Beiträge von Cattledogfan

    Schon seit frühester Kindheit fand ich Hunde einfach faszinierend, meine frühesten Erinnerungen mit ca. 3 Jahren sind an 2 Schäferhunde in der Nachbarschaft.


    Ich liebe ihre unverfälschte Direktheit, ihre überbordende Lebensfreude, ihre witzigen Einfälle, um uns Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was sie wollen, es fasziniert mich, mit diesen artfremden Wesen zu kommunizieren, ich finde es unendlich spannend, sie zu studieren, herauszufinden, wie das jeweilige Individuum tickt, etc.


    Hunde sind einfach die Erfüllung meines Lebens, und ich bin unendlich dankbar für die Möglichkeit, seit über 50 Jahren mein Leben mit diesen faszinierenden Wesen teilen zu dürfen.

    Ja, hatte und habe ich. Für mich sind leichtführige Hütehunde perfekt, weil ich großen Wert darauf lege, dass ich mich nicht großartig mit Jagdtrieb auseinandersetzen muss.


    Ich liebe bei Aussies und Cattledogs das Stinkstiefelige und auch das ernsthafte Wachen und Schützen. Das will ich so, und ich wohne auch entsprechend.


    Ich mag bei Border Collies das Rausrotzen neuer Synapsen im Affenzahn, dito bei den Koolies, die ich kenne.


    Das heißt nicht, dass die Biester immer einfach sind, oh nein! Ich mag es, wenn die gerissenen Viecher versuchen, mich zu verarschen - "lenk Du sie mal ab, um die Ecke stehen die Schafe, ich geh die mal eben umsortieren" -, und beim Ertapptwerden sowas von unschuldig tun.

    Ich denke, völlig unabhängig von den Temperaturen kommen die Probleme bei Mops & Co. in allererster Linie von der verkrüppelten Anatomie, die nichts mit der Funktionalität des Körperbaus anderer Hunde gemein hat.


    Es ist einfach kein Platz für die Ausbildung normaler Atemwege da.

    Hunde mit so einem Kugelkopf können gar nicht gesund sein, weil die normale Hundeanatomie in dieser Kugel gar keinen Platz hat. Da reicht doch schon ein Blick auf die aus den Augenhöhlen hervortretenden Augen.


    Die übliche OP zur Erleichterung der Atmung besteht in der Kürzung des Gaumensegels, weil das eben in dem kugelförmigen Kopfskelett keinen Platz mehr hat.


    Und weil diese knöcherne Kugel auch keine normale Schnauze ausbildet, sind die Nasenlöcher so zusammengequetscht, dass da auch nicht genügend Luft durchgehen kann - zu beheben durch eine weitere OP, nämlich die Weitung der Nasenlöcher.

    Ich denke, was die Gemüter hier so hochkochen lässt, ist die Tatsache, dass Ahnungslose zwar keine Ahnung von Hunden hat und ihr der Dobermann, gelinde gesagt, unheimlich ist, sie aber sofort davon ausgeht, dass der Hund eben wegen ihrer Angst zwangsweise eine Gefährdung für die Allgemeinheit sein muss, um es grob zu verallgemeinern, weil er ja hinter (!) dem Zaun ihren Sohn "angreift" und das Frauchen den Hund im Stechschritt an der kurzen Leine führt.


    Und dass "solche Hunde" offensichtlich zum Erschrecken anderer Leute gehalten werden.


    Ich muss gestehen, diese Schlussfolgerungen haben ein Gschmäckle, weil damit den Dobermannhaltern implizit Unfähigkeit, Rücksichtslosigkeit o. ä. unterstellt wird.


    Schreibe ich dagegen, wie Hektorine es getan an, von meiner eigenen Angst und frage, was kann ich in dieser oder jener Situation tun, um weniger Angst zu haben, ist das eine andere Perspektive, weil das Problem da angesprochen wird, wo es besteht - nämlich bei der Person mit Hundeangst.


