Beiträge von Cattledogfan

    Bei Spitzen würde ich definitiv auch bei Nicht-VDH-Zuchten kaufen wegen der genpoolverengenden Zuchtvorschriften, wie das ja Terri_Lis_07 schon angeführt hat.

    Schaut mal hier: https://ig-spitze.page4.com/zuchtprogramm-der-ig-spitze/

    Ich würde auch Wolfs- und Mittelspitze nicht ausschließen, eben weil es so wenig Großspitze gibt. Evtl. findet Ihr auch ein erwachsenes Tier?

    Aber schaut Euch die Hunde aus in Frage kommenden Zuchten gut an, denn m. E. haben sich viele Rassen in den letzten Jahren doch erheblich im Wesen verändert, weil sie unter Umständen leben müssen, für die sie nicht gemacht sind. Wenn ich an die Boxer, Rottweiler, Schäferhunde und auch Spitze meiner Kindheit denke, gibt es da heute schon deutliche Unterschiede in Sachen Wesensfestigkeit.

    Meine Hunde wären sicher auch mit weniger zufrieden, die sind anpassungsfähig und haben durch Öffifahren, Bürohundedasein, viel im Alltag begleiten etc eigentlich eh immer Input.

    Genau. Alles, was sich außerhalb der eigenen 4 Wände tut, ist Input, und der ist m. E. ebenso wichtig wie die reine typgerechte Bewegung oder Auslastung, damit der Hund ausgeglichen in seinem jeweiligen Umfeld lebt.

    Es ist z. B. sehr entspannend, wenn man ein offensichtliches Pinkelbedürfnis des Hundes mit so banalen Alltagsdingen wie Müll rausbringen, Post reinholen oder, wie jemand hier schrieb, Fahrrad flicken, verbinden und sich darauf verlassen kann, dass das Tier nicht blindlings durchs Treppenhaus auf die Straße oder vom Fahrrad weg auf den Bürgersteig stürmt.

    Ich habe es übrigens noch nie erlebt, dass ein Hund immer mehr Gassi "fordert". Natürlich gab es Diskussionen, ob es nicht schon um 12 anstatt erst um 13 oder 14 Uhr raus ging, aber wer zu sehr nervte, wurde halt barsch weggeschickt.

    Das einzige, was passieren konnte, war, dass die alternden Vierbeiner immer mehr Zeit für ihre üblichen Runden brauchten, die sie bei guter Tagesform trotz aller Wehwehchen immer noch ablatschen wollten, aber die Zeit habe ich ihnen gerne gegönnt, wenn es irgendwie möglich war.

    Meine Devise zu der Zeit, als ich 1-2 Hunde in reiner Wohnungshaltung hatte, war immer, mindestens 3, besser 4 Stunden raus, weil Hunde bis zu 20 Stunden am Tag verschlafen und verdösen und ich drinnen Ruhe wollte und brauchte, da ich die meiste Zeit von Zuhause aus arbeite, allerdings mit freier Zeiteinteilung.

    Und mit 10 anderen Mietparteien, die z. T. auch fast immer da waren, weil Rentner, kommt es nicht gut an, wenn Hunde großartig rabatzen.

    Je nach Arbeitsanfall und mit Ausnahme von Krankheit und/oder Alterswehwehchen waren die Hunde mindestens 3x draußen, und zwar morgens 1 Std. plus, mittags mind. 1,5 Std., meistens 2, und abends nur zum Pinkeln, sofern nicht einer noch mal länger raus musste.

    Vormittags ist meine produktivste Zeit, und wenn ich 5-6 Stunden ungestörte Arbeitszeit wollte, fand ich es nur fair, den Hunden nach der längeren Nachtruhe eine ausgiebige, interessante Gassirunde zu gönnen.

    Im Sommer fiel die Mittagsrunde länger aus, weil wir da an einem der fußläufig oder per Rad erreichbaren Baggerseen zum Baden waren, dafür musste ich dann halt abends länger arbeiten.

    Ich hatte schon immer Hunde, weil ich einfach gerne draußen bin, auch jetzt noch trotz meiner Behinderung. Und welchen schöneren Vorwand außer Hunden und kleinen Kindern gibt es für Erwachsene, sinnlos - wie es meine Schwester immer nannte - durch die Gegend zu radeln oder zu laufen und alberne Spielchen zu spielen?

    Extra Trainings- oder Erziehungsrunden gab es bei mir nie, meine Methode war immer "Training on the job". Getrenntes Gassi gab und gibt es nur, wenn einer der Hunde zu alt oder zu krank für die normalen Runden war.

