wieder warten / Frust raus lassen

  • Wenn Du Dein Abi hast und volljährig bist, können Dir Deine Eltern das doch aber nicht verbieten? Such Dir ne WG, die Hunde erlaubt in einer grünen Ecke Deiner Studienstadt, einen Nebenjob der mit Hund vereinbar ist und los geht's, oder? In der WG mit anderen hundebegeisterten Menschen ist es sogar ganz praktisch, weil man oft schon automatisch eine Betreuung für den Hund hat.


    Wenn Du sicher bist, dass der Hund das ist, was Du willst und Du gewillt bist, dafür auf andere Möglichkeiten der Studienzeit zu verzichten, sehe ich das Problem nicht.

  • lisa_do wenn ich in Mainz studiere habe ich dort auf jeden Fall schon Freunde die teilweise auf den Hund aufpassen könnten. Für kurze Zeit würden auch meine Eltern den Hund betreuen, nur eben über mehrere Monate nicht.


    Das finanzielle stelle ich mir eventuell zu einfach vor. Ich habe keine großen Ansprüche, würde vieles second-hand kaufen und meine Eltern können mich unterstützen, außerdem habe ich auch extra auf einen Hund gespart, also könnte eng werden, weiß ich aber noch nicht.


    Was ich erwarte:

    Nervenstärke für eine Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln

    im Auto mitfahren

    nach entsprechendem Training irgendwann alleine bleiben kann (bestenfalls auch mehrere Stunden)

    Stubenrein wird (das ist mir sehr wichtig!)

    keine Autos jagt


    Wenn das alles stimmt wäre ich sehr zufrieden. Natürlich wäre Freilauf toll, oder wenn er mit ins Restaurant könnte toll und sich mit anderen Hunden und Tieren versteht.


    Wie der Alltag im Studium aussieht weiß ich gar nicht richtig.

    Morgens eine kurze Runde, ggf Vormittags eine und eine größere am Mittag/Nachmittag, dann eine kleine am Abend. Morgens wäre der Hund alleine bis ich in der Uni fertig bin. Am Wochenende würde ich in die Hundeschule gehen und Wandern/ etwas unternehmen wo der Hund mit kann.

    Lernen würde ich zu Hause beim Hund und wenn ich länger weg muss würde ich eine Betreuung finden. Zwischendurch würde ich auch clickern, bzw hätte ich Interesse an Obedience.


    Ich möchte Kommunikation/Marketing/Wirtschaft studieren, ich weiß nicht wie flexibel das ist.

  • Mir ging es wie dir. Mit 15 fing ich an, mich zu informieren, Bücher zu kaufen, einen Hund zu wollen. Mit einem Unterschied: Ich wollte immer meinen Hund. Nicht den meiner Eltern, zumal sie eh nie einen wollten.


    Gewartet habe ich am Ende bis ich 27 war. Nach dem Studium im ersten Job und der eigenen Wohnung. Also 12 Jahre, bis der Traum wahr wurde.


    Ich sehe es leider kritisch, sich zum Studium oder eher den "eigenen" Hund zu holen. Kenne viele, die dann durch den ersten Job wegziehen und der Hund bleibt bei den Eltern kleben. Als Elternteil würde ich mir als nie einen Hund fürs Kind holen, wenn er nicht eh geplant bei mir bleiben soll.

  • evtl. Bin ich da zu hart, aber wenn man einen Hund nicht ohne Hilfe finanziell gewuppt bekommt sollte man warten.

    Es wird eh grad alles teuer, von daher auf Eltern zu setzen finde ich nicht richtig. Der Kaufpreis ist das geringste. Und ob Shelties für die Stadt taugen, kann ich nicht beantworten.

  • Ich kann den Frust und die Enttäuschung wegen der langen Wartezeit gut verstehen, aber ich hätte es im Studium nicht geschafft parallel einen Hund zu halten. Da du noch keine Vorstellung hast, wie umfangreich das Studium und wie dein Alltag dann aussehen wird, wäre es doch vielleicht eine Idee, erstmal abzuwarten, bis du dich im Studium eingerichtet hast. Vielleicht passt es und du kannst und willst dir dann den Wunsch erfüllen. Vielleicht stellst du aber auch fest, dass du zu wenig Geld oder zu wenig Zeit hast oder du die neue Freiheit in der WG, deiner ersten eigenen Wohnung oder mit deinen neuen Freunden oder so erst noch genießen möchtest. Das alles geht mit Hund zwar auch, aber es schränkt natürlich ein. Ich bin froh, dass ich mir meinen ersten Hund erst nach dem ersten Jahr im Beruf geholt habe - und selbst da bin ich oft auch an meine Grenzen gekommen und musste sehr viel mehr planen und organisieren als andere -ohne Hund- in ähnlicher Situation. Und ich muss auch zugeben, dass ein latent schlechtes Gewissen, wenn ich Luna mal wieder irgendwo anders (meine Eltern, Hundepension) unterbringen musste, zu meinem Begleiter wurde. Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!

  • meine Eltern können mich unterstützen,

    Wollen sie das über evtl lange Zeit?

    Wollen sie nicht evtl auch mal einfach wieder ein Paar sein, daß lange Jahre eigene Wünsche ausgesetzt hat?


    Erwachsen sein bedeutet auch sein eigenes Leben zu wuppen und dazu gehört auch, sich nicht jeden Wunsch schnell erfüllen zu können.