    Ich selber habe z. B. panische Angst vor Ratten und Mäusen, würde aber nie auf die Idee kommen, deswegen Leute zu verunglimpfen, die diese Tiere als Haustiere halten. Zu Studentenzeiten hatte ich Freundinnen in einer WG, in der eine der Mitbewohnerinnen eine weiße Ratte hielt. Meine beiden Freundinnen fanden sie putzig und erzählten mir immer, wie klug sie doch sei, und versorgten sie auch in Abwesenheit ihrer Besitzerin.


    Das Reden über die Ratte war ja ok, solange ich sie nicht sehen musste.


    Absprache war, meine Besuche werden telefonisch angekündigt, die Ratte ist eingesperrt, und ich bekomme sie nicht zu sehen.


    Wie gesagt, das war meine Angst, nicht die Schuld der Ratte.


    Völlig unabhängig davon, ab wann Zaunrandale als Belästigung empfunden wird, ist, glaube ich, die implizite Unterstellung einer Gefährdung durch den Dobermann der eigentliche Aufreger.


    Weil sie von jemandem kommt, der sich nicht auskennt mit Hunden.


    PS: Nichtsdestotrotz finde ich die Strategie gut nachzufragen, wie der Monster-Dobermann wahrscheinlich tickt.

    Es gibt nun mal kein verbrieftes Recht darauf, nicht erschreckt zu werden, sei es durch einen von hinten heranrauschenden Radfahrer, der nicht oder zu spät klingelt, durch ein Auto, das ohne zu blinken vor einem abbiegt, etc. pp.


    Oder durch bellende Hunde hinter einem Zaun.


    Komischerweise herrscht gegenüber Hunden eine gewisse Vollkaskomentalität, so nach dem Motto, bitte keine normalen hündischen Lebensäußerungen, das ist eine eklatante Gefährdung der Spezies Mensch.


    Allein schon die Wortwahl "... wenn der Hund meinen Sohn angreift..." bei einem Tier, das lediglich offensichtlich ausreichend gesichert hinter einem Zaun verbellt.


    Ahnungslose, hier gibt es übrigens eine ebenfalls hundelose Userin namens Hektorine, die eine ähnlich diffuse Hundeangst wie Du hat und die sich hier angemeldet hat, um mehr über Hunde zu erfahren.


    Ich finde diese Strategie gut, Ihr beiden, und ich hoffe doch sehr, dass die Beiträge hier dafür sorgen, den ein oder anderen Schreckmoment abzumildern. :smirking_face:

    Wer in Alleinlage mit gut eingezäuntem Grundstück wohnt und die Umzäunung so umrüstet, dass Postboten, Lieferanten o. ä. gefahrlos, d. h. ohne direkten Kontakt mit dem Hund, zur Haustür kommen können, und auch im Haus Möglichkeiten schafft, einen Schäferhund oder ähnlich, d. h. einen Hund mit einem gerüttelten Maß an Wachtrieb, schnell wegsperren zu können, für den ist ein Schäferhund durchaus auch als Anfänger geeignet.


    Sofern man bewacht werden will.


    In der Enge eines Mehrparteienhauses - denn dort liegt mit Sicherheit die 36 qm große Wohnung - finde ich persönlich große Hunde, die nicht wirklich perfekt (!) geführt werden, ein ziemliches Wagnis in Anfängerhänden, besonders Rassen wie Schäferhunde, die dafür bekannt sind, Artgenossen und/oder fremde Menschen nicht so prickelnd zu finden.


    Es braucht nur ein Mitbewohner Angst vor Hunden zu haben oder keine Hunde zu mögen, dann ist der Ärger vorprogrammiert.


    RafiLe1985 kann ein Lied davon singen, denn sie und ihre beiden Hunde - mittelgroß bis groß - wurden immer wieder für alles Mögliche verantwortlich gemacht.


    Oder wenn ein anderer Hund im Haus vorhanden ist, den der eigene am liebsten schreddern würde, dann wird das Durchqueren des Treppenhauses zum Glücksspiel.


    Wer noch nie einen Hund hatte, macht sich keine Vorstellung davon, auf was man alles achten muss.


    Z. B. Streusalz im Winter. Entfernung zu Löseflächen. (Notfall)Betreuungsmöglichkeiten. Transport zum Tierarzt. Etc. pp.

    Dem Hund wird m. E. nur viel, viel Zeit und ein ruhiges, berechenbares Umfeld helfen. Denn der ist offensichtlich genauso neben der Spur wie sein Frauchen, nur, dass er sich nicht verbal äußern kann.

