Beiträge von Cattledogfan

    Meiner medizinischen Laienmeinung nach kannst Du nichts falsch machen, denn Fakt ist, Du hast einen schwerkranken Hund, den Du ja sofort in einer Tierklinik vorgestellt hast - und der so oder so Schmerzen haben wird, egal ob mit oder ohne OP, und egal, ob die OP am Dienstag nach Pfingsten oder später gemacht würde.

    Da Du schreibst, dass sich der Hund mit Ausnahme dieser sicherlich furchtbaren Schmerzattacken schon wieder wie sonst auch verhält, würde ich wirklich der konservativen Therapie eine Chance geben, denn offensichtlich hat sich ja der Allgemeinzustand schon wieder gebessert.

    Und selbst wenn Du beschließt, ihn über Pfingsten doch in die Klinik zu bringen, wäre auch das keine falsche Entscheidung, weil ihm dann zumindest vorübergehend die Schmerzen genommen würden.

    Ich gehe nach aufregenden Tagen oder Wochenenden den Montag eine große Runde Ausdauerlaufen. Monotones Traben. Mindestens eine Stunde. Danach schlafen sie wie die Steine.

    Genau so etwas meinte ich. Die Möglichkeit zur Selbstregulierung, ohne dass man als Mensch noch weiter am Hund herummanipulieren muss, nachdem man ihn - hoffentlich gut angeleitet - schon durch einen aufregenden Tag gebracht hat.

    Ich sehe übrigens auf dem Bild einen Pudel, die ohnehin eher spritzig bis hibbelig unterwegs sind und deren Aufregungspegel sehr schnell in ungeahnte Höhen ausschlägt, und vermute einfach mal ins Blaue hinein, dass das kein deprivierter, traumatisierter Tierschutzhund ist.

    Dass zu viel Stress krank macht, streite ich ja gar nicht ab, aber er gehört nun mal zum Leben dazu, und normalerweise entwickeln Lebewesen Strategien zum Umgang damit.

    Als Mensch z. B. Hobbies wie Sport als Ausgleich zum beruflichen Stress.

    Und für Hunde sind eben (gleichmäßige) Bewegung und Ruhe Selbstregulierungsmechanismen.

    Man muss als Mensch nicht jeden Pups für seinen Hund regeln. Die Tiere haben nun mal keinen An- und Aus-Knopf zum, wie es heutzutage so schön heißt, "Runterfahren" ... wie bei einem Computer ...

    Wenn das Pudelchen ausreichend Bewegung hatte, seine Notdurft verrichtet hat und dann meint, zu Hause noch weiter rumhibbeln zu müssen und einem das auf den Senkel geht, dann kann man ihn auch einfach sich selbst überlassen und wegschicken, wenn er nervt.

    Wir haben mit dem Koolie auch einen ziemlich hibbeligen Hund im Gegensatz zum Cattle Dog, der einfach umfällt, wenn er müde ist.

    Meiner völlig unwissenschaftlichen Meinung und Erfahrung nach ist Stress in Maßen weder für Mensch - man denke an Sportler vor, während und nach Wettkämpfen o. ä. - noch Tier was Schlimmes, und wenn ein Hund nicht in einem für ihn unpassenden Umfeld lebt, findet er normalerweise von alleine Möglichkeiten, ihn abzubauen.

    Wenn ein hibbeliger "gestresster" Hund als problematisch empfunden wird, ist das meiner Erfahrung nach oft darauf zurückzuführen, dass die räumliche und zeitliche Möglichkeit fehlt, dass das Tier ganz für sich alleine entweder zur Ruhe kommen oder seinen Adrenalinspiegel in Bewegung umsetzen und dann ruhen kann.

    Hier gab es doch erst vor kurzem einen Beitrag, wo der "gestresste" Hund mit Spiel und Spaß im Garten "entspannen" sollte.

    Einen Tag im Büro empfinde ich jetzt nicht als großartig belastend.

    Ich empfinde das gesamte Szenario auch als traurig für die Hunde, die sich buchstäblich jeden Pups verkneifen müssen, damit es nicht noch mehr Ärger gibt.

    Und so feine Antennen, wie diese Tiere für menschliche Stimmung haben, bekommen sie eventuellen Stress von Frauchen natürlich mit.

    Ich schreibe, wie gesagt, als von einem Nachbarschaftsstreit Betroffene, selbst wenn es nicht um Hunde ging. Ich habe gerne an meinem vorigen Wohnort im warmen Südwesten der Republik gewohnt und wäre wahrscheinlich nicht so schnell in norddeutsches Pisswetter auf den Riesenhof zu meinem jetzigen Mann gezogen, aber ich war die angespannte Stimmung, die sich über Jahre unmerklich aufgebaut hatte, nach mehreren Güteversuchen irgendwann so leid, dass ich mir dachte, mir bleibt nur die Flucht.