    Mein Hundewunsch erfüllte sich mit 44 Jahren, da passte alles.

  • außerdem habe ich auch extra auf einen Hund gespart, also könnte eng werden, weiß ich aber noch nicht

    Damit würde ich mich nochmal eingehender beschäftigen. Für mich war das ein wichtiger Faktor, der es stressfreier möchte mit Hund, zu wissen, dass ich im Zweifelsfall genug Geld habe, um auch mal eine Notbetreuung zu bezahlen o.ä. Da würde ich auch nicht zu fest mit Deinen Eltern rechnen wollen an Deiner Stelle. Vor allem wenn sie eher gegen einen Hund sind.


    Hier gibt es irgendwo einen Thread, der heißt "Was kosten eure Hunde im Monat" oder so. Da kannst Du vielleicht einen Eindruck gewinnen?


    Ich würde an Deiner Stelle aber tatsächlich erstmal das erste Semester machen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Studium so ist etc. Kannst Dir ja auch schon eine WG suchen, die hundefreundlich ist, ein bisschen Hundebetreuung anbieten (und damit das Hunde-Sparbuch auffüllen etc).

  • Edit: zu früh abgeschickt


    Ich kann dich soo gut verstehen. Auch ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht, als einen eigenen Hund, seit Kindertagen. "Über Wasser gehalten" habe ich mich mit Gassihunden und einer Betreuungsbeteiligung von einem kleinen Monster an 2 Tagen die Woche.


    Konkret wurden die Pläne für den eigenen Hund dann mitte meiner 3jährigen Ausbildung. Nach der Ausbildung würde ich eine kurze Arbeitspause machen für den Welpen und den Auszug von den Eltern und danach voll ins Berufsleben einsteigen (teilzeit). Bei mir ging die Rechnung auf. Nach 25 Jahren endlich einen eigenen Hund!

    Im Nachhinein aber muss auch ich sagen, dass zwar vieles durchgeplant war, aber auch so manches hätte schiefgehen können. Hätte mir die Arbeitsstelle nicht gefallen, hätte ich womöglich weiter weg arbeiten müssen. Hätte die Betreuung als Welpe durch meine Eltern nicht geklappt, hätte auch da eine Lösung hergemusst. Auto war damals noch nicht vorhanden, Geld knapp. Für den Ärztemarathon, den wir letztens hatten, hätte ich keine Rücklagen gehabt bzw. hätte dann seehr schmal durchgemusst. Mein Arbeitspensum habe ich mittlerweile aufgestockt.

    Für mich war es die richtige Entscheidung, aber heute würde ich doch lieber erst im Job Fuss fassen, so rückblickend.

    Ich persönlich würde in deiner Situation noch ein wenig warten. Ganz ehrlich, als Abiabgänger kann man sich gar noch nicht vorstellen, welchen Alltag man im Studium so lebt. Ich hab das damals selber unterschätzt, wie extrem anders so ein Leben als Student teils aussehen kann (habe vor der Ausbildung noch studiert). Im Nachhinein bin ich froh, damals noch ungebunden gewesen zu sein.

    Ich lege dir den Rat nahe, zuerst selber Fuds zu fassen. Auch wenns schwer fällt.

  • Das finanzielle stelle ich mir eventuell zu einfach vor.

    Ich würde mich damit wirklich näher beschäftigen. Zeit ist meistens im Studium nicht das Problem, Betreuung findet man ja in dem Alter ganz gut, wenn man genug ungebundene Freunde hat, die Hunde mögen.


    Allerdings sind schon die Anschaffungskosten nicht gering (ich tippe 1300-2000€ für einen Welpen vom seriösen Züchter. Am Anfang stehen mehrere Impfungen an (40-60€ je Impfung). Steuer wird fällig (186€ pro Jahr für Mainz). Haftplichtversicherung (60-100€ pro Jahr). Futter (30-70€ pro Monat, je nachdem was der Hund verträgt und mag). Klar kann man einiges an Körbchen, Spielzeug, Geschirr, Leinen, Halsbändern gebraucht oder günstig kaufen.

    Ein Welpe macht aber auch mal was kaputt. Oder wird krank.


    Ne OP-Versicherung (ab25€ im Monat) wär das mindeste in deinem Fall und selbst da musst du in der Regel beim TA erstmal vorlegen. Meine Hündin hatte neulich einen Magen-Darm Infekt, der mal eben 200€ gekostet hat. Wenn der Hund wegen einem akkuten Infekt oder Unfall in eine TK muss, kommen da schnell mal 2000€ auf einen Schlag zusammen. Und wer er Medikamente braucht, eventuell über längere Zeit, kommt das dazu. Da käme dann eher ne Vollversicherung in Frage, die dann so 70-100€ pro Monat kosten dürfte.


    Hier kannst du nachlesen, was andere so aufgeben. Das ist meine ich vom quietschfidelen, nicht kranken, günstigen Hund bis zum chronisch kranken mit Spezialnahrung und vielen Medikamenten alles dabei:


    Kurzum: gerade das Thema Kosten würde ich auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Ich hatte in meiner Studienzeit mit der ersten eigenen Wohnung damals zwei Katzen angeschafft und mehr als einmal gingen meine Ersparnisse für den Tierarzt drauf.

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