    Ich würde versuchen, den Stress für ihn so gering wie möglich zu halten und ihn nicht gleich wieder beim Tierarzt vorstellen, was ihn ja massiv in Panik versetzt hat, sondern zunächst nur den Kot untersuchen lassen und mir ins Blaue hinein einen Futterzusatz zur Verfestigung des Kots (es gibt verschiedene Produkte mit Reismehl) mitgeben lassen.


    Die üblichen Mittel wie Box o. ä. dürften wenig Aussicht auf Erfolg bieten, weil der Stresspegel bei dem armen Tier wahrscheinlich viel zu hoch ist und er es ebenso wahrscheinlich gar nicht kennt, friedlich in einem Hundekörbchen zu schlafen.


    Und außerdem können bzw. wollen Deine Eltern wahrscheinlich nicht auf Verdacht in Hundeausrüstung wie Trenngitter investieren. Und natürlich evtl. viel Geld beim Tierarzt lassen, denn niemand kann vorhersagen, was der Hund noch an möglichen stressbedingten körperlichen Reaktionen zeigen wird.


    Haben sie die Möglichkeit, noch am Wochenende mit jemandem von der Notstelle zu telefonieren? Und über das weitere Vorgehen zu beraten?


    Wenn eine geeignete Pflegestelle vorhanden wäre, könntet Ihr den Hund nach vorheriger Rücksprache mit dem Vetamt ja umplatzieren.


    Denn niemand kann vorhersagen, wann der Hund einen Gang herunterfahren kann. Schon alleine das nächtliche Umherwandern geht einem mit dem damit verbundenen Schlafmangel gewaltig an die Substanz, und evtl. wäre der Hund tatsächlich besser in einem Tierheim oder auf einer ruhigen Pflegestelle aufgehoben, wo er sich vielleicht auch Artgenossen anschließt.


    D. h. je nach nervlicher Substanz Deiner Eltern wäre vielleicht doch der Moment gekommen, am Montag das Vetamt einzuschalten. Gut, dass Ihr Belege vorweisen könnt.


    Inwieweit die Amtsmitarbeiter aber offen sind für kreative Lösungen à la Umplatzierung über Bordercollie-in-Not (nur als Beispiel), kann man nicht wissen.


    Viel Glück!

    katzenpfote: Dieser Jemand war ich, und ich finde es erstaunlich, wie unterschiedlich doch die Wahrnehmung ist.


    Ich z. B. finde diesen Beitrag wegen des Eingreifens von E mm a und ihren Eltern einfach großartig und mutmachend, weil hier drei Menschen nicht lange überlegt und in einer akuten Notlage tatkräftig eingegriffen haben.


    Für so eine Freundin wie E mm a würde ich meinerseits meinem Schöpfer auf Knien danken. Weil sie nicht weggesehen hat.


    Und weil sie m. E. mit sehr viel Taktgefühl, aber mit den für den Hund relevanten Details auf die Krankheit und die Haltungsbedingungen eingegangen ist.


    Mir liegt auch nichts ferner als eine Schuldzuweisung, ich weiß sehr wohl, dass der schlimme Zustand des Hundes der Krankheit seines Frauchens geschuldet ist, und ich wünsche der jungen Frau von ganzem Herzen, dass sie die therapeutische Unterstützung, die sie jetzt bekommt, ein gutes Stück voranbringt auf dem Weg zur Gesundung.


    Denn sie wird nach der Entlassung aus der stationären Therapie sicherlich nicht wie Phönix aus der Asche seelisch völlig gesundet wieder auferstehen, sondern steht wahrscheinlich irgendwo auf halber Strecke.


    Was sie krankheitsbedingt dem Hund angetan hat, ist geschehen, das kann man nicht mehr rückgängig machen.


