Den eigenen Hund nicht mögen?

  • Ich mag meinen Hund auch nicht. Zeitweise. Z.B. wenn sie volle Post in die Flexi galoppiert und ich gottergeben und mit zusammen gekniffenen Augen auf den Schmerzimpuls in meiner Schulter warte.

    Oder, wenn sie an der Leine zerrt und mein NEIN als Zustimmung interpretiert. Oder mich in die Knöcheln beißen will, weil sie nicht einsieht, dass ich nicht ihr Schaf bin. :ka:

    Wenn sie das aber alles nicht macht, läuten bei mir die Alarmglocken. Was hat sie denn? Oh Gott, hoffentlich hat sie nichts. Sicher wird sie krank, etc. Und dann spüre ich so richtig, wie sehr ich diese kleine Hütehexe liebe. :herzen1:

    Sobald sie sich wieder in die Leine katapultiert und meine Schulter am Liebsten abhauen möchte, ist alles wieder gut. Ich stehe zwar wieder mit zusammen gekniffen Augen da aber dann mit einem erleichterten, seligen Lächeln. :hurra:

  • Bei meinen eigenen muss ich sagen..ich empfinde da keine Unterschiede. Ich mag alle drei eigentlich gleich gern. Bei Pflegehunden gibt es größere Unterschiede. Ich hatte jetzt länger einen Pflegi, den ich mir nicht selbst ausgesucht hatte und mit dem ich nichts anfangen konnte. Ich fand ihn optisch gar nicht meins, sein Wesen auch nicht und mich hat eigentlich so ziemlich alles an ihm genervt obwohl er eigentlich ein netter Kerl war. Er wurde gut versorgt, aber ich konnte keine emotionale Bindung zu ihm aufbauen. Wäre er irgendwie warum auch immer bei mir gelandet, hätte ich ein neues Zuhause gesucht. Den diesen Zustand hätte ich ihm gegenüber nicht fair gefunden. Allerdings waren meine Erziehungsleistungen bei ihm deutlich besser als bei meinen..Schatzis...husthust

  • Wenn ich spüren würde, dass wir keinen Zugang zu einander finden und ich nur ansatzweise denken würde, es ginge dem Hund woanders besser, würde ich ihn abgeben.

  • Und durch genau sowas bin ich zu meinem Hund gekommen und könnte mir das Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Ich bin so froh, dass wir sie bekommen haben und bin dem vorherigen Halter sehr dankbar, dass uns der Hund „überlassen“ wurde.

    Ich will auch mal behaupten, dass der Hund sich bei uns wohl fühlt und es wohl nicht mehr anders haben wollen würde.

  • Ich hab darüber neulich tatsächlich nachgedacht, als ich gesehen habe, dass ein Hund aus dem Auslandstierschutz, für den wir uns damals beworben hatten, neu vermittelt wurde. Im neuen Vermittlungstext wurde er als typischer Hofhund beschrieben, der am glücklichsten wäre, wenn er bei seinen neuen Besitzern einfach auf Haus und Hof aufpassen dürfte, Besuch verbellen und durch den Garten streunern kann. Kuscheln, spazieren gehen, Hundesport usw. seien wohl alles nicht so sein Ding und er wolle auch nicht überall bei jedem Ausflug mit dabei sein.

    Der wäre so ungefähr das exakte Gegenteil von dem Immer-mit-dabei-Familienhund gewesen, den wir uns gewünscht haben und mit unserer kleinen Prinzessin auf der Erbse ja schließlich auch bekommen haben.

    Objektiv betrachtet hätten wir diesem Hund aber all das bieten können, was er mag, nur hätten wir nicht das bekommen, was wir eigentlich gesucht hatten. Und so ein Hund wäre ja auch nicht so einfach vermittelbar. Als ich drüber nachgedacht habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass wir den Hund vermutlich nie so ins Herz geschlossen hätten wie unsere jetzige Hündin, aber ihn wohl behalten hätten, wenn es objektiv kein besseres Zuhause für ihn gegeben hätte. Eventuell hätten wir dann jetzt aber auch zwei Hunde, wenn der erste unsere Erwartungen an einen Familienhund so wirklich gar nicht erfüllt hätte.

