Rückruf mit Pfeife

  • Hallo zusammen,


    ich brauch mal eure Einschätzung.

    Ich habe bei Miko, seit ich ihn mit 9 Wochen bekommen habe, mit der Pfeife für den Rückruf gearbeitet. Hab mir den Aufbau von einer Trainerin zeigen lassen und das klappte perfekt.

    Dann kam (knapp einjährig) ein Hase daher, was mich etwas überrollt hat, und Miko hinterher. Ich gepfiffen, einmal, zweimal, Hund kam nicht zurück. In der durchstartenden Pubertät kamen dann noch 2 oder 3 Vorfälle (andere Hunde) wo ich mir die Pfeife dann wohl versaut habe, denn die klappte nur noch, wenn Miko eh grade nichts besonderes gemacht hat.

    Also hab ich erstmal Pfeife gegen Schleppleine getauscht und intensiv mit der Schlepp den Rückruf neu geübt. Ohne Pfeife. Nach einigen Monaten hab ich mich da wieder ran getraut und die Pfeife als Superrückruf versucht aufzubauen. Wieder in Absprache mit der Trainerin. Irgendwann musste ich dann aber ja auch mal wieder unter Ablenkung die Pfeife "testen", hab mich da wirklich kleinschrittig rangetastet, aber im Ernstfall... war sie Miko dann mal wieder piepsegal. Wobei ich sagen muss, dann funktioniert der verbale Rückruf genauso wenig, weswegen wir weiterhin mit Schleppleine unterwegs sind.


    Meint ihr, ich krieg das nochmal hin, dass er darauf zuverlässig hört? Oder kann ich das Thema Pfeife abhaken? Sollte ich eine andere mit anderem Ton nehmen? Oder eine Tonfolge, statt langezogenem Pfiff, wie jetzt? Oder ist das egal?


    Ich liiiiebe die Pfeife und bin so traurig, dass das nicht mehr funktioniert.

    • Neu

    Hi


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    • Öm, so wie sich das liest ist dein Problem nicht die Pfeife, sondern dass der Rückruf im Ernstfall einfach generell nicht funktioniert.

      Da kannst du auch ne Sonate von Mozart auf dem Pfeiffchen spielen, das wird daran nix ändern.

    • Wir hatten das mit Hera auch. Ist halt in der Pubertät wirklich schwer. Vor dem Hormonchaos hat's auch super geklappt. Dann nicht mehr.
      Als sie im Wald Rehe gesehen hat, hat es 3 Pfiffe und ganz viel rufen gebraucht, bis sie wieder gekommen ist. Sie ist nach dem dritten Pfiff auch gekommen. Die anderen beiden male hatte sie aber überlegt. War mir zu Heikel.
      Also hatte ich auch die Idee Schleppleine ran zu machen und Üben. Man muss sich irgendwie geiler machen als z. B. Rehe. Ist aber wirklich schwer wenn der Hund Jagdtrieb hat. Ich selbst hab mit dem Thema noch zu wenig Erfahrung, als dass ich da zuverlässige Tipps geben könnte.
      Wir stellen uns dazu mit einem gewaltigen Abstand z. B. an eine Katze. Sie darf die Katze angucken, aber eben nicht hin. Wenn ihr Blick dann zu mir geht, belohne ich das mit richtig geilen Leckerlies oder einem Spielie. Das hatte bei Pferden und anderen Hunden so wunderbar geklappt.
      Meistens ist es bei meiner Hündin ja auch eher der Bewegungsreiz weswegen wir da auch an anderen Dingen üben wie z. B. lasse ich meinen Freund in der Distanz mit einem Ball spielen. Gleiches Ding wie bei der Katze. belohnen wenn der Hund mich anschaut. Dann immer näher. Bis man irgendwann an dem Ball ist. Das macht man aber nicht lange und man geht auch nicht gleich 10 schritte näher ran in einem Durchgang.
      Keine Ahnung ob das jetzt für dich und deinen Hunde eine Option ist die ihr mal ausprobieren wollt.

