Guten Morgen, danke für die Freischaltung. Ich komme dann auch gleich mal mit einem Problem/einer Frage.
Ich war mir nicht ganz sicher in welche Kategorie das Thema gehört und hoffe, dass ich hier richtig bin.
Es geht um Blue, die 4 Jahre alte französische Bulldogge meiner Freundin. Blue ist ein kastrierter Rüde. Er wurde nach einer Beschlagnahmung ins Tierheim gebracht, wo er vor 11 Monaten von meiner Freundin adoptiert wurde. Blue wurde wohl sein ganzes Leben, bis vor etwa einem Jahr zum Großteil auf einem Balkon gehalten, zusammen mit seinem Bruder, der leider eingeschläfert werden musste. Er kannte so gut wie gar nichts.
Meine Freundin meinte es gut und wollte ihn retten, aber als Ersthund ist das doch eine wahnsinnige Herausforderung. Schon nach kurzer Zeit merkte sie, dass sie fachliche Hilfe braucht, weil Blue einfach viele Verhaltensauffälligkeiten zeigt. Sie war zuerst in einer normalen Hundeschule, im Gruppenkurs, wo man ihr aber nicht helfen konnte. Blue hat dort null mitgemacht und eigentlich waren Tricks und Kommandos auch nicht was er brauchte. Anschließend ging sie zu einem Einzeltrainer, der 3 Monate lang mit Blue gearbeitet hat, bevor er das Handtuch warf. Aussichtslos. Zurück in die Hundeschule, social Walk, wo wir uns kennenlernten. Blue durfte aber nur zweimal mitmachen, weil es nicht gut für ihn war.
Blues Probleme sind vor allem, dass er auf alles losgehen möchte. Er hat wahnsinnigen Stress im Alltag, weil ihn alles irre macht. Mülltonnen, Autos, Menschen, Hunde, je nach Verfassung sogar banale Dinge wie Bäume. Durch seine schlechte Anatomie verlangt das alles viel von ihm ab. Er keucht und röchelt schon nach kurzer Zeit, übergibt sich manchmal und ist auch schon umgefallen vor lauter Anstrengung.
Ich habe mehr Erfahrung mit Hunden und habe selbst zwei eigene und einer davon ist auch verhaltenskreativ. Also habe ich meinen Trainer gebeten sich Blue anzusehen. Aber Blue springt auf gar nichts an. Selbst in einem völlig reizarmen Raum ohne Ablenkungen ist es noch keinem gelungen dem Hund überhaupt ein Sitz beizubringen. Er interessiert sich null für die Zusammenarbeit mit Menschen. Mein Trainer arbeitet jetzt seit 2 Monaten mit ihm und er ist wirklich erfahren und gut, konnte mir schon sehr viel weiterhelfen. Aber bei Blue stößt er an eine Wand.
Meine Freundin wohnt mittlerweile bei mir und wir trennen die Hunde strikt. Blue hat seinen eigenen Bereich im Haus und Zeit im Garten wird abgewechselt, um Stress zu vermeiden. Wir machen keine Spaziergänge, sondern lassen ihn nur an der Leine im Garten lösen um Stress zu vermeiden. Wir üben und trainieren jeden Tag, aber Blue ist absolut resistent. In den 11 Monaten gab es keine Verbesserung. Der Hund lebt im Dauerstress und wir sind hilflos.
Daher meine Frage. Gibt es Hunde die erziehungsresistent sind? Bei denen man einfach nichts mehr machen kann?
Unser nächster Weg führt zu einem Verhaltenstierarzt, da unser normaler Tierarzt und Homöopathie nichts bringen.
Wir sind ratlos. Meine Freundin macht sich Vorwürfe, weil sie denkt, dass er woanders besser aufgehoben gewesen wäre. Aber ich glaube, dass auch andere bei ihm die selben Probleme gehabt hätten. Da bereits mehrere Trainer über längeren Zeitraum mit ihm gearbeitet haben und es null Fortschritte gab.
Wir sind offen für Vorschläge und Hilfestellung. Wir wohnen in der Nähe von Bremen, falls noch jemand einen guten Trainer/eine gute Hundeschule kennt.