Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Im vorliegenden Fall war es ja keine "Idiotin". Das isses ja.

    Da greifen die ganzen "Das Problem liegt immer am anderen Ende der Leine" oder "der Hund ist nur so gefährlich, wie der Mensch ihn gemacht hat" halt einfach nicht.

    Woher weißt du das?


    Ja, ist mein persönliches Kopfkino, aber für mein Empfinden ist es auch durchaus möglich, dass hier reichlich Selbstüberschätzung und Profilneurose Hand in Hand gingen...

  • Ich sehe durchaus Unterschiede zwischen den Rassen bezüglich des Gefahrenpotentials.

    Und ja, ich denke mein Herder ist potentiell gefährlicher als z.B. Phonhaus Pudel.


    Trotzdem gehe ich fest davon aus, dass mein Hund keinen Menschen (oder Artgenossen) verletzen wird. Weil ich dafür Sorge trage.

    (Indem ich ein gemäßigtes Individuum gesucht habe, der gut sozialisiert wurde, den ich erziehe und notfalls manage)


    Aber falls die Gesellschaft / Politik "gefährliche" Rassen nicht mehr haben will, dann kann ich das auch nachvollziehen.


    Dann hätte ich aber gern mehr, als willkürlich nach Bauchgefühl aus den Ärmel geschüttelte Rasselisten.


    Will ich Beißvorfälle gegenüber Menschen verringern? Oder auch gegen Artgenossen?


    Da wäre es halt schon schön, wenn es da eine aussagekräftige Datenbasis gibt, welche man dann anstelle eines persönlichen Angstgefühls zurate zieht.


    Wenn dann der Schäferhund darauf landet, und entschieden wird, im dicht besiedelten Deutschland wollen wir diese Hunde nicht mehr, dann wird mein nächster Hund kein Schäferhund.


    Es wäre aber nett zu wissen, was dann mit meinem 2,5 jährigen Hund passiert. Den habe ich nämlich noch in gutem Glauben angeschafft.


    Auch sollte man dann klären, aus welchem Pool man dann die Diensthunde, die Herdenschützer, die Raubwildscharfen Jagdhunde, etc lbezieht. Und was mit Hunden dieser Rasse passiert, die nicht tauglich für ihr Arbeitsgebiet sind.


    Was machen wir mit dem Auslandstierschutz, der Hunde aus Ländern bezieht, wo Hunde mit hohen Wach- und Schutztrieb noch Standard sind?


    Wie gesagt, ich bestreite die Unterschiede zwischen den Rassen nicht.



    Aber ich gehöre zu den Menschen, die gerne wissen, warum und auf welcher

    Grundlage Maßnahmen getroffen werden. Und nein, ich mag diese Rasse nicht, weil ich als Kind gebissen wurde, reicht mir persönlich als Grundlage nicht aus.


    Und ja, ich möchte dann auch sehen, ob diese Maßnahmen dann auch tatsächlich das Ziel erreichen.

    Wenn nicht, müsste man sie nämlich wieder abschaffen.

  • Nicht der Gesellschaft wird ein erhöhtes Gefahrenpotential zugemutet durch Hundehaltung,

    Natürlich wird der Gesellschaft durch Hundehaltung, durch Autos, etc ein erhöhtes Gefahrenpotential zugemutet.


    Denn ohne Hunde oder Autos gäbe es diese Gefahr, die der Halter oder Autofahrer eben nach Möglichkeit zu minimieren hat, ja gar nicht.


    Dann bräuchte es auch keine Haftpflicht, für den Fall, dass eben trotz aller Sorgfalt doch ein Schaden entsteht.

  • Und das steht nirgends. Das sagt niemand.


    Es geht um Wahrscheinlichkeiten. Und darum, was tatsächlich passiert.

    Zeig mir die Vorfälle, wo Labbi (und zwar kein ominöser "Labbi-Boxer-Mix), Pudel oder Collie jemanden zerfleischt haben.

    Nicht einen Unfall verursacht, keine unglücklichen Umstände, sondern zerfleischt. Angegriffen und totgebissen. Bis zur Unkenntlichkeit. So wie die Joggerin.

    Anders gefragt: Wieviele Fälle kennst du generell, wo ein Hund einen Menschen "zerfleischt" hat wie in diesem Fall?

  • Ja sag ich doch.


    Das ist nix, "was jedem passieren kann" oder "dazu ist jeder Hund in der Lage".

  • Grundlage Maßnahmen getroffen werden. Und nein, ich mag diese Rasse nicht, weil ich als Kind gebissen wurde, reicht mir persönlich als Grundlage nicht aus.

    Das ist verständlich.


    Die Diskussion entzündet sich aber nun mal nicht an unbedeutenden Vorfällen, wo mal jemand als Kind gebissen wurde.


    Ab einer gewissen Häufung (siehe England, XL Bullys) finde ich es völlig richtig, bestimmte Rassen zu verbieten.

  • Anders gefragt: Wieviele Fälle kennst du generell, wo ein Hund einen Menschen "zerfleischt" hat wie in diesem Fall?

    Ja sag ich doch.


    Das ist nix, "was jedem passieren kann" oder "dazu ist jeder Hund in der Lage".

    Du hast meine Frage nicht verstanden. Dadurch, dass es nicht sehr oft passiert, ist eine Aussage, bei welchen Rassen das vermehrt passiert, nicht valide.

  • Naja, es gibt ja schon einige Statistiken, wenn auch keine guten. Glücklicherweise auch, eben weil es so wenige Vorfälle gibt.


    https://de.statista.com/statis…isse-nach-bundeslaendern/


    Bei etwa 4 Todesfällen pro Jahr in Deutschland durch Hundebiss ist das im Vergleich zu 2000-3000 Toten pro Jahr im Straßenverkehr allerdings eine recht geringe Gefahr.


    Das Problem bei den Statistiken ist, dass man aus diesen nicht ablesen kann "Dies sind die gefährlichen Rassen und die anderen sind harmlos". Das heißt, individuelle Eigenschaften dürften viel relevanter sein als die Rasse. Nur lassen diese sich eben aufgrund der geringen Vorfälle kaum geeignet analysieren.

  • Statistiken finden sich in dem Thread schon mehrfach, zum Beispiel die Bissstatistik aus NRW, die nach nach Häufigkeit der Hunde gewichtet. Pitbull, AmStaff & Co sind das ganz vorne dabei, dicht auf den Fersen: Schäferhund, Rottweiler.

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