    • Sehe ich genauso.


      Ich würde Dir empfehlen, nicht über eine neue Pfeife nachzudenken, sondern darüber, von was bzw. in welchen Situationen Dein Hund ABrufbar ist und wann besser die Leine dran bleibt.


      DEN Rückruf gibt es meiner bescheidenen Meinung nach nämlich nicht, das ist eine beliebte Illusion in Zeiten von Hundehaltung 4.0 und dem Irrglauben an die Allmacht von Erziehungs- und Konditionierungsmethoden.


      Ein Hund ist aber kein Tablet, wo man nur das richtige Update aufspielen muss, und dann funktioniert er.


      Wie Befehle befolgt werden, ist auch launen- und tagesformabhängig.


      Ein jagdaffiner Hund wird Dich höchstwahrscheinlich ausblenden, wenn vor ihm ein Hase hochgeht, und bei Frost und dem ersten Schnee, wenn Wildspuren nicht nur extrem gut zu riechen, sondern obendrein auch noch 1a sichtbar sind, kannst Du ein ganzes Blasorchester aufbieten, wenn die Hundenase in den ersten Rehtrittsiegeln versinkt.


      Ein artgenossenaggressiver Hund wird Dich höchstwahrscheinlich ausblenden, wenn sich ein freilaufender Feind nähert.


      Viel wichtiger ist es, das eigene Gefühl dafür zu schärfen, wie ansprechbar der Hund in unterschiedlichen Situationen ist und wann man tunlichst intervenieren sollte, bevor die Ohren auf Durchzug geschaltet werden.


      Also quasi eine unsichtbare Leine zwischen Dir und dem Hund knüpfen.

    • Hab mir den Aufbau von einer Trainerin zeigen lassen und das klappte perfekt.

      Ehrlich gesagt, wäre das jetzt meine erste Anlaufstelle!

      Du hast jemanden vor Ort, der das System mit Dir aufgebaut hat, und kann jetzt doch auch sehen, wo Dein Fehler ist und Dich korrigieren :ka:

    • Irgendwann musste ich dann aber ja auch mal wieder unter Ablenkung die Pfeife "testen", hab mich da wirklich kleinschrittig rangetastet, aber im Ernstfall... war sie Miko dann mal wieder piepsegal.

      Würde auch sagen, dass der Rückruf (egal womit) sitzen muss bevor die Leine ab kommt. Unter Ablenkung testen klar, regelmäßig, aber mit Schleppleine. Immer.

      Jagen, Hetzen, etc. ist selbst belohnend. Je öfter es Dir passiert, dass Miko stiften geht, desto schwerer wird es für Dich.


      Viel wichtiger ist es, das eigene Gefühl dafür zu schärfen, wie ansprechbar der Hund in unterschiedlichen Situationen ist und wann man tunlichst intervenieren sollte, bevor die Ohren auf Durchzug geschaltet werden.

      Das möchte ich 100fach liken ❤

    • Wenn der Hund bei Ablenkung nicht kommt wird der Stopppfiff mit der Schleppleine und Körpersprache an Ort und Stelle durchgesetzt.

      Wenn der Hund mal hockt ist der Rückruf auch leichter.

      Daher Stopppfiff nutzen und erst dann zurückrufen.


      Du kannst auch noch so ein Superleckerlie für den Rückruf/Stopppfiff haben - wird bei tolleren Reizen und selbstbelohnendem Verhalten nicht klappen.

      Manchmal muss der Hund einfach mal etwas machen, was ihm nicht gefällt - zu seiner eigenen Sicherheit.

