Beiträge von Hundundmehr

    Leif hat die Naht bei der ersten OP auch völlig ignoriert.

    3 Tage.

    Dann hat er einen unbeaufsichtigten Moment genutzt, und sich die Fäden gezogen, fein säuberlich.

    Wir mussten dann zur Klinik, und es wurde geklammert.

    Dann gab es den Kragen, bzw. bei uns die Disk - eine weiche Schaumstoffscheibe, zusätztlich zum Beinschutz.

    Damit waren wir auf der sicheren Seite, und die Disk hat weder den Hund gestört ... noch meine Schienbeine... |)

    Ich hab nen Bretonen, Vögel beobachten ist da genetisch tief verankert. Juju kommt aus ner jagdlichen Zucht, die komplette Verwandtschaft jagt in Frankreich Fasane, Rebhühner, Hasen etc. Für ihn wird Niederwild immer DAS Thema sein, das kann man nicht durch Training als "uninteressant" belegen.

    Hm - also genau das Wild welches du aufzählst ist auch die klassische Beute bei meinen Golden.

    Du hast "uninteressant" ja in Anführungszeichen gesetzt, das kommt meinen Gedanken dazu entgegen:

    Wenn ich "uninteressant" schreibe, meine ich nicht etwa Interessenlosigkeit, sondern dass die Sichtung/Anwesenheit dieses klassischen Beuteschemas kein extremes Jagdverhalten auslöst.

    Ich kann die Sinne meiner Hunde nicht ausschalten, und ihre Genetik kann ich auch nicht unterdrücken.

    Ich kann nur lenken, und nutze dafür die Fähigkeit meiner Hunde, unterscheiden zu können zwischen "ist besonders lohnenswert" und "ist nicht besonders lohnenswert".

    Was nicht besonders lohnenswert ist, bringt auch die Hormone nicht so in Wallung.

    Warum muss man das denn werten? Das liest sich für mich, als wenn du mir unterstellst Gandalph darf nie einfach nur Hund sein oder ich bin zu doof ihm die Vorzüge von Natur nahezulegen. Ich hoffe einfach, dass ist ein Missverständnis und du hast es nicht so gemeint.

    Ja, das ist ein absolutes Missverständnis, und war von mir auch nicht wertend gemeint.

    Sorry wenn das so rüberkam.

    Ich wollte am Beispiel meiner Hunde nur aufzeigen, dass Menschenhund-Sein auch parallel zu Wald-/Freilauf-Liebend in menschenarmen Gebieten existieren kann.

    Tatsächlich finde ich gut, dass du den speziellen Interessen deiner Hunde den Raum gibst, den sie brauchen.

    Mein Amigo z. B. liebte ungestörte Waldspaziergänge, bei denen wir dann eben auch ungestörte Apportierarbeit machen konnten.

    Vascos große Leidenschaft waren dagegen Hundekontakte.

    So habe ich immer wieder variiert, und bin mal einsame Runden gegangen, mal habe ich Bereiche aufgesucht, die deutlich stärker frequentiert wurden von anderen Hundehaltern, und wo Freilaufkontaktmöglichkeiten garantiert waren.

    Ihr habt die erste Woche schon fast rum :streichel:

    Wie lange müsst ihr euch denn auf 5-Minuten Lösegänge beschränken?

    Wann habt ihr den Kontrolltermin?

    Ja, so einen Jungspund so kurz zu halten, tut in der Seele weh.

    Haltet euch einfach vor Augen, dass dies ein kurzer Zeitraum ist, anbetrachts der Lebensspanne, die noch vor eurem Hund liegt - und DAS ist dann aber eine Lebensspanne, die durch die OP deutlich mehr an Lebensqualität hat, als es ohne OP möglich gewesen wäre.

    Es ist einfach besch....eiden, wenn ein Hund schon in so jungen Jahren extreme Arthrose hat, die ihm eine altersentsprechende Aktivität gar nicht mehr ermöglicht.

    So habt ihr gute Chancen auf eine hohe Lebensqualität, mit nahezu uneingeschränkter Mobilität.

    "Nahezu uneingeschränkt" heißt schon, auf bestimmte Sachen achten zu müssen.

    Mein Leif ist z. B. noch nie in seinem Leben aus dem Auto herausgesprungen, wir nutzen immer eine Rampe.

    Auch beim Training achte ich darauf, ihn keine oder so gut wie keine extremen Sprünge machen zu lassen.

    Wir waren sogar so "bekloppt", den Teil des Gartens der tiefer lag, aufzuschütten, weil er so eine vollkommene Barrierefreiheit im häuslichen Umfeld hat, weil das eben der Bereich ist, in dem er sich am Meisten aufhält.

