Beiträge von Hundundmehr

    Meine Hunde kennen auch keinen Radius, dafür können sie "Sitz auf Distanz".

    Wird es für mich zu unübersichtlich, lasse ich meine Hunde zumeist Sitz machen bevor sie diese unübersichtliche Stelle erreicht haben, bis ich bei ihnen bin.

    Dann passieren wir gemeinsam die unübersichtliche Stelle, danach gebe ich sie wieder frei.

    Mit dem Ultraschallgerät meiner Haustierärztin war die Entzündung nicht darstellbar. Da wurde gestern der Unterschied einer top ausgestattet Klinik klar. Deren Gerät spielt in einer ganz anderen Liga.

    Oh ja, das ist ein riesiger Unterschied!

    Die Klinik in Hofheim ist übrigens ... irre:nicken:

    Wahnsinn was da an Ausstattung ist, und auch die Spezialabteilungen sind beeindruckend.

    Wir "durften" ja mal deren Dienste in Anspruch nehmen, als wir dort in der Ecke (was auch immer noch 1 Std. Anfahrt war) Urlaub machten, weil unser Amigo damals sein Eis samt Becher gefressen hat.

    Es war soooooo eine Erleichterung, überhaupt in den Abendstunden noch jemanden zu haben, der diesen Eingriff machen konnte und wollte.

    Nett waren sie dort, richtig, richtig nett.

    Die Tierärztin ist nach dem Eingriff in den (überdachten und mit Heizstrahlern gewärmten) großen Außenbereich gekommen, und hat uns mit ausgestreckter Hand den Übeltäter präsentiert - der Pappeisbecher war zu einer sehr festen Platte geworden, der mit Sicherheit zu einem Magen- oder Darmverschluss geführt hätte.

    Bis zum nächsten Tag zu warten hätte Amigo vermutlich nicht überlebt.

    Das war das teuerste Hundeeis der Welt...

    So was wie Hofheim hätte ich auch gerne in meiner Nähe.

    Viel Glück für Nian, Daumen sind gedrückt.

    Ich bin davon überzeugt, wenn in Hofheim eine Entzündung diagnostiziert wurde - dann ist es auch eine Entzündung, und nicht mehr.

    Anzeichen von Krebs hätten sie bestimmt entdeckt.

    Die haben doch auch Onkologen da; Hast du mal gefragt, ob ein Onkologe da bei der Untersuchung auch mal einen Blick drauf geworfen hat?

    Ich denke, bei einem Verdacht hätten sie bestimmt einen dazu geholt, zur Sicherheit.

    :streichel:

    Und der Hund zieht gar nicht an der Leine?

    Also ich hatte ja schon (fast alles). Aber gar nicht ziehen. Das ist schon krass.

    Auch nicht "im Schnüffeltunnel"?
    Was ist denn dass für ein Musterknabe?😃

    Doch, Cuper zieht:

    Cuper schnüffelt nur wie blöde, wenn er mehr Leine bekommt, da ist sein Fokus komplett weg von mir. Als wir dann merkten, das er langsam drüber wurde und wir zurückgegangen sind, hab ich ihn auch mit Leckerli in der Hand neben mir geführt, da war das Schnüffeln uninteressant. Aber da würd ich mir gern wünschen, das er trotz schnüffeln den Fokus bei mir behält, bzw. noch ansprechbar ist. Das ist er nämlich dann nicht mehr und zieht im Halsband.

    Aus meiner Sicht liegt es daran, dass Cuper gar nicht in Ruhe und in seinem Tempo die Welt erkunden kann, weil er nicht nur permanent durch die Leine eingeschränkt, sondern auch immer wieder unterbrochen wird weil sein Mensch irgend etwas anderes "trainieren" will - Aufmerksamkeit z. B.

    Cuper läuft übrigens super an der Leine.
    Freilauf bzw. das er wirklich machen kann was er möchte lassen wir ihn natürlich auch alle paar Tage mal so wie es passt.