    Ich denke auch, dass es da einen Unterschied gibt zwischen "keinen Draht/keine tiefe Verbindung zum Hund haben" und "den Hund nicht leiden können". Ich persönlich könnte gegenüber einem Hund, den ich so wirklich gar nicht leiden könnte, glaube ich nicht fair und gerecht bleiben und ihm nicht das Leben bieten, das er verdient.

  • Wenn ich meinen Hund wirklich nicht mögen würde, würde ich ihm ein neues, schönes Zuhause suchen. Nur weil Ich den Hund nicht mag, heißt es ja nicht, dass ihn auch sonst niemand lieben kann.

    Ich denke, so wäre es für alle am fairsten. Niemandem ist damit geholfen, wenn der Hund 15 Jahre, oder auch nur 2 Jahre neben mir her lebt, ohne, dass ich etwas positives für ihn empfinde.

    Der Hund würde es zu spüren bekommen, weil er eben nicht so behandelt werden würde, wie ein geliebter Hund.

    Das heißt nicht, dass ich ihn schlecht behandeln würde, aber vermutlich deutlich kühler, als ich es zum Beispiel bei meiner Anju tue.


    Aber ich halte es schon für sehr unwahrscheinlich, dass ich zu einem Hund überhaupt keine positive Bindung aufbauen kann. Es sei denn, man setzt mir einfach einen DSH vor die Nase. :flucht: :lol:

  • Ich finde es schwierig, mir einen Hund vorzustellen, den ich absolut nicht mag, außer es ist einer, der meinen vorhandenen Hund oder mich nicht mag.

  • Na ja, was heißt denn "nicht mögen"? Da ist ja zwischen "kein Stück lieb gewinnen", "der Hund ist nur geduldet" und "natürlich habe ich den Hund ins Herz geschlossen, aber Eigenschaften XY mag ich nicht an ihm" oder "ich würde ihn zwar nie mehr hergeben, aber bewusst würde ich mir einen Hund wie ihn nicht aussuchen" viel Luft.

    Nicht mögen heißt nicht mögen.

    Heißt man hat den Hund nicht lieb und kann ihn auch nicht lieb gewinnen. Das ist übrigens nur geduldet, denn was man nicht mag duldet man nur im eigenen Leben.

    Nicht "Grad nervst du mich, Blödarsch!", denn nur weil man in ein paar Situationen genervt ist vom Hund hat man ihn ja eben doch lieb. Man mag ihn, auch wenn man er sich grad in Scheiße gewälzt hat und man ihn am liebsten aussetzen würde.

    Und auch nicht "Such ich mir nicht wieder aus", denn man hat den Hund ja dennoch lieb.


    Ich liebe Arren, von tiefstem Herzen. Hier wird nie wieder ein Mini Bulli einziehen, weil die Rasse an sich für mich nicht mehr in Frage kommt, passt nicht mehr so zu mir wie früher.

    Ändert nichts daran das Arren mein Herzbär ist.

    Ebenso Hamilton, der Arschkeks. Wie oft ich den besonders im ersten Jahr aussetzen wollte... Dennoch bete ich den Boden an auf den er seine zarten, perfekten Pfötchen stellt.



    Würde je der, in meinen Augen absolut unvorstellbare, Fall eintreten das hier ein Hund lebt den ich wirklich nicht mag dann würde ich versuchen ihm ein neues Zuhause zu suchen wo er geliebt wird.

  • Nicht mögen heißt nicht mögen.

    Heißt man hat den Hund nicht lieb und kann ihn auch nicht lieb gewinnen. Das ist übrigens nur geduldet, denn was man nicht mag duldet man nur im eigenen Leben.

    Für Dich vielleicht. Ich würde das ganz anders definieren und andere auch, wie Du hier liest.


    Lieben/lieb haben und mögen sind für mich unterschiedliche Dinge.

  • Ja, ich kenne durchaus Hunde, wo ich mir denke, ne nicht geschenkt will ich den Unsympathen und das seh ich auch ganz unemotional, wenn ich einen Hund nicht mag, bleibt er nicht hier.

    Ich finde es schwer vorstellbar, dass ich zu einem Hund, der als Welpe hier einzieht, keine Beziehung aufbauen kann oder, dass ich mir absichtlich einen Hund holen würde, den ich nicht mag, aber wenn ich mir jetzt vorstellen würd, meine wären nicht mehr und jemand würd sowas wie den Rotti der Nachbarn hier parken... nä der wer schneller wieder weg, als man gucken kann.

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