Welpen, die nur mit Mühe und Hilfe überleben, wie damit umgehen? Würdet ihr einen nehmen? Erfahrungen?

  • Ausgehend von diesem Thread denke ich darüber nach: Wichtig ist - gebt euren Hunden Zeit!

    Da kam ja ein paar mal, die Züchterin hätte das zumindest sagen müssen, dass diese Hündin bei Geburt sehr klein war und gepäppelt werden musste, auch wenn sie ansonsten nach Angaben der TE im Abgabealter nicht auffällig war.

    Ich kenne das nicht von Hunden, da ich nicht züchte und vor der Entscheidung auch als Interessent nie stand, wohl aber von Schaflämmern. Eins aus einer Drillingsburt, das kaum halb so groß und vital war wie die Geschwister, haben wir durchbekommen. Lebt immer noch, über 10 Jahre alt mittlerweile, aber immer ein wenig "anders" als die anderen Schafe.

    Von Züchtern (wir haben ja mittlerweile 7 Hunde als Welpe vom Züchter aufgenommen und noch einige mehr Züchter im Vorfeld besucht) haben wir unter der Hand (öffentlich schreibt das ja kaum jemand) unterschiedliches gehört. Von: entwickelte sich völlig normal über: etwas "anders" blieb xy schon bis zu: im Zweifelsfall als kleiner Welpe gehen lassen.

    Bei Shelties ("meine" Rasse) gibt es ja auch immer mal wieder unter/um 100g-Welpen. Manche schaffen es, andere nicht.

    Jetzt mal von ethischen Überlegungen abgesehen, wie sind da eure Erfahrungen mit solchen winzigen und/oder Päppel-Welpen? Entwickeln die sich eher normal, sofern sie überleben oder kommt es da häufiger vor, dass sie "anders" sind?

    Und würdet ihr das wissen wollen von einem Züchter, wenn der Welpe kleiner war und Starthilfe brauchte, auch wenn er sich mit 8 Wochen normal präsentiert?

  • Ich hatte bisher noch keinen Päppelwelpe, nur einen, der viel leichter und kleiner war als die anderen. Das war aber der einzige Unterschied, ansonsten war er genauso fit wie alle anderen. Ich erzähle meinen Käufern alles. Auch diese Käuferin weiß, dass ihrer der kleinste und leichteste war.

    Hätte ich einen Welpen, bei dem gesundheitliche Themen so gravierend sind, dass ich schon in der Wurfkiste über Leben und Tod entscheiden muss, würde ich das mit meiner Tierärztin besprechen, wenn notwendig auch zu anderen Fachärzten fahren um das vernünftig abklären zu lassen. Käufer würden diese Ergebnisse schriftlich von mir beim Kauf bekommen.

    Als Käuferin erwarte ich, dass mir alles erzählt und ausgehändigt wird.

  • Und würdet ihr das wissen wollen von einem Züchter, wenn der Welpe kleiner war und Starthilfe brauchte, auch wenn er sich mit 8 Wochen normal präsentiert?

    Ja - ich finde das gehört zur Geschichte des Hundes dazu und sollte auf jeden Fall vor dem Kauf kommuniziert werden.

    Die Züchterin meiner ersten Hündin ist mit solchen Dingen sehr offen umgegangen und hatte auch Gewichtstabellen auf der Homepage.

    Meine Sjadla war der letzte Welpe aus einem 5er-Wurf. Nachdem ihre Mutter aufgrund äußerer Umstände, leider sehr viel Stress hatte und die Geburt rauszögerte, war das Fruchtwasser und Sjadlas Fell schon grün als sie auf die Welt kam.

    Ja, sie musste länger abgerubbelt und animiert werden, bevor sie wirklich an gekommen war und jeder Welpenkäufer wusste das, auch die anderen Umstände wurden kommuniziert.

    Meines Erachtens nach hatte Sjadla keinen Nachteil davon (sie hatte aber auch ein gutes Geburtsgewicht, war also nicht kleiner oder unterentwickelt).


    Ich hatte bisher noch keinen Päppelwelpe, nur einen, der viel leichter und kleiner war als die anderen.

    In der Zucht meiner ersten Hündin sind auch vereinzelt kleine Welpen gefallen, die mit der Flasche zugefüttert wurden (es waren große Würfe).
    Die eine Hündin habe ich ihr Leben lang gekannt und sie war ein gesunde und sehr aktive Hündin, der man ihre Vorgeschichte nicht angemerkt hat.

    Aber genau so wie Corinna schreibt, sie waren nur sehr leichter und kleiner und nicht krank.

  • Und würdet ihr das wissen wollen von einem Züchter, wenn der Welpe kleiner war und Starthilfe brauchte, auch wenn er sich mit 8 Wochen normal präsentiert?