    Ich glaube, bei meinen ist das Verhältnis andersrum.

    Ich wollte ja erst mit nem Lachsmiley reagieren, weil ich beim Lesen deines Beitrags direkt losgeprustet habe :lachtot:

    Aber ja, ich glaube, bei uns ist das Verhältnis auch genau andersrum xD

    In den ersten Wochen kam die Leine mal für 2-3 Minuten dran, damit der Welpe überhaupt erst mal ein Gefühl dafür bekommt, dass er jetzt mit mir "verbunden" ist.

    Außer beim Abendspaziergang, der ist im Ort, und da geht es nur mit Leine.

    Was aber gar kein Thema war, weil der Welpe sich am "Großen" orientierte und eifrig die Stellen inspizierte, die der Große interessant fand.

    Er wusste zwar noch nicht warum, aber egal - Hauptsache den Großen nachahmen xD

    Cuper läuft übrigens super an der Leine.

    Das hat mich jetzt erst mal verwirrt, weil da dein Beitrag mit dem "Schnüffeltunnel, in den Cuper gerät", ich erst mal davon ausgegangen bin, dass die Leinenführigkeit noch gar nicht vorhanden ist.

    Das mit dem "dich im Fokus haben" ist so eine Sache ...

    Vor etlichen Jahren hat mir mal ein (sehr guter) Hundetrainer mit diesem Bild erklärt, was im (Hunde-)Hirn passiert, wenn du etwas konditionierst:

    Zu Beginn hast du erst mal einen Trampelpfad angelegt, wo ein Abweichen nach links und rechts noch ganz einfach und schnell passiert.

    Im weiteren Verlauf wird dieser Trampelpfad gefestigt, es bildet sich ein Weg, der schon mal eine gute "Leitlinie" ist.

    Später dann wird aus diesem Weg eine asphaltierte Straße, wo der Anreiz, diese zu verlassen schon sehr gering ist.

    Ganz am Ende hast du eine Autobahn, bei der es kein "nach rechts oder links" mehr gibt.

    Genau nach diesem Prinzip legt sich auch eine "Antenne für den eigenen Menschen" im Hirn des Hundes an.

    Es dauert, und baut sich Stück für Stück auf.

    Wenn Cuper in seinem Schnüffeltunnel ist, dann KANN er dich einfach nicht wahrnehmen, und damit auch keine Rücksicht auf deine Wünsche/Anweisungen nehmen.

    Helf ihm dabei, mit Geduld und Intuition.

    Manchmal reicht ein Ansprechen, manchmal musst du dich auch zu ihm hocken und ihn fragen: "oh, was hast du denn da Tolles, was so gut riecht!", und manchmal musst du dich dann auch eines Leckerchens bedienen, dass du ihm zeigst und dann wirfst, weg von der interessanten Schnüffelstelle, und dann geht ihr weiter.

    Ok, dann anders, warum wird den Leuten in der Hundeschule nicht gezeigt wie man dem Hund Regeln bei bringt ? ;)

    Dort werden auch Regeln beigebracht, und es wird gezeigt, wie man Regeln beibringt: In kleinen Schritten.

    Zum Beispiel die Regel: Du machst Sitz, wenn ich es dir sage, egal was um dich herum passiert, und auch egal, wie weit du von mir weg bist, und das so lange bis ich dir etwas anderes sage.

    Dieses Ziel beginnt mit ganz kleinen Schritten - denn wie soll der Hund das sonst lernen?

    Nur hat diese Regel wenig zu tun mit euren Regeln im Alltag und eurem Zusammenleben, und das ist auch gut so, denn hier hat jeder seine eigenen Vorstellungen und auch Vorlieben.

    Aber das Prinzip ist das Gleiche.

    Im Übrigen finde ich, du machst das doch schon ziemlich gut mit dem Erlernen von Regeln:

    Cuper hat doch schon die Regel gelernt, Ruhe zu geben wenn ihr im Arbeitszimmer seid.

