Der Gedanke an den Tod

  • Ich möchte erstmal eine Triggerwarnung aussprechen in Bezug auf Tod des Hundes.


    Vielleicht eine blöde oder komische Frage aber denkt ihr manchmal daran wie es ist wenn euer Hund nicht mehr da ist? Wie es euch dann gehen wird und wie ihr damit umgeht? Ich mache mir zunehmend Gedanken darüber. Wie schafft ihr es die Gedanken „weg zu packen“? Habt ihr vielleicht genau aus dem Grund einen zweiten Hund um nicht ohne Hund zu sein?


    Vielleicht mag jemand seine Sicht dazu teilen.

  • denkt ihr manchmal daran wie es ist wenn euer Hund nicht mehr da ist? Wie es euch dann gehen wird und wie ihr damit umgeht?

    Ja, genauso wie mich manchmal auch der Gedanke an den Verlust von Familienmitgliedern oder Freunden begleitet.


    Wie schafft ihr es die Gedanken „weg zu packen“?

    Das ist gar nicht mein Ziel. Der Tod gehört zum Leben dazu, also will ich mich auch damit beschäftigen. Jedes Ding hat seine Zeit - mal sind Gedanken rund um Tod und Abschied präsent, dann schau ich sie mir auch bewusst an, und mal sind ganz andere Dinge im Fokus.


    Habt ihr vielleicht genau aus dem Grund einen zweiten Hund um nicht ohne Hund zu sein?

    Nein, das war für mich nie Grund meiner Mehrhundehaltung.



    Wie geht es Dir denn damit?

  • Andiamo ist 14 Jahre alt und er ist ein großer Hund. Natürlich mache ich mir Gedanken und das nicht erst in den letzten Wochen. Eigentlich dachte ich dass er der erste der Jungs ist, der mich verläßt. Nunja, Farinelli hat uns im Februar letzten Jahres ganz überraschend und viel zu jung hier beide alleine gelassen. Verdaut habe ich das noch lange nicht und wahrscheinlich wied mir diese Nacht mein ganzes Leben anhängen und dieser Hund war 10 Jahre an, vom Tag seiner Geburt an bis auf 3 tage immer bei mir und er war ein riesiger Schoßhund im Plüschpelz. Er fehlt total. Ich hoffe bei Andiamo wird es leichter, er ist alt, ich weiß, es kann jeder Tag der Letzte sein und so leben wir auch. Wir machen immer das Beste was nur geht. Er hat im April das erste Mal in seinem Leben Magen-Darm gehabt. Das war sehr eng und ich habe nächtelang gebangt, sein Magen ist jetzt empfindlicher wir haben erst letzte Woche wieder 2 schlaflose Nächte gehabt aber jetzt ist alles wieder ok. ich nehme immer seinen Buggy mit und wenn die Kraft ausgeht schiebe ich ihn zu seinen Lieblingsplätzen. Er liebt es draussen zu sein und ohne seine Kutsche würden wir an seine Lieblingsstellen schon seit 2 Jahren nicht mehr hinkommen.

    Ich weiß, er wird bald sterben aber ich rede mir dennoch ein dass es noch lange hin ist, ich weiß wo er begraben sein wird, ich weiß dass es ganz furchtbar schlimm wird aber ich weiß auch dass er sein Leben wirklich gelebt hat und es gut ist. Ich werde ihn sich nicht quälen lassen. Es wird keine OPs mehr geben wenn etwas sein sollte aber er wird keine Schmerzen ertragen müssen.

    Und dann werde ich mich sortieren, Dori darf sich sortieren und wenn es dann irgendwann soweit ist werde ich es merken und mich nach Nachwuchs umschauen. Da freu ich mich auch drauf aber ich hoffe das ist noch sehr lange hin.

  • @Lockenwolf wie groß ist dein Rudel denn im Moment?


    Wie geht es Dir denn damit?

    Ich mache mir so meine Gedanken. War ich ja nur bisher die ersten sieben Jahre meines Lebens ohne Hund.

    Der Verlust meines ersten Hundes war schlimm, ein halbes Jahr davor zog mein jetziger Hund ein.

    Mir graust es davor ohne meinen Hund zu sein und ohne Hund generell.

  • Lockenwolf wie groß ist dein Rudel denn im Moment?

    Andiamo und die kleine 10 jährige Dori ist seit letztem Sommer bei mir

  • Ich mache mir viele Gedanken da rum. Zu viele. Mal kann ich mit dem Gedanken an den Tod besser oder „weiser“ umgehen, phasenweise schlechter und es macht mir Angst.


    Noch ist mein Hund jung. Und man hofft ja immer, dass man ganz viel Zeit zusammen geschenkt bekommt.

  • Ich habe diese Gedanken bei all meinen Tieren immer gehabt.

    Jetzt bei meiner einjährigen noch nicht


    Bei meiner vorigen Hündin die letzten Jahre oft, denn die war eine kleine Baustelle.

