Beiträge von Cattledogfan

    Mein Rat wäre: Hör auf, mit dem Hund zu kämpfen. Akzeptiere ihn so, wie er ist, und verändere Deine Sichtweise auf Euer gemeinsames Leben.


    Ich habe mich bisher einmal vergriffen bei meiner Hundewahl, als sich ein kleiner Schäfermix als Huskymix herausstellte und ich mich von allen Gedanken an Freilauf verabschieden musste. Mit diesem Hund habe ich erst gemerkt, was da alles draußen in Wald und Feld kreucht und fleucht.


    Der sprang mir einmal, obwohl er als absoluter Schwimmschisser immer nur bis zur Brust ins Wasser ging, bei einem Blubb aus einem Drainagegraben neben dem Weg im hohen Bogen in selbigen, dass ich an der 3,5 m-Leine beinahe mit reingestolpert wäre, tauchte bis über die Schultern unter - und zog ein quiekendes Nutria hoch, das er zweimal schüttelte, und tot war es.


    Aus Deinem Geschriebenen lese ich z. B. die Möglichkeit heraus, den Hund als Fitnesstrainer zu beschäftigen. So, wie Du die Gassisituationen beschreibst, würde ich ihn ordentlich aufschirren, also Halsband und Geschirr anlegen, das Geschirr mit möglichst weit hinten sitzendem D-Ring, weil der Schub ja aus der Hinterhand kommt, und Aron an zwei Leinen führen, die nicht zu lang sein sollten. Eine hätte ich umhängen, die andere in der Hand, und dann strammen Schrittes voran an das Schnauzer-Straßenende. Ich würde mich nur darauf konzentrieren, den Hund möglichst zügig und ohne dass er steil geht, flott voranzuführen.


    Und zwar mit beiden Händen am Hund bzw. den Leinen.


    Mit der Leine am Halsband kannst Du ihn in die richtige Richtung lenken, mit der Leine am Geschirr das Aufbäumen wenn nicht ganz verhindern, dann doch zumindest eindämmen.


    Ist hervorragend für die Armmuskulatur, kann ich Dir versichern. Und Du wirst mit der Zeit immer besser bei Deiner Führtaktik werden.


    Im Wald würde ich ihm nicht mehr als 5m Leine geben, weil die 20kg sonst zu viel Anlauf nehmen und Dich umreißen können bei Wildsichtung, und ihn einfach spuren lassen - und sogar noch ermutigen und loben, wenn er der Spur beharrlich nachgeht.


    Einen spurenden Hund umhängen zu haben, ist hervorragend für die Beinmuskulatur, kann ich Dir versichern.


    Ich habe mich damals irgendwann einfach von allen Erziehungsversuchen verabschiedet, denn gegen Genetik kann man nur bedingt anerziehen.


    Drinnen hätte Dein Hund bei mir konstant eine Hausleine dran, und ich würde ihn beim Klingeln einfach barsch in ein anderes Zimmer komplimentieren. Eventuell würde ich vor dem Schließen der Tür eine Belohnung reinwerfen und so tun, als hätte der Hund von sich aus das Richtige getan.


    Meiner Erfahrung nach höhlt nämlich steter Tropfen den Stein.


    Will sagen: Anstatt mit nicht ausgeführten Kommandos Frust auf beiden Seiten zu erzeugen, ist es besser, Möglichkeiten für nicht erwünschtes Verhalten - in diesem Falle Angiften von Besuchern - erst gar nicht entstehen zu lassen.


    Und wenn man dann für den "braven" Hund die Tür wieder öffnet, kann man sich durchaus "freuen", dass der Hund nicht zur Haustür kam.


    Ich wünsche Dir, dass Du die Fähigkeit zum Nachjustieren Deiner Erwartungen an Hundehaltung hast.

    Hat Deine Hundeomi nicht gerade eine Milztumorentfernung hinter sich und frisst Erde?


    Meiner Erfahrung nach kann ein alter und multimorbider Hund ganz schnell sehr, sehr pflege- und damit zeitaufwändig werden.


    Ich würde es aus Rücksicht auf die alte Hündin nicht tun.

    Ich sortiere mich meinen Hunden gegenüber verbal, d. h. ich spreche laut aus, was ich denke bzw. fühle.


    Wenn ich z. B. genervt, frustriert, wütend oder traurig bin, sage ich das auch so - aber immer mit dem Zusatz, dass sich Frauchen trotzdem freut, dass Frauchen so schöne, feine Superhunde hat. :woozy_face:


    Weil Frauchens schöne, feine Hunde ja Frauchen Allerbestis sind. Und ja überhaupt nix dafür können.


    Oder so ähnlich.


    Und dabei brauche ich mich gar nicht zu verbiegen, weil es ja dem entspricht, was ich empfinde.


    Den Versuch, Hunden etwas vorzuspielen, halte ich aufgrund meiner Erfahrungen für aussichtslos, weil sie uns Menschen meilenweit voraus sind, wenn es um das Gespür für andere Lebewesen (seien es Artgenossen oder fremde Spezies wie wir Menschen) geht.


