Das Ende des Spaziergangs

  • Hallo zusammen, (Vorsicht, es wird etwas länger)


    es ist schon eine Weile her, aber wir stehen wieder vor einem Problem, welches unser Rüde bereits als Welpe hatte.

    Er wird im August 2 Jahre halt und hat vor ca. 6 Wochen einen Hormonchip bekommen, da Hundebegegnungen und die Spaziergänge sehr stressig waren. Für ihn und auch für uns.


    Ich fang einfach mal mit unserem Tagesablauf an.

    Wir stehen morgens gegen 5 Uhr auf und gegen 6/7 Uhr machen wir unsere erste Runde. Meistens so 20 Minuten. Danach gibt es Futter.

    Die zweite Runde passiert dann gegen Mittag, auch hier sind wir meistens so ca. 20 Minuten unterwegs - einfache Löserunde während unserer Mittagspause.

    Zum Nachmittag hin so ca. gegen 16/17 Uhr gehen wir dann eine etwas längere Runde 30 - 60 Minuten (aber auch nicht täglich!) Zweite mal Futter gibt es meistens gegen 18/19 Uhr. Und Abends gegen 21/22 geht es nur nochmal kurz zum Pipi machen nach draußen.

    Auslastung erfolgt durch Suchspiele, sowie Tricks lernen.. was man eben so macht, besonders bei dem heißen Wetter, um den Hund auszulasten. :smiling_face:


    Da wir beide Vollzeit arbeiten ist er meistens von 7/8 Uhr bis 12/13 Uhr alleine und dann nochmal bis 15 Uhr.


    Bei uns in der Wohnung ist Ruhe. Dort wird nicht gespielt.. nur draußen. Er läuft ein natürlich öfters mal nach, welches sich aber mit "auf die Decke gehen" auch erledigt. Er schläft gerne auf dem Sofa - natürlich auch wenn wir dort sitzen. Über uns herlaufen ist untersagt.


    Bevor ich zum eigentlichen Problem komme, möchte ich nochmal anmerken, dass ansonsten alles echt klasse läuft mit ihm! Er kommt zuhause mittlerweile schnell zur Ruhe und hört auch relativ gut. Man darf eben nicht vergessen, dass er in der Pubertät ist. Eine Kastration kommt eigentlich für uns nicht in Frage - wir wollten dennoch mit dem Hormonchip prüfen, ob es für ihn im allgemeinen entspannter wird. Der Chip ist für 6 Monate. Wir wissen selbst, dass der Hormonchip genau das Gegenteil bewirken kann. Das er evtl. Stressempfindlicher wird usw. Hierzu haben wir uns ausreichend informiert und mit der Tierärztin gesprochen.


    Nun zum Problem:

    Das Ende des Spaziergangs. Wie bereits gesagt, hatten wir das Problem bereits als er ein Welpe war. Jedoch ist es irgendwann verflogen und kam aber in letzter Zeit hin und wieder mal vor. Jetzt wird es aber leider zum Dauerzustand.

    ... Der Spaziergang kann total super laufen. Sobald wir in unsere Straße kommen (egal von welcher Seite) kippt der Schalter. Es fängt damit an, dass er anfängt Grasbüschel aus dem Boden zu reißen, oder aus irgendwelchen Büschen die gerade so da sind und schüttelt sich dabei (Stresszeichen?). Außerdem fängt er an uns anzugucken und uns auch vor die Füße zu laufen. Das zu unterbinden oder einfach zu ignorieren und weiterzulaufen bringt leider nicht viel - denn dann wird er flippi. Er springt in die Leine, fängt an zu bellen und springt ein auch an. Diese Woche war es soweit, dass ich zwei blutige stellen am Arm hatte. :frowning_face: Das Verhalten hatte er eine Zeit lang als Welpen auch, nur dass er da ca. 15kg weniger gewogen hat. Außerdem sind wir mittlerweile Umgezogen, also kann er den Ort auch nicht damit verknüpfen.


    Ich habe schon folgendes ausprobiert:

    - Leine Kurz, einfach weiterlaufen und ignorieren, sobald wir merken das es anfängt.

    - Einfach stehen bleiben, Fuß auf die Leine und abwarten. (Nach ein paar Schritten geht es wieder von vorne los)

    - Leine am Poiler fest machen und einfach aus Sichtweite gehen (Um zu zeigen, dass er das mit mir nicht machen brauch)

    - Versuchen ihn aus der Situation rauszukriegen, indem ich ihn ablenke durch Sitz, Platz machen usw. Da hört er auch gut.


    Das Verhalten zeigt er sowohl bei mir als auch bei meinem Freund.

    Die Bezugsperson bin ich.