    Hier war doch der erste Schritt auch, ihn durch die Begrenzung des Laufstalls überhaupt erst die Erfahrung zu machen zu lassen, dass ihr da seid, aber nicht zur Verfügung steht weil ihr anderes zu tun habt. Er musste erst begreifen lernen, was er tun soll (euch in Ruhe lassen), bevor er mehr Raum bekam.

    Er lernt auch gerade, Nachts Ruhe zu halten.

    Zum Erlernen eurer Hausregeln seid ihr zuständig - nicht die Hundeschule.

    Diese kann euch nur ein Gefühl dafür beibringen, wann der richtige Zeitpunkt zum Belohnen (mit Leckerlie, Lob, Markerwort - zur positiven Verstärkung eines erwünschten Verhaltens) ist.

    Bei Tricks geht’s mir gar nicht so darum. Eher beim unterwegs sein, das er mir folgt, auch ohne das er erwartet gleich ein Leckerli zu bekommen.

    Bist du für ihn den folgenswert?

    Das ist eine Position, die DU dir erarbeiten musst.

    Indem dein Hund die Erfahrung macht, dass du ein zuverlässiger Partner bist, der nichts von ihm verlangt was zu seinem Schaden ist.

    Der Hund ist kein Soldat, der dir Folge zu leisten hat, sondern ein Lebewesen, mit dem du eine möglichst schöne, gemeinsame Zeit verbringen möchtest - für beide Seiten.

    Oder eben auch Sitz und Platz durchhält, ohne Erwartungshaltung.

    Durchhalten, Warten können, Konzentration - als das sind Fähigkeiten, die sich erst im Laufe der Zeit entwickeln und festigen.

    Die Anlagen dafür sind da - aber es liegt in deiner Hand, ob sie sich wünschenswert entwickeln.

    Mit Überforderung = nicht dem altersentsprechenden Vermögen des Hundes angepasst, erreichst du genau das Gegenteil von dem, was dein eigentliches Lernziel ist.

    Das er nicht in den Schnüffeltunnel gleitet. Das tut er leider auch schnell wenn er nicht drüber ist. Das ich weitergehen kann, ohne an der Leine zupfen zu müssen, bzw. er nicht nach vorne prescht.

    Hunde sind Nasentiere.

    Wobei ich bei dem was du schreibst schon manchmal den Eindruck habe, dieses Reinsteigern ist bei Cuper eine Übersprungshandlung.

    Hat er denn auch Freilauf, wo ihr euch einfach mal seinem Tempo anpasst und ihn seine Umwelt selber erkunden lasst?

    Das kann er schon ganz gut, wenn er weiß, es erwartet ihn eine Belohnung. Wenn er diese Erwartung nicht hat, dann klappt es auch nicht so gut.
    Ich hätte es nur gern ohne Erwartungshaltung. Aber vielleicht ist er dafür auch noch zu jung.

    Mit dem letzten Satz liegst du richtig: Er ist für deine Erwartungen noch viel zu jung.

    ""Schnüffeltunnel" in dem Alter deines Hundes ist zu 99% Umlenkunsverhalten bei Überforderung.

    Einfach nur: Ja

    ..............

    Ich habe den Eindruck, du hast schon den "fertigen Hund" vor Augen, und gleichst das ständig mit dem Jetzt ab; Dabei KANN Cuper nur verlieren, denn er ist noch weit entfernt von "fertig".

    Du selbst nimmst dir dabei die schönsten Momente des Aufwachsens deines Hundes.

    Es ist einfach nur schön zu sehen, wie ein Hund wächst, wie er lernt, mit seiner Umwelt umzugehen, wie er lernt, auch mit Sachen klarzukommen die eine unangenehme Erfahrung sind (z. B. einen Hund zu ignorieren - und damit ihn Ruhe zu lassen - der keinen Kontakt mit ihm will. Was übrigens eine Erfahrung ist, die ich keinem meiner Hunde in dem Alter zugemutet hätte, weil sie die erforderliche Gleichmut dafür noch gar nicht haben können.)