    Neben Physiotherapie zum Muskelaufbau lege ich euch noch mal Osteopathie nahe.

    Leifur bekommt diese alle 8 Wochen.

    Meine Osteopathin ist auch unsere Tierärztin, und ich freue mich jedes Mal wenn sie bei der osteopathischen Behandlung voller Begeisterung ist über Leifurs ausgeprägte Muskulatur.

    Eine gute Muskulatur ist mehr als die halbe Miete bei solchen Erkrankungen, weil sie den Bewegungsapparat stützt und so zu einer großen Entlastung der Gelenke beiträgt.

    Da Cuper ja schon vor der OP zu wenig Muskelmasse hatte, würde ich an eurer Stelle schon mal schauen, wo ihr mit ihm Behandlungen auf dem Unterwasserlaufband bekommen könnt.

    Bis dahin sind zwar noch einige Wochen, aber erfahrungsgemäß haben fähige Physiotherapeuten Wartelisten, und es ist gar nicht so leicht dort Termine zu bekommen.

    Manche Tierkliniken bieten so etwas im eigenen Haus an, sodass akute Patienten passend weiter behandelt werden können.

    Manche arbeiten aber auch mit Physiotherapeuten zusammen, und man bekommt deshalb zeitlich passend Termine.

    Jetzt schon fragen lohnt sich also.

    Muskelaufbau ist extrem wichtig, damit der Erfolg einer OP auch erhalten bleibt.

    Wir gehen dann mal die nächsten Wochen Vögel beobachten

    Meine Hunde durften Vögel nie beobachten |)

    Sehen - Ja.

    Aber ich habe sie nie aktiv beobachten/schauen lassen, sondern bin immmer weiter mit ihnen, notfalls mit Umlenken.

    Ich bin der Meinung, durch ein aktives Beobachten-Lassen mache ich Vögel erst so richtig interessant - und ich will ja, dass meine Hunde Vögel als normalen, aber nicht jagenswerten Bestandteil ihrer Umwelt ansehen.

    Nur mal so als Gedanke.

    Meine Hunde sind ja auch Menschenhunde, freuen sich über jede Zuwendung, die sie von Menschen bekommen.

    Aber Wald wurde bei mir schon beim Welpen mit Freilauf und Hundedinge-machen-können, ohne dass man auf Leinenlänge Rücksicht nehmen muss, verknüpft, sodass "Wald" für meine Hunde immer schon etwas war, wo sie "ihre Seele baumeln lassen können", wo sich Stress abbaut und aufgetankt wird, "der Kopf wieder frei wird", wenn etwas mal mental sehr anstrengend war.

    Letztens waren die Jungs mit in einem Gartenbaumarkt mit riesigem Weihnachtsdekobereich (weswegen wir extra da hin sind).

    Da ist natürlich Pinkeln nicht erlaubt, João meinte aber nach 1,5 Stunden, doch mal dringend zu müssen (zum Glück im Außenbereich, ich konnte ihn "unterbrechen", sodass nur wenige Tröpfchen auf dem Betonboden/Erde landeten), und anschließend sind wir sofort zum Ausgang, weil im Außenbereich genügend Grün war zum Lösen.

    Danach ging es wieder für 1,5 Stunden in dieses Weihnachsdekoeinkaufsparadies, und auf der Heimfahrt haben wir dann an einem unserer Wälder angehalten, und noch mal ein halbe Stunde Freilauf mit den Jungs gemacht, bevor es dann nach Hause ging. Im Freilauf merkte man den Jungs an, wie happy sie waren mal ihre Beine strecken und Hundedinge machen zu können (keine Zoomies!).


    Daheim gab es dann Futter, und anschließend haben die Jungs seelig gepennt.

    Mein Kleiner macht einfach Spaß.

    Vor ein paar Tagen die erste echte Verleitung bei der Arbeit: Auf dem Rückweg zu mir mit dem Dummy quert plötzlich direkt vor ihm ein Hase - es gab riesengroße Kulleraugen (auch beim Großen, der hinter mir ablag), und ein paar Sprünge Richtung Hase, aber ein Pfiff und er stand, und meiner Aufforderung zum Bringen (des Apportels im Maul) wurde sofort Folge geleistet.

    Ich war so begeistert, dass ich völlig das Schwitzen vergaß und ihn sofort zum nächsten Dummy (4 hatte ich ausgelegt, und er hatte gerade das erste geholt) schickte, und weil er sich dabei absolut nicht von der frischen Hasenspur, die er dafür queren musste, irritieren ließ, durfte er dann auch das dritte Dummy holen.

