wieder warten / Frust raus lassen

  • Ich habe mir auch schon als Kind sehnlichst einen Hund gewünscht, aber meine Eltern haben, genau wie deine, nicht zugestimmt.

    Im Nachhinein betrachtet war es die richtige Entscheidung. Ich habe studiert, mit zwei Auslandssemestern, und hätte mich nicht um den Hund kümmern können, das wäre an meinen Eltern hängen geblieben...wie sie es mir auch prophezeit hatten!

    Mein erster Hund zog ein, nachdem ich lange berufstätig war und von Voll-auf Teilzeit gewechselt bin. Jetzt habe ich schon den dritten Hund, und ich genieße es.

    Du darfst zwar keinen eigenen Hund halten, könntest dich aber im örtlichen Tierheim als Gassigänger bewerben, oder Hunde von Nachbarn ausführen oder Sitten. Es gibt so viele Möglichkeiten, Kontakt mit Hunden zu haben. 😊

  • Lernen würde ich zu Hause beim Hund

    Üblicherweise läuft das Lernen an Unis sehr viel über Lerngruppen. Man trifft sich (meistens an der Uni) und lernt gemeinsam.

    Als wegen Corona die Lernräume geschlossen waren, hat sich die Lerngruppe meiner Tochter privat zuhause getroffen. Allerdings musste Tochter dazu immer zu ihren Kommilitonen fahren, weil eine Kommilitonin aus der Gruppe panische Angst vor Hunden hat und bei uns keinen Fuß über die Schwelle setzt.


    Mir ging es übrigens so ähnlich wie dir. Seit ich denken kann, möchte ich einen Hund. Mein Vater fand den Gedanken sooo schlecht nicht. Meine Mutter war immer strikt dagegen und hat zudem Angst vor Hunden. Als Kind bekam ich zuerst einen Zwerghasen. Als der verstorben war, durfte ich mir einen Papagei kaufen.


    Während des Studiums hätte ein Hund leider nicht in mein Leben gepasst. In den ersten Berufsjahren mit Vollzeitberufstätigkeit im Bereich Marketing / Öffentlichkeitsarbeit / Eventmanagement sowieso nicht. Vor Veranstaltungen hatten die Arbeitstage sehr sehr viele Stunden und waren oft, einschließlich der Wochenenden, von früh bis spät eng getaktet.


    Schließlich wurde die Familienplanung aktuell und mein Mann und ich entschlossen uns dazu, zuerst die menschlichen Familienmitglieder in Ruhe ankommen zu lassen, bevor ein tierisches dazukommt. Als die familiäre und berufliche Situation sowie Wohnumfeld und Finanzen gepasst haben, zog endlich unser erster Hund ein. Das war einige Wochen nach meinem 40. Geburtstag.


    Unserer Tochter wollten wir es ermöglichen, ihren Hundewunsch frühzeitiger umzusetzen. Sie durfte sich mit 19 Jahren ihren ersten Hund kaufen. Steuer und Versicherung bezahlt sie selbst, ab und zu auch Futter, Zubehör und den Tierarzt. Sie ist jedoch zuvor wieder zuhause eingezogen, weil es hier keine finanzierbare Wohnmöglichkeit mit Hund gab und das Studium (vor Corona) auch kaum alleine mit Hund vereinbar gewesen wäre.


    Meinem Mann und mir ist von Anfang an absolut bewusst, dass es die Lebensumstände mit sich bringen können, dass der Hund eines Tages bei uns im Haushalt zurückbleibt. Das ist seitens meiner Tochter absolut nicht geplant, aber wenn es aufgrund von Wohnsituation, Beruf oder Familienplanung doch passiert, dann haben wir Eltern kein Problem damit.


    Als Mutter wäre ich allerdings ziemlich unwillig, wenn ich meinem Kind eine hundetaugliche Studentenbude und Unterhalt für Kind + Hund finanzieren sollte und darüberhinaus noch als Sitter und Zahler für Unvorgesehenes (bspw. außerplanmäßige Tierarztkosten) in die Presche springen sollte. Das kann und darf nur auf absolut freiwilliger Basis geschehen und nicht unter der Überschrift „bin volljährig, entscheide selbst und ihr zahlt“.

  • Es gibt so viele Möglichkeiten, Kontakt mit Hunden zu haben.

