Gibt es erziehungsresistene Hunde?

  • Es gibt bei brachyzephalen Hunden mehrere typische Engstellen in der Luftröhre, also nicht nur das wuchernde Gaumensegel. Ein Tierarzt hat das mal so beschrieben: drei Mann stehen auf einem Gartenschlauch. Wenn einer davon weggeht, (Gaumensegel wird operiert) dann läuft das Wasser trotzdem nicht durch, solange die beiden anderen stehenbleiben.

    Bei eurem Hund fallen die extrem engen Nasenlöcher - eher Nasenschlitze - sofort auf, und der weitere Verlauf der Luftröhre im Hals muß ebenfalls überprüft werden.


    Ein Hund, der bei schon geringster Anstrengung röchelt, kollabiert und sich übergibt, ist derartig mit dem nackten Überleben beschäftigt, daß er keine Kapazitäten zum Lernen hat, ganz unabhängig von der wenig schönen Vorgeschichte.


    Auf die Schnelle habe ich mal nach Kliniken gegoogelt, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben:


    https://kleintierklinik.uni-leipzig.de/kurzkopf


    https://www.tierklinik-hofheim…achycephales-syndrom.html


    Hier findet ihr sicher kompetente Ansprechpartner, die euch helfen oder je nachdem auch zu einer Klinik in eurer Nähe beraten können.


    Toll, daß ihr euch kümmert! :smile:

  • @Nevermind.


    schön dass ihr euch so kümmert.

    Das Problem mit der Atmung: die Nasenlöcher sind definitiv ein Punkt, die gehen beim ansaugen von Luft noch enger zu weil sie falsch geformt sind. Da muss was getan werden. Dann eventuell die Nasenhöhle, da muss teilweise auch etwas verändert werden um die Luftzirkulation zu ermöglichen.


    Falls die Besitzerin diese Kosten tragen kann, unbedingt operieren lassen. Das bringt schon ganz viel Lebensqualität.


    Und dann halt wirklich überlegen, wie für diesen Hund ein reizarmes Leben gestaltet werden kann. Der muss das ja nicht mehr „können“. Der soll einfach zufrieden leben können mit Menschen die ihn gern haben und sich kümmern.


    Wenn er mit Garten und Haus zufrieden ist, prima. Vielleicht später mal einen kleinen Ausflug probieren in eine Gegend ohne Hunde. Wo er bisschen was entdecken kann im Wald oder so. Aber ansonsten würde ich mit dem Kerlchen einfach versuchen ein gutes Gleichgewicht zu finden, mit dem er zurecht kommt.

  • Schläft er im sitzen?

    Nein, wäre uns bis jetzt noch nicht aufgefallen.


    Ja, wenn er wirklich zufrieden ist mit dem Leben im Haus und Garten dann würden wir das ja so belassen. Aber natürlich macht man sich Gedanken und fragt sich wie man die Qualität des Lebens verbessern kann. Deshalb eben auch die Trainerversuche, die Motivationsversuche usw. Uns tut er eben Leid, weil er gefühlt kein richtiges Hundeleben führen kann.


    Aber wenn hier so viele schreiben, dass sich das mit besserer Atmung verbessern könnte, dann würden wir nochmal einen Spezialisten aufsuchen und die Nasenloch OP machen lassen. Bis jetzt wurde uns immer geraten zu warten bis er stabiler ist, bis er weniger gestresst ist etc. deshalb wurde in die Richtung noch nichts gemacht. Da muss vielleicht wirklich ein Spezialist her.

  • Aber wenn hier so viele schreiben, dass sich das mit besserer Atmung verbessern könnte, dann würden wir nochmal einen Spezialisten aufsuchen und die Nasenloch OP machen lassen. Bis jetzt wurde uns immer geraten zu warten bis er stabiler ist, bis er weniger gestresst ist etc. deshalb wurde in die Richtung noch nichts gemacht. Da muss vielleicht wirklich ein Spezialist her.

    Ja, den ganzen Vorrednern hier schließe ich mich an, unbedingt.


    Wobei ich persönlich der Meinung bin, ihr solltet in jedem Fall und auch sofort zweigleisig arbeiten:


    Die gesundheitliche Baustelle UND die Stressbaustelle.


    Also ein Verhaltenstierarzt, der gegebenenfalls auch mit Medikamenten den Stress dämmt.

    Besonders eben auch mit Blick auf eine bevorstehende OP, denn diese bedeutet nochmal Stress zu dem schon vorhandenen Stress.


    Ich empfehle euch mal diese Seite: GTVMT – Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie


    Wenn ihr auf die Rubrik "Besitzer" geht, findet ihr eine Liste der Verhaltenstierärzte.


    Zu den Operationen: Auch die OP können die Atemwege oft nicht komplett "reparieren".

    Aber sie können die Atemnot eindämmen, und dazu beitragen, mehr Lebensqualität zu ermöglichen.

    Stress verstärkt die Problematik der Atemweg noch, weshalb auch hier der Fokus auf weniger Stress liegen sollte.

    Das ist mMn derzeit nicht alleine durch die extrem reizarme Gestaltung des Lebensraumes zu erreichen.


    Ich finde es unglaublich, wie viel ihr für diesen Hund macht, und zu machen bereit seid :streichel:

  • Bis jetzt wurde uns immer geraten zu warten bis er stabiler ist, bis er weniger gestresst ist etc. deshalb wurde in die Richtung noch nichts gemacht. Da muss vielleicht wirklich ein Spezialist her.

    Da beisst sich die Katze in den Schwanz... bei dauernder Atemnot mit echtem Luftmangel(!!) wird der Stress nicht kleiner, sondern grösser. Je mehr er unter diesem Sauerstoff-Mangel leidet, desto gestresster fühlt er sich.


    Mit dem Leben in Haus und Garten habt Ihr den äusserlichen Stress auf sein machbares Minimum reduziert :gut: , jetzt kann nur noch, wenn überhaupt, eine grössere OP eine Verbesserung bewirken. Das ist dann nochmals Stress, ganz klar, aber lieber so, als ein langsames, qualvolles Ersticken von Monat zu Monat.


    Alles Gute für den Süssen, ich drücke ganz fest die Daumen, dass eine Verbesserung machbar ist! :cuinlove:

  • Damit ist deine Eingangsfrage leider beantwortet: Ja, es gibt erziehungsresistente Hunde. Das sind die, die von ihren angeborenen plus durch miese Aufzucht verursachten Problemen derart gequält werden, dass ihnen keine Kapazitäten zum Lernen mehr bleiben. Ihr habe da ein trauriges Musterbeispiel erwischt - und es ist wirklich ganz groß, wie sehr ihr dem armen Kerl zu helfen versucht. Da kann man nur sagen: Dickes Kompliment und viel Glück für euch alle!

  • Zitat

    Er zuckt nicht einmal mit dem Ohr wenn man seinen Namen sagt

    btw: Er ist nicht zu allem Elend auch noch schwerhörig/taub?

    Nein, er reagiert nur überhaupt nicht auf Ansprache. Er erschreckt sich aber regelmäßig vor lauten Geräuschen und der Tierarzt hat auch ausgeschlossen, dass er schlecht hört.

  • Der Hund braucht tierärztliche Behandlung spezialisiert auf brachycephales Syndrom und ihr braucht einen Verhaltenstierarzt, der Hand in Hand mit einem guten Hundetrainer arbeitet.

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