    Wenn ich Zeit hatte, habe ich auch kleinere Einkäufe im Dorf mit den Hunden erledigt. War im Dorfladen zwar teurer, dafür musste ich aber kein Auto anwerfen.

    Ich fand und finde eigentlich, dass ich immer relativ umweltsichere Hunde hatte und habe, weil wir immer und immer wieder dieselben Situationen erleben, also Fremdhunde, Menschen, Verkehr, Wild.

    Und ich liebe es, mein eigenes Handling immer und immer wieder zu verbessern, um gut durch aufregende Situationen zu kommen.

    Inzwischen hat sich die Gassizeit auf 2-3 Stunden reduziert, weil die Hunde jederzeit freien Zugang nach draußen haben und besonders die Cattle-Kröte in ihren Wachhundaufgaben aufgeht; beim Koolie ist es eher ein streberhaftes "Ich weiß was, ich weiß was!", kein ernsthaftes Wachen.

    Einen E-Rolli im Auto zu transportieren, ist wesentlich schwieriger als die Mitnahme eines Hundes, denn je nach Ausstattung kann man ihn nur minimal einklappen, er ist sauschwer, er ist hoch.

    Der Rollstuhl, nicht der Hund :smirking_face:

    Somit braucht man ein speziell umgebautes Auto mit Arrettierungen und ggf. auch mit Lifter, falls die Person im Rollstuhl transportiert wird, was aber hier nicht relevant ist.

    Näher kenne ich nur den als geländegängig angeschafften E-Rollstuhl und den Steiger meiner Cousine, und mit beidem möchte ich keinen Hund an der Leine haben. Man muss sich ja bei unebenen Bodenverhältnissen auch selber ausbalancieren und halten, und dann so etwas Fummeliges wie eine Joysticksteuerung? Bremsen hügelabwärts, wenn es nicht nur uneben, sondern auch glatt ist und/oder der Hund zusätzlich voranzieht? Kein Wunder, dass man da keinen Eurasierrüden sicher gehalten bekommt ...

    Da lobe ich mir mein Dreirad, wo ich durch den Lenker und die Pedalen mit Rücktritt wesentlich besseren Halt als auf Rolli-Fußrasten habe. Als ich wieder anfing mit Hundeausfahrten, hatte ich, wenn ich kurzzeitig alle anleinen musste - damals waren es noch 3 Hunde -, fast 70 kg gut bemuskelte, fitte Tiere am Dreirad, die ordentlich Tempo machten.

    Mich wundert übrigens immer wieder, wie wenig Verständnis und Respekt es manchmal zwischen Hundeanbietern und Hundeinteressenten gibt.

    Warum kann man nicht akzeptieren, dass jeder Züchter, jedes Tierheim oder jede Orga nicht nur bestimmte Abgabekriterien hat, sondern einfach nach dem bestmöglichen Platz sucht, selbst wenn man selber gute Voraussetzungen mitbringt?

    Denn es gibt fast immer jemanden, der dem Hund, für den man sich interessiert, noch bessere Haltungsbedingungen bieten kann als man selber. Warum kann man sich nicht einfach für den Hund freuen, dass so gut für ihn gesorgt wird?

    Zudem sind meiner Erfahrung nach Vermittlungskriterien (bzw. Ausschlüsse von der Vermittlung) dann Makulatur, wenn man sich bewusst für einen Tierschutz-Ladenhüter entscheidet, der anderenfalls sein Leben im Tierheim beschließen müsste und dem es bei einem für andere Hunde suboptimalen Interessenten besser geht als dort, wo er ist.

    Dafür muss man halt Abstriche bei den eigenen Wünschen machen.

    Huskey: OK, das Gerät ist also zu unhandlich zum Transport.

    Aber Du selber kannst schon persönlich irgendwo vorstellig werden, damit man einen Eindruck von Deinen körperlichen Fähigkeiten bekommt? Dann könntest Du zur Unterstützung immer noch ein Handy mit Videos von Deinem fahrbaren Untersatz zücken.

    Sollte ich unsere jetzigen Hunde, die im September 9 bzw. im November 11 Jahre alt werden, nicht nur überleben, sondern auch rezidivfrei bleiben, würde ich mich ebenfalls nach einem neuen Hund umsehen, allerdings definitiv kleiner und leichter, und ich stünde wahrscheinlich vor denselben Hürden wie Du.