    Da möchte ich nochmal anknüpfen, denn ich hatte als Studentin ein - für mich - wirklich perfektes Konzept. Ich hatte an vier Tagen die Woche je von 7 bis 18 Uhr eine Hündin da. Dann auch mal übers Wochenende oder sogar mal für 4-5 Wochen wenn die Besitzerin im Urlaub war. Das war für mich schon sehr nah am Erlebnis "eigenen Hund", viel mehr als Gassigehen oder so.


    Und gleichzeitig absolut kostenfrei und wenn ich keine Zeit hatte, habe ich eben rechtzeitig Bescheid gesagt und dann hatte nicht ich das Problem. Das beste aus beiden Welten.

  • Wenn du noch keine genauen Vorstellungen vom Studium hast, würde ich glaube zumindest die ersten 2 Semester nochmal abwarten. :) ein Jahr geht schneller rum, als man denkt!


    Nicht alle Vorlesungen sind vormittags. Ich hatte auch häufiger mal eine Vorlesung von 10.00-12.00 und dann nochmal von 14.00-16.00. Oder auch Arbeitsgemeinschaften bzw. Tutorien sind oft nachmittags. Da bräuchtest Du im besten Fall eine Wohnung in Uni Nähe, damit du entsprechende Pausen zum spazieren nutzen könntest. Das ist aber gerade im 1. Semester oft blöd, wenn dann alle anderen Mittagessen gehen und Freundschaften schließen und Du dann nie dabei sein kannst.


    Also wie gesagt, Hund und Studium schließen sich für mich nicht aus. Aber ich würde mir persönlich ein Jahr Zeit geben um anzukommen. Sowohl im Studium als auch in der neuen Stadt. Du musst dir ja den Freundeskreis dann wahrscheinlich komplett neu aufbauen. Da würde ich persönlich etwas flexibler sein wollen.

    Das Jahr könntest du ja auch nutzen um zB auch schonmal Leute mit Hund vor Ort kennenzulernen, sodass Bekanntschaften entstehen, wo man in Zukunft mal gegenseitig auf die Hunde aufpassen könnte o.Ä.


    Wenn du nach einem Jahr glücklich mit deine Lebenssituation bist, dich gut eingefunden hast, Leute kennengelernt hast und dir einen Hund dann immer noch vorstellen kannst - go for it. 😊

  • Ich würde an Deiner Stelle aber tatsächlich erstmal das erste Semester machen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Studium so ist etc. Kannst Dir ja auch schon eine WG suchen, die hundefreundlich ist, ein bisschen Hundebetreuung anbieten (und damit das Hunde-Sparbuch auffüllen etc).

    Erstmal zu studieren beginnen und schauen, wie viel Zeit du fürs Studium aufbringen musst und wie sich dein Leben als Studierende gestaltet, das würde ich dir auch dringend empfehlen.

    Das ist ein ganz neuer Lebensabschnitt, und man merkt erst, wenn man an der Uni/Fachhochschule ist, wie zeitaufwändig das Studium an sich ist (ist bei allen Studiengängen unterschiedlich) und was das Studentenleben als solches auch bietet. Vielleicht merkst du, dass du dich gerne auch jenseits des Studiums mit Kommilitionen treffen willst, dich in einer Fachschaft aktiv einbringen willst usw.
    Studentenpartys auch nicht vergessen - es haben viele schon gemeint, nein sowas ist nichts für mich, aber dann merkten sie doch, dass Feiern mit Gleichgesinnten viel Spaß macht, anders als vor der Uni-Zeit, wo man meinte, man sei eher kein Mensch, der gerne ausgeht.


    Wenn du deinen so gewünschten Hund erst mal hast, dann musst du dein Studentenleben nach deinem Hund ausrichten.

    Deswegen schau dir erstmal dein neues Studentenleben an, wachse da rein, und dann kannst du dich besser entscheiden, ob du einen Hund willst oder doch lieber erstmal ohne Hund bleibst.

  • Ich wollte wie Du einen Hund, seit ich denken konnte. Einmal war ich ganz dicht dran, Zwergdackel ausgesucht, der Züchter wollte ihn am nächsten Tag bringen. Meine Mutter bekam noch Wind davon - das wars. Ich habe in all unseren Urlauben bis ich 21 Jahre alt war, Hunde an den Urlaubsorten adoptiert für 14 Tage oder 3 Wochen, zu Hause wohnte in der Nebenstrasse eine Frau mit einem Königspudel, den ich ausführen durfte, meine Tante hatte einen Zwergschnauzer. Ich war 28, als mein erster Hund einzog. Und ich war alt genug, um alles zu meistern, was ab dann auf mich zukam. Ich hab hier nicht alles gelesen, aber wenn es das zu meiner Zeit schon gegeben hätte, wär ich ins TH gegangen in meiner Freizeit - helfen, Gassi gehen - sowas in der Art. Man sammelt

    Erfahrungen und das ist nie verkehrt. Und eines Tages zieht er ein, Dein erster Hund.