    • Wir hatten das mit Hera auch. Ist halt in der Pubertät wirklich schwer. Vor dem Hormonchaos hat's auch super geklappt. Dann nicht mehr.
      Als sie im Wald Rehe gesehen hat, hat es 3 Pfiffe und ganz viel rufen gebraucht, bis sie wieder gekommen ist. Sie ist nach dem dritten Pfiff auch gekommen. Die anderen beiden male hatte sie aber überlegt. War mir zu Heikel.
      Also hatte ich auch die Idee Schleppleine ran zu machen und Üben. Man muss sich irgendwie geiler machen als z. B. Rehe. Ist aber wirklich schwer wenn der Hund Jagdtrieb hat. Ich selbst hab mit dem Thema noch zu wenig Erfahrung, als dass ich da zuverlässige Tipps geben könnte.
      Wir stellen uns dazu mit einem gewaltigen Abstand z. B. an eine Katze. Sie darf die Katze angucken, aber eben nicht hin. Wenn ihr Blick dann zu mir geht, belohne ich das mit richtig geilen Leckerlies oder einem Spielie. Das hatte bei Pferden und anderen Hunden so wunderbar geklappt.
      Meistens ist es bei meiner Hündin ja auch eher der Bewegungsreiz weswegen wir da auch an anderen Dingen üben wie z. B. lasse ich meinen Freund in der Distanz mit einem Ball spielen. Gleiches Ding wie bei der Katze. belohnen wenn der Hund mich anschaut. Dann immer näher. Bis man irgendwann an dem Ball ist. Das macht man aber nicht lange und man geht auch nicht gleich 10 schritte näher ran in einem Durchgang.
      Keine Ahnung ob das jetzt für dich und deinen Hunde eine Option ist die ihr mal ausprobieren wollt.

      Ja, so üben wir auch immer wieder. Solange der Hase nicht im Vollgalopp an uns vorbei rennt, klappt das auch ganz gut. Aber ich fürchte das umorientieren zu mir, wenn ein Hase vorbeirennt, wird ohne Leine nicht klappen. Ich bin auch schon zu Tiergehegen (mit Hasen) gefahren und hab das dort trainiert, aber Hund ist ja nicht doof, der weiß, dass er zwecks Zaun eh nicht dran kommt und ist da recht entspannt. Und im Feld kommen die Hasen halt wie sie lustig sind oder auch nicht. Manchmal sehen wir tagelang keinen. Effektiv sieht da anders aus.


      Und natürlich pfeife ich nicht und stehe dann stocksteif da und warte, dass Hund kommt. Gibt schon einladenes Gehampel und Gequassel von mir. So hab ich ihn (ohne Pfeife) neulich tatsächlich von einem Reh abrufen können.


      Ja, da magst du recht haben. sind halt keine Maschinen. In der Regel klappt das alles auch inzwischen ganz gut, ich hab ihn stets im Blick und kriege auch meist rechtzeitig mit, wenn er was entdeckt, was ein Hinterherrennen lohnt. Krieg ich ihn verbal nicht mehr rechtzeitig auf mich zurück orientiert. reicht ein kurzes auf die Leine treten reicht im Notfall aus, dass er sich dran erinnert, dass er das bitte bleiben lassen soll. aber wenn ein Hase unverhofft angeschossen kommt hab ich keine Chance. Der Reiz ist einfach zu groß. Und im Feld, wo viele Hasen sind, kommt er generell nicht von der Leine, denn da kann es immer passieren, dass ein hause aus dem Gebüsch kommt.


      Ehrlich gesagt, wäre das jetzt meine erste Anlaufstelle!

      Du hast jemanden vor Ort, der das System mit Dir aufgebaut hat, und kann jetzt doch auch sehen, wo Dein Fehler ist und Dich korrigieren :ka:

      Leider gibt es die Trainerin inzwischen hier nicht mehr (umgezogen)

      Ich habe zwar nun eine neue, aber es ist schwer, den "ernstfall" zu üben, da nicht immer grade eine starke Ablenkung dahergehoppelt kommt, wenn man sie mal braucht. Und im normalen Hausgebrauch haben wir das Problem ja nicht.

      Wir waren dreimal im Einzeltraining unterwegs und dreimal war Miko der totale Oberstreber und es gab keine besonderen Vorkommnisse. Leicht verdientes Geld für die Gute Frau.