    Ist aber auch irgendwie Vorbereitung auf das unvermeidliche, auch wenn es dann einfach nur schrecklich ist wenn es soweit ist.


    Es gibt ein paar Schreckgespenster die sich immer wieder in meine Gedanken schleichen

    Vergiftung

    Magendrehung

    Krankheiten von Zecken übertragen

    Blaualgen


    Muss ich dann verdrängen, sonst könnte meine kleine nicht normal aufwachsen.

  • Meine beiden vorherigen Hunde habe ich völlig überraschend verloren, das war ein sehr großer Schock für mich und ich habe Jahre gebraucht um halbwegs damit umgehen zu können.

    Bei Arren, den Hund aus dem Profilbild, und meinem anderen Hund habe ich mich dann schon damit befasst als sie noch recht jung waren und mir halt so ein, zwei mal so halbwegs überlegt was ich dann machen will.

    Nun hatten wir im September letzten Jahres eine Diagnose die klar machte das wir mit Arren nicht mehr viel Zeit haben. Er war 10, mein Zweithund war 9.


    Ich habe mir dann sehr bewußt kleine Ziele gesetzt. "Weihnachten schaffen wir noch." und "Silvester schaffen wir noch.", seinen Geburtstag im April, den Geburtstag meines Sohnes ebenfalls im April.

    Nicht als "wir müssen das unbedingt schaffen" sondern eher als Hoffnungsziele.

    Und ich habe mir sehr früh ein Bestattungsinstitut gesucht, habe eine Urne ausgesucht, das Geld dafür beiseite gelegt. Habe mit unserer Tierärztin besprochen wie wir das machen wenn der Zeitpunkt da ist. So hatte ich das alles erledigt und konnte mich völlig auf die verbleibende Zeit konzentrieren. Ich musste mir keine Sorgen machen, keine Entscheidungen mehr treffen außer dem Zeitpunkt.

    Der kam dann am 02. Mai.

    Und wie geplant ist Arren in meinen Armen eingeschlafen, ganz friedlich, bei uns im Garten. Danach nur ein Anruf und er wurde abgeholt.

    Es war eine große Erleichterung das ich nichts machen musste, nichts mehr entscheiden musste, sondern einfach alles wie geplant mit einem Anruf in Gang setzen konnte und Zeit hatte zum Verabschieden, zum Trauern.

    Inzwischen ist er wieder zuhause, in der hübschen Urne die ich ausgesucht hatte und es ist gut so.

    Er fehlt, er wird immer fehlen. Aber so wie es ablief war es das bestmögliche für uns alle.


    Wir alle trauern, auch unser anderer Hund.

    Und uns war total klar das wir nie nur einen Hund haben wollen. Wir haben dann geguckt ob meine favorisierten Züchter grade Welpen haben oder erwarten und so zog am 18. Juni ein neuer Welpe hier ein.

    Er bringt uns das Lachen wieder.




    Mir ist sehr deutlich geworden das dieser Weg für mich der beste ist.

    Also vorsorgen, vorplanen.

    Ich weiß jetzt schon welche Urne Hamilton später bekommen wird und werde das gleiche Institut beauftragen.

    Und sobald das Kleinteil älter ist werde ich auch für ihn wohl schon eine Urne aussuchen, also später halt, wenn er so 7 ist.

    Einfach nur aussuchen und Link speichern, mehr nicht. Das reicht ja.

    Wenn es dann soweit sein sollte muss ich eben nicht in dem emotionalen Aufruhr noch irgendwas klären, sondern es wird genauso einfach und exakt nach meinen Wünschen ablaufen wie diesesmal.

  • aber denkt ihr manchmal daran wie es ist wenn euer Hund nicht mehr da ist?

    Ich habe mich bewußt immer wieder mal daran erinnert, daß unsere gemeinsame Zeit endlich ist. Schon seit Cara klein war.

    Also den Gedanken daran packe ich nicht weg, sondern lasse ihn bewußt zu. Wie sonst soll man sich denn vorbereiten?

  • Ja, denn unsere Maus hat Epilepsie und schlechte Leberwerte, entsprechend wird sie eher nicht so alt werden. Und es gibt auch jetzt schon gute und schlechte Tage. Der heutige hat mit einer halben Pirouette angefangen, fast wie früher 🤩


    Und da wir sie erst mit 5,5 Jahren bekommen haben, ist uns in jedem Fall nur eine recht kurze gemeinsame Zeit gegönnt.


    Wir haben uns als Hoffnungsziel (schönes Wort 🙂) vorgenommen, dass sie zweistellig an Lebensjahren wird. Dann hätten wir noch wenigstens zwei Jahre.


    Aber man weiß es ja nie und es wird vermutlich ganz schlimm…


    Ich finde es gut, wie es Aeoleon gemacht hat, das sollte ich auch mal angehen…


    PS: und ja, ich denke manchmal schon über eine Nachfolgerin nach…weil es ja immer weitergehen muss 🙂

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