Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Statistiken finden sich in dem Thread schon mehrfach, zum Beispiel die Bissstatistik aus NRW, die nach nach Häufigkeit der Hunde gewichtet. Pitbull, AmStaff & Co sind das ganz vorne dabei, dicht auf den Fersen: Schäferhund, Rottweiler.

    Genau, und das ist das Problem. Sie bieten keine gute Möglichkeit zu sagen: Ein Am. Staffordshire Terrier ist wesentlich gefährlicher als ein Deutscher Schäferhund. D.h. aus ihnen lässt sich eben nicht ableiten, dass Am. Staffordshire Terrier verboten werden, Deutsche Schäferhunde aber nicht.

  • Das Problem dabei ist, dass hier jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht, es keine Melde- und Erhebungspflicht gibt, die Klassifizierung nicht einheitlich und differenziert ist und die (gottseidank eigentlich) magere Datenlage dadurch noch viel undurchschaubarer wird.


    Wenns gerade nicht hochkocht, ist zu wenig Interesse da (eigentlich auch gottseidank, es zeigt, dass es da doch kein so großes Gefahrengefühl gibt). Wenns hochkocht, dann fehlt die nötige Distanz und Objektivität. Leider auch in der Politik. Macht es wirklich nicht einfach.

  • Tja, die sind alle SOWAS von einsichtig


    Und die HH beantragt Hausarrest statt Haft und das scheint rechtlich wohl durchaus möglich zu sein - Ich bin irgendwie fassungslos ob des gesprochenen Rechts


    https://ooe.orf.at/stories/3248018/

    Zwei an Attacke beteiligte Hunde nicht eingezogen


    Entschieden wurde auch über die zwei noch lebenden Hunde, die an der Attacke beteiligt waren. Obwohl durch ein Gutachten festgestellt wurde, dass alle drei Staffordshire Terrier zugebissen haben – nicht nur jener, der schon eingeschläfert wurde –, werden die noch verbliebenen Tiere nicht eingezogen – einer davon wird aktuell privat gehalten. Der Anwalt dieser neuen Halter hatte sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass er dort bleiben darf. Der Hund sei völlig unproblematisch und nicht mehr gefährlich.


    Zwei Hunde dürfen bleiben

    An der tödlichen Attacke beteiligt waren neben „Elmo“ noch zwei weitere American Staffordshire Terrier. Sie dürfen vorerst bei ihren neuen Besitzern bleiben beziehungsweise dorthin gebracht werden, denn einer ist derzeit noch im Tierheim untergebracht. Laut Peter Akkad, Anwalt der neuen Hundehalter, leben die Tiere getrennt in verschiedenen Bundesländern bei erfahrenen Hunde-Profis.


    https://www.sn.at/panorama/oes…rin-hundebissen-154615387


    Zum lebenslangen und landesweiten Halteverbot

    „Die Beschwerde hat mich überrascht“, meinte Bürgermeister Martin Gaisberger (ÖVP) aus Naarn, nachdem er durch den „Krone“-Bericht erfahren hatte, dass jene 37-Jährige, deren Hunde eine Joggerin (60) zu Tode gebissen hatten, gegen das lebenslange und landesweite Halteverbot Berufung eingelegt hat. Vor allem, weil sich das Verbot nicht gegen alle Rassen richtet, sondern explizit gegen „American Staffordshire Terrier“, also jene Gattung, deren Vertreter am 2. Oktober in der Ortschaft Sebern für die tödliche Attacke gegen Herta A. verantwortlich waren. Alle anderen Hunderassen dürfte die 37-Jährige halten, wenn sie dies möchte.


    "In seinem Magen wurden Leichenteile gefunden", erklärte Richter Julian Kirschner. Durch DNA- und Bissspurenvergleiche wurden die drei Hunde eindeutig als Angreifer identifiziert. Die anderen beiden Hunde, Peanut und Cookie, leben bei der Angeklagten und ihrer Partnerin. Der Richter lehnte den Antrag auf Beschlagnahme ab, da sie als gut erzogen und nicht gefährlich galten.


    Eine "Einziehung" der Tiere gemäß Strafprozessordnung komme nicht in Frage. Auch wenn auch diese Tiere die Joggerin gebissen hatten, gebe es keine weiteren Hinweise, dass sie gefährlich seien, so das Gericht.



  • Ich bleibe ganz klar bei meiner Meinung. Und die ist: Egal wie gut die Hunde trainiert sind, egal wie lieb sie auch im Alltag sind. Die Züchterin war für mich verantwortungslos und anscheinend spiegelt sich das auch im derzeitigen Verhalten wieder.

    Glaube ich, dass sie am Boden zerstört und geschockt war/ist? Dass sie psychologische Hilfe braucht? Absolut!


    Und doch wäre es zumindest mir nicht passiert, dass ich mit 3 starken, kräftigen Hunden, die rassebedingt auch noch einen gewissen Jagdtrieb mitbringen, inklusive Artgenossenunverträglichkeit und "festhalten und schütteln" Neigung, spazieren gehe.

