewählte Name ist zum Kotzen.

    "Ich habe eine Audienz beim König des Waldes"...

    Und dann wird dort ein fixiertes Tier zum Anspringen und Belecken und Begrabbeln vorgeführt - widerlich.

    Auf was für kranke Ideen Menschen kommen...

    Und damit meine ich Anbieter und Käufer.

    Abstoßend.

  • Wobei natürlich ein Wolf, der für Filmaufnahmen o.ä. verwendet wurde, vermutlich eine Handaufzucht ist und jeden Tag mit Tierpflegern/Trainern interagiert etwas anderes ist als ein ‚echtes Wildtier‘ das da in eine komplett überfordernde Situation geworfen wird.


    Beim Meet and Greet in Hannover hat das „wilde“ Nashorn sich komplett unfixiert (allerdings mit Gitter dazwischen) von mir füttern lassen, hat mir die Nase und nachher den Hintern zum Kraulen hingehalten und wirkte dabei absolut nicht gestresst…


    All das macht den Vorfall/das Konzept dieses Filmparks immer noch nicht toll oder gut, aber es ist auch vermutlich für das Tier nicht die Hölle, als die es hier grad dargestellt wird…

  • katzenpfote

    (Ich find es schon indiskutabel Tiere ohne zwingende Notwendigkeit mit der Flasche aufzuziehen.)

    Der Wolf hier wurde mehrfach gesichert weil offenbar angenommen wurde, dass so ein Zirkus an seine nervliche Belastungsgrenze geht oder eben darüber hinaus.

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