    Ich hoffe auch, dass der Neuzugang mit dem Erwachsenwerden die beiden älteren Rüden nicht drangsaliert, denn Drahthaar kenne ich persönlich nicht unbedingt als art- und geschlechtsgenossenkompatibel.

    Wenn die Nachbarn schon zwei Hunde als Zumutung empfinden, wird sich das beim 3. sicherlich nicht bessern.

    Ob man das nun vorher ankündigt oder nicht, dürfte völlig egal sein, vor allem, da man mit 3 Hunden dieses Kalibers beim Hinaus- und Hineingehen alles blockiert und andere warten müssen, wenn man selber nicht mehr in die eigene Wohnung umkehren möchte oder kann.

    Und mit 3 Hunden hat man immer eine Hand zu wenig, vor allem bei einem quirligen Welpen und bald Junghund, wenn man sie eng führen muss.

    Ich hatte das auch so im Kopf, dass RafiLe1985 vor der Welpenanschaffung erst umziehen wollte in ein (Reihen?)Haus mit Garten.

    Ich habe selber fast 30 Jahre lang in Mehrparteienhäusern zur Miete gewohnt - RafiLe1985 kann als Eigentümerin immerhin nicht gekündigt werden - und als absolute Nichtraucherin z. B. rauchende Nachbarn am offenen Fenster oder auf dem Balkon als Zumutung empfunden, wenn der Rauch in meine Wohnung zog. Oder schwerhörige ältere Herrschaften, die bei offenem Fenster den Fernseher laufen haben. Oder ... oder ...

    Meistens ließen sich solche Interessenskonflikte durch Reden klären, um Kompromisse zu finden, aber wenn die Ausgangslage schon so verfahren ist, sehe ich eigentlich nur Umziehen als Lösung.

    Dabei ist ja noch nicht mal die Dynamik unter den Hunden berücksichtigt, denn die neue Konstellation wird sicherlich auch für Unruhe unter den Tieren sorgen.

    Nachdem es selbst in der Humanmedizin nur für bestimmte Tumorarten Früherkennungsuntersuchungen und keinesfalls eine generalisierte "Krebsvorsorge" gibt, würde ich mich auf die Aussage von Tierärzten verlassen, was man ohne großartige Belastung für den Hund für die in seiner Verwandtschaft aufgetretenen Krebsfälle mitmachen könnte, z. B. Werte im Blutbild, die ein Anhaltspunkt für Auffälligkeiten sein könnten.

    Oder wenn ohnehin eine bildgebende Untersuchung, evtl. sogar in Narkose, ansteht, was man noch mit schallen oder röntgen könnte.

    Und den Hund gründlich abzutasten und so evtl. selber Auffälligkeiten an den Lymphknoten festzustellen, fände ich auch nicht verkehrt.

    Die Frage wäre für mich, welchen Erkenntnismehrwert man aus solchen "prophylaktischen" Untersuchungen ziehen kann, vor allem, da viele Tumorerkrankungen relativ unspezifische Symptome verursachen.

    Und selbst auf Plattformen wie "Kleinanzeigen" werden Informationen bereitgestellt.

    Anzeigen sind aber naturgemäß im Telegrammstil gehalten, sprich, man muss Kürzel wie z. B. DCM überhaupt erst mal kennen.

    MoniHa hat m. E. gut auf den Punkt gebracht, wo es in der Verbandszucht hakt.

    Nichtsdestotrotz sollte man irgendwo anfangen mit dem Informieren, daher wären für mich VDH und/oder angeschlossene Rasseverbände sozusagen die Haustür, die ich als Hundeneuling erst mal aufstoßen würde.

    Für Unerfahrene sollte der VDH dennoch die erste Anlaufstelle sein, denn wenn man mit etwas gesundem Menschenverstand gesegnet ist, kommt man über den Dachverband auf die Mitgliedsvereine für die jeweilige Rasse (die meisten haben ja mehrere) und über die auf Züchterpräsenzen im Internet.

    Und wenn man sich dann die Mühe macht und sich einliest, findet man durchaus interessante Infos, weil nicht jeder Züchter "Mäuse" und "Süße" als Zuchttiere hält, sondern teilweise kritisch den Mainstream seiner Rassezucht hinterfragt wie z. B. die Farbreinzucht oder überbordende Fellbomben.

    Will sagen: Wer gewillt ist, sich zu informieren, auch über die Sinnhaftigkeit von Dissidenz für bestimmte Rassen - ich sage nur: Spitz! -, für den ist der VDH ein guter Einstieg.