    Meine Taktik wäre allerdings nicht zu betonen, was Du alles in der Vergangenheit geleistet hast (wie z. B. das Kutschefahren), sondern darzulegen, was Du einem Hund jetzt und in planbarer Zukunft bieten kannst und wie Du vorsorgen würdest, wenn Du Dich aus irgendwelchen Gründen nicht selber um ihn kümmern kannst, egal, für wie lange.

    Und dann würde ich fragen, für welchen Hund das passend wäre, und durchaus Abstriche machen von den eigenen Vorstellungen.

    Und völlig unabhängig von der Gehbehinderung: Wer von Euch hier jünger ist, kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, dass mit dem Älterwerden zwangsweise die Zipperlein mehr und die Erholungsphasen länger werden und dass man mit 60 nicht mehr so leistungsfähig ist wie mit 40, und mit 80 erst recht nicht, selbst wenn irgendwer immer eine/n "fitte/n Achtzigjährige/n" kennt ...

    [Mein Mann hatte z. B. mit Anfang 50 noch Expansionspläne für seinen Milchviehbetrieb, aber Jahr für Jahr wurden seine Rückenschmerzen schlimmer, und als ich krank wurde, begann er, nach einem Nachfolger zu suchen. Seit er 60 ist, ist er nur noch mithelfender Altenteiler und glücklich damit.]

    Ich kann es von daher durchaus nachvollziehen, dass auch das Lebensalter ein Negativfaktor sein kann. Eine mittlerweile über achtzigjährige Kollegin, seit langem verwitwet und daher alleine, hatte allerdings nie Probleme, einen Hund aus dem Tierheim zu bekommen, weil sie die letzten beiden Male mit ihrem Backup, einem Frührentner aus dem Bekanntenkreis, aufschlug - und weil sie sich gezielt um Ladenhüter bewarb, die anderenfalls ihr Leben im Tierheim beendet hätten.

    So ist ihre jetzige Hündin dreibeinig und war bei Anschaffung bereits geschätzte 6 oder 7 Jahre alt.

    Mich ärgert es, dass man überhaupt angeben muss dass man körperlich eingeschränkt ist.

    Oh doch, das ist ein wichtiger Faktor!

    Ich bin im selben Alter, allerdings erst seit einigen Jahren nach einer schweren Erkrankung gehbehindert, und habe festgestellt, dass sich der Umgang mit den Hunden deutlich geändert hat.

    Je nach Einschränkung können nämlich so simple Dinge wie den Hund hochheben oder das Eingreifen in unerwünschte Fremdhundbegegnungen zum Problem werden. Ich musste bei einigen Dingen ganz gewaltig umdenken - und habe wirklich pflegeleichte, leichtführige Hunde.

    Wenn Huskey seit Geburt gehbehindert ist, kennt er/sie es allerdings nicht anders und hat sicherlich nicht mehr Schwierigkeiten als ein x-beliebiger Mensch ohne körperliche Einschränkungen.

    Was aus meiner Sicht problematisch sein könnte, ist die Eingewöhnungs- und Erziehungsphase, bis ein größerer Hund relativ gefahrlos am E-Rolli mitläuft:

    Der Hund bleibt schnüffelnd etwas zurück, man hat ihn mit gedrehtem Kopf zwar noch im Blick, aber ein aufspringender Hase im richtigen Moment, und der Hund startet seitlich nach hinten weg durch, die Leine bleibt womöglich noch irgendwo hängen, gerne an irgendeinem wichtigen Schaltelement ... da sehe ich je nach Geländeverhältnissen durchaus Kippgefahr.

    Ich selber fahre mit 2 Hunden E-Dreirad, Modellname sinnigerweise Easy Rider, also chopperartig mit tiefem Sitz (= tiefer Schwerpunkt) und mit 120 kg schwer genug, um auch die durchstartende 20 kg-Hündin (der Rüde läuft so gut wie immer frei) im Notfall abfangen zu können. Trotzdem hat sie mich einmal durch einen kurzen Zug in die falsche Richtung aus einer engen Kurve in den Straßengraben gekippt, aus dem ich nur mit Hilfe wieder herauskam.

    Ich habe übrigens mittlerweile Dreirad Nr. 2, weil das Nachfolgermodell Rücktritt hat, um nicht wieder im Graben zu landen, denn damit habe ich eine Hand für die Hundeleine frei und muss nicht lenken und bremsen mit beiden Händen.

    Wie sicher kann man mit E-Rolli im Gelände bremsen?

    Den Vorschlag, Bilder und evtl. Videos zu schicken, finde ich prima!