    Das Letzte war dann für Leif, das lag in höherem Bewuchs, und er musste es etwas länger suchen, ging aber auch überhaupt nicht auf die Hasenspur, sondern blieb absolut beutetreu - obwohl er zuvor bei der Sichtung halb aus der Ablage aufgestanden war und gerne dem Hasen hinterher wäre - aber ein mahnendes "Leif!" hat ihn wieder ins Platz gebracht.


    Heute dann fliehende Rehe, die ich wohl mit meiner Stimme aufgebracht hatte; Sie waren im Farn ca. 15m neben dem Weg, João war so 15m vor mir und schon auf Höhe der Rehe, Leif war so 2m hinter mir, weil er zuvor eine interessante Stelle inspiziert und für eine Marke würdig befunden hatte.

    Ich hörte nur plötzlich ein Knacken im Unterholz schräg vor mir, und sah dann auch zwei Spiegel, einen in perfekter Jagdhaltung stehenden João, der sich den Geräuschen zugewandt hatte, dann sah ich wenige Meter neben den zwei auf und nieder hüpfenden Spiegeln noch einen dritten Spiegel - und mit meinem Super-Duper-Dummynotfallrückruf wandten beide Hunde sich von den fliehenden Rehen ab (selbst João, der sie wirklich deutlich sehen konnte, rannte bei dem Ruf sofort zu mir), es flogen 2 Dummies, und beide Hunde haben perfekt apportiert.

    Die Rehe waren dann außer Sicht, und ich nutze diese sehr seltenen Gelegenheiten von frischen Wildspuren/Düften dann gerne, um mit ein paar Apportaufgaben an/über den Spuren die Beutetreue zu festigen.

    Auch das hat super geklappt, wobei ich diesmal nicht über den Spuren gearbeitet habe - auch wenn der Farn zu dieser Jahreszeit schon gut abgestorben ist, stand er mir dort noch zu hoch, weshalb ich ein Dummy für jeden Hund nur kurz vor der Stelle platziert habe (geworfen), wo ich die Rehe aufgebracht hatte, und da war das Unterholz sehr licht und gut einsichtig für mich.

    João ist jetzt 2 Jahre und 2 Monate alt, und ich bin vorsichtig-verhalten optimistisch hinsichtlich Zuverlässigkeit auch in solchen Situationen.

    Seine Entwicklung freut mich unfassbar :herzen1: , und es ist gerade anstrengend (aber machbar) für mich, auf dem Boden zu bleibenxD

    Aber ich bin ja durch Amigo gewohnt, immer wachsam zu sein.

    Ich meine zwar, dass hier aufgrund der Diagnose "Coronoidpathologie" eher eine Knochenentnahme am Kronenfortsatz der Speiche vorgenommen wurde, aber im Endeffekt ist das auch egal, denn:

    Es bestand durch fehlerhafte Belastung ein unnötiger Druck auf das Ellenbogengelenk, und das ist korrigiert worden.

    Ich drücke die Daumen für eine komplikationslose Heilung, natürlich werden die nächsten Wochen hart, weil es auch mental schwer ist, einen so jungen und agilen Hund jetzt strikt ruhig zu halten, und auch die Außenaktivitäten auf 5 Minuten Pinkelgänge zu reduzieren.

    Es lohnt sich aber, gerade im Vergleich zu den Jahren, die noch vor Cuper liegen, jetzt die paar Wochen strikt durchzuziehen.

    Mein Leif hatte im Alter von 6,5 Monaten die OP wegen FPC (Fragmentierter Processus Coronoideus) auf der linken Seite, festgestellt und sofort durchgeführt aufgrund einer akuten Lahmheit, und mit 8 Monaten wurde dann die rechte Seite operiert.

    Leif bekommt seitdem regelmäßig Osteopathie (alle 8 Wochen), Futterzusätze für die Gelenke und seit knapp einem Jahr 2 Tabletten Zeel Edit: täglich natürlich.

    Bis jetzt ist er lahmfrei, allerdings wurde bei einer durch mich veranlassten Kontrolle im letzten Jahr eine leichte Arthrose festgestellt, das war kurz vor seinem 5. Geburtstag. Der Arzt (welcher ihn vor über 5 Jahren auch operiert hat, meinte, es wäre aber noch sehr moderat, vor Allem angesichts der vorliegenden Arthrose.

    Uns wurde damals bei der Kontrolle 6 Wochen nach der zweiten OP gesagt, dass das Ergebnis sehr gut ist, und nichts dagegen spricht, diesen Hund sich ganz normal bewegen zu lassen.

    Mich hat die Diagnose damals auch völlig überrollt.

    Es relativiert sich aber mit der Zeit, ich kann damit doch sehr gelassen umgehen, und freue mich über die Lebensqualität, die unser Leifur bisher ja hat.