Ganz ehrlich, das fällt für mich nicht unter einen speziellen Hundeverstand, sondern unter normale Verhaltensregeln im öffentlichen Raum.
1. Ich fasse keine fremden Tiere an.
2. Ich halte, wenn es die Situation zulässt, Abstand.
3. Ich vermeide in der Nähe von Tieren schnelle Bewegungen und laute Geräusche.
Eben auch wieder je nach Kontext natürlich. Von einem Hund im Einkaufszentrum, in der U-Bahn oder dein Bsp. im Zoo kann und darf ich mehr erwarten, als von einem Hund in einem eher wenig bevölkerten Wald.
Also jeder muss das wissen - je nach Kontext?
Also mal muss er es wissen, mal nicht?
Ne, ganz ehrlich: WISSEN muss das alleine der Hundehalter - denn dieser führt seinen Hund in der Öffentlichkeit, und damit in Situationen mit Unbeteiligten, die gar nicht wissen können wie der eigene Hund tickt.
Ich fände eine Welt, in der alle Menschen Hunde als Gefahrenpotential wahrnehmen, ganz, ganz schrecklich.
Würde auch der gesetzlichen Grundlage widersprechen, weshalb Hundehaltung erlaubt ist: Sie hat einen sozialen Nutzen, der bei Weitem die Gefahr durch das Tierverhalten überwiegt.
Und nein, es ist kein Zufall, dass ich verallgemeinert "Tiere" geschrieben habe, denn es betrifft nicht nur Hunde.
Genau das ist aber falsch, Hunde mit anderen Haustieren in einen Topf zu werfen.
Zitat
Miklósi und seine Forschungsgruppe (später Family dog project) waren die ersten, die die menschliche Gesellschaft als den natürlichen Lebensraum des Haushundes auffassten und ihn in diesem Umfeld studierten.[4] Sie zogen Hunde und Wölfe unter gleichen Bedingungen auf, um ihr Verhalten vergleichend studieren zu können. Sie stellten in zahlreichen Studien fest, dass der Haushund an seinen Lebensraum, die menschliche Gesellschaft, angepasst ist. Durch den gemeinsamen Lebensraum mit Menschen wurde der Hund zu einem bedeutenden Modellorganismus, unter anderem für das Verständnis menschlichen Sozialverhaltens.
Aus: Ádám Miklósi – Wikipedia
Hunde sind einzigartig.
Und trotzdem wird es immer Vorfälle geben, das ist gar nicht vermeidbar.
Ja, natürlich.
Genauso beim Autofahren, beim Dachdecken, beim Fensterputzen, mit Kindern im Straßenverkehr, etc.
Leben ist gefährlich!
Warum kommt immer diese Pauschalisierung, wenn hier doch eine grundlegende Einigkeit darüber besteht, dass die allermeisten Unglücke mit Hunden durch mangelnde Sorgfalt des jeweiligen Hundehalters geschehen?
Die Frage ist doch: Wie können wir diesen Anteil an Sorgfaltspflicht beim Hundehalter erhöhen, wie können wir gewährleisten, dass die jeweiligen Menschen sich einen für sie und ihr Lebensumfeld passenden Hund zulegen?
Nicht unbeteiligte Menschen müssen Hundeverstand haben - der Hundehalter muss darüber verfügen, und speziell seinen eigenen Hund verstehen.
Mir ist es schlicht und einfach zu wenig, mit dem Finger auf andere zu zeigen und sich zu sagen "Also mir würde das ja nicht passieren. Für meine Hunde lege ich die Hand ins Feuer."
und das:
Ich hab nicht dich angesprochen, sondern sprach generell über Hundehalter, die sich einreden, dass ihre Hunde ja niemals nimmer nicht unter keinen wie auch immer gearteten Umständen usw.
IST auf mich zugeschnitten - denn ich war diejenige, die dieses "Hand für meine Hunde ins Feuer legen" hier geschrieben hat.
Du übersiehst dabei allerdings, dass ich dieses "Hand ins Feuer halten" speziell und ausschließlich auf das Zeigen des Verhaltens bezogen habe, welches bei dem schrecklichen Vorfall in Oberösterreich mit der Joggerin von den Hunden gezeigt wurde.
Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.
Ansonsten stimme ich dir inhaltlich voll zu, denn es geht um die Verantwortung des Hundehalters - und die fängt eben schon an mit den Überlegungen, welcher Hund denn überhaupt passt, wozu eben auch meine eigenen Fähigkeiten und meine eigenen Lebensumstände gehören.
Die Rasselisten und die ganzen Diskussionen über gefährliche Hunde gibt es nicht wegen geringfügiger Vorfälle, Terriern im Hosenbein, schmutzigen Mänteln, blauen Flecken.
Das sind alles blöde Sachen. Haben aber nix mit toten Menschen gemein.
Danke!