    Ich kann auch drei Pudel oder Labradore nicht halten und genau darum würde ich auch da nicht mit allen gemeinsam gehen. Punkt. Es kann immer passieren, dass ein anderer Hund in einen rein rennt, ein Kleinkind sich von der Hand losreißt und zwischen die Hunde plumst, ein Radfahrer genau vor einem stürzt.

    Kann ich meine Hunde dann nicht händeln und kontrollieren, kann ich nicht mit allen gleichzeitig gehen.

    3 Chihuahua sind vielleicht nur wuselig oder zwicken, aber wenn mich die Hunde zu Fall bringen können, sich komplett losreißen können um dann meterweit zu einer anderen Person zu rennen. Sorry, aber das war Glücksspiel!


    Kann gut gehen da sie ja angeblich immer brav hörten und gut sozialisiert sind/waren. Kann es eben aber auch nicht.

    Und Ja, es gibt verdammt viele Hundehalter mit unterschiedlichen Rassen die der Meinung sind dass es schon irgendwie gut gehen wird. Wenn man großflächig ausweicht, wenn man rechtzeitig am Baum festbindet! Mit schlecht sitzendem Maulkorb oder gar keinem. Weil: Mag der Hund hat nicht und er reagiert ja nur in diesen seltenen Situationen so ....


    Nein! Nein! Nein! Ich habe da kein Mitleid mehr. Wer sich bewusst dafür entscheidet ein bisschen Roulette mit andere Leute Sicherheit zu spielen, der gehört hart bestraft wenn er sich verzockt. Punkt. Dann geht mit 3 großen, triebstarken Hunden Gassi.Seid aber auch bereit dann alles zu verlieren. Dass das eigene Leben dann auch Pfusch ist. Dann setzt halt alles auf die Hunde. Bitte! Aber diese 40.000 Tausend und nur 5 Monate Haft und dann vielleicht doch nur Fußfessel empfinde ich auch nicht gerade als ein abschreckendes Beispiel. Dann macht es ja auch nichts wenn man sich nur so 80% sicher ist dass die Hunde niemals nicht Bockmist bauen würden.


    Empfinde ich übrigens auch so wenn man Auto fährt und nur ein bisschen getrunken hat.

  • Dass ihr Anwalt Hausarrest und Fußfesseln beantragen will, kam gleich am Prozesstag zur Sprache, das ist möglich in Österreich.


    Bei einem Rasse bezogenen lebenslangen Haltungsverbot verstehe ich die Beschwerde nicht, das war mir nicht bewußt. Ich ging die gesamte Zeit über davon aus, dass ein lebenslanges Hundehaltungsverbot auferlegt wurde!

  • Da komme sogar ich an die Grenzen meines Verständnisses, wenn das wirklich so ist, wie es da steht...


    Das mit dem Hausarrest kann ich noch eher verstehen. Die HH hat doch auch nicht weniger Rechte und Möglichkeiten als andere Verurteilte in Ö und da ist immernoch ein Kind im Spiel, das angesichts dieser furchtbaren Situation mit eins der Hauptopfer ist und auch schon ohne Inhaftierung der Mutter traumatisiert genug ist.

  • es geht halt null um Zumutung, die hast du eingebracht.

    Nein, habe ich nicht.

    Aber egal.


    Die HH hat doch auch nicht weniger Rechte und Möglichkeiten als andere Verurteilte in Ö und da ist immernoch ein Kind im Spiel, das angesichts dieser furchtbaren Situation mit eins der Hauptopfer ist und auch schon ohne Inhaftierung der Mutter traumatisiert genug ist.

    Ne, sorry, aber das hat diese Verurteilte doch selber aufs Spiel gesetzt.


    Wenn diese Teilhaft, die als Signalwirkung dienen soll, jetzt in Hausarrest umgesetzt wird aus Milde der Verurteilten gegenüber wegen des Kindes ... dann ist das gesamte Urteil eine Farce.


    Ich stimme da mit hasilein75 völlig überein: Eine Einsicht sehe ich da absolut nicht.

    Nur jemanden, der auf die Tränendrüse drückt und möglichst unbeschadet davonkommen möchte, und das noch ohne irgendwelche Einschränkungen (Gerade hinsichtlich des Hundehaltungsverbotes, das nur gegen das Halten dieser Rasse ausgesprochen wurde).


    Ganz ehrlich: Wie kann man so dermaßen abgezockt sein, weiterhin genau diese Rasse halten zu wollen, mit der man durch grobe Fahrlässigkeit einen Menschen dermaßen grausam getötet hat?

    Was geht in so einem Kopf vor?


    Das ist nicht Recht.


    Verdammt, mir kommt gerade echt mein Kaffee hoch.

  • Ich finde das hier interessant:


    Der Anwalt dieser neuen Halter hatte sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass er dort bleiben darf. Der Hund sei völlig unproblematisch und nicht mehr gefährlich.


    Laut Peter Akkad, Anwalt der neuen Hundehalter, leben die Tiere getrennt in verschiedenen Bundesländern bei erfahrenen Hunde-Profis.


    Galten die Hunde nicht vorher auch als "völlig unproblematisch und nicht [...] gefährlich"? Und würde man eine Züchterin der Rasse nicht auch als "erfahrenen Hundeprofi" beschreiben?

    :???:

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