Meiner Ansicht nach zäumst Du das Pferd ganz gewaltig von hinten auf, weil Du Dich auf aufgeschnappte Nebensächlichkeiten wie Ballen- und Zahnpflege stürzt, die sicherlich irgendwann im Hundeleben ihre Berechtigung haben, aber - noch - nicht jetzt.
Interessant wäre ja, wo der Hund herkommt, weil Du schreibst, er war anfangs "verratzt". Was muss man sich darunter vorstellen? Ungepflegt? Parasitenbefall? Wenn ein Hund mit Kringelrute diese ausrollt, ist er entweder krank oder zutiefst verstört, verängstigt oder etwas in der Richtung.
Inwieweit ist er geimpft? Hat er Papiere?
Ich würde den Hund bei Zweifeln an seinem Gesundheits- und Pflegezustand einem Tierarzt vorstellen - als Katzenhalterin hast Du ja sicherlich einen - und auch Kotproben auf Wurmbefall und Giardien untersuchen lassen und vorab bei der Terminvereinbarung die Umstände schildern.
Bei dem dichten Fell würde ich außerdem eine wirksame (!) Zeckenprophylaxe betreiben und nicht auf irgendwelche "natürlichen" Mittel setzen, weil durch den Klimawandel durch Zecken übertragene Krankheiten gewaltig auf dem Vormarsch sind, und bei Erkrankungen wie Babesiose, Anaplasmose & Co. muss dann sowieso Chemie in den Hund.
Es gibt z. B. Tabletten, die einige Monate gegen Flöhe und Zecken wirken. Flöhe sind übrigens Bandwurmüberträger.
Hunde stellen außerdem als Haustiere ganz andere Ansprüche an den Menschen als Katzen und müssen wesentlich enger angeleitet und beaufsichtigt werden, weil sie eine viel engere Bindung zum Menschen eingehen.
Außerdem ist die genetische Vielfalt zwischen Hunderassen um ein Vielfaches größer als bei Katzen. Nimm einen weißen Großspitz, den man durchaus mit einem Samojeden verwechseln kann. Das ist ein völlig anderer Hundetyp. Ich z. B. würde jederzeit und mit Handkuss den Spitz nehmen, mit dem Samojeden könntest Du mich jagen, obwohl ich von der Rasse wenig Ahnung habe. Allein das, was ich über die Jagdtriebigkeit weiß, schreckt mich ab.
Ich würde mich an Deiner Stelle auch schnellstmöglich darüber belesen, wo der Samojede genetisch herkommt, d. h. was die ursprünglichen Zuchtziele waren und mit welchen Eigenschaften man rechnen muss. Es hat ja bereits eine Samojedenhalterin geantwortet.
Du schriebst ja, der Hund schnüffelt viel. Die Frage ist, jagt er genetisch bedingt auf Spur? Oder ist er eher Sichtjäger? Wie sieht es mit Wach- und Schutztrieb aus? Damit würde ich mich beschäftigen.
Wo ein Spitz z. B. durchaus ohne Zaun hoftreu ist und weitgehend leinenlos laufen kann, würde ich beim Samojeden daher erst mal das Grundstück sicher, d. h. hoch genug und auch gegen Untergraben gesichert, einzäunen. Der Hund ist erst ein Jahr alt, da kommt noch deutlich mehr an Jagdtriebigkeit, und wenn er erst mal entdeckt hat, dass er vom Grundstück kommt, habt Ihr verloren; passiert derzeit bei uns im Dorf mit einem Podencoartigen aus dem Tierschutz, weil der Zaun nicht vernünftig aufgerüstet wurde.
Ballenverletzungen durch Glasscherben sind übrigens der Schrecken vieler Hundehalter, weil sie so schlecht heilen. Man kann eigentlich nur vorausschauend gehen und Stellen meiden, wo z. B. Flaschen aus Autos geworfen werden oder irgendwelche Saufgelage stattfanden.
Das sind nur ein paar Gedanken, die Dir vielleicht helfen, Deine Prioritäten besser zu sortieren.