    Mogeltier: Hast Du mal versucht, mit Deinem Hund gemeinsam schlechte Laune oder Angst zu haben oder genervt zu sein? Ich brülle dann schon mal durch die Gegend, dass ich schlechte Laune habe, woraufhin sich der Mimosenkoolie erst mal wegduckt, die Cattle-Kröte abwartend und scheinbar unbeirrt ihres Weges geht und Schwarzi-Border die Gegend nach hütbaren Autos abscannte.


    Als sie noch zu Dritt waren, fing dann meist die Cattle-Kröte mit Spiel- und Tobeaufforderungen an, jetzt, da nur noch Koolie und Cattle Dog übrig sind, ist es der Koolie, der irgendeine subtile Albernheit anfängt, so dass ich mich mit ihm beschäftige.


    Wäre das ein Weg?

    Nachdem dies hier ein Hundeforum ist, und noch dazu ein sehr gutes, in dem man viele kluge Dinge lesen kann, sofern man sie denn als solche erkennt, erlaube ich mir eine Biege zurück zum Hund, denn mit dem Draufhauen auf Trainer/innen ist es so eine Sache, weil m. E. niemand beurteilen kann, wie die Kommunikation zwischen Kundin und Trainerin gelaufen ist und ob evtl. mangels Erfahrung mit diesem Hundetyp - und damit meine ich sowohl die Trainerin als auch die Halterin - Missverständnisse aufgetreten sind.


    Doch da das rein spekulativ ist und zu nichts führt, rufe ich mal Awa1, in der Hoffnung, ich verwechsele sie (oder ihn?) nicht mit einer/m anderen Schreiber/in, denn ich erinnere mich an einen Thread, in dem es ebenfalls um Aggressionsverhalten ging und in dem Awa1 als Schäferhundhalter/in ein paar gute Anregungen aufschrieb und dann eine ganz wichtige, kluge Aussage da ließ, die sich mit dem deckt, was hier schon von einigen Schreiber/inne/n angesprochen wurde.


    Sie bzw. er schrieb nämlich sinngemäß, nachdem man die unerwünschten Verhaltensweisen (nicht Eigenschaften!) wegtrainiert bzw. durch Management unter Kontrolle hat, muss immer noch etwas übrig bleiben, was für den Hund - und nicht für Dich! - Arbeit ist.


    So ein Forum kann m. E. nur Anregungen geben, niemand sieht Dich im Umgang mit dem Hund, deswegen noch einmal der Hinweis darauf, wie wichtig Arbeit für diesen Hundetyp ist.

    Die Arbeitslosigkeit ist mir in der Beschreibung auch direkt aufgefallen.

    Die sind halt auch irgendwann mal für ihren Job beim Schweizer Bauern selektiert worden.

    PS an Grisbert: tolle Liebeserklärung an einen tollen Hund! Hatte auch mal mit einem Schnappi geliebäugelt, der mir dann aber doch zu schwer und zu wuchtig war. Als Cattledoghalterin kann ich sooo gut nachvollziehen, was Du meinst JJ

    Auch ich hänge mich mal mit der Frage dran, woher der Hund kommt, die Du immer noch nicht beantwortet hast.


    Ich finde es nämlich schwer, wesensfeste Welpen von Rassen zu finden, die evtl. sogar schon seit mehreren Generationen mangels geeigneter Lebensverhältnisse nicht mehr auf ihren ursprünglichen Verwendungszweck - hier als Wach-, Hof- und Großviehtreibehund - selektiert werden konnten.


    Interessant wäre auch, wie der Hund lebt. Reine Wohnungshaltung? Darf er irgendwo aufpassen und wachen? Vor vielen Jahren schrieb hier mal eine ratlose Halterin aus - ich glaube - München, dass ihre Hündin jede Parkbank, auf die sie sich setzt, sofort als ihre reklamiert und alle anderen Menschen und Hunde angehen will.


    Die Genetik sucht sich halt ihr Ventil.


    Trainer sind gut und schön, aber bei einer so großen, wehrhaften Rasse müssen m. E. auch die Lebensumstände für den Hund passen, wenn man nicht ein ganzes Hundeleben lang managen und deckeln will.


    Und man muss als Mensch diese Ernsthaftigkeit und Wehrhaftigkeit wollen und mögen und einen Plan haben, wann man den Hund einbremsen muss, nur dann klappt auch das notwendige Management.

    Bei mir würde der Hund mit Halsband und Geschirr (mit weit hinten sitzendem D-Ring) entweder an 2 Leinen oder an einer an beiden Seiten eingehakten langen Leine geführt, so dass man z. B. bei Ansätzen zum Hinlegen beide Hände am Hund hat und mit der hinteren Leine bzw. dem hinteren Leinenende das Hinterteil oben hält, den Hund mit dem Knie leicht abdrängt und am Halsband vorwärts führt.


    Ich würde da auch kein großes Gewese drum machen, einfach "nein, jetzt nicht" und "weiter, weiter" oder etwas in der Art als Ansage, dass es in dem Moment keinen Fremdhundekontakt gibt.


    Auch eine Belohnung gäbe es bei mir nicht, sondern nur verbales Lob.


