Welpen, die nur mit Mühe und Hilfe überleben, wie damit umgehen? Würdet ihr einen nehmen? Erfahrungen?

  • In meinem letzten Wurf war eine sehr kleine Hündin dabei. Sie wog 200 g, ihre Geschwister ca 450 g. Ich hatte halt darauf geachtet, dass sie ihre Lieblingszitze für sich alleine hatte. Sie ist bei mir geblieben und jetzt sogar ein wenig größer als ihre Geschwister. Zukünftige Welpenbesitzer wissen bei mir sowieso alles, da ich wochenweise einen Wurfbericht erstelle.

    Einen ein Tage alten Rüden mit Kompartmentsyndrom habe ich einschläfern lassen.

  • Vor etwa 12 Jahren hatte eine damalige Freundin einen Wurf Porties, einer der Rüden blieb mit dem Gewicht weit zurück und war blind. Ich hatte mich damals bereit erklärt, ihn zu übernehmen. Er starb dann kurz darauf bei der Züchterin.

    Käme für mich mit zeitlichem Abstand, mehr Erfahrung und dem Wissen darum, wie belastend in allen Bereichen chronisch erkrankte Tiere sein können, niemals wieder in Betracht. Im Rückblick bin ich "froh", dass der Kleine seine tiefgreifenden Schäden in Gänze nicht erst bei mir ausgepackt hat. Auch bei weniger ausgeprägten Auffälligkeiten kämen solche Welpen für mich nicht in Betracht.

  • Eine im Wurf ist irgendwie immer der leichteste und gegen normales zufüttern hätte ich auch nichts. Wäre es aber ein Welpe, der nur die Hälfte seiner Geschwister hat und entwicklungsverzögert ist, dann würde ich ihn nicht nehmen wollen.

  • Es gibt heutzutage seit längerem auch keine Eliminierungspflicht mehr.

    Stimmt, da werden Erinnerungen wach. Meine Oma war Putzfrau in einer Familie, die Riesenschnauzer gezüchtet hat, so Ende der 80er? Da gab es das noch. Gab wohl auch, dass die Hündin bei großen Würfen soundsolange keine Welpen bekommen durfte, wenn der Wurf zu groß war. Ich weiß noch, wie schrecklich ich das fand (und meine Oma auch), sie erzählte dann, die Welpen kann man auch inoffiziell verkaufen, statt zu töten.

    Aber ja, was lange die Natur geregelt hat, wurde dann offenbar bis vor gar nicht so langer Zeit dem Menschen auferlegt, da zu entscheiden.

    Also eurer Züchtererfahrung nach (die haben sich ja hier hauptsächlich bislang geäußert), sind vergleichsweise sehr kleine Welpen, die einfach nur etwas zugefüttert werden müssen, meist völlig normal in der weiteren Entwicklung?

    Ein Onkel hat immer "schwarz" verkaufte DSH Welpen für einen "feuchten" Händedruck gekauft.

    Also einen von den "überzähligen", die keine Papiere bekamen und getötet wurden (oder eben dem Verein gegenüber verheimlicht und unter derHand abgegeben wurden).

    Was ich so mitbekommen haben von Würfen gingen die Züchter recht offen damit um, wenn es Schwierigkeiten bei der Hündin oder den Welpen gab.

    Ich bin ganz ehrlich, so selten, wie ich einen Welpen nehme, möchte ich keinen mit einem schwierigen Start.

    Dennoch schützt das ja nicht.

    Meine BC Hündin war einseitig taub von Geburt, was aber erst rauskam mit 9 Jahren.

  • Aus Käufersicht: Für mich kommt es darauf an, was ich eigentlich will.

    Ich habe ein ziemlich großes Herz für Sorgenkinder, Handicap-Hunde oder einfach etwas andere Hunde. Und grundsätzlich bin ich gar nicht abgeneigt, einen solchen Hund aufzunehmen.

    Aber wenn ich mich für einen Hund aus guter Zucht entscheide, dann mache ich das ja in der Regel mit dem Wunsch, einen möglichst rassetypischen, gesunden und sicheren Hund ohne größere Baustellen zu bekommen (oder bei dem ich die Baustellen dann wenigstens selbst verursachen kann). Eben einen Hund, bei dem möglichst vorhersehbar ist, was kommt, was der später leisten kann und dass der dann optimal zu meinen Erwartungen passt. Wenn ich ein Ü-Ei will, brauch ich ja gar nicht erst zur Rassehundezucht gehen. Dann würde ich eher direkt im Tierschutz schauen.

    Als Käufer erwarte ich deshalb natürlich, dass mir der Züchter offen davon erzählt, wenn ein Welpe diese Erwartungen möglicherweise nicht erfüllen kann. Und ich würde dann wohl auch vom Kauf absehen, wenn der Hund bereits im Welpenalter deutliche Auffälligkeiten zeigt.

    Anders sieht das aus, wenn ich von vornherein offen für solche Kandidaten bin und mir bei der Suche nach einem passenden Ü-Ei dann zufällig ein solcher Hund vom Züchter einer für mich interessanten Rasse in die Hände fällt. Wie oft das allerdings in der Realität passiert, ist fraglich...

