Sobald ein Individuum aber Mitglied einer Gruppe, eines sozialen Gefüges, und im größeren Umfang Bestandteil einer Gesellschaft ist, wird von diesen sozialen Gefügen eine gemeinsame Messlatte gebildet.
Das ist ein wichtiger Punkt, der mindestens zwei unterschiedliche Formen von "angemessen" definiert. Nämlich das was innerhalb einer Gruppe angemessen ist und das was gegenüber gruppenfremden Individuen und anderen Gruppen gegenüber angemessen ist. In beiden Fällen ist ein entscheidendes Kriterium: nützt es der eigenen Gruppe oder schadet es der eigenen Gruppe? Deshalb kann etwas, das innerhalb der eigenen Gruppe angemessen ist, im Umgang mit gruppenfremden völlig unangemessen sein. Und andersrum.
Das ist jetzt natürlich nur eine von gefühlt tausenden Überlegungen, die zur Antwort der Frage nach "Angemessenheit" beitragen, aber es scheint eine zu sein, die wir gern ignorieren, wie die Frage nach dem Umgang mit den eigenen Welpen genauso zeigt wie das Erstaunen darüber, dass ein Hund völlig "angemessen" mit bekannten Kleinhunden spielt und dann doch in einem Konflikt mit einem fremden Zwerg so gar nicht "angemessen" reagiert.