    Aber:


    M. E. darf sie ihn auf gar keinen Fall wieder zurückbekommen, nur darum ging (und geht) es mir. Zur Gesundung gehört auch Einsicht, und je nachdem, wie sehr die Einsichtsfähigkeit durch die Therapie gereift ist, dass sie sich nicht ausreichend um den Hund gekümmert hat (und um sich selber auch nicht) und dass der Hund jetzt wahrscheinlich genauso therapiebedürftig ist wie sie selber, muss man evtl. härtere Geschütze auffahren, denn als Kind oder Tier einer psychisch kranken oder labilen Person auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein, ist richtig, richtig übel.


    Hier kam ja schon von einigen Schreibern der sehr wichtige Hinweis, die Zustände zu dokumentieren, und das würde ich auf jeden Fall tun, damit man zur Not beim Vetamt die tierquälerische Haltung beweisen kann.


    Und nicht zuletzt möchte ich auch vor eventuellen emotionalen Erpressungsversuchen à la "wenn Du dies oder das (nicht) tust, dann ..." warnen, womit gerne Krankheitsbilder aufrecht erhalten werden.


    Ich denke, E mm a und ihre Eltern haben jetzt Ansprechpartner von der Notstelle, so dass Zweifel im Umgang mit dem Hund geklärt werden können.


    Und im Endeffekt ist ja im Moment eine Art Waffenruhe eingetreten, so dass man das Vetamt nicht unbedingt jetzt einschalten muss.


    Allen Beteiligten alles Gute!

    Was für ein Krimi!


    Zum Glück sind ja jetzt die Leidtragenden erst mal mehr oder weniger versorgt, und ich hoffe, dass sich in Absprache mit dem Veterinäramt auch eine pragmatische Zwischenlösung für den Hund findet, bis die akute Krise des Frauchens vorbei ist und sich die Gemüter etwas beruhigt haben.


    Toll, @E mm a, dass Du und Deine Eltern sofort gehandelt haben! Wärst Du nicht vorbeigekommen, wer weiß, was passiert wäre.


    Ich möchte noch einen Gedanken da lassen, nämlich dass Du absolut kein schlechtes Gewissen zu haben brauchst, wenn der Hund aus welchen Gründen auch immer von Deinen Eltern wegkommt, denn:


    1) Man kann es niemandem, der sich das nicht ganz bewusst ausgesucht hat und zudem entsprechende Lebensverhältnisse bieten kann, zumuten, so ein traumatisiertes Schnappkrokodil länger aufzunehmen.


    2) Deine Freundin hat es sich ausschließlich selber zuzuschreiben, wenn sie nicht über das weitere Schicksal des Hundes bestimmen kann, denn sie und nur sie alleine hat dafür gesorgt, dass er durch ihre tierquälerische Haltung so gestört ist, dass er unter normalen Hundehaltungsbedingungen durch seine Schnapperei gefährlich ist. Das, was sie durch ihre Unterlassungen (wie nicht rausgehen, nicht pflegen, nicht beschäftigen, etc.) angerichtet hat, ist Tierquälerei vom Allerfeinsten. Ein junger Border Collie ist kein Rottweiler- oder Cane-Corso-Kalb, das mit einem halben Jahr schon ein Kampfgewicht hat, das man als unerfahrene Frau nicht mehr an der Leine gehalten bekommt. Sie kann froh sein, wenn sie nicht angezeigt wird.


    3) Wenn er in alles reinhackt, was sich bewegt, kann er außerdem locker als gefährlicher Hund eingestuft werden, was je nach Kommune erhöhte Hundesteuer und Leinen- und Maulkorbpflicht bedeutet. Würde sie das wollen bzw. überhaupt stemmen können?


    4) Deine Freundin hat m. E. - neben ihrer mentalen Gesundheit natürlich - eigentlich dringendere Sorgen, denn je nachdem, wie sehr die Wohnung in Mitleidenschaft gezogen wurde, kann es sein, dass der Vermieter sie raus haben will, natürlich nach vorheriger Grundsanierung.


    Wäre schön, wenn Du berichten würdest, was mit dem Hund geschieht, denn ich vermute, nicht wenigen der Schreiber/innen hier blutete das Herz bei Deinen Schilderungen der Haltungsbedingungen.


    Und wenn er Eurem Einflussbereich entzogen wird, dann ist das eben so, dafür bist weder Du noch Deine Eltern verantwortlich.