    Blöde Frage: Bist Du auch mal mit Rolli im Tierheim gewesen? So würde ich es machen und sagen, hallo, ich bin der/die von den Bildern, dieses und jenes habe ich mit meinem früheren Hund gemacht, wenn Sie Fragen haben, nur zu, ich zeige es Ihnen, wenn zufällig gerade ein Hund - vielleicht nicht gerade der schlimmste Leinenrambo - Gassi geführt werden müsste. Wenn mich jemand begleitet, könnten Sie ja sehen, wie es funktioniert.

    Tendenziell macht man sich das Leben mit einem leichtführigen, kleineren Hund, der bei entsprechender Erziehung ableinbar ist, einfacher, wenn man auf ein fahrbares Hilfsmittel angewiesen ist. Ich fahre zwar mittlerweile mit dem frei laufenden Rüden alleine auch mit dem normalen Fahrrad, aber das Auf- und Absteigen dauert, und wenn ich den Hund beiseite räumen oder anleinen muss, muss ich erst den Gehstock aus der Halterung holen und aufklappen.

    Auch Laufen mit Rollator mache ich nur mit dem Rüden, weil die Hündin mit Fremdhunden meist nicht verträglich ist, und 20 kg haben ordentlich Wumms, wenn die in die Leine gehen, weil "Willssu spielen, ey?" nicht kapiert, dass er wegbleiben soll.

    Es ist einfach von der Biologie her nicht möglich, dass einen geliebte Menschen wie die eigenen Eltern oder bestimmte Tiere ein ganzes Leben lang begleiten.

    Hunde sind nun mal keine Schildkröten oder Papageien und haben eine wesentlich kürzere Lebensspanne.

    Jeder Mensch, der Hunde als Bereicherung seines Lebens empfindet, wird sich daher nach dem Tod eines Vierbeiners einen neuen anschaffen. Bei uns leben mittlerweile Hund Nr. 9 und 10; Nr. 8, mein Schwarzi-Border, wird nach 9 1/2 Monaten immer noch schmerzlich vermisst.

    Der Zeitpunkt, an dem man sich erneut auf so ein wunderbares Tier einlässt, ist ganz individuell, wie die anderen schon geschrieben haben, und nicht immer ist es eine bewusste Entscheidung. Manchmal ist da einfach ein Hund, der ein Zuhause braucht, und man nimmt ihn so halb-, viertel- oder auch nur achtelherzig, obwohl man denkt, man hat gerade seinen unvergleichlichen, einzigartigen Herzenshund verloren.

    Und dann schleicht sich dieses komische Tier irgendwie und klammheimlich und hintenrum doch ins eigene Herz, und man entdeckt nach und nach seinen wunderbaren Charakter und stellt fest:

    Läbbe geht weider! Und zwar wieder mit Hund.

    Von daher: ja, nach dem Ende kommt ein neuer Anfang.

    Keine Ahnung, wie lange Deine Anfahrt nach Kassel ist, aber was ich machen würde, wäre, bei Tierheimen an der Strecke bzw. in Kassel direkt nachfragen, ob sie Pensionshunde nehmen, und wenn ja, dann beide für einen Tagessatz für ein, zwei oder auch drei, vier Stunden dort parken - wobei es in der Ferienzeit schwierig sein dürfte, einen freien Platz zu bekommen ...

    Dafür müssten die Hunde natürlich die Voraussetzungen wie Impfstatus erfüllen, um überhaupt genommen zu werden, aber ich denke, da wären sie am sichersten und besten aufgehoben, und Du müsstest nicht befürchten, dass sich das Auto in Deiner Abwesenheit doch zu sehr aufheizt oder die Abgaskonzentration über Stunden hinweg zu hoch ist oder irgend jemand die Polizei ruft, wenn die Hunde länger im geschlossenen Auto sind.

    Viel Erfolg bei der Suche nach einer auskömmlichen Lösung!

    Meiner Ansicht nach zäumst Du das Pferd ganz gewaltig von hinten auf, weil Du Dich auf aufgeschnappte Nebensächlichkeiten wie Ballen- und Zahnpflege stürzt, die sicherlich irgendwann im Hundeleben ihre Berechtigung haben, aber - noch - nicht jetzt.

    Interessant wäre ja, wo der Hund herkommt, weil Du schreibst, er war anfangs "verratzt". Was muss man sich darunter vorstellen? Ungepflegt? Parasitenbefall? Wenn ein Hund mit Kringelrute diese ausrollt, ist er entweder krank oder zutiefst verstört, verängstigt oder etwas in der Richtung.