    Cuper hat noch für vieles im Leben weder einen Plan, noch die Fähigkeiten dafür einen Plan zu entwickeln und durchzuführen.

    Oder lässt du auch ein Kleinkind, welches gerade gelernt hat die Buntstifte so zu halten, dass es kritzeln kann, am Tag darauf das Abitur machen?

    Die "Pläne" musst DU lehren und Cuper lernen lassen, Schritt für Schritt.

    Wenn du einen "fertigen" Hund im Kopf hast, und Cuper ständig damit abgleichst, entgeht dir auch wie Cuper tatsächlich ist.

    Hunde entwickeln sich nicht so, wie wir uns das vorstellen; Jeder Hund hat seine Eigenheiten, seinen eigenen Charakter.

    Wenn du Cuper jetzt schon in eine Form presst, wie du dir ihn vorstellst, entgeht dir vielleicht das Cuper eine "Form" hat, die deine Vorstellungen bei Weitem übertrifft und viel besser ist.

    Lass dich doch bitte auf deinen Hund ein, im Hier und Jetzt, und freu dich über die Sachen, die doch schon viel besser klappen als du noch vor 4 Wochen gedacht hast.

    Zur Leinenführigkeit: Cuper hat noch gar keine Idee davon, dass die Leine eine Verbindung zwischen seinem Menschen und ihm ist, an der weder ER zu ziehen hat, noch sein Mensch ... ;)

    So etwas wird geübt, in KLEINEN Schritten.

    flying-paws hat dazu eigene Videos, vielleicht fragst du sie mal danach, ob sie dir hier eines davon einstellen mag.

    Was mir z.B. aber auch komplett fehlt, warum startet man nicht mit richtig Grenzen setzen?

    Weil das Leben nicht aus Grenzen setzen besteht, sondern aus Regeln, deren Erlernen verhindert, dass Grenzen überschritten werden.

    Leider gibt es genau zwei gegenteilige Aussagen, was es ohne Erfahrung schwer macht.

    Ich hatte dies im Kontext mit den Lerntheorien (Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus) geschrieben, und auch "Leckerchen als positive Verstärker erwähnt.

    Befass dich mal damit - und dann klopfst du mal bei den Beiden, die das Gegenteil behaupten ab, was diese denn darüber wissen.

    Ich wette, da kommen dann so Aussagen wie: "Ach, neumodischer Quatsch, von der weichgespülten Fraktion."


    Aber wir sind einfach ganz viel nebeneinander ruhig hergegangen. Das war prima.

    Nicht nur prima, sondern ganz großartig für einen Hund in dem Alter. Neben einem Hund zu laufen der signalisiert: "Lass mich in Ruhe!!!", ist eine ganz außerordentliche Leistung für einen Jungspund, und vor Allem mental sehr anstrengend.

    Dass Cuper sich kaputtgeschnüffelt hat und letztendlich auch drüber war, wundert mich nicht.

    Cuper schnüffelt nur wie blöde, wenn er mehr Leine bekommt, da ist sein Fokus komplett weg von mir. Als wir dann merkten, das er langsam drüber wurde und wir zurückgegangen sind, hab ich ihn auch mit Leckerli in der Hand neben mir geführt, da war das Schnüffeln uninteressant

    In der Situation erst mal gut gelöst - gut, weil nett für Cuper. Der hat nämlich noch keine Ahnung, was du tatsächlich von ihm willst - und so kann man ihm das beibringen.

    Das ist er nämlich dann nicht mehr und zieht im Halsband. Und das ist das was ich eigentlich mit Bindung meine, das er auch ohne Leckerli weiß, da ists besser als das was ich hier mache.

    Du meinst aber damit nicht Bindung. Was du meinst ist Gehorsam und Kooperation.