      Öm, so wie sich das liest ist dein Problem nicht die Pfeife, sondern dass der Rückruf im Ernstfall einfach generell nicht funktioniert.

      Da kannst du auch ne Sonate von Mozart auf dem Pfeiffchen spielen, das wird daran nix ändern.

      Gibt es das wirklich? Die Hunde, die IMMER auf den Rückruf reagieren? Das liest sich bei Euch "Profis" immer so, als wäre es das einfachste von der Welt. Unser Rückruf funktioniert i.d.R. gut, aber eben nicht in 100 %. Kommt ein Hase daher, dann halt nicht. Da fällt mir wieder der Beitrag zu ein "seid ihr wirklich bei 100 %. Also ja, wir sind noch nicht perfekt. Gerne Tipps, wie wir das verbessern können, statt den Hinweis, dass es eben nicht geht. Das weiß ich ja nun selbst und hilft mir grade gar nicht.

    • Gibt es das wirklich? Die Hunde, die IMMER auf den Rückruf reagieren? Das liest sich bei Euch "Profis" immer so, als wäre es das einfachste von der Welt.

      Ja, gibt es.

      Nein, nicht bei allen und nicht einfach und schon gar nicht ohne viel Arbeit, deshalb ist der Dobermann zB hier immer an der Schleppleine - außer auf ganz ausgewählten Strecken - eben weil ich nicht garantieren kann, dass da nicht doch irgendein Getier hochgeht und ich weiß, dass bei ihr eben dieser Punkt zum zuverlässigen Rückruf fehlt, während der XO frei laufen darf, weil ich weiß, dass der auf Ruf 100% abdreht und zurück kommt bzw sich zuverlässig stoppen lässt.

    • Gibt schon einladenes Gehampel und Gequassel von mir.

      Ähm,

      also,

      für mich liest sich da noch nach einem Fehler im Aufbau :ka:

      Warum noch Hampeln und Quasseln müssen? =)


      Ich habe zwar nun eine neue, aber es ist schwer, den "ernstfall" zu üben, da nicht immer grade eine starke Ablenkung dahergehoppelt kommt, wenn man sie mal braucht.

      Es sollte schon möglich sein, gezielt mit Reizen trainieren zu können.

      Du kennst doch sicherlich Gebiete, die voll von Häschen sind :???:


      Und selbst wenn, es gibt auch im Training Möglichkeiten, Ablenkungen anderer Art herzustellen! Ganz gezielt!



      Gibt es das wirklich? Die Hunde, die IMMER auf den Rückruf reagieren?

      Das wäre sicherlich bißchen zuviel behauptet.

      Aber ja, wenn ich weiß, daß der Rückruf gar nicht oder nur selten funktioniert, dann gibt es als Konsequenz keinen Freilauf!

      Es sollte immer irgendwelche Konsequenzen haben!


      Bei Rassen, die nicht für die Jagd gezüchtet wurden, ist es etwas einfacher, aber auch da muß man schon Arbeit reinstecken! Von nichts kommt nichts!

      Jedes Erfolgerlebnis vom Hund, und das Rennen ist schon ein Erfolgserlebnis, bedeutet, daß man beim Training wieder bei Null anfängt. Realistischer sogar eher bei -10! Schließlich muß ja dieser "Erfolg" auch erst mal wieder "gelöscht" werden!



      Unser Rückruf funktioniert i.d.R. gut, aber eben nicht in 100 %.

      Ich würde mal behaupten, 100% ist nicht so realistisch.

      98% ist gut!


      Alles, was weitaus weniger als 80% ist, ist total unsicher!

      So lange es unsicher ist, nur mit Schleppleine "Freilauf"! :ka:

      Rückruf üben!

      Dann Ablenkung reinbauen. Man kann mit leichten Dingen anfangen, und es dann steigern.

      Und das auch gerne über einen längeren Zeitraum hinweg, bevor man überhaupt erst auf die Idee kommen kann, daß man die Leine auch wieder abmachen könnte.

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