    Ja ich würde gerne erfahren wie bei Welpen der Start ins Leben verlief, ich frage immer nach dem Geburtsgewicht und wie es der Hündin und ihren Welpen unter der Geburt erging. Die letzten beiden Züchter meiner Teckel haben sehr viel von sich aus erzählt und z.B. bei Abgabe auch die Wurfabnahme Protokolle meines Welpen bereit liegen gehabt.

    Von einem Züchter den ich schon länger kenne, zuvor schon einen Welpen/Hund aus seiner Zucht kaufte, würde ich mir ungeschönte Offenheit wünschen!

  • Das hängt davon ab, aus welchem Grund ein Welpe unterentwickelt ist und was getan werden muss, damit er am Ende ein normales Leben führen kann.

    Kann er das trotz starker Pflege oder OP absehbar nicht, würde ich so einen Welpen nicht auf Teufel komm raus durchbringen. Ich persönlich habe den einen Welpen einschläfern lassen.

    In der Praxis liegt die Wahrheit meistens irgendwo dazwischen. Es ist heutzutage (zum Glück!) nicht mehr so, dass ein Züchter nach dem Werfen die Wurfkiste eine Woche nicht anschaut und wer dann noch lebt, hat es auch verdient. Es gibt heutzutage seit längerem auch keine Eliminierungspflicht mehr. Es muss meiner Meinung nach aber auch nicht alles Menschenmögliche gemacht werden, um jeden Welpen durchzubringen. Was es da alles nicht gibt... Die Mutter sortiert manchmal auch einfach aus Gründen aus, die sich uns nicht sofort erschließen. Auch da sollte man evtl auf die instinktsichere Hündin hören.

    Aber prinzipiell ist "nur kleiner geblieben" absolut nicht schlimm.

    Es gibt tatsächlich auch Käufer, die sich so Pflegefälle aussuchen, um sich vermehrt kümmern zu können. Eine Bekannte von mir hat zB einen Hund mit Hirnschaden genommen, der Hund hatte unter Geburt wahrscheinlich zu wenig Sauerstoff. Und zur heutigen social Media Zeit kann man sich damit auch wunderbar darstellen, wenn man möchte.


    Als Züchter kannst du eh nur alles falsch machen. Lässt du solche Welpen einschläfern, bist du grausam. Bringst du sie durch, bist du zu weich und gegen die Natur. Vergibst du so einen Hund, willst du ihn los werden. Behältst du ihn, stellst dir das Haus voll mit untauglichen Hunden.

  • Es gibt heutzutage seit längerem auch keine Eliminierungspflicht mehr.

    Stimmt, da werden Erinnerungen wach. Meine Oma war Putzfrau in einer Familie, die Riesenschnauzer gezüchtet hat, so Ende der 80er? Da gab es das noch. Gab wohl auch, dass die Hündin bei großen Würfen soundsolange keine Welpen bekommen durfte, wenn der Wurf zu groß war. Ich weiß noch, wie schrecklich ich das fand (und meine Oma auch), sie erzählte dann, die Welpen kann man auch inoffiziell verkaufen, statt zu töten.

    Aber ja, was lange die Natur geregelt hat, wurde dann offenbar bis vor gar nicht so langer Zeit dem Menschen auferlegt, da zu entscheiden.

    Also eurer Züchtererfahrung nach (die haben sich ja hier hauptsächlich bislang geäußert), sind vergleichsweise sehr kleine Welpen, die einfach nur etwas zugefüttert werden müssen, meist völlig normal in der weiteren Entwicklung?

  • Der Hund aus dem Beispiel ist ja ein besonderer Hund, also irgendwie anders. Und es wurde nicht mitgeteilt, erst später. Ich glaube, ich wäre stinksauer auf die Züchterin.

    Klar kann päppeln gut gehen, ich habe mal eine Handvoll Katze mit noch geschlossenen Augen am Flussufer gefunden, ist schon 40 Jahre her, ich habe sie mitgenommen und mit Welpenmilchpulver gepäppelt(an was anderes bin ich damals nicht gekommen). Daraus wurde ein riesengroßer 12kg Kater mit langem Fell, der auch besonders war, nämlich besonders toll. Er hat mich und meinen Terrier auf allen Spaziergängen begleitet, er war eigentlich Freigänger, ging aber nur mit mir raus, hat apportiert und war mehr Hund als Katze, die beiden haben auch extrem verrückt zusammen gespielt, so habe ich noch nie Hund mit Hund spielen sehen. Andere Katzen wurden nur von weitem angefaucht, mit denen konnte er nichts anfangen.

  • SkippyG.

    Das lag dann wohl eher daran, dass das kleine Katzenkind auf Mensch (Dich) und den Hund vom Tag des Augen öffnens auf Euch geprägt worden ist und wenig oder gar kein Kontakt mit anderen Katzen hatte.

    Derartige Prägungen findet man im gesamten Tierbereich.

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