    Vor Allem beim Labrador ist das ganz ganz viel Kooperation.

    Bindung meint Vertrauen.

    Wem würdest du mehr vertrauen, und freudiger "folgen" - jemandem, der dich permanent ins offene Messer laufen lässt, um dann eine Grenze zu setzen, oder jemanden der dir erst mal die Regeln erklärt, damit du erst gar nicht Grenzen verletzen kannst?

    Du hast eine falsche Vorstellung, was Bindung ist.

    Beim Training auf dem Platz mit den Welpen/Junghunden wurde uns immer wieder gesagt, was hier geübt wird ist eine Anleitung dafür, wie wir das "Draußen" im Alltag üben sollen, damit es "Draußen" irgendwann auch funktioniert.

    Genauso beim Apportiertraining; Hier habe ich den Vorzug, einen Jäger als Trainer zu haben, der mit uns unter "Echtbedingungen" in seinem Revier Übungen macht.

    Ach ja - kein Edit, obwohl es noch ginge, aber Edits werden ganz gerne auch mal übersehen:

    Glaube niemals der Aussage: "Mit Leckerchen trainieren macht dich abhängig von Leckerchen, und dein Hund lernt nur dir zu gehorchen, wenn du Leckerchen hast!"

    Das ist Blödsinn!

    Ob mit oder ohne Leckerchen: Was du machst ist lernen, du konditionierst, und das ist einfach Behaviorismus.

    Der ist die Basis, alles andere (Kognitivismus und manches Mal auch Konstruktivismus) also wenn dein Hund denken muss, und manches Mal auch eigene Lösungen finden soll, baut auf Behaviorismus, dem über Übung Erarbeitetem, auf.

    Dein Hund macht nicht etwas WEGEN der Leckerchen, sondern weil ihr es so geübt und damit gelernt habt.

    Mit den Leckerchen erreichst du aber ganz schnell, dass dein Hund für sich verinnerlicht: Es LOHNT SICH, wenn ich meinem Menschen folge (seinen Anweisungen folge).

    Das ist später Gold wert, auch in der Pubertät, wenn der Hund vieles in Frage stellt und "sich neu erfindet", weil er dann eben (oft ... in der Pubertät gerne auch überraschend *seufz*, aber da seid ihr noch nicht, und über ungelegte Eier reden wir erst später, wenn es ansteht ...) auch dann das macht was IHR wollt, obwohl ihm der Sinn nach etwas Anderem steht - weil er gelernt hat, dass es von Vorteil ist, wenn er euch/euren Anweisungen folgt.

    Vergesst die ersten Wochen - ihr habt euch da durchgekämpft, falsche Vorstellungen "abgearbeitet (wie viele andere auch, ihr seid da nicht die Einzigen ;)), und habt jetzt noch ein ganzes Hundeleben vor euch.

    Zu Standardprogramm, Leckerchen, Sitz, Platz und Bleib:

    Diese "Standardkommandos" sind für die meisten Hundehalter wichtige "Hilfen" im Alltag, die immer und überall eingesetzt werden können, um das Handling mit dem Hund zu erleichtern.

    Was aber viel wichtiger ist: Ihr konditioniert (erlernt) damit eine gemeinsame Kommunikation; Hund spricht Hundesprache, Mensch spricht Menschensprache.

    Damit der Hund zunächst überhaupt erst mal lernt, dass es eine Möglichkeit der Kommunikation mit euch gibt, wird diese Basis für eine gemeinsame Kommunikation gerne mit diesen Standardkommandos aufgebaut.

    Leckerchen dienen dabei als Belohnung, und damit als positiver Verstärker, welcher die Motivation des Hundes erhöht, ein wünschenswertes Verhalten erneut zu zeigen.