  • Früher durften nur die 6 stärksten Welpen bei der Mutter belassen werden!

    Geburtsgewicht macht keine Aussage, wie sich die Welpen entwickeln. Und mal ehrlich, so manch guter Hund ist bei dieser Form der Auslese gar nicht erst groß geworden. Viele Züchter haben solche Hunde unter der Hand weiter gegeben. Gesprochen wurde darüber verständlicherweise wenig!

    Bei einem großen Wurf wird es immer Geburtsgewichts-Unterschiede geben. Besonders die Welpen, die dann in der Mitte der Gebärmutterhörner liegen und wenig Platz hatten.

    Geburtsgewichts-Schwache Welpen würde ich immer die Chance geben mit Zufüttern. Extraportion Flaschennahrung! Ansonsten verbleiben sie bei ihren Geschwistern und der Mutter und sollen durchaus um die Zitzen kämpfen. Sterben können sie dann von alleine.

    Ganz anders natürlich, wenn offensichtliche Missbildungen ........ vorliegen. Da bin ich auch dafür solche Welpen erst gar nicht leben zu lassen.

    Und ja, ich würde einen solchen Welpen nehmen. Voraussetzung dazu ist allerdings, dass der Züchter ehrlich ist!

  • Ein Onkel hat immer "schwarz" verkaufte DSH Welpen für einen "feuchten" Händedruck gekauft.

    Also einen von den "überzähligen", die keine Papiere bekamen und getötet wurden (oder eben dem Verein gegenüber verheimlicht und unter derHand abgegeben wurden).

    An die Zeiten erinnere ich mich auch noch. Mein Opa war sehr aktiv im Sport und hatte mal einen solchen Rüden. Der war direkt bei seiner ersten Prüfung Herbstsieger geworden und war ein sehr staatlicher Schäferhundrüde. Die überzähligen haben, wenn mich nicht alles täuscht, damals SV Papiere in einer anderen Farbe bekommen. Damals haben Schäferhundzüchter auch noch Langhaar Welpen "verschwinden" lassen.

  • Früher durften nur die 6 stärksten Welpen bei der Mutter belassen werden!

    Geburtsgewicht macht keine Aussage, wie sich die Welpen entwickeln. Und mal ehrlich, so manch guter Hund ist bei dieser Form der Auslese gar nicht erst groß geworden. Viele Züchter haben solche Hunde unter der Hand weiter gegeben. Gesprochen wurde darüber verständlicherweise wenig!

    Also mein jetziger Rüde war einer der Welpen mit dem geringsten Geburtsgewicht und ist jetzt der zweitschwerste aus dem Wurf...

    Eine Freundin hat aus dem Wurf ihrer Wahl extra den schwersten Welpen genommen, mit genau dieser Begründung...dass er keinen Mangel im Mutterleib hatte usw. War dann auch einer der agilsten, schwersten Welpen. Nunja, jetzt ist der Hund zwei Jahre alt und einer der kränkesten mängelbehaftetsten Hunde, die ich kenne.

  • Situativ abhängig - also klares Jein.


    Großer Wurf, kein Erstwurf der Hündin, Mutterhündin säugt und die kleineren, bekommen etwas Milch zusätzlich zur Muttermilch - dann, normale Entwicklung vorausgesetzt, ja.

    Zudem erwarte ich, dass die Züchter transparent und ehrlich darüber informieren.


    Den Welpen, der diesen Strang auslöste, hätte ich nie genommen.

    Zudem Züchter, die nicht ehrlich informieren, unsäglich.

    Allerdings hätte ich diesen Welp auch zu einem geringerem Abgabepreis nicht genommen.


    Kannte einen Hund, Einzelwelp, wurde ausschließlich mit Flasche aufgezogen, weil Mutter nicht konnte und wollte - war schwer verhaltensauffällig und entlief irgendwann aus einer Betreuung, niemals wieder aufgefunden.

    Sicherlich negativer Extremfall.

  • Mein Ex hatte einen "unterentwickelten" Kümmerling im Wurf. Ich habe den erst mit ein paar Wochen kennen gelernt, da war er deutlich "anders". Laut meinem Ex mußte er ihn die ersten 2 Wochen quasi zwangsernähren. Als ich ihn kennengelernt habe war er zwar wild auf Futter, hat das mit dem Schlucken aber nicht kapiert.

    Ich hätte diesen Hund nicht gepäppelt, auch die TÄ, zu der ich ihn gebracht habe hätte nicht dazu geraten. Der Hund wird nie normal und vermutlich nicht alt geworden sein.

    Ich hätte den Hund auch nicht genommen.

    Auf dem Bild sieht man hinten alle anderen Welpen an der Milchbar. Er war immer noch höchstens halb so viel wie seine Geschwister.


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    Meine Yara mußte immer extra zum Fressen aufgefordert werden. Sie war die kleinste im Wurf und hatte immer 1000 andere Dinge im Kopf die ihr wichtiger schienen, als zu fressen.

    Bei ihr sehe ich kein Problem mit dem "Päppeln", es würde vermutlich auch niemand auf die Idee kommen sie als unterentwickelt oder speziell zu bezeichnen.

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