    Ich bin echt überfragt. Der nächste Schritt wird sicher sein, dass wir einen Hundetrainer hinzuziehen. Trotzdem würde ich gerne eure Meinung hören.


    Ist es Stress? Sind die Spaziergänge zu lang? Ist es Frust? Weil es wieder nach Hause geht? Sollten wir das Futter vor dem Spaziergang geben, damit er keine Erwartungshaltung hat?


    Vielleicht fällt ja jemanden noch was ein.

    Vielen Dank bereits für jeden Tipp! :smiling_face:

  • Mein Hund ist ähnlich alt, und dem wäre das zu wenig "Draußenzeit" über den Tag verteilt. Wie ist der Hund denn drauf, wenn ihr morgens mal eine deutlich längere Runde mit ihm geht? Wenn ihr sowieso um 5 aufsteht, könntet ihr doch auch mal um 5:30 Uhr loslaufen und dann 1,5h oder so unterwegs sein?

  • Ich würde eher sagen der Hund hat zu wenig Möglichkeiten Stress in Form von Bewegung abzubauen.

    Du bist nicht Mal tgl eine Stunde am Stück unterwegs, kommst dann insgesamt auch nur auf ne knappe Stunde/ etwas drüber und sonst ist nur Ruhe halten angesagt, wo kann der mal rumbolzen.

    Dazu sind die Spaziergänge quasi direkt an wieder alleine sein gekoppelt, kann gut sein das er das nicht so gut verknuspert in Kombination mit nie wirklich körperlich ausgelastet.

  • Ich denke auch, dass das etwas mager ist für einen erwachsenen, fitten und gesunden Hund. Zweimal 20 Minuten laufen plus vielleicht (!) eine Gassi-Runde von 30 - 60 Minuten... Schon ein bisschen knapp bemessen...


    Macht ihr sonst irgendwas in Richtung Hundesport, Hundeschule, etc.? Also regelmäßig wo er etwas gefordert wird?


    Ich glaube, der Hund ist einfach mega unausgeglichen.

  • Mein Hund ist ähnlich alt, und dem wäre das zu wenig "Draußenzeit" über den Tag verteilt. Wie ist der Hund denn drauf, wenn ihr morgens mal eine deutlich längere Runde mit ihm geht? Wenn ihr sowieso um 5 aufsteht, könntet ihr doch auch mal um 5:30 Uhr loslaufen und dann 1,5h oder so unterwegs sein?

    Meinst du, dass macht Sinn den längeren Spaziergang auf morgens zu legen? Oder den einfach zusätzlich auszuweiten? Wir gehen in der Regel halt nachmittags ne deutlich längere Runde. Danach ist er auch immer total platt! Er ist halt zurzeit so drauf, dass die Nase dauerhaft auf dem Boden ist (ist seit dem Hormonchip aber schon besser geworden). Mittags ist eine längere Runde leider nicht möglich.

  • Laut Profilbild sieht es nach einem GSS aus oder?


    Es tut mir leid das so sagen zu müssen aber das ist gar nichts für ihn. Euer Hund ist bei euch völlig unterfordert.

    Wenn ich es mal so zusammen rechnen kommt der Hund auf 40 Minuten am Tag, das ist ja schon mal gar nichts für einen normalen Hund, und dann evtl. noch 30 bis 60 Minuten, wenn er Glück hat.


    Was hat habt ihr denn bis jetzt mit ihm gemacht/was macht ihr mit ihm sonst so noch?


    LG
    Sacco

  • Ich denke auch, dass das etwas mager ist für einen erwachsenen, fitten und gesunden Hund. Zweimal 20 Minuten laufen plus vielleicht (!) eine Gassi-Runde von 30 - 60 Minuten... Schon ein bisschen knapp bemessen...


    Macht ihr sonst irgendwas in Richtung Hundesport, Hundeschule, etc.? Also regelmäßig wo er etwas gefordert wird?


    Ich glaube, der Hund ist einfach mega unausgeglichen.

    Das möchten wir natürlich nicht, dass er unausgeglichen ist.


    Hundesport machen wir aktuell nicht - wir waren bei unserer Hundeschule bereits bei Social-Treffen. Dort hat uns der Hundetrainer gesagt, dass unser Hund schon so viel power hat. Das wir besser dagegen arbeiten sollten mit Ruheübungen, Suchspielen so was in die Richtung. Was wir in den Spaziergang mit integrieren.

    Mit Hundesport sollten wir seiner Meinung nach erstmal etwas warten.

  • Nochmal die Frage, Ihr habt doch einen GSS?


    Habt ihr euch mal angeschaut was die Rassebeschreibung, ja da kann man sich nicht immer drauf verlassen aber ist schon mal ein Anhaltspunkt, sagt?


    LG
    Sacco

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