    Inwieweit ist er geimpft? Hat er Papiere?

    Ich würde den Hund bei Zweifeln an seinem Gesundheits- und Pflegezustand einem Tierarzt vorstellen - als Katzenhalterin hast Du ja sicherlich einen - und auch Kotproben auf Wurmbefall und Giardien untersuchen lassen und vorab bei der Terminvereinbarung die Umstände schildern.

    Bei dem dichten Fell würde ich außerdem eine wirksame (!) Zeckenprophylaxe betreiben und nicht auf irgendwelche "natürlichen" Mittel setzen, weil durch den Klimawandel durch Zecken übertragene Krankheiten gewaltig auf dem Vormarsch sind, und bei Erkrankungen wie Babesiose, Anaplasmose & Co. muss dann sowieso Chemie in den Hund.

    Es gibt z. B. Tabletten, die einige Monate gegen Flöhe und Zecken wirken. Flöhe sind übrigens Bandwurmüberträger.

    Hunde stellen außerdem als Haustiere ganz andere Ansprüche an den Menschen als Katzen und müssen wesentlich enger angeleitet und beaufsichtigt werden, weil sie eine viel engere Bindung zum Menschen eingehen.

    Außerdem ist die genetische Vielfalt zwischen Hunderassen um ein Vielfaches größer als bei Katzen. Nimm einen weißen Großspitz, den man durchaus mit einem Samojeden verwechseln kann. Das ist ein völlig anderer Hundetyp. Ich z. B. würde jederzeit und mit Handkuss den Spitz nehmen, mit dem Samojeden könntest Du mich jagen, obwohl ich von der Rasse wenig Ahnung habe. Allein das, was ich über die Jagdtriebigkeit weiß, schreckt mich ab.

    Ich würde mich an Deiner Stelle auch schnellstmöglich darüber belesen, wo der Samojede genetisch herkommt, d. h. was die ursprünglichen Zuchtziele waren und mit welchen Eigenschaften man rechnen muss. Es hat ja bereits eine Samojedenhalterin geantwortet.

    Du schriebst ja, der Hund schnüffelt viel. Die Frage ist, jagt er genetisch bedingt auf Spur? Oder ist er eher Sichtjäger? Wie sieht es mit Wach- und Schutztrieb aus? Damit würde ich mich beschäftigen.

    Wo ein Spitz z. B. durchaus ohne Zaun hoftreu ist und weitgehend leinenlos laufen kann, würde ich beim Samojeden daher erst mal das Grundstück sicher, d. h. hoch genug und auch gegen Untergraben gesichert, einzäunen. Der Hund ist erst ein Jahr alt, da kommt noch deutlich mehr an Jagdtriebigkeit, und wenn er erst mal entdeckt hat, dass er vom Grundstück kommt, habt Ihr verloren; passiert derzeit bei uns im Dorf mit einem Podencoartigen aus dem Tierschutz, weil der Zaun nicht vernünftig aufgerüstet wurde.

    Ballenverletzungen durch Glasscherben sind übrigens der Schrecken vieler Hundehalter, weil sie so schlecht heilen. Man kann eigentlich nur vorausschauend gehen und Stellen meiden, wo z. B. Flaschen aus Autos geworfen werden oder irgendwelche Saufgelage stattfanden.

    Das sind nur ein paar Gedanken, die Dir vielleicht helfen, Deine Prioritäten besser zu sortieren.

    Ich würde für einen Welpen in dem Alter keine Runden, d. h. keine bestimmten Entfernungen, sondern Zeitbudgets einplanen.

    Wie viel Zeit hast Du vor der Arbeit? Die würde ich dem Knirps geben, egal, was er währenddessen anstellen will, ob spielen, trödeln, schnüffeln. Wie schon von anderen geschrieben, der hat die Nacht über - hoffentlich - Ruhe gehalten und ist jetzt voller Energie. Außerdem sollte bei der Hitze eigentlich morgens die Haupt-Action-Zeit sein.

    Ich würde lediglich darauf achten, dass er sich vernünftig löst, und ihm ansonsten die Welt zeigen bzw. ihn sie entdecken lassen und bei Bedarf einschreiten.

    Üben würde ich lediglich die - wie ich sie nenne - "unsichtbare Leine", also dass der Welpe ohne Leine in einem bestimmten Radius von mir bleibt, der sich nach der jeweiligen Umgebung und der Frequentierung richtet.