    In einer Großstadt hat man nun mal viele Hundebegegnungen, und je eher und öfter diese gesittet und kontrollierbar ablaufen, desto weniger Stress haben Hund und Mensch, und je öfter man Vorbeilaufen ohne Kontakt (oder was auch immer) einfach macht, desto eher generalisiert sich erwünschtes Verhalten.

    Ich wage zu behaupten, sehr umsichtig mit meiner Gesundheit zu sein und versuche daher immer, es gar nicht erst so richtig mies werden zu lassen.

    Hierauf möchte ich näher eingehen und hoffe doch sehr, dass mein Beitrag nicht als übergriffig verstanden wird, denn so ist er ganz und gar nicht gemeint, sondern vielmehr als weiterer Denkanstoß.


    Sollte das nicht gewünscht sein, liebe @Mods, dann bitte entfernen.


    Ich kenne mich mit Autismus nicht näher aus und weiß nur, dass das Spektrum sehr groß und die Ausprägungen in punkto Empathiefähigkeit für den potenziellen Hund und Frustrationstoleranz gegenüber Mitmenschen sehr unterschiedlich sein können.


    Generell liest sich Dein Eingangspost sehr überlegt, und wie Du über Eure Katzen schreibst, zeugt in meinen Augen von sehr viel Empathie.


    Wie ich auf Empathie komme? Nun, vor einigen Monaten gab es hier einen Beitrag von einer Frau, ebenfalls Autistin, die einen größeren schäferhundartigen Hund aus dem Tierschutz hatte, der - in Kurzfassung - zugebissen hatte und weg sollte. Und keiner wollte ihn nehmen.


    Auffällig war, dass es immer um die Erwartungen der Halterin an den Hund und die Verfehlungen und Fehler des Hundes ihr gegenüber ging und dass ihr Verhalten dem Hund gegenüber ziemlich unberechenbar war. Sie sah das natürlich genau umgekehrt.


    Mir ist schon klar, dass das Einfühlungsvermögen in ein artfremdes Lebeweisen bei Autismus keine Frage des Wollens, sondern des Könnens ist, und nichts liegt mir ferner als eine Verurteilung dieser Frau, die sich von der Hundeanschaffung eine Verbesserung ihrer Lebensqualität erhofft hatte, leider auf Kosten des Hundes.


    Daher bitte ich zu bedenken, dass Du als Hundehalter auch mit einer ganzen Menge Frust und Stress zurechtkommen musst, nicht nur, wenn der eigene Hund nicht das macht, was er soll, sondern Du wirst beim Gassigehen in einer Großstadt auch ganz viel mit anderen Menschen und deren teils unerzogenen Hunden interagieren müssen, ob Du willst oder nicht.


    Neuhundehalter lernen ihre nähere Umgebung aus einer völlig anderen Perspektive kennen, und Du kannst Dir wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie viele Leute noch mit Hund(en) unterwegs sind.


    Ich wünsche Dir bzw. Euch eine gute Entscheidungsfindung und weiterhin einen so besonnenen Umgang mit Deiner Gesundheit!

    Meines Erachtens ist die Entscheidung für oder gegen Einschläfern sehr davon abhängig, an was ein Tier erkrankt ist, denn davon hängt wiederum ab, wie bzw. ob man die Beschwerden lindern kann.


    Ein Hund, der "nur" alt ist, ist nicht zu vergleichen mit einem Hund, der an einer tödlichen Krankheit leidet.


    Ich für meinen Teil wüsste nicht, wie man die Vergiftungserscheinungen durch eine krebszerfressene Leber lindern könnte, und ob und was das Hündchen überhaupt noch frisst, ist meines Wissens nach völlig egal, weil man mit jeder Kalorie in erster Linie den inzwischen ja metastasierten Krebs weiterfüttert, denn weiterer Gewichtsverlust ist im Endstadium nicht mehr aufzuhalten.


    Auch bei menschlichen Krebspatienten erlebt man es, dass wohlmeinende Angehörige den Kranken zum Essen nötigen, obwohl der Körper keine Nahrung mehr verwerten kann.


    Dieses "Du wirst es merken, wann es soweit ist" halte ich inzwischen für ziemlich abwegig, weil es je nach Lebensumständen und Qualität der Versorgung durch Tierärzte und Besitzer unterschiedlich große Zeitfenster gibt, in denen das Einschläfern vertretbar ist:


    - Lebensumstände: Einen großen Hund mit Schmerzen am Bewegungsapparat kann man sicherlich mit frei zugänglichem eigenen Garten länger relativ gut halten als im, sagen wir, 3. Stock einer Wohnungsanlage ohne Lösungsmöglichkeit direkt vor der Tür, wo man das Tier unter Schmerzen weiterzerren muss bis zur nächsten Grünfläche.


    - Qualität der Versorgung durch die Besitzer: Die setzt für mich relativ gute Kenntnisse über die Erkrankung und ihre wahrscheinliche Entwicklung voraus, um bei Bedarf rechtzeitig Tierärzte beizuziehen bzw. abwägen zu können, inwieweit das arme Tier mehr Schaden als Nutzen von weiteren Behandlungen hat.