  • Ich hab mal nachgerechnet. Anschaffungskosten lägen so bei 1500-2000€, dafür habe ich aber auch schon extra gespart.

    Im Jahr würde ein Hund ohne viel Schnick Schnack 1.800€ kosten (incl. 500€ Tierarzt) nur mit meinem ersparten würde ich das für ein Paar Jahre schaffen.

    Fahrten und Mehrkosten bei der Wohnung nicht mit einberechnet, es könnte also wirklich knapp werden.


    Mit einem Chihuahua wäre das Futter noch ein bisschen billiger:grinning_face_with_smiling_eyes:


    Was ich einfach Schade finde ist wie viel "Hund" ich schon gehabt hätte, wenn meine Eltern auch Interesse daran hätten... :upside_down_face:

  • Was ich einfach Schade finde ist wie viel "Hund" ich schon gehabt hätte, wenn meine Eltern auch Interesse daran hätten... :upside_down_face:

    Von dem Gedanken sollte man sich bezüglich aller Themen lieber verabschieden.


    Es ist nicht selbstverständlich, dass Eltern einen in allen Bereichen des Lebens unterstützen. Ob es nun um Freizeitvergnügen, Bildung, Förderung von Interessen geht, nichts davon ist eine Selbstverständlichkeit und einige Dinge muss man sich nun einmal selbst erarbeiten und erfüllen. Deine Eltern werden ebenso wie du ihre eigenen Gründe haben, warum sie bestimmte Dinge eben nicht möchten.

    Das kann man dann bei seinen eigenen Kindern anders machen.


    Edit, weil es sehr hart klingt; Ich kann den Gedankengang nachvollziehen, er führt nur zu nichts. Das macht nur unglücklich.

  • Solche Kalkulationen finde ich immer schwierig.
    Zum Punkt Tierarztkosten: Hast du da eine Versicherung für TA kalkuliert, und auch für Haftplicht für deinen Hund?
    Und .... ich kenne mich damit nicht aus, aber es gibt wohl auch immer Sachen, die eine Versicherung nicht zahlt. Man soll nicht immer vom Schlimmsten ausgehen, aber was wäre, wenn dein Hund etwas hat, für dessen Behandlung die Versicherung nicht zahlt?

    Oder du brauchst einen Trainer, weil es Sachen gibt, wo die Hundeschule euch nicht helfen kann und du Einzelstunden mit einem Profi brauchst, damit dein Hund und du gut mit der Umwelt zurecht kommt.

    Würden für solche finanziellen Notfälle deine Eltern einspringen?

  • Wir hatten eine Familienhund, der meinen Eltern geblieben ist als ich auszog, und es hat auch lange gedauert, bis ich wieder einen eigenen hatte.


    Ich habe mir zwar immer einen Hund gewünscht, aber ich wollte auch Neues erleben, Auslandssemester machen, Praktika machen, in einer anderen Stadt studieren, Leute treffen, Reisen, Ausgehen, Jobben, hatte Beziehungen usw usf. Sowas gehört doch in deinem Alter auch einfach dazu.

    Das alles ist mit Hund wirklich extrem eingeschränkt. Einfach mal woanders übernachten, spontan wegfahren, eine größere Reise machen... willst du das alles wirklich nicht wengistens mal ausprobieren?


    Finanziell hätte ich mir im Studium keinen Hund leisten können, völlig unmöglich.


    Und in Mainz hast du schon Glück, wenn du ein bezahlbares Zimmer oder eine Wohnung findest, mit Hund ist es sehr schwer. Also kann ich dir auch nur raten: Fang das Studium erst mal an, und schau wie es sich entwickelt, und wenn Hund, dann such dir erst eine Wohnung.


    Darauf zählen, dass deine Eltern dir schon aus der Patsche helfen, würde ich nicht, das fände ich deinen Eltern gegenüber unfair. Ich würde meiner Tochter was erzählen, wenn die plötzlich ihre Haustiere bei mir abladen würde (ich würd sie natürlich trotzdem nehmen).

    Aber sie hat auch keine Tiere, die ist mit Hund und Pferd und Meeris aufgewachsen, da ist die Sehnsucht dann doch nicht soo groß, weil sie eben ganz genau weiß, was das bedeutet. Auch wenn sie die Tiere vermisst.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!