    Gerade zu Beginn, beim Welpen und auch Junghund, sind sie aber auch ein sehr gutes Hilfsmittel, um dem noch jungen Hund BEGREIFLICH zu machen, was man von ihm will, als Beispiel hier das Futtertreiben (der Hund wird mit einem Leckerchen "geführt", je nach Hund entweder das Leckerchen in der geschlossenen Hand, oder ein größeres Leckerchen/eine Kaustange so, dass der Hund in der Bewegung daran knabbern kann, ohne es komplett nehmen zu können).

    Als Hundehalter lerne ich dabei, meinen Hund zu beobachten, zu erkennen was er braucht, um meinen Anweisungen folgen zu können, aber auch meine Umwelt zu beobachten und eventuelle kleinere und größere Schwierigkeiten in mein Handeln mit einzuplanen.

    Dazu mal ein Beispiel:

    In der Welpen- und auch Junghundegruppe haben wir immer wieder, wirklich mindestens ein Mal pro Trainingseinheit, folgende Übung gemacht.

    Wir standen mit unseren - je nach Ausbildungsstand angeleinten oder unangeleinten - Hunden im Kreis, mit ausreichend großem Abstand zum nächsten Team.

    Dann ging ein Hundehalter im Slalom zwischen den Teams durch, Aufgabe war dass der Hund mitkommt OHNE NOTIZ von den Teams zu nehmen, die dabei passiert wurden.

    Grundsätzlich dient diese Übung dazu, dem Hund beizubringen andere Hunde zu passieren ohne jegliche Interaktion mit den Hunden, wenn der Mensch das in dem Moment so will. Also ein Baustein dafür, der Anweisung des Menschen zu folgen = Gehorsam.

    Darüber hinaus lerne ich aber auch, meinen Hund zu beobachten und zu lesen - was kann mein Hund, was muss ich tun, damit er dieser Anweisung auch folgen kann?

    Bei den zu passierenden Teams gibt es nämlich fortgeschrittene Teilnehmer, wo der Hund ruhig neben seinem Menschen bleibt, aber auch Teams (zumeist Neulinge), wo der Hund nicht so ruhig sitzen bleibt sondern versucht, mit jedem sich ihm nähernden Hund Kontakt aufzunehmen.

    An den fortgeschritteneren Teams kann ich mit weniger Abstand vorbeigehen, an den Neulingen muss ich den Abstand vergrößern.

    Im weiteren Verlauf lernt aber auch mein Hund etwas sehr Wichtiges: Dass sein Mensch auch auf die Umgebung achtet und erkennt, bei dem aufgeregten Neuling einen größeren Abstand einzuhalten, damit dieser Hund einem nicht doch zu Nahe kommt, bei dem fortgeschritteneren Hund ist ein Passieren mit wenig Abstand möglich.

    So banal diese Übungen auch sind, und so langweilig sie einem auch vorkommen - wenn du sie mal genauer betrachtest, bergen diese Übungen viel mehr an Input für deinen Hund und dich, als es auf dem ersten Blick scheint.

    Du schaffst dir damit eine gemeinsame Basis für den gemeinsamen Umgang miteinander, ihr lernt euch gegenseitig "lesen", und eine Kommunikation, die weit über die einfachen Kommandos wie "Sitz" und "Platz" hinausgeht.

    Last not least: Wenn ein Hund auch Draußen, und dann noch in sehr kribbeligen Situationen, Leckerchen annimmt - dann ist das ein GESCHENK für dich!

    Wenn du deinen Hund dadurch schnell und unkompliziert aus solchen kribbeligen Situationen rausführen kannst, dann ist das deutlich besser, als wenn du jedes Mal erneut einen Kampf/eine Diskussion mit ihm führen musst, aus der er nichts lernt, außer dass du dich auf einen Kampf/eine Diskussion mit ihm einlässt.

    Deshalb hat auch schon so mancher Hundehalter, der mir - seinen tobenden Hund am Halsband fixierend - nachrief: "Jaaaa - mit Leckerchen kann ich das auch!!!" als Antwort bekommen: "Schön blöd, wenn Sie es nicht tun!".